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Der "Doping in anderen Sportarten" Thread

Okay, sagen wir’s mal so, wenn es im Radsport wieder einen Fall gibt, wird die Unschuldsvermutung hier im Forum zumindest erstmal ziemlich weit hinten angestellt. Fast schon zurecht, würde ich sagen, historisch bedingt.

Wenn man im Motorsportclub hört, dass einer der Kollegen geblitzt wurde, ist der erste Kommentar auch nicht, dass bestimmt der Blitzer nicht korrekt funktionierte. Okay, der Anwalt wird genau das behaupten.

Zurück zum Radsport, wie gesagt, er/sie sorgt womöglich dafür, dass es wieder einen Shitstorm der Medien gibt, Sendezeiten gekürzt werden, auch wir fragen uns, wer wohl (aus der Mannschaft) noch mit drinsteckt, wer den gleichen Arzt hatte, etc.

Das halt alles nur mal als Vergleich zum Fußball, wo man halt scheinbar wirklich bedingungslos hinter dem Verein/Spieler steht. Vielleicht ist diese Haltung auch darin begründet, dass man halt tatsächlich noch nicht so das Betrugsgefühl hat. Ein schlechter Stürmer wird halt durch Epo nicht zum guten Stürmer, die Tore kann er auch ohne den Stoff schießen. Im Radsport fragt man sich da schon eher, ob Lance ohne Doping auch sieben Mal die Tour gewonnen hätte. Das nur zur Denke.
 

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Re: Der "Doping in anderen Sportarten" Thread
Das halt alles nur mal als Vergleich zum Fußball, wo man halt scheinbar wirklich bedingungslos hinter dem Verein/Spieler steht.
Im Fußball ist man "Fan" vom Verein, im Radsport vom Menschen (weil es da keine solchen langlebigen Vereine gibt).
Ich glaube auch, dass die Fußpilzfans sich da gerne blenden lassen. Wenn ein Fußpilzer sagt, er gebe alles für das ausgegründete Wirtschaftsunternehmen (vulgo Verein), muss man sich auch der Tatsache bewusst sein, dass eben jener Fußpilzer sofort für 3€ mehr bei der Konkurrenz anheuert und der ehenmalige Verein ihm nichts mehr bedeutet.
Diese Erkenntnis ist bei den Hardcore-Fans noch nicht im Köpfchen gereift, fürchte ich.
 
Vielleicht ist diese Haltung auch darin begründet, dass man halt tatsächlich noch nicht so das Betrugsgefühl hat. Ein schlechter Stürmer wird halt durch Epo nicht zum guten Stürmer, die Tore kann er auch ohne den Stoff schießen. Im Radsport fragt man sich da schon eher, ob Lance ohne Doping auch sieben Mal die Tour gewonnen hätte. Das nur zur Denke
Diese Möglichkeit sehe ich durchaus auch als sehr realistisch. Doping in allen Sportarten, in denen die Erfolge des Einzelnen rein objektiv gemessen werden kann (d.h. im Grunde immer wenn es um schnelle, weite, Höhe, etc. geht) sind eben doch eher "in Verruf". Und da nochmal mehr die Ausdauersportarten, also Langstreckenlauf und Radsport, da das eingesetzte Mittel eben (scheinbar) einen unmittelbaren Einfluss auf das Ergebnis hat. Das ist im Fußball etc. so eben nicht der Fall, von daher denken sicher auch viele Menschen, dass die Verwendung von Substanzen in besagten Sportarten eher nutzlos ist. Es komme ja doch eher auf die Technik und das Spielverständnis an.
Technik und Taktik als leistungsbestimmende Größen spielen, so denken wohl viele, beim Radsport eben keine große Rolle.
 
Doper wie ungedopte Radsportler haben ja teilweise auch erklärt, dass z.B. Epo bei üblichen Eintagesrennen nicht unbedingt merkliche Vorteile bringt. Und auch gibt es ja nicht wirklich bekannte Profirennen, die das Profil einer Alpenetappe haben. Es geht halt dann los, wenn’s bei den Etappenrennen wirklich dauerhaft zur Sache geht, noch einen Tag in den Alpen, und noch einen.. da regeln es am Ende wirklich nur noch die Watt (pro Kg), und wer sie am längsten halten kann. Taktik kommt erst wieder ins Spiel, wenn zu viele auf gleichem Niveau sind.
 
Doper wie ungedopte Radsportler haben ja teilweise auch erklärt, dass z.B. Epo bei üblichen Eintagesrennen nicht unbedingt merkliche Vorteile bringt. Und auch gibt es ja nicht wirklich bekannte Profirennen, die das Profil einer Alpenetappe haben. Es geht halt dann los, wenn’s bei den Etappenrennen wirklich dauerhaft zur Sache geht, noch einen Tag in den Alpen, und noch einen.. da regeln es am Ende wirklich nur noch die Watt (pro Kg), und wer sie am längsten halten kann. Taktik kommt erst wieder ins Spiel, wenn zu viele auf gleichem Niveau sind.
Das ist aber auch sehr kurz gedacht. Wenn ich dope, habe ich die positiven Effekte ja nicht nur im Rennen. Je nachdem was ich nehme, regeneriert der Gedopte besser im Vergleich zum Sauberen, kann ergo früher und auch mehr trainieren. Von daher bringt es dann indirekt schon auch was für Eintagesrennen.
 
Das ist aber auch sehr kurz gedacht. Wenn ich dope, habe ich die positiven Effekte ja nicht nur im Rennen. Je nachdem was ich nehme, regeneriert der Gedopte besser im Vergleich zum Sauberen, kann ergo früher und auch mehr trainieren. Von daher bringt es dann indirekt schon auch was für Eintagesrennen.
Ich habe da selbst auch noch keine hinreichenden Erfahrungen, das was ich schrieb, war aus dem Buch von Tyler Hamilton, wenn ich mich recht erinnere.
 
Doper wie ungedopte Radsportler haben ja teilweise auch erklärt, dass z.B. Epo bei üblichen Eintagesrennen nicht unbedingt merkliche Vorteile bringt. Und auch gibt es ja nicht wirklich bekannte Profirennen, die das Profil einer Alpenetappe haben. Es geht halt dann los, wenn’s bei den Etappenrennen wirklich dauerhaft zur Sache geht, noch einen Tag in den Alpen, und noch einen.. da regeln es am Ende wirklich nur noch die Watt (pro Kg), und wer sie am längsten halten kann. Taktik kommt erst wieder ins Spiel, wenn zu viele auf gleichem Niveau sind.
Ich hab da von einem, der den Umbruch von "klassischem Doping" auf die Epo-Zeit selbst mit "erfahren" hat andere Dinge gehört... angeblich ging ein massiver Leistungsruck durchs gesamte Feld.

Hier gings ja um Fußball. Und mir will niemand erzählen, dass es kein Vorteil ist, das einer in der 88sten Minute so schnell die Linie hoch sprinten kann wie in der 8ten Minute. In Zeiten wie genau getrackt wird wieviel km ein Spieler pro Spiel läuft, wer wie schnell sprinten kann etc.
 
Vermute eher, das der Inhalt dieser Spritze(n) für einen anderen Sportler bestimmt war und ihn nur irrtümlich erreicht hat.
 
Hier gings ja um Fußball. Und mir will niemand erzählen, dass es kein Vorteil ist, das einer in der 88sten Minute so schnell die Linie hoch sprinten kann wie in der 8ten Minute. In Zeiten wie genau getrackt wird wieviel km ein Spieler pro Spiel läuft, wer wie schnell sprinten kann etc
Selbstverständlich ist es ein Vorteil. Da aber den vielen anderen leistungsbestimmenden Faktoren in den Mannschaftssportarten eine größere Bedeutung zu kommt, scheint die öffentliche Wahrnehmung dahingehend aber eher die zu sein, dass relativiert wird.
Zumindest ist das ein Erklärungsansatz.
Wäre vielleicht was für eine Bachelor /Master-Arbeit im Bereich Sportsoziologie.
 
Radsport ist "nur" ein Millionengeschäft und hat seinen Ruf (mit Berechtigung) weg.

Fußball dagegen ist ein Milliardengeschäft (wenns reicht), allein die Umsätze der Profivereine, Fernsehgelder und Sportartikelhersteller und Sponsoren.... Dazu wird selbst in der kreisliga die Hand aufgemacht und es gibt Auflauf- Torprämien etc, Ablösesummen im 4stelligen Bereich usw.....

Was passiert wohl, wenn ein Skandal im Fußball von der Tragweite der Epo-Ära von Festina, Armstrong und co. aufploppen würde? Im Fußball ist dermaßen viel Geld im Spiel, nach dem Motto "too big to fail". Also: the show must go on und Doping im Fußball wird allgemein negiert.



Seit Jahrzehnten gibt es immer wieder Gerüchte und auch aktenkundige Fälle von (flächendeckendem) Doping im Profifußball: von Pervitin Spritzen bei der 54er Weltmeisterelf, Captagon, Epo bei Juventus Turin in den 90er Jahren, usw...
 
Ich hab da von einem, der den Umbruch von "klassischem Doping" auf die Epo-Zeit selbst mit "erfahren" hat andere Dinge gehört... angeblich ging ein massiver Leistungsruck durchs gesamte Feld.
Ja, Peter Winnen beschreibt "das Jahr des Umbruchs" ja auch sehr gut, dort aber m.E. auch auf ein Etappenrennen bezogen.. dass Nobodys da auf einmal mithalten konnten und über sich hinauswuchsen. Dennoch denke ich, ist auch an der Aussage was dran, dass man einen Klassiker eher noch ungedopt gewinnen kann, als eine Alpenetappe. Und noch mehr, wenn man bedenkt dass Klassiker in früheren Zeiten eher noch nicht von Anfang an Vollgas durchgefahren wurden.

Und das mit dem Fußball hatte ich ja auf die Wahrnehmung des Fans bezogen, der sich sagt, "das Wichtigste ist das Ballgefühl, also scheiss doch auf sinnloses Doping.."
 
Das sind famose Spinner, die HSV-Fans. Was die in den sozialen Medien von Stapel lassen! Kein Verständnis vom Prozedere und allen ihren "Gegnern", von WADA bis Oberholz, irgendwas unterstellen, inklusive selektives Zitieren von Medien und Meinungen, fordern immer noch den Freispruch und fordern den Beweis eines positiven Befundes.

Zu viele Kopfbälle, diese Idioten.

PS: Kleine Kostprobe:
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Zuletzt bearbeitet:
Was passiert wohl, wenn ein Skandal im Fußball von der Tragweite der Epo-Ära von Festina, Armstrong und co. aufploppen würde?

Gar nix passiert dann. Nicht mal zig tausend Tote können dem Business Fußball irgendwas. Als wenn sich dann irgendwer abwendet weil Spieler mit ein bisschen Hilfe noch ein bisschen schneller und ausdauernder über den Platz rennen.
 
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