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Besser dicke Reifen montieren (auch am Renner)?

Wo ist dein - möglichst wissenschaftlicher - Beleg für das 'bessere Abrollverhalten' von 29er MTB Rädern (Ein Artikel aus der Tour, anderen Publikationen gleichen Kalibers, oder gleich die PR-Notiz der Marketingabteilung des Herstellers reicht nicht)?
In der Wissenschaft sagt man zu sowas "das ist trivial", sprich Hausaufgabe für den Studenten, und steckt nicht weiter Arbeit hinein. Fahre mal mit einem Faltrad und dann mit einem Rennrad einen Bordstein hoch ohne das Vorderrad anzulupfen, dann weißt du was gemeint ist.

Wissenschaftlich könnte man die Höhenlage der Nabe bei selbigem Versuch verfolgen. Weiter führe ich das jetzt nicht aus, denn das ist trivial.
 

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Re: Besser dicke Reifen montieren (auch am Renner)?
Selbst unter einem Greipel wird der Hinterreifen beim Antritt nicht annähernd so sehr gefordert wie der Vorderreifen beim bremsen. Muss man deshalb vorne breiteres Material aufziehen oder ist Symmetrie vielleicht doch nah genug am Optimum?
Die Breite eines Reifens allein ist nicht ausschlaggebend für die Höhe der übertragbaren Antriebs-, Brems- und Seitenführunxkräfte.
Es geht dabei nur um das Abrollverhalten, bzw. um die Dämpfung von Unebenheiten. Hier ist der dicke Reifen von Vorteil. Zum Beschleunigen und Bremsen ist ein leichtes Rad besser, also tendenziell eher der schmalere Reifen (und somit auch schmalere leichtere Felgen). So gesehen, ist der 650C-Ansatz der richtige (kleine schmale Räder sind leichter).
ich bin bestimmt kein greipel, aber meine hinterreifen haben trotzdem nur die halbe lebensdauer der vorderen...
Das ist ja nun etwas ganz Anderes. Der Verschleiß am Reifen kommt nicht vom Antrieb oder Bremsen, sondern vom Abrollen unter Belastung. Hinten ist das Rad stärker beladen und der Reifen verschleißt daher schneller. Vorne kommt nur beim Bremsen mehr Last aufs Rad, aber diese Zustände kommen über den ges. Fahrzyklus sehr selten vor. Deswegen halten Vorderreifen idR länger.
 
Und dann mal wieder einmal die 'historical reenactement' Totschlagattacke, -argument kann man das ja nicht nennen. Aber ich bin derjenige, der nur nachbetet, ja?
Es bin nicht nur ich, der hier schreibt, das blosse Verweise auf kostenpflichtige JH-Publikationen die Diskussion nicht weiterbringen. Also wo ist deine Wissenschaft, nachlesbar und hier im Thread für jeden sichtbar?

Der komplette Artikel über 26Zoll, 650B und 700c bzw. 29er ist kostenlos downloadbar bei:
http://www.bike-magazin.de/service/...-26-29-650b-der-feine-unterschied/a14791.html

In der Wissenschaft sagt man zu sowas "das ist trivial"
Wissenschaftlich könnte man die Höhenlage der Nabe bei selbigem Versuch verfolgen. Weiter führe ich das jetzt nicht aus, denn das ist trivial.

Danke ;) Für manche ist das offensichtlich nicht trivial. Da helfe ich doch gerne aus. :)
 
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In der Wissenschaft sagt man zu sowas "das ist trivial", sprich Hausaufgabe für den Studenten, und steckt nicht weiter Arbeit hinein. Fahre mal mit einem Faltrad und dann mit einem Rennrad einen Bordstein hoch ohne das Vorderrad anzulupfen, dann weißt du was gemeint ist.
Hier geht's nicht um 18“ oder 20“ Räder, sondern den Unterschied zwischen einem Rad mit 66cm Durchmesser und einem mit 69 cm. Selbst bei deinem Bordstein (wie raxisrelevant ist das in unserem Kontext?) variiert der Anstellwinkel am Bordsteinzwischen dem 650B und dem sog. “29er“ nur um wenige Grad. Das ergibt kein signifikant anderes Abrollverhalten, schon gar nicht auf Straßen oder Wegen. Die sog. 29ers sind ein reines Marketinggeschwafel der Fahrradhersteller. In unserem Kontext ist der Verweis darauf besonders sinnlos, denn mit solchen Reifen kann kein Rennradrahmen und Rennradkurbel mehr verwendet werden, einer der großen Vorteile von 650B.
Dass sich das Handling zwischen den beiden Reifengrößen signifikant unterscheidet ist eine ganz andere Debatte.
 
@Steff_N. In diesem Faden geht's nun mal um JH, dessen Veröffentlichungen in BQ nachzulesen sind. Die Zeitschrift muss man sich eben kaufen oder ausleihen. Das entwertet nicht ihren Inhalt, im Gegenteil. So ist BQ anders als Tour oder Bile Magazin etc. nicht finanziell von seinen Werbekunden abhängig. Dass letztgenannte Magazine im wesentlichen abschreiben, was in der Werbung der Hersteller steht ist ja wohl bekannt, um nicht zu sagen trivial.
 
@Steff_N. In diesem Faden geht's nun mal um JH, dessen Veröffentlichungen in BQ nachzulesen sind. Die Zeitschrift muss man sich eben kaufen oder ausleihen. Das entwertet nicht ihren Inhalt, im Gegenteil. So ist BQ anders als Tour oder Bile Magazin etc. nicht finanziell von seinen Werbekunden abhängig. Dass letztgenannte Magazine im wesentlichen abschreiben, was in der Werbung der Hersteller steht ist ja wohl bekannt, um nicht zu sagen trivial.

Also diese Argumentation ist bei JH nun wirklich nicht anbringbar. Schließlich ist er in Personalunion Hersteller und Kritiker derselben Produkte. Da wären wir dann doch wieder bei Scheuklappen angekommen, findest du nicht?
 
Da der Kreiseleffekt geringer ist, fährt sich das Rad instabiler. Um den gleichen Abrollkomfort zu erreichen müssen die Reifen noch dicker werden. :rolleyes:

Zum Kreiseleffekt (ich unterstelle damit vor allem die Anwendung der Drehimpulserhaltung): Es ist am Fahrrad sehr faszinierend, dass es weniger trivial ist, als es zunächst erscheint. Also für Physiker eine tolle Spielwiese. Dennoch existieren vergleichsweise wenige wissenschaftliche Betrachtungen dazu. Eine kann ich empfehlen (schon weil die einleitenden Worte Physiker-Humor zeigen).
http://socrates.berkeley.edu/~fajans/Teaching/MoreBikeFiles/JonesBikeBW.pdf
 
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Zum Kreiseleffekt (ich unterstelle damit vor allem die Anwendung der Drehimpulserhaltung)
Ja der Gyroskopische Effekt. Er ist nur ein stabilisierender Faktor. Aber wenn wir hier schon rumtheoretisieren kann man das ja mal einbringen. ;) Auf der Wikiseite sind nette Links dazu.Z.B: http://www.heise.de/tr/artikel/Fuer...-reichte-eine-einzige-Zeile-Code-1726688.html



Edith:

Für die Kompensation von Störungen ist der Kreiseleffekt durchaus wichtig. Auch wenn er früher überschätzt wurde. Das ist so auch bei David E.H. Jones zu finden. It's 'feel' was a bit strange...

Zitat aus: https://sites.google.com/site/bikephysics/Home/freihandfahren
Die Rolle des Kreiselterms wurde missverstanden. Seine Bedeutung für die Kippinstabilität ist gleich Null, für die oszillatorische Instabilität begrenzt und für die Stossantwort sehr wichtig.
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A Steff_N Lies mal den Ausgangspost diese Fadens.
@wurstipursti Warst nicht du derjenige, der .a journey of discovery. gelesen hatte, im Gegensatz zu manchem anderen hier, der zwar nix liest (oder lesen möchte) außer den Fahrradbravos, aber trotzdem heiß mitdiskutiert? Dann weißt du genau, dass das ein Vorwurf ist, den man JH nicht machen kann. Er hat im Gegensatz zum Großteil der Fahrradindustrie nichts 'erfunden' wie z. B. '29er' Reifen, das er jetzt mit großem Brimborium an den Mann bringen muss. Er hat zunächst Sachen wiederentdeckt die sich schon vor Jahrzehnten empirisch z.B. durch die Arbeit der französischen Konstrukteure als ein Optimum aus vielen Parametern in ihrem jeweiligen Bereich herauskristallisiert hatten und hat sich dann bemüht, diese Dinge auch zu erforschen und zu begründen (und zwar auf einem ganz anderen Niveau als das Gros der Fahrradpublikationen). Die Tätigkeit als Hersteller kommt erst danach, in den Fällen, wo diese Produkte nicht (mehr) oder nicht in entsprechender Qualität erhältlich sind.
Auf eventuelle Interessenskonflikte wird in jedem Fall eindeutig hingewiesen. Ich glaube da sollte man an der Ethik vieler Leute im Fahrradgeschäft zweifeln, bevor man JH den Vorwurf macht. Ist ein bisschen wie der 'historical reenactment' Vorwurf ein Totschlagargument.
 
ich bin bestimmt kein greipel, aber meine hinterreifen haben trotzdem nur die halbe lebensdauer der vorderen...
Steter Tropfen höhlt den Stein? Andererseits weckt die kaum vorhandene Abnutzung vorne den Verdacht, dass im Verhältnis zum Schwerpunkt günstige Krafteinleitung (also Richtung Überschlag statt Richtung abheben+Schlupf) sowieso keinen nennenswerten Anteil am Abrieb hat. Das würde dann bedeuten, dass hinten das symbolisch mitbremsen für den Verschleiß sorgt. Ist aber eigentlich egal, ich bin pragmatisch genug um die Verschleißasymmetrie für mich zum dominierenden Argument pro gleichgroß zu erklären: halte es schlicht für schlechte Erziehung, abriebsmäßig quasi unverbrauchte Reifen wegzuschmeißen, weil sie nur vorne “passen“.
 
A Steff_N Lies mal den Ausgangspost diese Fadens.

So extra für dich nochmal zum Ausgangspost.

JH: On the smoothest asphalt, you don’t gain anything by going to tires wider than 25 mm

So what! Mein Alltagsrenner rollt zu 90% auf Asphalt und hat einen relativ komfortablen Columbusrahmen. Mein Rennsportrad aus Reynolds 501 hat einen ähnlichen Einsatzbreich. Und ach, beide sind mit 25mm Reifen ausgestattet. Funzt bestens! Beim Rennsportrad war das bereits mitte der Achziger herstellerseits die Standardbereifung! :cool:

Mein Reiserad das ich mir 1985 habe bauen lassen war damals schon mit 32er Reifen ausgestattet. Wo sind da jetzt die bahnbrechenden neuen Erkenntnisse? ;)
 
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die gesellschaft - auch die radfahrende - überaltert und hat wachsende ansprüche an den abrollkomfort:D
da besinnt man sich halt wieder auf die althergebrachten dimensionen...

aber im ernst: die straßen zumindest in nrw werden immer schlechter und degradieren zu belgischem standard. früher bin ich auch mit dackelschneiden auf gemäßigtem v- profil gefahren, das gebe ich mir nur noch höchst selten. statt dessen hab ich räder mit 25, 28, 32 ,35 und bald 42 mm.

das woodrup mit 32 mm und inzwischen nur noch 4,5bar - den druck kann ich wahrscheinlich noch weiter reduzieren - fährt fantastisch.
399807-7oxn0w8sx4wm-dsc_0624-original.jpg

mein bauer hat inzwischen auch 32 mm
large_IMG_4273.JPG


35 mm passen gerade so, der passende luftdruck will noch gefunden werden:


42 mm - bleche anpassen ist ein geduldsspiel:


aber jetzt dürft ihr weiter freundlich streiten;)
 
the smoothest asphalt

Willst du dich doch noch mit den Argumenten auseinandersetzen, sehr gut. Du musst aber genauer lesen, oder liegt's am Englisch? Wo findet man denn diesen glattesten Asphalt im wirklichen Leben? Auch ein Renner würde also gewinnen, selbst wenn man nur auf Asphalt fährt, wenn man etwa bis 28mm gehen könnte, was aber in den meisten Rennern nicht mehr passt (bei vielem modernen Rennern wird's sogar mit 25mm oft schon knapp.). Und die 10%, die du nicht auf Asphalt fährts wären wesentlich komfortabler, und du wärst da sogar schneller als auf den dünneren Reifen. Dass deine Rennräder aus Stahl sich angenehm fahren liegt außer den 25er Reifen weniger am Rahmenmaterial an sich, vertikal ist ein Diamantrahmen immer extrem steif, egal welches Material, als viel mehr an der Gabel, wenn diese die traditionnellen gebogenen Gabelscheiden aus dünnem Stahl haben (wir sprachen ja schon davon). Aber wer fährt schon solche Rennräder, außer uns Traditionalisten hier?

Darüber hinaus nimmt dann der Komfort (bei den richtigen Reifen ohne Geschwindigkeitsabfall) noch zu, wenn man mehr Luftinhalt in den Reifen hat. da landet man wieder bei 650B, das sich oberhalb von 32mm dem Radumfang von 700er Rädern annähert, also das gleiche Handling bietet, und bis 38mmm oder 42mm in normale Rennradrahmen passt, mit allen Vorteilen, die sich daraus für Tretkurbel und Schaltung ergeben. Auf glattem Asphalt nimmt die Geschwindigkeit durch diese noch breiteren Reifen zwar nicht mehr zu, auf anderen Untergründen aber schon.

Mein Reiserad das ich mir 1985 habe bauen lassen war damals schon mit 32er Reifen ausgestattet. Wo sind da jetzt die bahnbrechenden neuen Erkenntnisse?
Das war damals der Standard bei Reiserädern, daher auch der 32mm Reifen der Confrérie des 650, als der 650B Standard zu eben der Zeit zu verschwinden drohte. Wie schon öfter gesagt, Jan Heine hat absolut nichts neu erfunden, nur wieder entdeckt und begründet, was die französischen Randonneure in den 40er und 50er Jahren schon wussten, was aber danach selbst bei ihnen (auch unter dem Einfluss des Rennsports und seiner immer dünner werdenden Reifen - 1985 war man bei 19mm, nicht 25) in Vergessenheit geraten war.
 
Auch ein Renner würde also gewinnen, selbst wenn man nur auf Asphalt fährt, wenn man etwa bis 28mm gehen könnte, was aber in den meisten Rennern nicht mehr passt (bei vielem modernen Rennern wird's sogar mit 25mm oft schon knapp).
Eben und das ist sooo trivial, das ausser dir hier niemand ein Wort darüber verliert.
Jan Heine hat absolut nichts neu erfunden, nur wieder entdeckt und begründet, was die französischen Randonneure in den 40er und 50er Jahren schon wussten, was aber danach selbst bei ihnen (auch unter dem Einfluss des Rennsports und seiner immer dünner werdenden Reifen - 1985 war man bei 19mm, nicht 25) in Vergessenheit geraten war.
Auf mich und meine Vorstellungen vom Reiserad/Randonneur hatten die Entwicklungen des Rennbereiches keinen Einfluss. Französische Randonneure waren mir zu dieser Zeit nicht bekannt. Mountainbikes und deren Technologie waren allerdings schon Diskussionsthema.

Die Qualität der (Rad)Wege hat sich in Deutschland und Frankreich allerdings seit den 40er Jahren extrem verbessert, so dass die Anforderungen an den Komfort eher geringer wurden. Auch im Rennbereich ist dies der Fall. Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/Tour_de_France Nicht selten werden eigens für die Tour Straßenbeläge erneuert. Paris Roubaix wird mit deutlich breiteren Reifen, und z.T. auch entsprechenen Rahmen gefahren.
 
Die Straßen sind sicher seit den 40ern sehr viel besser geworden, haben 50 Jahre gehalten und werden jetzt wieder schlechter. Und Waldwege oder ähnliches sind immer Waldwege, ob 1950 oder 2016. Und wie oft ist die TdF schon in Deiner Umgebung vorbeigekommen, dass Du was von den Erneuerungen hättest?


Aber ehe ich weiter in diese ermüdende Veranstaltung eintrete - eigentlich könnt Ihr aufhören, Ihr findet eh keinen Konsens und redet größtenteils aneinander vorbei.
 
Die Straßen sind sicher seit den 40ern sehr viel besser geworden, haben 50 Jahre gehalten und werden jetzt wieder schlechter.

Bei uns in der Gegend wurden und werden sehr viele Rad- und Wirtschaftswege parallel zu den große Straßen gebaut. Die sind in hervorragendem Zustand.
Und Waldwege oder ähnliches sind immer Waldwege, ob 1950 oder 2016.
Nein, die Waldwege bei uns kann man heute mit 25er Reifen befahren, da sie mit ner Art Feinkies geschottert sind. In meiner Kindheit in den 70er Jahren sahen die größtenteils anders aus.
 
Bei uns in der Gegend wurden und werden sehr viele Rad- und Wirtschaftswege parallel zu den große Straßen gebaut. Die sind in hervorragendem Zustand.
Nein, die Waldwege bei uns kann man heute mit 25er Reifen befahren, da sie mit ner Art Feinkies geschottert sind. In meiner Kindheit in den 70er Jahren sahen die größtenteils anders aus.
Herzlichen Glückwunsch.
 
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