Schade, dass du abbrechen musstest.
Ich war heute auch dabei. Ich habe mich schon recht früh für die kürzere 70km-Strecke statt der längeren 90km-Strecke entschieden. Während ich bei der von einem Auto geführten Fahrt aus der Stadt heraus immer ganz vorn dabei war, zogen schon kurz danach an einem Anstieg alle an mir vorbei. Ich bin sogar mehrmals abgestiegen und hab geschoben, ich hatte einfach keine Puste mehr. Beim Verpflegungspunkt in Heiligenhaus gab es was zu essen und zu trinken. An Essen mochte ich nicht denken, ich hatte nur Durst. Apfelschorle war bereits alle, also gab es nur lauwarmes stilles Wasser. Ziemlich entgeistert hab ich davon zwei Flaschen getrunken und mit einer meine Flasche aufgefüllt.
Der zweite Teil der Strecke lief besser, ich konnte den Schwung aus den Bergabpassagen gut beibehalten und für die kommende Strecke umsetzen. Wind und Sonne machten mir aber schwer zu schaffen, so dass ich in Angermund im Schatten angehalten und eine Pause eingelegt habe. In Kaiserswerth habe ich mich dann verfahren. Die Hinweisschilder waren irreführend, so dass ich einen falschen Weg eingeschlagen habe. Auf der Suche nach dem richtigen Weg bin ich über eine Art Trampelpfad gefahren. Interessanterweise gab es gut versteckt in der Erde einen schmalen Bordstein, durch den ich dann zu Fall gekommen bin. Ist aber nichts passiert. Ich hab geflucht, bin wieder aufgestanden, hab die Kette wieder auf das richtige Ritzel gesetzt und bin weitergefahren. Irgendwann hatte ich dann auch wieder den richtigen Weg gefunden, um dann über die Brücke auf die andere Rheinseite zu fahren. Vor mir eine ältere Dame mit Pedelec. In der Kehre der Auffahrt kamen uns zwei recht wilde Mountainbiker entgegen, die die Dame vor mir und dadurch auch mich zum Anhalten zwangen. Wir haben also unsere Räder um die Kurve geschoben, sie war dank Motor ruckzuck weg und ich wurde neben meinem Fahrrad stehend von einigen Leuten aus dem Feld überholt. "Ah, der Mann mit der Nummer 22." Ja, so war das.
Ich schwitzte immer mehr, der Wind machte mir zu schaffen und irgendwie hatte ich keine Kraft mehr in den Beinen. Trotzdem hab ich es irgendwie ins Ziel geschafft. Zu Trinken? Wasser ist alle, nur noch Wein. Stempel für Zieleinfahrt gab's auch nicht, weil das Stempelkissen am Verpflegungspunkt liegen geblieben ist. Und jetzt? Achja, da war noch was. Ich muss ja auch noch wieder nach Hause. Hab ich dann auch noch geschafft und hier zu Hause hab ich mir erstmal 'ne kalte Flasche Cola Zero an den Hals gehangen und Salzstangen verputzt. Insgesamt hab ich rund 93 km abgerissen. Die Tour selbst schlägt mit 73,7 km zu Buche, Höchstgeschwindigkeit zwischen 47 und 49 km/h (je nachdem, welchem Messgerät man glaubt) und 668 hm lt. GPS (ich kann echt keine Berge mehr sehen).
Hier die Strecke:
Bilder vom Startpunkt:
Bilder vom Verpflegungspunkt: