Die 8. Velo-Classic Ausfahrt ist vorbei, es lebe die 9. Velo-Classic Ausfahrt
Gleich vorweg mein Dank an die Organisation und den RMSV für eine tolle und abwechslungsreiche Ausfahrt durch die Bilderbuchlandschaft zwischen Fils und Rems.
Die Anreise aus dem sonnigen Bayerisch-Schwaben zu den württembergischen Nachbarn löste zu Anfang gemischte Gefühle aus angesichts der schwarzen Wolken am Himmel. Zum Glück erfuhr ich vor Ort, dass der Veranstalter S. Stahl einfach an alles gedacht und sogar die "große Kehrwoche" bestellt hatte. In einem kräftigen halbstündigen Schauer wurden noch eben rasch die Spuren der Unwetter der Vortage beseitigt. Die Straßen präsentierten danach makellos sauber und griffig.
Also habe ich mich noch schnell als letzter Teilnehmer eingeschrieben und schon ging es geschmeidig los durch das gerade erwachende Ebersbach in Richtung Schwäbisch Gmünd. Auf der ehemaligen Eisenbahntrasse, die inzwischen zu einem perfekten Radwanderweg ausgebaut wurde, kletterten wir stetig aus dem Filstal hinauf auf die Anhöhe.
Das Reisetempo am Anstieg erlaubte uns die gepflegte Unterhaltung zum Kennenlernen und Fachsimpeln. Bei Kilometer 20 erwartete uns die erste technische Prüfung in Form eines Team-Reifenwechsels. Problemlos wurden die unterschiedlichen Ansätze im Sinne des Teamgeistes zu einem perfekten Ergebnis gebracht.
Weiter ging es zur ersten Verpflegung mit Most und Hefezopf. Nach der Stärkung erwartete uns der Wechsel vom Fils- ins Remstal. In stetem Auf und Ab auf besten Neben- und wenigen Naturstraßen kletterten wir abwechselnd knackige Antiege hinauf, um anschließend gleich wieder rasant zu Tal zu fahren. Dazwischen konnten wir unser frisch erworbenes Wir-Gefühl beim nächsten Plattfuß vertiefen.
So fuhren wir munter bis zur nächsten Verpflegung am Fuße des Wäscherschlosses. Hier konnten in Ruhe die Boliden bestaunt, beurteilt und erklärt werden. Bevor es allzu gemütlich wurde, drängten die beiden Teamleiter zur Weiterfahrt. Auf der alten Kaiserstraße kletterten wir zum höchsten Punkt der Strecke Richtung Schorndorf und genossen die Fernsicht. Das Reisetempo war inzwischen merklich höher, so dass die Landschaft an uns vorüber flog.
Gleich nach dem Abzweig zurück nach Ebersbach kam die letzte technische Prüfung. Diesmal unter erschwerten Bedingungen, denn der Plattfußverursacher versteckte sich so gut im Mantel, dass er erst nach dem dritten Plattfuß gefunden wurde.
Bei Kaiserwetter kamen wir schließlich glücklich und erschöpft (mindestens ich) wieder am Startort an.
Dort wurden wir mit Kuchen und Schmackhaftem vom Grill verwöhnt. Die Flüssigkeitsspeicher füllten wir mit leckerem Gerstensaft aus der Region wieder auf.
Nicht nur mir drängte sich der Vergleich mit einer Veranstaltung im Süden Europas auf. Die meisten waren sich darin einig, dass hier klein aber fein auf sehr unaufgeregte Art genau dasselbe Gefühl des Glücks zu erleben ist.
Ich möchte mich bei allen Weggefährten für die tollen Gespräche bedanken. Besonders hervorheben möchte ich Stephan, der immer wieder aus der vorausfahrenden Gruppe nach uns Nachzüglern geschaut hat.
Gruß radltandler
PS.: Auf Bilder von der Fahrt freue ich mich sehr. Mangels Kamera gibt es von mir keine.