Du hast offenbar nicht oft mit Vereinen zu tun. Wo ein Verein ist, ist auch Ordnung, sonst bräuchte man ja den Verein nicht. Und für die Einhaltung der Ordnung auf der Strecke sind die Ordner zuständig. Da gibt es manchen verhinderten Obersturmbannfüher, der in solchen Aufgaben regelrecht aufgeht. Ich habe es sogar schon abseits von Veranstaltungen im öffentlichen Straßenverkehr erlebt, dass der Rudelführer einer Vereinsgruppe völlig Unbeteiligte, die einfach nur auf der selben Straße unterwegs waren, wegen fehlendem Helm angepöbelt und aufgefordert hat, von seiner Truppe gehörigen Abstand zu halten.Was soll denn jemandem passieren, der bei einer RTF ohne Helm auftaucht? ...
Und dann gibt es welche, bei denen hört die Liebe zur Ordnung und Regulierung keineswegs beim Helm auf. Eine anderer Verein hier in der Gegend, noch dazu einer, der sich bei der Werbung um Mitfahrer als betont lockere Hobbyfahrergruppe darstellt, hat sich Regeln gegeben, nach den z. B. Neulinge in der Gruppe gefälligst hinten zu fahren haben, oder nach denen nur Räder erwünscht sind, die "dem Stand der Technik" entsprechen, was sogar klar definiert wird als max. 10-12 Jahre alt. Wer einen alten Stahlrenner oder auch eine 9-fach Dura Ace fährt, ist bei denen als "Sicherheitsrisiko" unerwünscht. Das wäre alles sogar noch lustig, wenn solche Leute sich nicht gleichzeitig ständig darüber Gedanken machen würden, wie sich der allgemein verbeitete Mitgliederschwund in Radsportvereinen aufhalten lassen könnte.
Aber zurück zum eigentlichen Thema, ich verstehe nicht ganz, warum jemand das Bedürfnis hat, an Veranstaltungen teilzunehmen, deren Regeln er nicht akzeptieren will. Die Regeln macht der Veranstalter, das ist sein gutes und unumstrittenes Recht. Wem die Regeln nicht passen, braucht nicht teilzunehmen. Und das handhaben ja inzwischen viele so. Von den paar florierenden Großveranstaltungen abgesehen, geht es den Veranstaltungen doch inzwischen oft genauso wie den Vereinen selbst, sie leiden an Auszehrung und Desinteresse.
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