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Schulter- und Nackenschmerzen, Vorbau verkürzen?

RR-Hagen

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Hallo zusammen,


ich habe mir vor einigen Tagen, nach langem Hin und Her, mein erstes Rennrad zugelegt.

Meine, recht kurzentschlossene, Wahl fiel dabei auf ein gebrauchtes Felt F55 aus 2007 mit einer RH von 60.

Bei mehreren Rahmenhöhe Rechnungen (Körpergröße 186, Schrittlänge 91) kam ich immer im Bereich um 60 raus.

Bei der Probefahrt war alles super und fühlte sich gut an.
Heute, bei meiner ersten längeren Ausfahrt (30km), musste ich feststellen, dass recht schnell (< 10km) Nacken- und beidseitge Schulterschmerzen eingetreten sind.

Ich schiebe es jetzt erstmal auf die ungewohnte Haltung, zu sehr verkrampft gewesen wegen erste Mal auch Rennradschuhe / Autos drumherum und noch einen Rucksack auf.

Trotzdem habe ich mich nochmals im Internet schlau gemacht bzgl Überhöhung / Streckung und einen Radgeometrie Rechner angeworfen, welcher nicht nur die passende Rahmenhöhe ausgibt.

Bei meinen Angaben ( Rumpflänge 56, Schulterbreite 60 und Unterarmlänge 50) kam ebenfalls ein 60iger Rahmen bei raus, aber ein 58iger Oberrohr und eine 11er Vorbaulänge.

Das Rad besitzt (soweit ich alles richtig gemessen habe) eine 60iger Oberrohrlänge und einen 12er Vorbau.

Somit habe ich eine Differenz von 3cm zwischen "optimal" (laut Rechner) und Ist Zustand.
Da der Rahmen nunmal so ist, wie er ist, kann ich ja nur am Vorbau drehen.

Macht es daher Sinn den 12er Vorbau gegen einen 9er zu tauschen, um diese 3cm Differenz auszugleichen
oder gibt es andere Stellschrauben an denen ich drehen kann (auf dem angehängten Bild fällt mir z.B. auf, dass ich den Lenker höher drehen kann um aufrechter zu sitzen) oder soll ich erstmal weitere Kilometer abspulen, damit der Körper sich vllt an die neue Position gewöhnt.


Über Ratschläge bin ich sehr dankbar.

Mit besten Grüßen,

Matthias
 

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Gewöhnung spielt auf jeden Fall eine Rolle, auch wenn viele hier das kleinreden werden, weil diese Phase bei ihnen einfach schon viel zu lange her ist. Da du mit einem 130er-Vorbau noch viel Spielraum nach hinten hast würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall mit kürzerem experimentieren. Dazu besser erst mal zwei billige, schwere kaufen, als gleich alles auf eine Karte zu setzen. Gebraucht ist auch gut, da zahlt man abzüglich Wiederverkaufswert im Schnitt effektiv nur den Versand für fehlgeschlagene Experimente.

Die Bremsehebel sitzen auch etwas abenteuerlich weit oben (ja: ein paar Leute können genau so am besten fahren, aber das ist eine Minderheit). Manchmal machen auch schon solche Details den Unterschied zwischen perfekt und grauenhaft aus. Mit flacheren Hebeln wäre die Position natürlich noch etwas gestreckter, aber vielleicht wäre es trotzdem besser fahrbar, erst recht mit kürzerem Vorbau. Vorbau drehen wäre natürlich auch noch ein Freiheitsgrad, aber bei einem 130er wäre der Schritt vielleich doch etwas groß.


PS: sind das wirklich 130mm Mitte/Mitte?
 
Erstmal vielen Dank für deine Antwort.

Hatte mich auch schon etwas umgesehen was andere Vorbauten betrifft und die kosten ja nicht unbedingt die Welt.

Auf den Begriff "Vorbau drehen" war ich auf öfters schon gestoßen, versteht man darunter, dass der Vorbau einmal in sich gedreht wird sprich unten ist dann oben und umgekehrt?

Weiß gerad nicht ganz wie du auf die 130mm kommst, da ich geschrieben hatte, dass ein 120mm Vorbau verbaut ist.
 
Nein, er schrieb ja 12er, also 120 mm. ;)

Was das Ansinnen angeht: ich habe in der Anfangszeit auch kurze Vorbauten (z.B. 90 mm) verwendet. Wenn man dann damit erstmal eine Weile gefahren ist, dann kann man sukzessive die Länge wieder vergrößern. Das einzig blöde daran sind halt die Vorbauten, die man dazu braucht und in den allermeisten Fällen kaufen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann dem vorher gesagten nur zustimmen. Das Rad wirkt so, als sei versucht worden, den etwas zu langen Rahmen mit Lenker und Sattel zu kompensieren. Das ist nicht wirklich gelungen, weil der lange Vorbau das Problem noch zu verschlimmern scheint.

Auf dem Bild ist auch noch zu sehen, dass der Sattel sehr weit hinten im Klemmbereich montiert ist. Ich denke, die beste Kombi ist in der Tat ein 90er (oder vlt 100er Vorbau) und ein besser montierter Sattel (Mitte Klemmbereich). Die weit oben montierten STI's sind in der Tat Geschmackssache, hier aber wohl auch dem Umstand des "langen" Rahmens geschuldet.

Am Ende des Tages kann man sich auch noch etwas in einer korrekten Haltung schulen. Rückgrat nicht durchhängen lassen, eher mit rundem Rücken und leicht angewinkelten Armen fahren. Anfänger tendieren oft dazu, die Arme durchzustrecken und die Schulterparte "durchsacken" zu lassen. Das führt dann schnell zu den beschriebenen Schmerzen im Schultergürtel und manchmal auch im unteren Rücken.

20€ für einen Vorbau sind sicher OK, besonders wenn du ein paar durchprobieren willst/musst. Vielleicht etwas auf die Klemmungen achten - aber das sind wohl keine Karbonparts (Gabelschaft und Lenker)....
 
Auf dem Bild ist auch noch zu sehen, dass der Sattel sehr weit hinten im Klemmbereich montiert ist.
Ich denke, die beste Kombi ist in der Tat ein 90er (oder vlt 100er Vorbau) und ein besser montierter Sattel (Mitte Klemmbereich).

Hatte den Sattel, im ersten Anlauf bei der Problemlösung, soweit es geht vorgeholt, um die Distanz etwas zu verringer.
Sobald der Vorbaut kürzer ist, wird der Sattel auch wieder nach hinten wandern.

Am Ende des Tages kann man sich auch noch etwas in einer korrekten Haltung schulen. Rückgrat nicht durchhängen lassen, eher mit rundem Rücken und leicht angewinkelten Armen fahren. Anfänger tendieren oft dazu, die Arme durchzustrecken und die Schulterparte "durchsacken" zu lassen. Das führt dann schnell zu den beschriebenen Schmerzen im Schultergürtel und manchmal auch im unteren Rücken.

Genau das war auch mein Problem, wobei hier mehr das Problem lag, dass ich die Arme kaum angewinkelt bekommen habe, wegen der Überstreckung.

Mit beiden Händen oben in Lenker Mitte war es etwas angenehmer zu fahren.

20€ für einen Vorbau sind sicher OK, besonders wenn du ein paar durchprobieren willst/musst. Vielleicht etwas auf die Klemmungen achten - aber das sind wohl keine Karbonparts (Gabelschaft und Lenker)....

Dann werd ich das mal so in Angriff nehmen.

Die Gabel an sich ist Karbon, der Rest nur Karbon Optik
http://www.bikepedia.com/quickbike/BikeSpecs.aspx?year=2007&brand=Felt&model=F55
 
Hatte den Sattel, im ersten Anlauf bei der Problemlösung, soweit es geht vorgeholt, um die Distanz etwas zu verringer.
Sobald der Vorbaut kürzer ist, wird der Sattel auch wieder nach hinten wandern.

Ich empfehle die Sattelposition zuerst nochmal passend zu machen: Schrittlänge => Sitzhöhe berechnen, einstellen, Testen: Kein/lediglich minimales Kippen des Beckens beim Treten (zweite Person prüft das mit Blick auf deinen Hintern). Horizontale Neigung: keine. Horizontale Position des Sattels: Knielot auf Pedalachse bei horizontaler Kurbelposition (einfach mal "Knielot" suchen). Dann erst kann Du messen in welcher Entfernung sich der Lenker befinden sollte, um die Länge des Vorbaus zu bestimmen. Die Geometrie des Lenkers spielt da natürlich auch mit rein ...

Gutes Gelingen :)

Joachim
 
Stimmt, die Vorgehensweise ist vermulich sinnvoller als erst einen Vorbau zu kaufen und dann ggf feststellen, dass es immernoch nicht optimal ist.

Dann erst kann Du messen in welcher Entfernung sich der Lenker befinden sollte, um die Länge des Vorbaus zu bestimmen

Wie messe ich das denn genau?

Kenn nur die Methode mit Ellenbogen an Sattelspitze und schauen wo die Spitze vom Mittelfinger hinkommt.

Weil an den Zahlen ganz oben (optimale Gesamtlänge: 69cm, momentaner Zustand: 72cm) ändert sich ja auch nach verstellen des Sattels nichts, da die Abstände ja vom Sattelrohr gemessen werden und nicht von Sattelspitze.

Oder muss ich da eher nach der Einstellänge gehen, also Sattelspitze bis Lenkerspitze
 
Werd ich im Hinterkopf haben, wenn irgendwann ein neues Rad ins Haus steht.

Werd, auch aus Geldgründen, versuchen den bestehenden Rahmen zu modifizieren.
 
Der Rahmen ist zu lang......ein 58er wäre besser gewesen.

Auch mit einem etwas großen Rahmen wird das schon. Gewöhnung, und sich immer wieder beim Fahren klarmachen "locker lassen" bringt schon was. Rucksack, auch wenn der wenig wiegt, belastet mich immer in den Schultern, besser den erst mal vermeiden.

Was auf dem Bild aber neben den bereits angesprochenen Punkten auffällt: Der Lenker hat offensichtlich einen sehr großen Drop und Reach. Ein Kompaktlenker (z.B. Ritchey WCS Logic oder m.E. noch besser Syntace CDR) bringt sehr viel. Der Teil des Oberlenkers, der nach vorn zeigt, sollte ungefähr waagrecht stehen, und der hintere flache Teil der Bremsgriffgummis in einer Linie, also ebenfalls waagrecht, anschließen oder allenfalls ganz wenig nach oben zeigen. Das ergibt sich, wenn man die Wasserwaage vertikal an die Bremshebelspitze und das obere Ende am Griff legt und diese so einstellt, dass sie senkrecht stehen.

Somit würde ich es mit einem kürzeren Vorbau (ca. 90) und einem Kompaktlenker versuchen. Den Sattel etwas in Richtung Mitte der Klemmung zurückschieben und waagrecht stellen, dann stellt sich mit Sicherheit ein ganz anderes Fahrgefühl ein. Den Vorbau nach oben zeigen lassen, würde ich erst mal nicht. Die Sattelüberhöhung scheint ja nicht sehr groß - vorausgesetzt, die Sattelhöhe ist schon richtig eingestellt.
 
Als Einsteiger neigt man gerne dazu den Lenker dazu zu nutzen um sich abzustützen. Dies verursacht auch Schmerzen in der Schulter. Wie schon weiter oben geschrieben, Arme nicht durchdrücken und Lenker nur zum Lenken nutzen nicht primär zum festhalten.
 
Ich denk auch, dass das mit reinspielt.
Auch gerade, da ich vernutlich eh verkrampft war aus oben genannten Gründen.

Trotzdem werd ich es auch mit einem kürzeren Vorbau probieren, da ich schon sehr gestreckt drauf sitze und kaum die Möglichkeit habe die Arme anzuwinkeln (Außer ich lege mich aufs Oberrohr :D )

Wenn ich Bedenke, wie viel Geld ich in den letzten Tage fürs Rad ausgegeben habe, tuen 20€ auch nicht mehr weh :rolleyes:
 
Sooooo.... gerade nochmal Sattel mittiger gesetzt (aufs Knielot geachtet) und nochmal alles nachgemessen.

Mit mittiger Sattelposition fehlen mir ca., die bereits angedachten, 3cm auch in der Einstelllänge, also Sattelspitze bis Lenkermitte.

Hab mir gerade bei Decathlon testweise den passenden 90mm Vorbau geholt und werd ihn morgen in Ruhe verbauen.

Hatte auch nochmal Rücksprache mit den Mitarbeitern da gehalten, wenn ich in den nächsten Wochen merke, dass 80/100mm besser wäre und der 90mm nicht komplett vermackt ist, tauschen sie es einfach um.
 
Auch mit einem etwas großen Rahmen wird das schon. Gewöhnung, und sich immer wieder beim Fahren klarmachen "locker lassen" bringt schon was.

Stimmt, kann aber ne Weile dauern. ;)

Was auf dem Bild aber neben den bereits angesprochenen Punkten auffällt: Der Lenker hat offensichtlich einen sehr großen Drop und Reach. Ein Kompaktlenker (z.B. Ritchey WCS Logic oder m.E. noch besser Syntace CDR) bringt sehr viel. Der Teil des Oberlenkers, der nach vorn zeigt, sollte ungefähr waagrecht stehen, und der hintere flache Teil der Bremsgriffgummis in einer Linie, also ebenfalls waagrecht, anschließen oder allenfalls ganz wenig nach oben zeigen. Das ergibt sich, wenn man die Wasserwaage vertikal an die Bremshebelspitze und das obere Ende am Griff legt und diese so einstellt, dass sie senkrecht stehen.

Das ist keinesfalls ein Muss und auch nicht mit allen Lenkern und allen Hebeln hinzubekommen. Man muss einfach die Variante finden, mit der man am besten klar kommt. Wie es ausschaut ist egal, Hauptsache es ist bequem und die Hebel sind gut erreichbar lassen sich problemlos bedienen. Kritisch sind die Bremsen. Auch mit den Händen oben an den "Bremsgriffgummis" sollte man gut bremsen können.
 
Gewöhnung braucht Zeit. Erste Verspannungen, Nackenschmerzen etc. sind nur bedingt ein Zeichen für ein falsch eingestelltes Rad. Gib dir Zeit, dich auf dem Rad einzugewöhnen. Da reicht keine 100km-Tour, wenn man "neu im Geschäft" ist. Diejenigen, die seit Jahren fahren, brauchen bei einem neuen Rad ne 50km-Tour und wissen, was sie wie ändern müssen. Aber wer die Erfahrung nicht hat, braucht viel mehr Zeit.

Und dann fängt man an, die Sitzposition Stück für Stück zu optimieren.
Mit der richtigen Kurbellänge(!) die korrekte Sattelposition finden, wobei man idealerweise den passenden Sattel bereits gefunden hat.
Von dort aus die passende Lenkerposition finden. Dazu gehört auch, den richtigen Lenker zu haben, was besonders bei der Breite relevant ist. Ich kann 44 kaum fahren, 42 (mittig) geht ganz gut, 42 (außen) passt noch besser. Dieser kleine Unterschied (außen/mittig) ist ziemlich deutlich spürbar.
Dann schaut man auf die Lenkerhöhe bzw. Sattelüberhöhung und die Distanz Sattel/Lenker. Hier hat mir sitzposition.xls sehr geholfen.

Diese Schritte würde ich gehörig nacheinander machen, mit ordentlich Fahrtzeiten dazwischen. Wenn man zuviel auf einmal ändert und dann passt was nicht, findet man kaum heraus, welche Veränderung dafür verantwortlich ist. Nichts überstürzen, Ruhe und Geduld helfen mehr als tägliches Verstellen oder Austauschen irgendwelcher Komponenten.
 
Das ist keinesfalls ein Muss und auch nicht mit allen Lenkern und allen Hebeln hinzubekommen. Man muss einfach die Variante finden, mit der man am besten klar kommt. Wie es ausschaut ist egal, Hauptsache es ist bequem und die Hebel sind gut erreichbar lassen sich problemlos bedienen. Kritisch sind die Bremsen. Auch mit den Händen oben an den "Bremsgriffgummis" sollte man gut bremsen können.

Klar, die Aussage hab ich auch nur in Bezug auf die beiden von mir genannten Lenker gemeint. Für diese Lenkerform halte ich die beschriebene Einstellung für eine sinnvolle Ausgangsbasis, die vielen zusagt (aus Erfahrung an eigenen Rädern und an denen der Kumpels, an denen ich schrauben darf - die Einstellung wurde so auch in Zeitschriften beschrieben). Für klassische Lenker passt das natürlich nicht.
Wenn man mit einer vielfach bewährten Konfiguration anfängt, kann die Suche nach den Quellen des Unbehagens erst mal auf andere Teile beschränkt werden.
 
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