Rennrad-News

Am Canyon Grail von Valverde & Co
Neue DT Swiss Canyon Gravel Federgabel

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Unter den Gravel Bikes der Traka war der Trend zu breiteren Reifen unverkennbar. Und noch etwas war kaum zu übersehen: Zahlreiche Canyon Grail CFR mit einer neuen Federgabel. Im Unterschied zum versteckten Erlkönig Debut der Gabel bei der Deutschen Gravel Meisterschaft waren hier alle Details offen zur Schau gestellt. Wir haben einen genaueren Blick auf die Bikes von Alejandro Valverde und Freddy Ovett geworfen, die beide mit der DT Swiss Canyon Gravel Federgabel ausgestattet waren.

# Alejandro Valverde ging mit einem Canyon Grail mit Gravel Federgabel an den Start der Traka 200.

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Canyon Grail CFR von Valverde mit Canyon DT Swiss Federgabel

Alexandro Valverde ging auf der Traka 200 Distanz mit einem Canyon Grail CFR an den Start, das mit einer neuen Federgabel von Canyon und DT Swiss ausgestattet war. Es handelt sich wohl um die gleiche Federgabel, die auch schon bei der Deutschen Gravel-Meisterschaft in Tarnlackierung an manchen Canyon Factory Racing Bikes zu sehen war.

# Abgesehen von der Gabel zeichnet sich sein Arbeitsgerät durch Zipp 303 XPLR Laufräder und eine SRAM Red XPLR 1x13 Gruppe aus sowie natürlich ein langes Cockpit.
# An der Gabel ist klar erkennbar, dass DT Swiss und Canyon zusammenarbeiteten.
# Unter den Abdeckkkappen dürfte sich das Ventil für die Luftdruck-Einstellung verbergen.
# Die Gabel wirkt optisch schlanker als andere Gravel Gabeln (Cane Creek ausgenommen).

Dass es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von DT Swiss und Canyon handelt, ist an der Gabel nicht zu übersehen – auf der Gabelkrone und unten auf den Tauchrohren weisen Logos darauf hin. Typisch für DT Swiss Federgabeln ist auch die rückseitige Gabelbrücke.

Ganz offensichtlich haben sich Canyon und DT Swiss Mühe gegeben, das Design der neuen Gravel Federgabel möglichst nah an einer starren Gabel zu halten. Die Abdeckungen an der Gabelkrone bringen ein schlankeres Aussehen. Im Unterschied zu den meisten MTB-Federgabeln sitzt die Achse auch nicht vor den Tauchrohren, was ebenfalls der schlanken Linienführung zugute kommt Nicht zuletzt läuft die Bremsleitung offenbar zunächst durch den Gabelschaft und ist somit teilweise integriert.

Zur Einstellung des Rebounds ist ein gut erreichbares rotes Rändel-Rad am Ende des Tauchrohrs integriert.

# 40 mm Federweg und Lineair SL Technologie. – Spyshot freundlich hat man die Details auf das Tauchrohr gedruckt.
# Der Lock-out Hebel…
# …ist aus allen Richtungen erreichbar.

Ebenfalls auffällig ist der Lockout-Hebel, der hier am linken Schaltbremshebel positioniert ist. Er wirkt für alle Griffpositionen optimiert. Probeweise betätigt, ließ sich in alle Drückrichtungen ein Click auslösen. Der Widerstand war gering und der Hebelweg sehr kurz. Das Gefühl legt nahe, dass der Lockout per Bowdenzug betätigt wird. Der Zug selber war komplett versteckt, muss also im Lenker geführt sein.

Praktischerweise haben die beiden Hersteller ein paar Eckdaten zur Gabel direkt auf das linke Tauchrohr gedruckt: Demnach bietet sie 40 mm Federweg und besitzt eine Vorbiegung von 56 mm, die auf das Canyon Grail angepasst sein dürfte.

Sie verfügt außerdem über die DT Swiss Lineair Luftfeder-Technik – dass es eine Luftfedergabel ist, setzen wir mal voraus. An MTB-Gabeln der Schweizer soll die Lineair Technik für ein geringeres Losbrechmoment sorgen.

# An dem roten Rad lässt sich der Rebound einstellen.
# Überzählige Gewinde – eventuell für Bikepacking Zubehör.

Ebenfalls interessant: Am oberen Teil des Tauchrohr gab es Gewinde. Offensichtlich sehen die Hersteller vor, dass hier etwas angebaut werden kann, denkbar wäre zum Beispiel Bikepacking-Zubehör. Auch für Schutzblech-Montage waren Gewinde vorhanden, was nahelegt, dass das Grail Schutzblechset zum Einsatz kommen kann.

Canyon Grail CFR von Freddy Ovett

Freddy Ovett kam auf der 360 km Distanz als 21. ins Ziel und wirkte nicht 100 % zufrieden mit seiner Leistung. Oder er war einfach nur völlig erschöpft. Auch an seinem Rad kam die Canyon DT Swiss Federgabel zum Einsatz. Außerdem fiel uns der Coros GPS-Computer auf.

# Freddy Ovett wirkte etwas enttäuscht nach der Traka 360.

Sein Bike Set-up folgt der Devise „mehr ist mehr“. Und es wischt auch Diskussionen, ob breite Reifen besser sind als schwere Federgabeln locker vom Tisch. Ovett kombiniert einfach einen extrabreiten Frontreifen mit der Federung. Der gewählte Goodyear Peak SL XC MTB-Reifen in 57 mm beweist zudem, dass auch ganz dicke Pneus durch die neue Canyon DT Swiss Gabel passen.

# Auch am Canyon Grail von Ovett war die DT Swiss Canyon Federgabel zu sehen.
# Außerdem entdeckten wir einen Coros GPS-Computer…
# …und schicke Trinkflaschen.

Da ich die Gabel an keinem anderen Rad außer den Grails der Canyon Athleten und Athletinnen gesehen habe, gehe ich davon aus, dass sie nur an Canyon Bikes zu haben sein wird und wahrscheinlich in dieser Form speziell auf das Grail abgestimmt ist. Wahrscheinlich ist auch, dass Canyon die Gabeln nicht in noch ein großes Gravelrennen schickt, ohne sie vorher auch für Nicht-Profi-Racer verfügbar zu machen. Dass DT Swiss auf Dauer eine teure Komponente wie eine Gabel exklusiv einem Hersteller reserviert, dürfte ebenfalls unwahrscheinlich sein.

# Das Set-up an Ovett's Arbeitsgerät…
# …beweist außerdem, dass auch 57 mm beite Reifen durch die Gabel passen.

Was sagt ihr zu Federgabeln am Gravel Bike?


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Fotos: Jan Gathmann
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