Bei der Pannenhäufigkeit kann es Pechsträhnen geben: üblicherweise habe ich pro Saison ca. drei Platten (mit GP4000II), aber vor drei Jahren war mal so richtig der Wurm drin -- jeden Monat mindestens zwei Platten, oft deutlich mehr, gerne auch mal auf einer Ausfahrt mehrere Pannen. Bin damals sogar recht verzweifelt auf die 4seasons gewechselt und habe angefangen meine Schläuche zu talken ohne dass das eine spürbare Besserung ergab. (Letzteres verbuche ich unter Voodoo, aber das habe ich bis heute beibehalten...) Von einem Jahr aufs andere war es dann wieder gut, ohne dass ich irgendetwas geändert hätte. Schicksal!
Bei auffälliger Pannenhäufigkeit ist es hilfreich, die Art der Pannen etwas genauer zu analysieren.
Sind es vor allem Durchschläge ("Snakebites") dann mehr Luft in die Reifen und Bordsteine u.ä. etwas entspannter angehen.
Sind die Löcher an der Innenseite, dann mal die Felge auf Grate prüfen und sicherstellen, dass das Felgenband die richtige Breite hat, für Hochdruck geeignet ist und sauber eingelegt ist.
Hast du ungleichmäßige Abnutzungen oder sogar lokale Beschädigungen auf der Lauffläche des Hinterrades, dann mal das eigene Bremsverhalten überdenken.
Größere Schnitte in den Reifenflanken fallen bei mir ebenfalls unter Schicksal, wenn das aber häufiger passiert, dann doch mal die Qualität der gefahrenen Wege kritisch beäugen und eventuell Alternativrouten aussuchen.
Radiale Schitte an den Flanken können auf falsch eingestellte Bremsklötze hindeuten. Prüfen ob diese oben einen Grat haben, der bereits beim Bremsen über die Felge ragt. Wenn ja, Grat mit einem Cutter entfernen und Bremsklötze neu ausrichten. Der Reifen ist dann in der Regel Schrott.
Wenn du dir bei der Montage angewöhnst, Ventil und Reifenbeschriftung penibel einander auszurichten, dann kannst du anhand der Position des Loch im Schlauch die dazugehörige Stelle im Reifen ausmachen und diese gründlich inspizieren.
Mein übliches Pannenbild sind sehr kleine Steinchen/Split/Scherben, die sich im Reifen einfahren und sich im Laufe der Zeit durch das Gummi und die Karkasse arbeiten. Hier hilft es, die Lauffläche alle paar hundert km zu inspizieren und eingefahrene Steinchen mit einer spitzen Pinzette zu entfernen. Manche sind dann bereits so tief, dass man durchaus beherzt in die vorhandenen Schnitte im Reifen bohren muss, um diese zu sehen und zu entfernen.
Die Schnitte selbst im Gummi stören dagegen nicht, solange die Karkasse unbeschädigt ist. Dass ein Steinchen mal von einem vorhandenen Schnitt eingesammelt wird kommt bei mir praktisch nie vor.
Das Vorderrad steht bei mir dem Hinterrad in Sachen Schnittesammeln nichts nach, verschleißt aber dagegen kaum. Deswegen tausche ich meine Reifen immer so: neuer Reifen aufs Vorderrad, Vorderradreifen aufs Hinterrad, Hinterradreifen in die Tonne.