7. Etappe der Trophée Lancome
von Wilhelmsdorf nach Wäschenbeuren (bei Göppingen) - 120 km
@Krospum - vielen Dank für die guten Wünsche zur Etappe und auch dafür daß du mir gestern das Lancome an meinen eher unspektakulären Startort Wilhelmsdorf (eine pietistische Gemeindegründung im Moorgebiet „Pfrunger Ried) , gefahren hast.
Heute Morgen brach ich zwar auch mit scheibenlosem eigenem Hinterrad, aber mit der sehr gut passenden Winkelstütze von
@Knobi zur nächsten Etappe auf.
Startpunkt war der „Betsaal“ am Saalplatz, das geografische und spirituelle Zentrum von Wilhelmsdorf.
Die Rücken und Nackenbelastung der „Zeitfahrposition“ hatte ich schlimmer befürchtet.
Hinter dem Ort beginnt das Ried – herrlichstes Wetter, leichter Wind, Kuhwiesen, Frösche hüpften und Rehe sprangen über die Straße und an Störchen mangelte es auch nicht.
Bald darauf konnte ich an einer kurzen Steigung den 1. Gang testen.
Bei km 20 vor Bad Saulgau überquerten das Lancome und ich die Europäische Wasserscheide
Danach hat sich das Lancome auf einem Golfplatz-Green unbedingt mal an die Fahne lehnen wollen ... (sicher verboten !)
Ging leider nicht lange gut - Stehversuche muß es noch üben (ok - ein Zeitrad ist kein Bahnrad ...)
Am Federsee vorbei ging es auf dem Bodensee-Donau-Radweg leicht hügelig durch schöne Felder, Wälder und entlang duftender gemähter Wiesen und blühender Lindenbaumalleen. Bald war Laupheim erreicht.
Bis dahin bin ich „klassisch“ nach Radwanderkarte gefahren, die prima in den offenen Reißverschluss der Fronttasche des Lancome gesteckt werden konnte und dort durch den Fahrtwind auch blieb. Da auf den Nebenstraßen sehr wenig Verkehr war, konnte ich teils freihändig fahrend rückenschonend die Karte studieren.
Laupheim war am Rand meiner Karte, danach musste ich mit Handynavigation und nach Schildern fahren und schon gab es Probleme mit der Verständlichkeit der Ansage aus der Fronttasche, Zick-Zack-Wegführungen, Schotterpassagen, fehlende Beschilderung usw. Auch das Lancome schüttelte sich missbilligend.
Wir waren beide froh, als nach 105 km Ulm in Sicht kam, da mir nun auch die Handballen durch die frontlastige Sitzposition zu schmerzen begannen und die ungewohnte Sitzhaltung mich einigermaßen anstrengte.
Deutschlands höchster Kirchturm und Deutschlands eigenwilligste Sattelstütze auf einem Bild !
Am Donauufer habe ich eine kleine Pause gemacht und dabei entschieden, mit einer Zugfahrt Ulm-Göppingen ca. 50 km Radfahrt abzukürzen, damit mir das Lancome nach der Tour noch in guter Erinnerung bleibt !
Die 1850 in Betrieb genommene Eisenbahnstrecke an der Geislinger Steige war mal die steilste Europas mit bis zu 22,5 Promille … somit entging uns hier eine schnelle Abfahrt.
Nach der Zugfahrt standen uns noch 15 km leicht ansteigend bevor und wir sind gut, ich aber groggy in Wäschenbeuren nach 120 gefahrenen Kilometern angekommen.
Frisch geduscht im „Poser-Shirt“ und Zeitfahrhelm vor dem Hausberg Hohenstaufen
(oh , 10 Bilder schon voll , daher Bild in neuer Nachricht)
Auf dem Hohenstaufen war ab 1050 eine Burg (heute sind nur noch Grundmauern zu sehen), die bis Mitte des 13. Jahrhunderts Stammsitz des Königs- und Kaisergeschlechts der Staufer war, aus der Kaiser Friedrich der II, genannt Barbarossa hervorging.
Morgen oder übermorgen wird
@gmanella das Lancome bei mir abholen um ihm ein wenig die Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt Baden-Württembergs zu zeigen … (Heiligsblechle, Weinberge ... ?)