So, ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass für mich die Saison 2014 begonnen hat.
Nachdem ich bisher stolze 280 km auf dem Tacho hatte (ich schäme mich dafür), bin ich tatsächlich in Berlin angetreten...
Und das nicht ohne Erfolge:
Garmin Velthon Berlin 2014
oder
Wie geht die Flüssigkeitsaufnahme ohne zu trinken...
Erst mal ein paar Eckdaten:
Strecke 120 km (117,5 echte)
Zeit 3:39:19 (netto 3:35:50, später mehr dazu...)
hm 365 (ob das stimmt?)
Der Wetterbericht versprach nichts Gutes. Es sollten Schauer (Dauerregen) und Gewitter über Berlin ziehen.
Leider hat sich das bestätigt. Von den 3,5 Stunden unterwegs hat es tatsächlich 3 Stunden ohne Pause geregnet. Und wenn es von oben nicht runter kam,
brachte das Feld vor einem das Wasser wieder nach oben... also ne Permanent-Dusche
.
Hinzu kamen sagenhafte 7 Grad zum Start und bis zum Go keine Möglichkeit, sich trocken zu halten. Das sah dann so aus auf der Strecke:
So sind von gemeldeten 13000 Starten auch nur knapp 8700 tatsächlich auf die Strecke gegangen. Ich war dabei und mein Bruder auch.
Der war einen Startblock vor mir, also fünf Minuten früher dran als ich. Wir haben uns vor dem Start noch kurz getroffen und ich habe ihm versprochen, dass ich ihn einhole.
Never ever war seine Antwort. Schließlich war der ja auch auf Malle im Trainingslager... ja und?
900 km Gesamtleistung, am letzten Tag ne Bergetappe und pünktlich am Freitag zurück gekommen. Na, da wollen wir doch mal sehen...
Start 9:41, wurd aber auch Zeit, es war echt arschkalt. Ob mir je wieder warm werden würde?
Die nassen Straßen (oder besser Flüsse, sah jedenfalls so aus) flößten echt Respekt ein. So gingen alle äusserst rücksichtsvoll auf die Strecke.
Durch die Kurven wurde sehr langsam gefahren und spätestens jetzt war klar: 3 Stunden sind heute nicht zu knacken. Nicht für mich...
Bis zum Anstieg am Grunewaldturm (km 19,3) lief alles reibungslos, keine Stürze, keine Pannen. Auch das einzige Kopfsteinpflaster (km 13,5) war kein Problem. Weiter so...
Was ich nicht mehr auf dem Plan hatte war, dass nach dem ersten Anstieg und ner kurzen Abfahrt noch ein Anstieg kam. Aber auch das ging recht gut über die Bühne.
Rasante Abfahrt zum Kronprinzessinnenweg mit ner echt gefährlichen, langen Rechtskurve, zumindest bei diesem Wetter. 50 km/h Topspeed... mehr war zu gefährlich!
Die Truppe um mich herum hatte ein ordentliches Tempo, 3:30 sollte machbar sein. Also fand ich trotz der Dauerdusche Gefallen an dem Ganzen.
Dann kam Kilometer 55,0! Ei wer ist denn da? Der Zwilling
... Hallöchen! Ich glaub, der hat sich erschrocken, und sich anschließend hinten rein gehängt.
Also weiter, nur nicht aufhalten lassen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, ich hätte ihn wieder verloren, also hinter mir gelassen.
Mit dem Gedanken bin ich am Versorgungspunkt raus um zu warten. Banane rein, trinken, ganz wichtig!!! Wobei, bin mit drei Pullen ausgekommen, der Rest kam ja von oben.
Noch zwei Riegel geschnappt. Aber der Zwilling kam nicht...
Dann fahr ich eben weiter. Wenn er schon durch ist, krieg ich ihn wieder... wäre doch gelacht.
Leider habe ich mit diesem Stopp die echt gute Truppe aufgegeben und nie wieder eine so homogene gefunden. Manchmal bin ich aber auch was blöd...
Die B110 bot dann auch noch Gegenwind. V-max 35, Durchschnitt vll 30. Nun gut, allein hätte ich das wahrscheinlich nicht geschafft.
Zumal es auch in diesem Jahr wieder Leute gab, die sich erst dazwischen drängelten um dann abreißen zu lassen. Das hat richtig Körner gekostet. Drecksmist...
Km 100,2: Flughafen Tempelhof. Noch knapp 17 Kilometer. Langsam wurden die Beine doch schwer. Tja, ohne Traininng (du fauler Sack, mein Gewissen hat mich angebrüllt!).
Vom Bruder keine Spur. Entweder holt der mich noch bei diesm Tempo oder er ist wirklich durch gefahren.
Der Drei-Kilometer-Bogen. Noch die Reinhardstraße, Kapelle-Ufer/Rahel-Hirsch-Straße und weiter über Alt-Mohabit in die Paulstraße.
Die Abfahrt zur Siegessäule mit Spreeüberquerung. Links ab die Straße des 17. Juni entlang Richtung Ziel.
So fern ich das Sprint nennen kann, hab ich das getan. Für knappe 30 Sachen hat's gerade noch gereicht. Dann aber ganz schnell Transponder abgegeben, Medaille bekommen
und nix wie zum Hotel unter die Warme Dusche für ne gefühlte Stunde, bis mir wieder warm war.
Übrigens ist mein Zwilling durchgefahren und am Ende 2 Minuten schneller gewesen als meine Brutto-Zeit. Zieh ich die Pause ab war ich 2 Minuten davor und mit der schnellen
Truppe noch mehr.
Wart's nur ab, beim nächsten Mal bin ich schlauer, versprochen (kleiner Gruß an den Stoffel
)...