Hallo zusammen,
gestern der RM vom Sturmvogel Bonn, das war doch wohl ein Witz!!!
Eine solche Veranstaltung mit so kritikresistenten Verantwortlichen habe ich noch nicht erlebt!!!
Es fing ja schon bei der Anmeldung gut an. Die Schlange war eigentlich nicht besonders lang, aber sie wurde nur äußerst schleppend abgearbeitet. Nur weil einige Mitfahrer die Anmeldekarten herumgereicht hatten, die auch BDR-Mitglieder komplett ausfüllen mussten, konnte das Anmeldeteam entlastet werden und ich hatte nach nicht einmal 30 Minuten meine Startunterlagen mit Fahrkarten für die beiden Fähren, eigener magentafarbener Startnummer und eine Art all-inclusiv-Bändchen.
Toll waren auch die "unzuständigen" Leute, die auf die 1 Stunde später startenden RTF-ler warteten und ihren wegen des Andrangs sichtlich überforderten KollegInnen an der Marathonanmeldung, trotz einiger Nachfragen von den Wartenden, nicht halfen.
Naja, so etwas würde man ja vergessen, wenn die Veranstaltung ansonsten super gelaufen wäre.
Wir sind also wegen der chaotischen Anmeldung erst um 7:00 Uhr mit knapp 10 FahrerInnen auf die Strecke gegangen. Aber das dürfte ja kein Problem sein, da das Startfernster ja bis 7:30 Uhr ging.
Während der Fahrt habe ich auf der Startkarte zufällig gelesen, dass man km 120 bis spätestens 12:30 Uhr erreicht haben muss. Ich dachte eigentlich, dass es sich bei dieser Veranstaltung um eine BREITENSPORTVERANSTALTUNG handelt. Gerade auf den langen Strecken trifft man häufig Leute, die sich für diese Distanzen etwas mehr Zeit nehmen (gerade im hinteren Teil der Strecke sogar nehmen müssen). Wenn man dann noch liest, dass um 17:00 Kontrollschluss sein soll, so wundert man sich schon. Bei Supercup-Veranstaltungen, die von der Streckenlänge und von den Höhenmetern vergleichbar sind, gibt es nicht solche kurzen Zeitfenster.
Übrigens, auf dem Flyer, den ich vor zwei Wochen in Immendorf mitgenommen hatte, stand von den zeitlichen Begrenzungen davon nichts. Auch auf der Homepage habe ich nichts gefunden.
Bis zur dritten Kontrolle war die Veranstaltung o.k. Naja, das Verpflegungsangebot war zwar für einen RM nicht sehr reichhaltig und abwechslungsreich, aber für uns noch ausreichend. Die HelferInnen hatten sich jedoch schon um Nachschub gekümmert und so ist zu hoffen, dass die FahrerInnen, die nach uns kamen, noch etwas außer den recht grünen Bananen bekommen haben.
Als wir an der Kontrolle wieder alle zusammen waren, ging es weiter. In den folgenden Anstiegen haben wir noch einige MarathonfahrerInnen überholt. Bei km 121 mussten wir jedoch sehen, dass 5 Minuten vor 12:30 die Streckenteilung schon abgenommen wurde. Auf unseren Hinweis, dass noch einige FahrerInnen kommen würden, wurde uns gesagt, nach tel. Rücksprache mit den Verantwortlichen im Ziel, solle die Streckenteilung abgenommen werden, da ja in der Ausschreibung steht, dass man bis 12:30 Uhr bei km 120 sein müsse. Auch auf den Einwand, dass durch die schleppende Anmeldung nicht alle StarterInnen schon um 6:30 starten konnten, wurde uns deutlich gesagt, dass die Langsameren dann halt die 150er fahren müssten. Als ich noch auf einige Marathonfahrer wartete, mit denen wir vorher gefahren waren, wurde, obwohl die Helfer wussten, dass wir noch weiter zur Rheinfähre fahren wollten, vor uns mit dem Abschildern begonnen.
Bei einem Startfernster, das bis 7:30 Uhr geht, muss nach Abzug der Zeit an den 3 Kontrollen (ca. 20 min.) bei einer Breitensportveranstaltung mindestens einen knappen 27er Schnitt gefahren werden, sonst ist man für den Veranstalter zu langsam. Man hat hier jedoch schon knapp 1.700 hm auf 121 km in den Beinen. Sicherlich für viele Marathonies zu schaffen, aber möchte man so Leute, die sich einen solchen RM vielleicht als eine besonderen Herausforderung vorgenommen haben, abschrecken bzw. ihnen ihre Schranken aufweisen.
Nein!!!
Bei vielen anderen RM-Veranstaltung sieht man teils noch Stunden nach der eigenen Ankunft noch Mitstreiter, die abgekämpft, aber glücklich, ins Ziel kommen. Meist bekommen die sogar noch etwas zu essen.
Naja, nachdem wir in der Abfahrt zum Rhein das Abschilderungsfahrzeug überholen konnten, erreichten wir die Kontrolle an der Rheinfähre.
Übrigens Kontrolle, nicht Verpflegungsstelle, denn außer drei Melonenstückchen für rund 10 FahrerInnen und ein oder zwei Bananen, war nichts mehr da. Die Helfer an der Kontrolle taten mir ein weinig leid. Sie entschuldigten sich, vor allem auch für die Abschilderungsaktion durch ihre Vereinskollegen.
Nachdem wir den Rhein per Fähre überquert hatten, verpflegten wir uns an einem Kiosk. Nun folgte der schöne lange Anstieg zur Marathonkontrolle. Hier gab es noch genug zu essen und freundliche HelferInnen. Als ich weiter fuhr kamen noch zwei Fahrer zur Marathonverpflegung, die sich die Strecke offensichtlich auch teilweise ohne Pfeile gesucht hatten.
Auf der weiteren Strecke überholten wir noch einige Fahrer. Auch bei denen war man über die Verpflegung, die bis auf die Marathonverpflegung, nur knapp durchschnittlichen RTF-Standart entsprach, nicht besonders gut zu sprechen. Und das bei 15 € Startgebühr.
Die Krönung kam noch im Ziel.
Auf unsere Unmutsäußerungen wurde uns gesagt, dass man halt schneller fahren müsse und es immer Leute gebe, die meckern würden. Auch mein Hinweis, dass es sich ja um eine Breitensportveranstaltung handele und nicht um eine Rennen, wurde gesagt, dass man schon schneller fahren müsse.
Zu allem Übel wurde auch noch von einem Mitradler die fast volle Wertungskarte verschlampt. Aber das scheint ja laut dem netten Mann kein Problem zu sein, denn irgendein Radkollege müsse die Karte ja bekommen haben und die wird dann ja schon wieder auftauchen.
Als wir noch neben unseren Autos saßen und unseren eigenen Kuchen und Getränke zu uns nahmen (man hatte ja schon alles komplett abgebaut) wurde flugs der Rest eingepackt und abgeschlossen, obwohl wir den Leuten doch noch gesagt hatten, dass noch mehr als 10 Leute kommen mussten. Aber vielleicht gab’s ja noch etwas interessantes im Fernsehen zu sehen.
Also kam es wie es kommen musste, dass zumindest noch ein Fahrer ratlos vor verschlossenen Türen stand, als er ins Ziel kam. So geht man mit seinen Kunden um.
Fazit:
Für 15 € Startgebühr wurde einem viel Ärger geboten, 4 Bananen einige Melonen- und Apfelstückchen und zusätzlich noch Nudeln und Brötchen an der Marathonverpflegung. Ob das für Newcomer ausreichend gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht war es auch deshalb sinnvoll, die langsameren FahrerInnen vor sich selbst zu schützen und sie lieber nur die 150er mit ein bisschen Obst absolvieren zu lassen. Mag ja sein, dass die schnelleren FahrerInnen noch genügend andere Sachen abbekommen haben, aber wenn man zwischendurch merkt, dass es knapp wird, dann muss man halt schnell reagieren und zumindest zu den letzten Kontrollen noch was bringen. Ich denke bei 15 € Startgebühr ist das nicht zu viel verlangt, gerade wenn man bedenkt, dass in NRW Marathons meist 10 € (so auch z. B. die NRW-Challenge) kosten.
Für den Veranstalter hat es sich sicherlich gelohnt, für einige FahrerInnen nicht!
Man hätte vielleicht seitens der Verantwortlichen im Verein mal in Immendorf oder in Siegburg in die Lehre gehen sollen!
Wie gesagt die Strecke selbst war super mit zwei super schönen knackigen Anstiegen so um die 13 % und verkehrsarmen Straßen. Tja vielleicht könnte der PSV Bonn ja noch mal seinen Rad-Marathon „Über die Höhen der Eifel“ wieder aufleben lassen, dann würden wir auch wieder die 400 km Anreise nach Bonn machen.
(Ach übrigens noch was am Rande:
Meine Anfrage per Mail über die Homepage des Vereins wegen Fragen zur Voranmeldung, wurde übrigens von dem Verein, der sich von einem bekannten Telekommunikationsunternehmen sponsoren lässt, auch nicht beantwortet.
Obschon… ich hatte ja erst Anfang letzter Woche meine Anfrage „zur Post“ gegeben.)
Grüße Uwe