Am meisten macht der Fahrer aus.
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Eine unverkleidete Rennliege ist nur 10% schneller in der Ebene. Das heißt aber nicht das man im Schnitt 10% schneller ist, die Rechnung wäre zu einfach hängt stark von der Strecke ab.
Das trifft's sehr gut.
Vor allem kann man Touren nicht mit Strava-Segmenten vergleichen. Darum ging's ja ursprünglich:
Bin gerade durch einen Freund auf Strava gestoßen und habe gesehen das man da Rekorde brechen kann von anderen Radfahrern.
Meine Frage ist nun Liegerad Teilnahme ok oder nicht ok ? Ist ja im Grunde auch nur ein Fahrrad. Oder ist das ein absolutes no go?
Die meisten Strava-Segmente schauen doch so aus:
(1) mehr oder weniger lang bergauf. Viele halten das auch für die einzig wahren KO
Ms. Hier ist ein Liegerad eher im Nachteil. Wenn da doch mal einer mit dem Lieger schneller war, dann ist der einfach viel viel besser.
(2) kurze flache Sprintstrecken. Bei Rückenwind nehmen sich Liegerad und Rennrad wenig.
Bei Gegenwind macht sich die bessere Aerodynamik schon bezahlt. Und wenn wir ehrlich sind - im "richtigen Leben" hat man öfters Gegen- als Rückenwind. d.h. je länger, flacher und runder eine Tour ist, umso mehr gewinnt Liegerad ggü Rennrad. Aber da könnte man sich genauso gut über Tria-/Zeitfahrräder beschweren und deren Fahrten markieren.
Auch bei einem richtigen Rennen, wo man sich den Wind nicht aussuchen kann, mag ein Liegerad ggü. einem klassischen Rennrad im Vorteil sein. Je nach Strecke.
Bei (2) hingegen nehme ich doch die besten Bedingungen, die ich kriegen kann. Und dann ist es nach meiner Erfahrung egal welches Rad ich nehme.
Was mich ärgerte, waren die Hass-Kampagnen auf Strava gegen alle Arten von Liegeradlern. Da wurde jede Fahrt markiert. Egal wie schnell, egal wie hügelig, egal welche Art von Liegerad. Ich finde es traurig, dass man dazu gezwungen wird, sich zu verstecken. Seinen Rädern andere Namen und andere Fotos zu geben.
Strava ist für viele mehr als nur KOM-Jagd. Tour-Tagebuch, Fotoalbum. Teilnahme an Challenges, Austausch mit befreundeten Radlern. Ich lade da alles hoch. Mit dem MTB, mit dem Rennrad, mit dem Liegerad, mit dem Pendlerrad, die Familientouren.
Die KOM-Jagd ist eine schöne Abwechslung. Einfach mal Gas geben und schauen wo man steht.
Ich hab natürlich auch den ganzen Tag ein Grinsen im Gesicht, wenn ich Hobbyradler hier mal Glück habe. Aber ich mache mir da keine Illusionen. Fair ist die Geschichte eh nicht. Dazu sind die GPS-Geräte schon zu ungenau. Und Strava muss schauen, wie es diesen Mist auf die Segmente mappt. Da passieren Fehler. Nur mal ein Beispiel:
Schnitt > Max ? Offensichtlich unmöglich. Dabei schaut die gesamte Fahrt völlig normal aus. Keine offensichtlichen GPS-Glitches. Trotzdem kommt so was raus, wenn sich alle Ungenauigkeiten addieren. Wer wirklich wissen will, wie gut er ist, muss regelmäßig Rennen fahren.