Puhh, bei so einer vergleichsweise einfachen Aufgabe hatte ich nie das Verlangen, gleich mit Kanonen auf Spatzen zu schießen und Spezialwerkzeuge anzuschaffen.
Mit Lackstiften wollte ich das ebenfalls nicht machen, weil ich die nie besonders mochte (schlecht dosierbar, Strichbreite kaum variabel, sabbern).
Ich mache das einfach mit irgendwelcher Farbe und
einem stinknormalen, feinen Pinsel in ordentlicher Qualität aus dem nächsten Bastelladen. Kein Schlepper, keine besonders langen Haare, aber auch nicht zu kurz. Je besser der Pinsel verarbeitet ist, desto feiner läuft seine nasse Spitze aus und desto variabler und einfacher wird die Handhabung, wenn er etwas dicker/größer ist.
Dabei finde ich es "richtig", möglichst genau nur die Muffenkante zu treffen, statt des Rohrs daneben:
Wie gut das umsetzbar ist, hängt natürlich auch von der Verarbeitungsqualität des Rahmens ab, aber mit einem Lackstift würde ich das wohl nicht hinkriegen.
Wenn erst anschließend Klarlack auf den Rahmen kommt, würde ich eine wasserlösliche Farbe für die Linien vorziehen, weil sie nicht so schnell am Pinsel antrocknet und sich besser nachkorrigieren oder wieder ganz abwaschen lässt.
Wenn der Rahmen bereits fertig lackiert ist und die Farbe auch gelegentliches Waschen und Wachsen überleben soll, obendrein natürlich glänzen, muss sie schon ein bisschen "was können". Mit normalen Metallicfarben geht das eigentlich nicht, weil sie matt werden und nur trocknen, aber nicht "ordentlich abbinden". Da würde ich wohl auch zu speziellen Linierfarben greifen oder dem Metallic ein winziges Bisschen Klarlack mit Härter beimischen.
Zum Korrigieren sollte man direkt griffbereit haben: Wattestäbchen und zu einer kleinen, scharfen Spitze gefaltetes Küchenkrepp. Beides natürlich feucht - mit Wasser oder Verdünnung, je nachdem. Mit einen gut ausgewaschenen nassen Pinsel kann man das natürlich auch machen.
Gegenüber dem angesprochenen Kemper-Gerät für Rundungen würde ich eine simple Reißfeder vorziehen, wie sie in jedem billigen Zirkelkasten für die Schule zu finden ist: Kostet fast nichts und die Linienbreite ist einfach einstellbar. Das aber auch nur, wenn man partout keinen Pinsel verwenden will.
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Das Beugler-Gerät ist für gerade, lange Linien gedacht und auf Rohroberflächen kritisch bzw. ohne Adapter nicht anwendbar - und werksseitig gibt es dummerweise keinen. Es ist teuer, pflegeaufwendig und lohnt sich für den Gelegenheitsgebrauch eigentlich nicht.
Für lange, gerade Linien braucht man auch mit einem professionellen Schleppinsel viel Übung. Einfacher und maßhaltiger geht es mit steifem Zierlinienband und der Airbrush (Farbe hauchdünn beinahe "trocken" aufsprühen, damit sie nicht unter die Ränder wandert; deshalb auch nicht mit dem Pinsel übers Klebeband schlurpen).