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Made in China

Ach wartet doch mal ein paar Jahre,, wenn von der Leyen und Konsorten noch ein wenig arbeiten dürfen, dann kommen die Firmen bald von selber zurück nach Deutschland.
Friseurinnen arbeiten in Ost Deutschland schon teilweise für 3,60€ die Std. das sollte doch bei solchen Näherinnen auch noch drinne sein.
Die Schmerzgrenze ist noch lange nicht erreicht und die Zahlen vom Arbeitsamt müssen auch noch runter.Schliesslich gehts uns allen so gut und der Armutsreport zeigt ja eindeutig wie reich wir doch alle sind.
Dann können wir alle bald wieder "Made in Germany" kaufen!

Schön, oder?
Nur das die Unternehmen dann auch mit der Marge runter gehen müssen. Die Produkte werden ja nicht von den Produkten gegauft. Wenn das Lohnniveau auf diesen Untergrenzen ist - und sich das Weltweit ausniveliert, wird das mit den Preisen auch so sein müssen. Nur von den Wohlhabenden kann die Industrie nicht leben.
Das bleibt noch spannend.
 
Hallo an die Runde,
ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Thema ökologisch und sozial verantwortliche Produktionsbedingungen. Solche Themen werden in der Rennradszene weit weniger diskutiert, als unter den Bergsteigern. Umso mehr freue ich mich über diesen Thread. Ich fasse mal kurz zusammen, was ich bisher raus gefunden hab:
1. Es gibt verschieden Siegel, die Produktionsstandards bezeugen. Meistens beziehen sich die aber entweder nur auf Ökologisches oder nur auf Soziales. Nur wenige beziehen sich auf beide Bereiche; Informationen gibt es hier. Ein bekanntes Siegel ist das der Fair Wear Foundation. Auf der Homepage sind auch die geprüften Marken gelistet, darunter Vaude, Gonso, und Odlo. Die Produkte dieser Marken sind nicht teurer als andere und die Performance ist auch tadellos (selbst getestet). Das Design von Gonso ist eher traditionell und zeitlos.
2. Made in China muss nicht schlecht sein, wenn der Hersteller ein Siegel trägt.
3. Ich denke, dass man diesen Siegeln vertrauen kann, man hat ja keine andere Wahl. Sicher sind sie aussagekräftiger als firmeneigene Standards.
4. Vorsicht vor Greenwashing. Skinfit schreibt auf der Homepage "was... das Recycling (thermische Verwertung) betrifft, haben unsere Materialien die Nase vorn." Klingt gut, thermische Verwertung heißt aber: Verbrennen. Das kann man leicht überlesen. Firmen wie Kik oder H und M behaupten mittlerweile, dass sie ortsübliche Mindestlöhne zahlen. Dazu muss man wissen, dass diese Mindestlöhne von den Regierungen bereits so niedrig angesetzt wurde, um Investoren zu locken. Für ein menschenwürdiges Leben wären zwei bis vier Mindestlöhne nötig.
5. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Schweißen von Alurahmen oder das Laminieren von Carbonrahmen unter Sweatshop-Bedingungen stattfindet. Allerdings hab ich dazu noch keine gesicherten Informationen. Problem bei Alu und Carbon: Beide Stoffe sind sehr energieaufwändig in der Herstellung. Carbon lässt sich recyceln, aber mit hohem Qualitätsverlust. Diese Nachteile kann man durch lange Nutzungsdauer (15 Jahre und mehr) wett machen (Test läuft).
6. Wer noch Trinkflaschen aus Plastik verwendet, sollte sich mal Plastic Planet von Werner Boote anschauen. Zu sehen hier. Als Alternative hab ich KleanKanteen (selbst getestet und als gut befunden. Einziger Nachteil: Nicht ganz dicht wegen dem Lufteinlassventil) und Ecotanka (noch nicht getestet) gefunden. Edelstahlflaschen brauchen im Gegensatz zu Aluflaschen keine Kunststoffbeschichtung innen. Es entsteht weniger Plastikmüll, man nimmt keine Schadstoffe auf, und sie sind wirklich geschmacksneutral. Leider sind sie etwas schwerer, nicht ganz billig und man muss den passenden Flaschenhalter wählen. Trinken funktioniert trotz Unquetschbarkeit tiptop.

So, das war doch wieder recht lang, ist aber auch ein schweres Thema. Ich hab zwar Maschinenbau mit Schwerpunkt Umwelttechnik studiert, für diese Informationen muss man aber nicht mal ein Buch lesen. Kommt alles im Fernsehen.

mfg. Bernhard
 
Tatsache ist einfach, daß man sich bei unseren Löhnen Produkte "Made in Germany" nicht mehr leisten kann. Es sei denn, es gibt ein paar wenige die darauf Wert legen, und einfach die Kohle locker sitzen haben.

Stimmt nicht. Gegenbeispiel: Gonso (Softshelljacke im WSV für 60 Euro, sonst 120) und Trigema (Poloshirt aus Biobaumwolle für 20 Euro). Man sieht, es geht doch. Gegenbeispiel: Es gibt Werkzeug (Marke ist mir entfallen) "Made in Germany" das ist günstig und der letzte Schrott.
 
Es gibt verschieden Siegel, die Produktionsstandards bezeugen. Meistens beziehen sich die aber entweder nur auf Ökologisches oder nur auf Soziales. Nur wenige beziehen sich auf beide Bereiche; Informationen gibt es hier. .... Auf der Homepage sind auch die geprüften Marken gelistet, darunter Vaude, Gonso, und Odlo. Die Produkte dieser Marken sind nicht teurer als andere und die Performance ist auch tadellos (selbst getestet).
Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Schweißen von Alurahmen oder das Laminieren von Carbonrahmen unter Sweatshop-Bedingungen stattfindet. Allerdings hab ich dazu noch keine gesicherten Informationen. Problem bei Alu und Carbon: Beide Stoffe sind sehr energieaufwändig in der Herstellung. Carbon lässt sich recyceln, aber mit hohem Qualitätsverlust. Diese Nachteile kann man durch lange Nutzungsdauer (15 Jahre und mehr) wett machen
....wobei ich zunehmend den Eindruck gewinne dass die Ökosiegel bereits für das Umwandeln unsere PET Flaschen zu Bekleidung in China vergeben wird - da selbst die sogenannte Casualwear verschiedener "Grüner" Firmen zu 98% aus Plastik besteht - Baumwolle oder Leinen sind fast vollständig in diesem Bereich verbannt.
Und das sogenannte recyclen von Carbon ist noch absolute Augenwischerei ! Die hochwertigen und energieaufwendig hergestellten langen Carbonfasern werden zerhäckselt, es entsteht dabei ein absolut mInderwertige Produkt. Das Bindemittel sprich hochwertiges Epoxidharz (z.B ) wird ausgebrannt.- übertragen auf den KFZ Bereich würde das hier bedeuten : ein vollständiges Auto wird in Brand gesetzt und die Überreste werden zu Heftklammern umgearbeitet - das würde man wohl kaum als richtiges Recycling verstehen.
 
da selbst die sogenannte Casualwear verschiedener "Grüner" Firmen zu 98% aus Plastik besteht - Baumwolle oder Leinen sind fast vollständig in diesem Bereich verbannt
Das würd ich so nicht sagen. Siehe z. B. http://www.bleed-clothing.com/de/material/
Für Sportbekleidung ist das Verwerten von PET-Flaschen sicher die beste Lösung.http://www.bleed-clothing.com/de/material/
Und das sogenannte recyclen von Carbon ist noch absolute Augenwischerei !
Das stimmt, das ist echt nicht so einfach.
 
Ich weiss nicht, was dieses dümmliche Nationalgehabe im allgemeinen und dieses Chinabashing im speziellen überhaupt soll. Dass es Deutschland insgesamt ziemlich gut geht, liegt nicht daran, dass Gewerkschaftsschreihälse und Nationalbewegte soviele Güter aus deutscher Produktion konsumieren, sondern daran, dass die ganze Welt - einschließlich China - gerne hochwertige und teure Güter aus deutscher Produktion kauft. Nur um mal daran zu erinnern, 80 Millionen Deutsche verkaufen wertmäßig fast so viel an den Rest der Welt (einschließlich China) wie 1.400 Millionen Chinesen. Wenn ich ein Trikot kaufe, dann möchte ich bestmögliche Qualität für mein Geld. Wenn das dann aus China kommt, ist es in Ordnung. Und da es viele Chinesen umgekehrt genauso handhaben, wenn sie z. B. ein Auto kaufen, ist das auch für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt in Ordnung. Dass es bei Vaude oder auch VW viele gut bezahlte Arbeitsplätze in Deutschland gibt und auch in Zukunft geben wird, liegt nicht zuletzt daran, dass beide auch in China produzieren lassen und dort eine Menge Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert haben.
 
genau, Produktion in China muss per se nicht schlecht sein. Ungut ist es nur, wenn wir die Arbeitskraft derer ausnutzten, die keine Wahl haben. Daher decken die Sozialsiegel ja auch Produktionsbedingungen in China ab. Wenn man bei einem sozial produzierenden Hersteller partout kein Trikot findet, das passt, kauft man halt bei Gore oder Assos. Spricht nichts dagegen, das ist Wettbewerb. Man sollte - jetzt da man es weiß - aber wenigstens erst mal gucken bei Fair Trade Marken.
 
Ja, das klingt erstmal logisch.

Bedenklich wird es in der Tat, wenn die Anzahl der Menschen steigt, die man als "arm" bezeichnet (klingt dennoch pervers für eines der reichsten Länder überhaupt). Die sind finanziell nicht in der Lage anders zu handeln. Aber ist es nicht auch so, dass in der riesigen Mittelschicht oft lieber Geld für teure Computer, neueste Handys, dicke Autos ausgegeben wird, als für nachhaltige Produkte und das eben nicht aus finanziellen Gründen, sondern aus intellektuellen Gründen.
Schon mal was von geplanter Obsoleszenz gehört? Nachhaltige Produkte werden doch immer seltener produziert, in der " normalen " Kaufklasse so gut wie gar nicht mehr. Da hat die Industrie überhaupt kein Interesse dran. Die Marge muss stimmen:mad: , und das geht nur bei kurzer Lebensdauer des Gerätes. Viele Geräte kann man nicht mal reparieren, weil verschweißt oder die Reparatur ist aberwitzig teuer. Und wer die zu erwerbende Waschmaschine oder ein sonstiges Gerät vorher nicht total auseinandergenommen hat, um die Schwachstellen zu finden, und sich nach den (eventuell anfallenden) Ersatzteilpreisen erkundigt, hat überhaupt keine Chance ein nachhaltiges Produkt zu erkennen. Das betrifft nicht nur Billiggeräte.

Eine Lösung wäre wenn der Gesetzgeber die Garantiefrist verlängern würde, auf 5 Jahre z.b.
 
6. Wer noch Trinkflaschen aus Plastik verwendet, sollte sich mal Plastic Planet von Werner Boote anschauen. Zu sehen hier. Als Alternative hab ich KleanKanteen (selbst getestet und als gut befunden. Einziger Nachteil: Nicht ganz dicht wegen dem Lufteinlassventil) und Ecotanka (noch nicht getestet) gefunden. Edelstahlflaschen brauchen im Gegensatz zu Aluflaschen keine Kunststoffbeschichtung innen. Es entsteht weniger Plastikmüll, man nimmt keine Schadstoffe auf, und sie sind wirklich geschmacksneutral. Leider sind sie etwas schwerer, nicht ganz billig und man muss den passenden Flaschenhalter wählen. Trinken funktioniert trotz Unquetschbarkeit tiptop

"Plastic Planet" hat mich wirklich sehr abgeholt und für den Umgang mit Kunststoffen erheblich sensibilisiert, nicht zuletzt aufgrund des Umgangs mit Trinkflaschen. Eine sehr eindringliche Dokumentation, die weitestgehend Abstand nimmt von Polemik, Panikmache und Alternativlosigkeiten, wie sie in letzter Zeit trommelfeuerartig gerade im Bezug auf Ernährung von der Mattscheibe flimmert.
Ich bleibe zumindest aber auf dem Rennrad beim Kunsstoff. Wenn einem auf einer Abfahrt aufgrund von Schlaglöchern oder Bahnschwellen die Flasche aus dem Halter hüpft (was mir im letzten Jahr zwei Male unterkam), sind Metallflaschen unheimlich riskant. Und die Gefährdung ist mir dann einfach zu unmittelbar. Beim Fahren in der Gruppe ein absolutes Tabu wie ich finde.
Beim Überfahren der Plastikflaschen hat es Müll gegeben. Was die Folge bei Metallflaschen gewesen wäre, mag ich mir rückblickend lieber nicht vorstellen. Ein ordentliches Feedback vom Sattel in die Weichteile wäre noch das glimpflichste gewesen.
 
Die geplante Obsoleszenz hat in den 20ern mit dem Phoenix-Kartell bei den Glühbirnen angefangen und wurde in den 30ern in den USA zur Ankurbelung der Wirtschaft eingesetzt. Heutzutage ist das nicht mehr zukunftsfähig und es hilft nur der Boykott (in meinem Fall Apple und Microsoft).
Es gibt aber auch einen Gegentrend: www.bkreuzer.de
@ ron: Stimmt schon, ist was dran. Vielleicht erfindet ja mal wer quetschbare Edelstahlflaschen ;-)
 
Die Chinesen können schluderig wenn schluderig verlangt und bezahlt wird. Sie können aber auch sehr hochwertig liefern. Alles eine Frage des Geldes, wenn auch auf einem anderen Niveau.
 
Heutzutage ist das nicht mehr zukunftsfähig und es hilft nur der Boykott (in meinem Fall Apple und Microsoft).

Dreimal kurz gelacht; in den Zeiten in denen ich meine Applegeräte nutze, hätte ich wahrscheinlich dreimal ein Konkurrenzprodukt als Ersatz kaufen müssen, weil die Festplatte oder die Kiste komplett verreckt wäre.
McIntosh LCII: 7 Jahre iMac350: 9Jahre, iMac 2.66 Intel Duo seit 2008 und läuft und läuft...
Probier das mal mit Dell...:D:p ...mein Nachbar hat in jetzt gut 15 Jahren seit ich hier wohne 8(in Worten: acht) DOSen verschlissen, meistens so Medion-Schrott...und er ist kein Gamer.
Er hat das jetzt eingesehen und sich ein  Powerbook gekauft. :cool:
 
mein Inspiron lief 11 Jahre, zum Schluss mit Linux natürlich. Läuft auch noch, jetzt hab ich aber einen neuen Rechner. Ich kann Apple halt den Ipod Nano nicht verzeihen.
 
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