• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Thomas_R

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Hallo,
Ich habe zu dem Thema nur Einträge von 2009 gefunden, daher aus aktuellem Anlass von mir folgende Frage: Ich bin Einsteiger beim Thema Rennrad, fahre aktuell mit einem ca. 30 Jahre alten "Erbstück", einem Vitus 979 Rahmengröße 59 wo ich mich bei mehrstündiger Fahrt schon zu viel nach vorne strecken muss (1,85 cm, 75 kg, gute Knie aber Lendenwirbel na ja). Ich habe zunächst mal in die Ausrüstung (Schuhe, Pedale, Helm) investiert und will jetzt den nächsten Schritt mit einem "neuen" Rad machen. Dabei steht für mich zur Auswahl ein neues Canyon Endurace AL 7.0 Gr. Large um rund 1400 EUR oder ein gebrauchtes Fahrrad welches dann max 1100 EUR kosten darf damit ich einen Vorteil zum neuen Rad sehe. Vielleicht liege ich mit meiner Ansichtsweise aber auch falsch.
Als gebrauchtes Rad werde ich mir dieses Wochenende folgendes Modell ansehen: Look AL 384
RH 57 cm, 8 Jahre alt, Shimano Ultegra Komplettausstattung, Laufräder Mavic, ca 1000 km hauptsächlich nur am Rollentrainer, NP damals angeblich 2800 EUR, jetzt um 900 EUR im Angebot von privat.
Was meint ihr dazu?
Vielen Dank im voraus für eure Antworten, ich finde es echt super, dass es dieses Forum gibt und ihr euch die Zeit nehmt.
LG aus Wien,
Thomas
 

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Zunächst einmal den obligaten Hinweis auf den Geometrie-Thread, falls du den noch nicht gelesen hast. Rahmenhöhe ist nicht gleich Rahmenhöhe, soviel vorweg.

Gut dass du dich sowohl auf dem Gebraucht- wie Neumarkt umschaust. Ebenfalls vorbildlich, dass du auch an die Ausrüstung denkst und nicht nur ans Rad.Für die von dir veranschlagten € 1100 kriegst du auf dem Gebrauchtmarkt vieles, ich würde sogar sagen, du kannst etwas tiefer einsteigen. Grundsätzlich solltest du dir die Frage stellen, ob es ein Alu- oder Karbonrahmen sein soll, und welche Übersetzung du gerne hättest (hier sind zehn- und elffach auch deshalb besser, weil man mit geringem finanziellen Aufwand kleinere Gänge nachrüsten kann).

Das vorgeschlagene Look AL 384 ist sicher kein schlechtes Einstiegsrad, auf welchem du 2-3 Jahre gut fahren kannst (oder auch länger, falls es dich nicht richtig "packt"). Aber es ist nie und nimmer 900 Euro Wert. Ausserdem waren 2009 Karbonrahmen schon verbreitet, weshalb mir der angebliche Neupreis von € 2800 nicht wirklich realistisch erscheint (zudem sieht das Rad designtechnisch eher älter als 2009 aus, das können andere hier aber sicher besser beurteilen). Spielt für dich als Käufer aber im Prinzip keine Rolle (für den Verkäufer psychologisch schon). Dass es nur 1000km und nur auf der Rolle war, ebenfalls häufig gelesen und nicht selten masslos untertrieben (wobei es solche Fälle durchaus gibt). Ein prüfender Blick auf Verschleissteile (Ritzel, Kette, Blätter) dürfte diesbezüglich zumindest eine Indikation geben. Alles in allem sehe ich den Preis eher bei € 500, aufgrund der Laufräder (die aber eher too much sind) vielleicht etwas mehr.

Bei Neurädern sind in diesem Preisbereich neben vereinzelten Schnäppchen vor allem die Versandmarken interessant. Neben Canyon sind das Rose oder Radon. Während Canyon in der Endurace AL Reihe sehr komfortabel baut, sind die Räder von Radon ziemlich aggressiv. Rose liegt dazwischen, eher so im Normalbereich.
 
Vitus 979 Rahmengröße 59 wo ich mich bei mehrstündiger Fahrt schon zu viel nach vorne strecken muss (1,85 cm
klar. der rahmen ist sicherlich zu groß.
RH 57 cm, 8 Jahre alt, Shimano Ultegra Komplettausstattung, Laufräder Mavic, ca 1000 km hauptsächlich nur am Rollentrainer, NP damals angeblich 2800 EUR, jetzt um 900 EUR im Angebot von privat.
Was meint ihr dazu?
kann passen. greg le mond gewann in den 80ern auf den ersten cfk-rahmen. heute ist das zeug üblich. weitestgehend entwickelt dazu; das dürfte auch den angegebenen zeitraum betreffen.ohne gewähr (wie immer eigentlich)... der preis? ja nun, öhm... hust hust
 
Danke euch für eure Antworten!
@moomn09: Ich denke für den Anfang reicht ein Alurahmen. Beispielsweise ist bei einem Sturz der Schaden vermutlich geringer. Und das halbe oder ganze Kilogramm mehr oder weniger macht es denke ich nicht so viel aus, da ich auch keinerlei Wettbewerbs-ambitionen habe sondern mich nur über das Rennrad-Gefühl freue. Ich werde mal probesitzen und dann weiter sehen.
Die Marke Look scheint ja eher hochpreisig und exklusiv zu sein. Aber auch innovativ wie ich lese, beim AL 384 mit Gabel und Hinterbau aus Karbon zur Dämpfung. Bin schon gespannt.
Worauf muss ich neben dem Verschleiß bei einem min 8 Jahre alten Rad achten? Sind z.B. die Bremsbeläge vermutlich schon ausgehärtet und müssen ersetzt werden? Bekommen die Reifen oder Schläuche Mikrorisse o.ä. wenn sie altern auch wenn sie nicht gefahren werden? (wie beim Auto, da muss ein alter Reifen mit oder ohne Verschleiß gewechselt werden)
 
Eigentlich ein sehr schönes Rad, und sowohl als Einstieg, wie auch langfristig eine gute Basis. Nur ist das eher nicht 8 Jahre sondern eher doppelt so alt. ich sehe 6500er STIs und eine dazu passende Kurbel, die gab es von 99-2005.
Also, wenns passt und schadenfrei ist, eine klare Kaufempfehlung, aber nicht für den Preis.
Wenn die 1000km für das ganze Rad realistisch sind, also Kette, Ritzel, Kurbel quasi nur eingefahren, Laufräder rund, vielleicht mit Markenaufschlag (ja, Look gabs nie bei Aldi;) das ist schon was feines) und Saisonstartpreis max. 600,--650,-. Zustand Bremsgummis und Reifen ist irrelevant, es sei denn die wurden gerade getauscht. Sonst eh neu kaufen.
 
@whitewater vielen Dank! Vielleicht eine dumme Frage, aber: mit 6500 sti ist die alte Version der shimano ultegra gemeint, richtig? Ist die heute noch eine gute Wahl, oder wäre z. B. eine neue 105er schon besser?
Danke jedenfalls für die Hinweise!
 
Die 6500 er fand ich lange Zeit die schönste und beste Ultegra, auch gegen die 6700. Sie ist halt nur 9fach, kann Dich aber noch prima ein paar 10.000 km weit bringen. Ich würde jetzt kein in der Basis billigeres Rad vorziehen, Bloss weil eine aktuellere Gruppe dran ist.
Auch wenn die aktuelle 105 sicher in vieler Hinsicht besser ist. (allerdings ist die 3fach Kurbel zwar Mega uncool, und heute schwer erhältlich, aber gerade für einen Einsteiger sehr schön breit in der Abstufung)
Das Look würde auf jeden Fall ein Upgrade in ein paar Jahren lohnen, wenn die alte Gruppe durch ist. Das hat in 10 Jahren schon einen beginnenden Klassikerstatus.
Irgendein neues Radon oder Canyon für 999,- mit aktueller 105 verkloppst Du halt irgendwann komplett.
Ist aber auch eine persönliche Sache, manche Leute kaufen, überspitzt gesagt, lieber komplett neu, wenn das Lenkerband durch ist.
Für mich ist ein Rad eher in jeder Komponente einzeln optimierbar.
 
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Danke euch für eure Antworten!
@moomn09: Ich denke für den Anfang reicht ein Alurahmen. Beispielsweise ist bei einem Sturz der Schaden vermutlich geringer. Und das halbe oder ganze Kilogramm mehr oder weniger macht es denke ich nicht so viel aus, da ich auch keinerlei Wettbewerbs-ambitionen habe sondern mich nur über das Rennrad-Gefühl freue. Ich werde mal probesitzen und dann weiter sehen.
Ich würde dir auch eher zu einem Aluminiumrahmen raten. Der Verweis auf Karbon war eher auf den angeblichen Neupreis bezogen. Wenn das Rad, wie von @whitewater geschätzt, aus den frühen Nullerjahren datiert, kann ich den damaligen Neupreis eher nachvollziehen.

Aber nochmal der Hinweis: Lass dich vermessen, und kauf etwas was dir passt!
 
Bei einem Alurad, das vornehmlich auf der Rolle "bewegt" wurde, würde ich mir den Rahmen und da besonders die Gewinde genau anschauen. Der heruntertropfende Schweiß beim Rollenfahren fällt halt genau auf Vorbau, Lenker, Steuersatz und Flaschenhaltergewinde. Da blüht dann das Alu gern mal durch Korrosion auf. Hatte ich mal bei nem gebrauchten Alu-Rad, das vor allem zum Rollentraining genutzt worden ist.


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der Rahmen ist im Look Katalog von 2002/2003 abgebildet: https://pyfrides.files.wordpress.com/2013/07/cat-2003.pdf
Der angegebene Neupreis ist m.M.n unrealistisch - ob die Laufleistung bei so viel 'Schönfärberei' glaubwürdig ist?

Falls es unter 600.- zu bekommen ist, würde ich jemanden mitnehmen, der beurteilen kann, ob dir da Rad passt, die Verschleissteile und die Klebeverbindungen beim Carbon-Hinterbau in Ordnung sind.
 
So unrealistisch ist der Neupreis nicht. Ich hatte einen Review eines Amis, der hat 2002 3.400,- Dolores gelatzt. Damals war das schon obere Mittel-bis Oberklasse, auch wenns tretubi Alu ist.
Im Prinzip die französische Antwort auf das Colnago Dream.
 
Hallo Leute, also vielen Dank euch allen, ihr habt mir sehr geholfen! Ich habe mir das Look AL 384 jetzt angesehen.

Kurzfassung: Ich habe es nicht gekauft, erstens weil die Sitzposition für mich nicht gepasst hat, zweitens war für mich nicht absehbar wie viel ich zusätzlich in Ersatzteile, Wartung und ggf Reparatur stecken muss (meine Schätzung so 100-200 EUR) und drittens weil ich mit dem Privat-Verkäufer auch preislich nicht hingekommen wäre, da seine Schmerzgrenze bei 750 EUR (inkl. der Walze zum Trainieren) lag.

Langfassung: Die 3 h Reise hin und retour mit der Bahn haben sich voll gelohnt, weil ich jetzt allein schon durch die Vorbereitung viel schlauer bin. Und heute Sonntag habe ich das gleich als Ausflug mit Musik für mich als Genussprogramm verbucht...; Also technisch war es so dass das Look AL 384 natürlich super aussieht und ich den besagten Neupreis von 2800 EUR vor ca 10 Jahren zumindest nachvollziehen kann. Der Rahmen ist ein Hingucker mit quadratischem Querschnitt an Ober- und Unterrohr. An den Streben und der Gabel ist das Carbon deutlich zu sehen. Mit so was in der U-Bahn fahren steigert sicherlich das Prestige. Darum geht es mir aber nicht, ich will nur das Rennradfahren-Gefühl genießen und welcher Hersteller da drauf steht und ob das Alu, Carbon, Titan, Stahl oder sonstwas ist zählt für mich als Einsteiger denke ich bestimmt nicht. Wenn ich in meine Fitness und in die richtige Sitzposition investiere bin ich sicherlich schneller als mit ganz teuren Einzelteilen. An dem Rad war 2 Jahre lang gar nichts mehr gemacht worden, das mittlere der 3 Kettenblätter war deutlich verschlissen und einzelne Zacken schon spitz dreieckig also nicht mehr nur Haifischflossenprofil (sagt man das so?), der Umwerfer hat zum Höherschalten erst beim zweiten Mal reagiert, hinten an der Kasette haben die mittleren Gänge schon recht hart eingeschaltet, ich habe auch ein Laufgeräusch gehört usw.; Ein Profi wüsste bestimmt wo man welche Justierschraube drehen muss, ich selbst müsste in Wien um schätzungsweise 80-150 EUR zum Service gehen. Bei der Sitzposition habe ich auch meine Lektion gelernt, dass offensichtlich die Rahmengröße nur ein erster Anhaltspunkt sein kann. Es gibt ja wohl die Faustregel, dass "bei an der Sattelspitze angelegtem Ellbogen die Fingerspitzen den Lenker berühren können sollten." Das habe ich bei meinem 30 Jahre alten Vitus 979 durch Höherstellen des Vorbaus (super, jetzt muss ich nicht so weit runter und habe weniger Druck auf den Armen) und leichtem Vorrücken des Sattels (wo dann die Position des Knies wohl nicht mehr optimal ist) erreicht und werde die nächsten Ausfahrten mal so probieren. Beim besagten AL 384 mit Rahmengröße Large (lt Hersteller-Sepzifikation, vielen Dank @frankblack , somit sogar nur Rahmengröße 56) war das nicht möglich. Wir haben den Vorbau, der in der Höhe gar nicht verstellbar ist aber immerhin einen Winkel hat, zwar umgedreht, aber der Lenker war wenn ich die Bremshebel umfasse für mich immer noch viel zu weit weg. Und die Hände oben am Lenker zu haben bringt zwar eine entspannte Sitzposition aber nicht jene, wo ich schalten und bremsen kann und nach vorne gebeugt entsprechend weniger Windwiderstand habe.
Ich werde mir also den Rat von @moomn09 zu Herzen nehmen, ins Geschäft gehen und mich wegen der Sitzposition gut beraten lassen. Die paar Hunderter mehr für's gleiche Equipment sind bestimmt gut investiert um nicht falsch in den Rennradsport einzusteigen. Ein tolles Buch habe ich mir ausgeliehen: "Fahrrad fahren" von Max Glaskin, ISBN 978-3-7688-5357-6, wo sehr ausführlich die Grundlagen und Physik zum Rennradfahren erklärt werden.

Also besten Dank und LG,
Thomas
 
Schön. Ich sag mal, wenn es Dir gepasst hätte, eine gewisse Leidenschaft für Räder mit.. sagen wir mal Charakter hättest und Du das Farbschema toll fändest, wäre es incl. Der Rolle noch ok für den Preis gewesen.
Was nicht passt ist leider überhaupt nichts wert. Kostet nur unnötig Platz und vermiest einem womöglich noch die Laune.
Aber gut, wenn Du schon mal einen ersten Eindruck bekommen hast, was so läuft.
Ich wundere mich zwar etwas, daß das in L soviel zu gross gewesen sein soll, aber wie üblich, Wissen ist Geld wert, auch auf Verkäuferseite. :p
 
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Interessant ist der beobachtete Zustand der Kettenblätter bzgl. der angeblichen Laufleistung von ca. 1000 Kilometern....
 
Es gibt ja wohl die Faustregel, dass "bei an der Sattelspitze angelegtem Ellbogen die Fingerspitzen den Lenker berühren können sollten."
nein - es sollen noch 2-4 Fingerbreiten Platz bis zur Lenkermitte sein (dabei sollte der Unterarm horizontal und damit der Ellbogen unter der Sattelspitze gehalten werden) - allerdings sollte das Knielot schon 'halbwegs' passen. Am Look ist eine Sattelstütze mit rel. viel Seeback verbaut und der Sattel weit nach hinten geschoben. Und ich glaube, dass du von deinem Vitus ausgehend an eine 'veraltete' Sitzposition gewöhnt bist. Früher ist man länger und mit weniger Überhöhung auf dem Rad gesessen, bei modernen Rädern sitzt man kürzer und mit mehr Überhöhung.
Das 59er Vitus ist eventuell auch zu groß, die Oberrohrlänge wäre interessant. Vielleicht kann sich auch ein Wiener Kollege hier im Forum deine Sitzposition auf dem Vitus ansehen.
 
Danke @frankblack ; Ich habe mal mein Vitus abgemessen, auf Basis der Geometrie-Angaben von Canyon.Siehe Anhang.Weniger Überhöhung finde ich sehr angenehm. Mit der Einstellung bin ich letzten Sonntag die Donau entlang 110 km gefahren, ohne Kreuz- und Knieschmerzen. Je weiter vor und runter ich mich beugen muss, um so mehr tun nach spätestens 3 Stunden Rücken und Arme weh. Ich verstehe dass die weit nach vorne und unten gebeugte Sitzposition weniger Luftwiderstand ergibt, aber wenn ich beispielsweise auf die unteren Lenkergriffe greifen kann ich alleine schon wegen der gequetschten Atmung kaum mehr als eine halbe Stunde so fahren. Die Rennradler die mir entgegen fahren haben meistens die Hände oben "hinten" am Querlenker oder oben "vorne" auf den Bremsgriffen. Letzteres scheint mir die beste Position zu sein, weil man ja ohnehin brems- und schaltbereit fahren können muss.
Ich habe den Eindruck, dass man bei den heutigen Rädern alle den Vorbau nicht mehr nach oben rausziehen kann, d.h. der Vorbau hat eine Klemme auf der Gabel mit nur ein paar Millimeter dicken Zwischenstücken. Man kann nun den Vorbau um 180° drehen und hat dann z.B. einen Winkel von 6° statt nach unten nach oben (vom rechten Winkel zum Gabelholm gemessen). Aber das war's dann wohl, d.h. um den Lenker vom Boden aus gemessen noch höher zu stellen und somit die Sattelüberhöhung zu reduzieren muss man den ganzen Vorbau tauschen, richtig?
 

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