AW: GA1 gekurke & HFmax
Da möchte ich dir gerne wiedersprechen. Hochintensives Intervalltraining ist ein wichtiger Bestandteil um eine verbesserte Sauerstoffaufnahme (VO2max) zu erreichen. Für viele der wichtigste Faktor überhaupt. Durch die Anhebung von VO2max wird ebenfalls die anaerobe Schwelle, sowie die Fettverbrennung positiv beeinflusst.
VO2max ist nicht mit Sauerstoffaufnahme gleichsetzbar. Vielmehr wird sie anteilig durch O2-Aufnahme, -Transport und -Verwertung gebildet. Ganz grob: die O2-Aufnahme ist durch das Lungenvolumen gegeben, kaum limitierend und auch quasi untrainierbar. Der O2-Transport ist bei Belastungen oberhalb der Schwellenleistung deutlich limitierend und durch Höhentraining/Blutdoping/Epo anhebbar. Die O2-Verwertung ist teillimitierend und in Form der Muskelkapillarisierung trainierbar - was aber mit dem Schwellentraining gleichfalls mit abgedeckt wird. In der Summe ist also die VO2max nur beschränkt trainierbar und benötigt kein "Extraprogramm". Die Intervall-Lasten, die die Schwelle nach oben bringen, agieren ohnehin schon auf den geringen trainierbaren Anteil der VO2max mit und Spezifik (hoch intensive Intervalle, Sprints) besorgen neben der muskulären Anpassung der verbesserten anaeroben Energiebereitstellung auch im Hinblick auf die Kapillarisierung den Rest.
Und noch etwas zur Fettverbrennung. Es existieren leider immer noch zu wenig seriöse Studien vor, die Auskunft darüber geben welche Trainingsintensität die höchste Fettverbrennung geben.
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Jepp! Zudem dürften auch individuelle Faktoren hineinspielen; so z.B. ob zur Maximierung der Fettverbrennung noch Muskelmasse aufzubauen wäre oder nicht, ob und wie rasch eine höhere Trainingsintensität einen früheren Trainingsabbruch erzwingt, wie viel oder wenig Carbo-Loading zu Trainingsbeginn zugeführt wurde, wie stark der Nachappetit des Sportlers ausgeprägt bzw. unterdrückbar ist, ergo welcher Anteil der Fettverbrennung im bzw. nach dem Training erzielbar ist, ob Fettstoffwechsel-Beimischung unter Last oder Negativierung der Energiebilanz das Hauptziel ist, ...
Tautologisch könnte man natürlich sagen, dass immer dann, wenn der Körper notgedrungen auf Fett zugreifen muss, eben die Fett-Einschmelzung (Lipolyse) angesprochen und damit trainiert wird. Da Insulin einer der effektivsten Hemmer der Lipolyse ist, dürfte dies immer dann der Fall sein, wenn das Insulin gen 0 abgesunken ist. Wo also der Anfänger in den Hungerast radelt, kann der Effektivverbrenner bzw. "Schnellumschalter" mit vergleichsweise hoher Leistung weiterkurbeln. Ich für meinen Teil führe daher während des Trainings bis 1,5 h (auch in hoher Intensität!) keinerlei Nahrung zu und futtere bei längeren Ausfahrten nach ca. 2 h alle 30 km einen (!) Corny-Riegel. Das reicht, um den Blutzucker am Abschmieren zu hindern, ohne dass solche Spitzen zustandekommen, die das Insulin nach oben treiben und damit die Lipolyse hemmen. Da ich mit meinem Körperfettanteil noch oberhalb des Optimums liege, bekomme ich nur bei Rennen eine volle Dosis an KHs mit Mischung aus schnell und langsam verfügbaren Zuckern.