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Frage zu Konuslager Dura Ace WH-7850

Aus meiner Erfahrung muß ich sagen, Konuslager hatte ich schon einige kaputte, meist waren die aber nur zu stramm eingestellt. Kaputte Rillenkugellager kenne ich an den Naben bislang keine, repariere/warte aber auch nur noch hobbymäßig (meistens eigene) Fahrräder.
Ich habe durchaus schon kaputte Kugeln mit noch nutzbaren Konen gesehen und durch einige der geschilderten Maßnahmen instandgesetzt.
Der Spaß an Konuslagern ist z. T. Nostalgie, aber auch die Herausforderung und die Fähigkeit, diese korrekt einstellen zu können.
 

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Re: Frage zu Konuslager Dura Ace WH-7850
ich finde Konuslager machen keinen Sinn, man kann sie an einem einfachen und Preiswerten Winter Laufradsatz fahren das ist OK. Aber alle mir bekannten guten und gängigen Naben haben nicht ohne Grund Industrielager
 
Konuslager sind bei der Einbausituation am Rad überlegen (Platzverhältnisse) , keine andere Bauform erlaubt bei den gegebenen maximalen Maßen den Einbau von so großen Kugeln , in Rillenkugellager sind dagegen winzige Kügelchen dazu drin .
Und große Kugeln tragen halt mehr .
Fertige Lager ( Innenlager , Steuersätze u.o. Naben ) werden doch nur verbaut um Montagezeit am Band zu sparen , das korrekte justieren eines Konuslagers ist einfach zu teuer , ausserdem sind " Industrielager" spottbillig und auch vom Laien schnell zu wechseln.
Oder glaubt hier jemand die Hersteller sind auf längere Haltbarkeit aus ?
Hahahaha....
Konuslager müssen halt gewartet werden , das ist auch total unbequem .
Wenn ein Konuslager sauber justiert und auch gefertigt ist !! ( teuer ! ) hält das ewig , da haben schnöde Rillenkugellager längst das zeitliche gesegnet . Die Belastungssituation unterscheidet sich nicht , die ist doch nicht von der Lagerbauform abhängig .
Jedenfalls habe ich schon etliche Tretlagerpatronen weggeworfen ( obwohl man hätte die Normlager erneuern können ), während ein gutes Konuslager an der Stelle nahezu unkaputtbar ist , wenn man sich kümmert .:rolleyes:
Und man muss bedenken das Konuslager , wenn man die heute erlebt , jahrzehnte alt sind .
 
ich finde Konuslager machen keinen Sinn, man kann sie an einem einfachen und Preiswerten Winter Laufradsatz fahren das ist OK. Aber alle mir bekannten guten und gängigen Naben haben nicht ohne Grund Industrielager
Ich muss hier auch für die Konuslager stimmen. Als Techniker ansich, fand ich auch immer die "Industrielager" sinnvoller, einfach weil günstig verfügbar und vermeidlich leicht ausgetauscht. Das Problem steckt aber immer irgendwie im Detail.
Die Montage der Industrielager kann tricky sein, zumindest ist es bei 3 von 3 Nabensätzen bei mir mit diesem Lagertyp der Fall. Konkret muss man beim verpressen vorsichtig sein, dass mein keine axialen Kräfte über die Kugeln "schiebt". Manche Naben sind so verbaut, dass die Lager über den inneren Lagerring ausgepresst werden müssen, aber im äußeren gelagert sind. Bedeutet: einmal ausgebaut und futsch. Man merkt das den Lagern nicht direkt an, aber die haben dann einen Schlag weg und fangen an mit Rattermarken zu laufen.
Die Axiale Position in den Naben ist auch nicht immer einfach zu finden, weil es mitnichten einfach "bis Anschlag" zu verpressen gilt.
Ich bestell bei den Industrielager immer gleich extra Lager mit, weil ich sicherlich welche beim Einbau kaputt mache.

Ansonsten habe (bzw. hatte) ich einen LRS von Campagnolo (Eurus) und einen aktuell von Fulcrum (Racing Speed XLR) eben auch mit deren Konuslagern. Die sind mit Kaffeetrinken in guten 10min auseinandergebaut, neu gefettet (also nicht die CULT-Lager ;) ), zusammengebaut und Spiel eingestellt. Mache ich einmal im Jahr. Die Eurus LR haben bestimmt 20tkm auf der Uhr (gebraucht gekauft), die Lager laufen aber seidenweich wie am ersten Tag. Die CULT-Lager laufen auch mehr oder weniger weich, nicht ganz so schön wie die Stahllager, aber das soll wohl Materialbedingt sein. Funktionell macht das keinen Unterschied.

Finanziell gibt es natürlich einen Unterschied, allerdings muss man hier auch so ehrlich sein und hochwertige Rillenkugellager mit den Konuslager der brauchbaren Hersteller vergleichen. So ein SKF-Lager liegt ja auch (geschätzt) bei rund 8€/st. Die Campa-Konuslager bei rund 21€/st. Nicht unerheblich, klar.
In meiner persönlichen Statistik habe ich bisher aber auch noch kein Konuslager tauschen müssen, dafür aber einige Industrielager. Insofern geht die Differenz bezogen auf die Gesamtlaufleistung eher unter.

Wie gesagt, ich halte das Konzept von Campagnolo/Fulcrum sehr gut. Die verbauen etwas größere Konuslager (Oversize-Naben) die sich im Spiel einstellen lassen, wobei die Spannung durch die Schnellspanner keinen Einfluss auf das Lagerspiel hat. Gepflegt halten die Lager ewig, laufen sehr rund und auch leichter als die anderen Sätze.
 
Rillenkugellager können mit kleineren Kugeln auskommen, da durch die Rillen die Auflagefläche viel größer ist.
- bei idealen Kugeln ist die Auflagefläche immer ein Punkt
- bei elastischen Kurgeln wird die Auflagefläche immer so groß sein, dass ein Gleichgewicht herrscht => Die Fläche ist gleich groß, kleine Kugeln müssen mehr nachgeben um auf die gleiche Fläche zu kommen. (wie bei den Reifen. schmale Reifen werden mehr abgeflacht als breite Reifen - Vorteil breite Reifen)
 
Beim Innenlager ist das auch etwas anderes: da dreht sich der Konus und die Lagerschale hat Pause. Die Flächen an den Lagerschalen, die der Dauerbelastung ausgesetzt sind, sind viel größer, da die Kugel von der Laufbahn umfasst wird, als die punktförmige Belastung bei den Naben. Dafür kann man die Lagerschalen nicht so einfach in eine andere Position drehen. So einfach ist das also alles nicht.
Meine - sich leider nur auf zehn Jahre Händlerdasein beschränkende - Praxiserfahrung zeigt, dass bei Innenlagern das Pitting in den Schalen und nicht an der Welle auftritt.
Konuslager sind nur aus historischen Gründen noch verbaut. Die konnten im 19 Jhdt mit den damals üblichen Toleranzen hergestellt und eingestellt werden. Konuslager sind für radiale Last bauartbedingt ungeeignet. Die müssen unter Last schwerer laufen als Rillenlager, da ein Teil der Last am Konus in eine achsiale Belastung umgelenkt wird. Das entfällt bei Rillenlagern.
Rillenkugellager können mit kleineren Kugeln auskommen, da durch die Rillen die Auflagefläche viel größer ist.
Ja, ja der böse Kapitalismus, zwingt die Leute immer nur dazu minderwertigen Schrott zu kaufen. Wie schön wäre es doch, wenn alles vom Staat hergestellt und angeboten würde. Ältere werden sich noch mit Vergnügen an die Zeiten erinnern, als die Post noch das Monopol auf die Telefone hatte - oder aktuell der BER. So gut können kapitalistische Unternehmen gar nicht arbeiten.

Das ist m.E. genau NICHT so , zerbröseln tut zuerst die Welle , davor noch die Kugeln.

Und ob sich sich die Lagerschale dreht und der Konus steht ( Achse in den Naben ) oder die Lagerschale steht und sich die Welle dreht ( Innenlager ) ist völlig egal .
Rillenkugelklager haben halt die Rille eingeschliffen , da selbige auch mal nicht paarweise verwendet werden und sonst gar keine axialen Kräfte aufgenommen werden könnten ( Einbaurichtung egal gelle , Universalnormteil )
Hochbelastete Lager sind bei paarweisem Einbau entweder Schrägkugellager ( Kurbelwellen von 2T Motoren z.B. )
oder Kegelrollenlager , nur auch hier muss peinlichst der Lagerabstand gefertigt sein oder wieder eine Einstellbarkeit ( Notfalls mit Shim´s ) vorgesehen sein , was auch "wieder "teuer" ist/wird .
Und Konuslager sind Schrägkugellager vom Aufbau her .
Simple Rillenkugellager sind einfach billiger .
Kannst ja mal Rikula´s mit Schrägkugellager oder gar Kegelrollenlager in den mögl. Lastwerten vergleichen .
 
Weil ihr alle immer so nett seid, hier die Aufklärung:
so ein Kugellager in einem Fahrrad wird immer nur an einer Stelle belastet. Es treten ja nur radiale Kräfte auf, durch die Schwerkraft und bei Kurvenfahrt die Zentripetalkraft. BTW die Existenz einer Zentrifugalkraft wird von ernstzunehmenden Physikern verneint. Achsiale Kräfte können nicht auftreten, da bekanntlich Einspurfahrzeug. Bei Fahrrädern, die mir bekannt sind, steht die Achse mit den Konen (in diesem Fall) still und die Nabe dreht sich drumherum im Fahrbetrieb. Da ja nur radiale Kraft wirkt und die quasi nur in eine Richtung - zum Erdmittelpunkt bei Geradeausfahrt - wird der Lagerkonus immer nur an der unteren Seite belastet, der Rest dreht quasi berührungslos frei. Deswegen verschleißen die Konen auch immer so schnell: die werden immer an der gleichen Stelle beansprucht, alles andere ist glücklicherweise ständig in Bewegung (Lagerschale, Kugeln) was die Standzeiten drastisch verlängert. Um den armen Konen zu helfen, muss man die eben auch ab und zu mal drehen.
Da die Kontaktfläche so einer Kugel ziemlich klein ist, bei einer perfekten Kugel ist die Null, ist der Druck entsprechend groß: unendlich bei der perfekten Kugel.
Zugegebermaßen wirken auch radiale Kräfte in andere Richtun beispielsweise beim kräftig in die Pedale treten. Kann man m. E. aber vernachlässigen bzw ändert das nur die Richtung der Gesamtkraft etwas.
Ich kenne allerdings niemanden, der systematisch die Konen an seinem Fahrrad dreht. Sollte sich automatisch ergeben. Bei jedem Ein- und Ausbau sollte die Achse in einer anderen Position eingebaut werden und damit die Konen immer wieder an anderer Stelle belastet werden.
Ein echter hardcore RR Fan, der sein Rad richtig liebt, der könnte natürlich einen festen Wartungsplan erstellen und umsetzen.
Ich habe nur so ein Gefühl, dass gleich wieder jemand einen Beitrag schreibt in dem das Wort 'Quatsch' vorkommt.

Dem widerspricht allerdings, dass Verschleißspuren bei Konen und Lagerschalen gleichmäßig über den gesamten Umfang auszumachen sind und nicht nur an bestimmten Punkten. So oft und präzise baue ich meine Laufräder NICHT aus und ein, dass so ein gleichmässiges Verschleißbild nach der obigen Theorie entstehen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich finde Konuslager machen keinen Sinn, man kann sie an einem einfachen und Preiswerten Winter Laufradsatz fahren das ist OK. Aber alle mir bekannten guten und gängigen Naben haben nicht ohne Grund Industrielager

Campa verwendet nur bei den billigsten Laufrädern Rillenkugellager. Ab Zonda sind es Konuslager, welche epische Laufleistungen erreichen.
Einzig, die im Freilauf weiterhin verwendeten Rillenkugellager fallen zeitweise korrosionsbedingt aus.

Ich fahre weiterhin meine Ultegra Nabe mit fast 50.000 km auf der Uhr (ohne Tausch auch nur eines Bauteils) und erfreue mich auch über lange Laufleistungen meiner billigsten Konuslagernaben.
Dagegen ärgere ich mich über Ausfälle von günstigeren Rillenkugelnaben. Ein absoluter Schuss in den Ofen waren meine Campa Khamsin Laufräder.
An Rädern, die ich von Freunden und Bekannten in zwei Vereinen in der Hand hatten, vielen diverse Rillenkugelagernaben von Mavic (auch teure), diverse Naben, die mit den Namen Fahradhersteller gelabelte waren und Rolf Laufrädern bei 15.000 bis 30.000 km aus. Grund waren Korrosion oder recht starkes seitliches Spiel. Das sind Werte, wie sie selbst billigste Shimano Naben erreichen, wenn sie nur einmal mit vernüftigen Fett ausgestattet worden sind und richtig eingestellt waren.
 
@Positron
Also bitte , Einspurfahrzeuge werden durch Kreiselkräfte der Räder stabilisiert , und die haben natürlich auch axiale Kräfte , man fährt mit einem Enspurfahrzeug permanet sich überlagende Bögen , damit diese wirksam werden , wenn man nur einen Strich fahren täte fiele man einfach um , kannst ja mal den Lenker fixieren , oder die Steurlager fest anknallen.
Schau dir mal Fahrradspuren im Schnee an , lauter sich überlagernde Bögen li / re .
Keine axialen Kräfte bei Einspurfahrzeugen in deiner Annahme ist einfach falsch .
 
Man kann bei Fahrrad nicht vollkommen ausschließen, dass die Lager auch mal axial belastet werden. Aber das ist vollkommen unbedeutend.

Der "Glaubenskrieg" zwischen "Konus-Lager-Jünger" und "Modernisten" ist mindestens so alt, wie das Auftauchen der ersten Naben mit Rillenkugellagern. Dumerweise haben die mehr gehalten, als erstere vermuteten. Maxi-Car Naben z.B. waren bei Reiseradlern durchaus beliebt. Und bestimmt nicht, weil die andauernd die Lagereinheiten wechseln mußten.

Die angebliche "ewige Haltbarkeit" von allen Konus-Naben ist natürlich kompletter Unfug - Nichts hält ewig. Allerdings ist es erst einmal egal, welches "System" arbeitet. Man kann beides gut oder schlecht auslegen.

Gute Konus-Naben weisen harte und überschliffene Laufbahnen aus. Der berühmte "seidenweiche" Lauf von Naben a la Campa Record, aber auch anderer hochklassiger Naben ( auch japanischer) ist kein Indiz für Geschwindigkeit, sondern in der Tat für eine recht hohe Widerstandsfähigkeit. Kommt noch eine hinreichende Dichtung hinzu, können die lange leben.

Ein gewöhnliches Qualitäts-Rillenkugellager bringt diese Eigenschaften, wofür die bestimmte Naben hochgejubelt allerdings ab Werk schon mit. Das ist für einen Liebhaber des seidenweichen Laufes natürlich etwas enttäuschend.

Bei den Konus- Naben unterer Preisklassen, bzw. deren Bauteilen werden bestimmte Arbeitsgänge schlicht weg gelassen, je billiger, desto einfacher, und deswegen sind die auch weniger verschleißfest. Die billigsten Naben am Markt sind einfache Konus-Naben, nur nebenbei.

Naben mit RiKuLa müssen dafür recht präzise gearbeitet sein. "Billiger" macht es die nicht. Und es ist keineswegs gesagt, dass die Kugeln in RiKuLa per se kleiner sind als in Konus-Naben. Schaut mal in eine aktuelle Campa-Nabe rein ( klein, aber dafür viele).
Taiwaner neigen zur geometrischen Verkleinerung, um Gewicht zu sparen. Es gibt da durchaus andere, die bei gleichem Gewicht, oder nur wenig mehr dennoch größere Lager in ihre Naben bekommen.

Die besten Naben haben heute Rillenkugellager und zudem verlangen die kaum Wartung. Und wenn etwas kaputt geht, ist es eigentlich ziemlich Banane, ob man Konen und ( so vorhanden) Laufbahnen tauscht oder eine Lagereinheit ersetzen muß.

Ich habe jede Menge alter Konus-Naben aus bestimmt einem halben Produktions-Jahrhundert gewartet, wieder aufbereitet etc. Die allermeisten, auch hochklassige, hatten Schäden. Mal mehr, mal weniger. Man kann das mangelnder Wartung zuschreiben, aber Pitting und gerissen Konen sind mechanisch beschädigt. Da hätte auch kein Fett geholfen.

Das größte Problem bei Lagern beider Art sitzt allerdings auf dem Rad und ist gar kein technisches: Allein, dass man RiKuLa tauschen kann, veranlasst so manchen, das viel öfter zu tun, als eigentlich wirklich notwendig. Dafür werden Konus-Naben grundsätzlich vernachlässigt oder umgekehr zu Tode gepflegt. Wenn man irgendwelchen Unfug mit seinem Zeug anstellt, dann hält das auch nicht lange.
 
Ein gewöhnliches Qualitäts-Rillenkugellager bringt diese Eigenschaften, wofür die bestimmte Naben hochgejubelt allerdings ab Werk schon mit.
Als wenn es nicht auch schlechte Rillenkugellager gäbe.
Du stellst hier gute Konuslager als Seltenheit dar und gute Rillenkugellager als Standard.
In günstigen Naben mit RKL sind auch günstige, nicht so hochwertige RKL, genauso wie in günstigen Naben mit Konuslager günstige Konuslager verbaut sind.
Wenn dann musst du schon Naben gleicher Preisklasse vergleichen.
 
Du hast natürlich recht und ich keine Ahnung: Dir würde ich gerne mal beim Radfahren zusehen, wie du ohne Schräglage durch die Kurven kommst mit deinen achsialen Lasten. Das geht nur mit Stützrädern. Die solltest du bei Gelegenheit mal abschrauben und dir von Mamma und Papa zeigen lassen, dass man auch ohne fahren kann.
Unfassbar wie beleidigt bis pampig du reagierst , Niveau ist keine Hautchreme ...
Verstanden hast du mich aber leider nicht .
Lese dich einfach mal ein in : Fahrdynamik Einspurfahrzeuge , einfach googeln genügt .
Ende hier .
Einschub noch :
Wenn keine Axialkräfte auftreten ( deine Vorstellung ) wären da doch Nadellager anstelle der Rikula einbaubar , kleiner leichter belastbarer ,das Laufrad kann ja nicht hin- u. herwandern , ist ja nichts da nach deiner Vorstellung .
 
Zuletzt bearbeitet:
@prince67 : Klar, Rollschuh-Lager die "irgendwie" rollen, taugen auch nicht lange. Aber tatsächlich sind meistens wirklich Qualitätslager verbaut. Wenn die Nabe aber nicht vernünftig konstruiert ist oder hohe Fertigungstoleranzen aufweist und die Dinger verspannt werden oder zu viel Spiel haben oder man Geld spart indem an den Dichtungen gespart wird, nutzt auch eine gute Qualität der Lagereinheiten nicht viel.
 
Wenn die Nabe aber nicht vernünftig konstruiert ist
Dazu wollte ich auch gerade noch was schreiben.
Es gab Naben mit RKL bei denen beim Einspeichen die Lagersitze so aufgeweitet wurden, dass die RKL Spiel bekamen.

Aber tatsächlich sind meistens wirklich Qualitätslager verbaut.
Dann bist du aber bei den Naben schon mindestens in der Preisklasse von Ultegra.
 
Ist Dir das selber passiert oder hast Du das nur "gehört"?

Aber das gibt es, zum Beispiel Novatec Superlight mit 28 Loch und radial eingespeicht: Ich hatte mehrere Exemplare hintereinander, bei denen die Sitze offenkundig nicht exakt genug gefräst waren. Die Nabe wird sowiso etwas geweitet und ab einem bestimmten Punkt wackelte es.

Zuletzt habe ich die mit Passscheiben ausgeglichen.

Na ja, nicht wirklich. Mir ist so einiges untergekommen. Von daher ist ncht ausgeschlossen, dass ein Hersteller Rollschuh-Lager verbaut. Aber selbst bei sehr preiswerten Laufrädern werden durchgehend Qualitäts-Lager, also Chrom-Stahl Bauteile, geringe Toleranzen usw. Gelegenttlich wird eine Dichtung weg gelassen.
Mavic verbaut von ganz unten bis zu den teuren Laufrädern die selben Lager. Und andere Hersteller machen das genauso, wieder andere nicht.

Bei einzeln zu kaufenden Naben ist es eben so, dass es erst ab einer bestimmten Preisklasse losgeht. Ein paar wirklich preiswerte Taiwaner schwächeln in der Konstruktion, aber auch hier: Die selben Lagereinheiten durch das Programm hinweg.
Meine "Brot-und-Butter-Naben" sind Miche Primato Syntesi. Die kosten um 90,00 Euro der Satz ( und manchmal billiger im "Netz" bla-bla-ich-weiß) und halten wirklich lange. Die nächste Kategorie sind Aivee SR2, der Satz 200,00 Euro, dafür auch in -zig Lochzahlen zu haben und sehr leicht.

"Gut" gibt es eben nicht billig. Aber die Lagereinheiten machen es meist nicht aus. Sicher, da gibt es dann "Upgrades", wie Lager mit noch geringer Lagerluft als ABEC3 oder Lager aus rostfreiem Stahl, nicht zu vergessen die sündtueren Keramik-Lager. Aber letztere drei sind nicht unbedingt "lebensnotwendig".

Grundsätzlich kann man aber nicht pauschal sagen, dass die preiswerteren Naben auch billigste Lager aufweisen. Bei Konus-Naben ist es ( inzwischen, denn früher hatten auch Mittelklasse Naben eigentlich zuverlässig eine vernünftige Materialgüte) kann man das aber schon mit Fug und Recht beahupten, dass die Lager-Qualität mit dem Preis auch steigt, bzw. umgekehrt. Wobei nicht jede Shimano Nabe vollkommen anderes Material aufweisen wird. Das sind sicher eher grobe Sprünge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab Naben mit RKL bei denen beim Einspeichen die Lagersitze so aufgeweitet wurden, dass die RKL Spiel bekamen.

Das betraf z.B. vorderde Mavic Aksium Laufräder, welche radial gespeicht waren.
Ich hatte noch mit den Modellen zu tun, als am Vorderrad gebogene Speichen verbaut waren.
Wenn das Innenleben der Aksium Naben in dieser Hinsicht nicht geändert worden ist, dürfte das auch aktuelle Aksium Naben betreffen.
Einfach mal die Speichenspannung nahe der von Mavic empfohlenen maximalen Speichenspannung erhöhen.
Bei einigen Konuslagernaben von Shimano Naben klappt das auch bei radialer Speichung - allerdings genügt es hier den Schnellspanner stärker zu schließen oder einfach den Konus ein Mü enger zu stellen.

Das ist für mich das gute bei Konuslagernaben, bei etwas Verschleiß, der Spiel erzeugt, kann man die Nabe Nachstellen.
Daher sind derartig hohe Laufleistungen ohne Teiletausch auch bei günstigen Shimano Naben möglich.
Einzig der Freilauf bleibt in Sachen Korrosion dann noch eine Schwachstelle. Allerdings hat Shimano dichtungstechnisch schon vor
vielen Jahren nachgelegt. So gute Dichtungen hatten 600er, Ultegra 6500 9x und Ultegra 6600 10x, Dura Ace 7700 (und Vorgänger) Hinterradnabe freilaufseitig noch nicht, wie sie heute selbst Tiagra Naben haben.

Es gibt auch Kompaktlagereinheiten als Kegelrollenager, wo ein Nachstellen ebenfalls möglich wäre.
Ich weiß nur nicht, in welchem Nabenmodell oder Systemlaufrad diese verbaut sind.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie gesagt, ich halte das Konzept von Campagnolo/Fulcrum sehr gut. Die verbauen etwas größere Konuslager (Oversize-Naben) die sich im Spiel einstellen lassen, wobei die Spannung durch die Schnellspanner keinen Einfluss auf das Lagerspiel hat. Gepflegt halten die Lager ewig, laufen sehr rund und auch leichter als die anderen Sätze.

Stimmt die Achse ist halt steifer. Das kenne ich von mehreren Zonda Laufrädern.

Das merkte man auch schon damals bei Shimano Dura Ace 7700 Vorderradnaben, welche eine dickere Aluachse verbaut hatten.
Aktuell betriftt das bei Shimano auch einige Nabendynamos, XT, XTR, Ultegra und Dura Ace Naben.

Ist aber Fluch und Segen zugleich. Hier muss man sehr exakt das Nabenspiel einstellen, weil man kaum mit einem stärkeren Schließen des Schnellspanners etwas ausgleichen kann. Und bei verschleißbedingtem Spiel kann man auch mit dem Schnellspanner fast gar nichts regulieren.
Dafür gibt es an solchen Naben zu einem sehr hohen Prozentsatz einfachere Möglichkeiten das Nabenspiel einzustellen und/oder die Verschraubung zu kontern/fixieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nachdem mein Maisvorrat langsam zur Neige geht ... hätte ich auch wieder beide Hände frei ... :idee:

Wie so oft, haben die gemachten Erfahrungen der einzelnen durchaus ihre Berechtigung - trotz aller Widersprüchlichkeit. Wie (ebenfalls) immer beeinflussen viele Faktoren das Ergebnis.
Deshalb nehme ich die Versuche die jeweiligen Schilderungen/Thesen zu widerlegen auch eher informativ auf, als 'dagegen' zu halten!

Die Einstellbarkeit von guten Konuslagern, habe ich immer bevorzugt. Auch bin ich der Meinung, dass die Lagerung mit der gekippten Achse der Belastungssituation eines Laufrades entgegenkommt.
Großes Problem ist die Kraft die über die Schnellspanner in die meist recht dünnen Achsen eingeleitet wird. Hierbei kommt es zu einer nicht wirklich kontrollierbaren Spannung, die das vorhergehende akribische Einstellen der Lager nahezu obsolet macht.

Auch ich fahre inzwischen an vielen Laufrädern Rillenkugellager und staune immer wieder über die Unterschiede in der Haltbarkeit, obwohl ich nur Qualitätslager (also nicht die Ebay-Schnäppchen) einsetze.
Das größte Problem hierbei ist die Fertigungsgenauigkeit der axialen Distanzen. Die Hersteller schaffen deshalb oft die Möglichkeit das Lagerspiel einzustellen. Allerdings führt das zum Verlassen rein vertikalen Lastrichtung und es wird eine axiale Kraft in das Lager geleitet, was kein Rillenkugellager auf Dauer wegsteckt.

Allerdings, wenn ich eine Empfehlung weitergeben müsste, dann IMMER in Richtung pflegeleicht und wartungsarm - also Rillenkugellager, aber letztlich entscheidend bleibt die Sensibilität des Fahrers bzw. Schrauberlings, unabhängig davon, welches System Verwendung findet.
Letzteres ist dem Techniker natürlich ein Gräuel, aber ... hey, ist halt kein Bankautomat, sondern eine technisch oft fragile Fahrmaschine. :cool:
 
Widersprüchlich wird es nur, wenn man "Erfahrungen" und "Beobachtungen" nicht in Zusammenhänge bringen kann.

Die axiale Belastung ist, wenn überhaupt vorhanden, absolut unbedeutend. Konuslager dürften auch nicht deswegen so konstruiert sein, wie sie es eben sind, sondern eher weil es auf die Weise eben eine aus eben jenen Komponenten zusammen gesetztes Lager am simpelsten und effektivsten funktioniert.
Die Einstellbarkeit von mehrteiligen Konuslagern ist auch kein "feature", sondern schlichte Notwendigkeit.

Nein, die Hersteller bieten auf keinen Fall eine Möglichkeit das Lagerspiel einzustellen, weil das bei Wälzlagereinheiten nun einmal gar nicht vorgesehen ist. Du verwechselst das mit dem Spiel, was zwischen den Komponenten enstehen kann.
Und hier haben in der Tat einige Hersteller entsprechende Vorrichtungen eingebaut, die aber nur genau das tun, aber auf keinen Fall das Lagerspiel betreffen. Gelegentlich findet man Vorrichtungen an etwas heikleren Naben-Konstruktionen, die, wenn sie etwas grobmotorisch rangeht, dafür sorgen, dass die Lager wirklich verspannt werden. Und wenn die Nabe auf die Passgenauigkeit angewiesen ist und diese nicht vorhanden, hat man im Zweifel ebenfalls ein Haltbarkeits-Problem

Ganz genau: Das "System" ist vollkommen unbedeutend dafür, ob die Qualität einer Nabe "besser" oder "schlechter" ist. Es kommt eben darauf an.
 
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