In meinen Augen sind die Feinstäube und insbesondere die Stickoxid-Emissionen pure Panikmache von auto-feindlichen Öko-Salafisten. Aus welchen Gründen auch immer - ich habe meine Zweifel, dass es nur um die Umwelt geht - wollen diese der Gesellschaft das Auto austreiben. Dabei haben sie gelernt, dass das über DM 5 pro Liter Sprit nicht geht, weil gesellschaftlich nicht akzeptiert. Jetzt haben sie etwas feinere Ansätze gewählt: CO2, Feinstaub und Stickoxid. Man macht aus dem allgemeinen Umwelt- ein Klima- und vermeintliches Gesundheitsrisiko. VW war so doof, die Grundlage für jede sachliche Diskussion zu zerstören und jetzt breiten sich Feinstaub- und Stickoxidrisiken schon fast als gesellschaftlicher Konsens aus - obwohl ich die Grundlagen für die Argumentation nicht sehe.
Man schaue sich mal die
Entwicklung der Feinstaub-Emissionen an. Seit 1990 sind diese um über 50 % zurückgegangen, die verkehrsinduzierten Emissionen sogar um gut 2/3. Nicht ganz so stark, aber trotzdem deutlich, geht die
Feinstaubbelastung zurück. In beiden Fällen mit weiterhin fallender Tendenz. Sind wir 1990 wie die Fliegen verreckt vor lauter NOx und Feinstaub?
Kein Zweifel - wir können bestimmt noch besser werden. Die Frage ist aber, wieviel muss es sein? Hier scheint mir eine sachdienliche Diskussion zu fehlen.
In der Umsetzung geht es dann sowieso nach dem Motto "Dusch mich, aber mach mich nicht nass." Um den CO2-Ausstoß zu senken, hat man sich tolle Verbrauchsziele gesetzt. Es werden Motoren entwickelt, die entsprechend des (vollkommen unzeitgemäßen, weil an den Fahrleistungen eines VW Käfer und eines 2CV orientierten) Messzyklus sehr gute Verbrauchswerte bringen - weil die kleinvolumigen Motoren diesen ohne Turboaufladung durchfahren - in der Praxis aber hochtourig gefahren werden müssen, um vernünftig zu fahren und dann dank Aufladung zu Schluckspechten mutieren. Die Politik hat sich hier von den Automobilherstellern über den Tisch ziehen lassen. Oder war das vielleicht sogar Absicht, weil sich nicht von der Hand weisen lässt, dass an einer gut funktionierenden deutschen Automobilindustrie mehrere Million Arbeitsplätze hängen - von der gesellschaftlichen Akzeptanz ganz zu schweigen!
Wenn es der Politik (und Gesellschaft) ernst wäre mit der Optimierung des Schadstoffausstoßes, dann müssten sie die Fahrleistungen beschränken, ggf. noch ein paar weitere Parameter vorgeben (z.B. NOx-Ausstoß, Feinstaub) und dann werden die Ingenieure das machen, was sie können: Innerhalb vorgegebener Grenzen die bestmögliche Lösung suchen. Beispiel: Alle neu zugelassenen Autos dürfen nicht schneller als x km/h fahren und max in y sek. von 0 auf 100 beschleunigen. Im Moment gibt es zu viele sich widersprechenden Variablen, die alle zu optimieren sind: hohe Geschwindigkeit und Beschleunigung, max. Motorleistung, niedriger Verbrauch (im Normzyklus, nicht so, wie die Kunden fahren), Stickoxide, Feinstaub und was weiß ich noch alles. Da findet man nur Kompromisse, die egal aus welcher Perspektive betrachtet immer schlecht sind. Aber seien wir ehrlich: Das will unsere Gesellschaft auch nicht - die "wir tun so als würden wir uns ernsthaft um die Umweltthemen kümmern"-Taktik von Politik und Automobilindustrie war uns (abgesehen von einzelnen Idealisten) letztlich ganz recht.