Ich habe auch mal meinen Bericht aus dem Klassikerbereich hier herüber kopiert:
...
So: Ich bin jetzt für den 300-er am Samstag in Maastricht angemeldet...
Da stand ich dann um 08:00 bei Temperaturen nur leicht über dem Gefrierpunkt am Start. Aber abgesehen von niedrigen Temperaturen waren die Wetterbedingungen fast Optimal; schönes Wetter, kein Regen und nicht viel Wind.
Ich wäre aber gerne noch 2 Stunden früher gestartet, dafür aber mit der Aussicht darauf, die Tour vor Einbruch der Dunkelheit zu beenden.
Also habe ich Lichttechnisch mein Cannondale hochgerüstet.
Mit der Laempi MK3 (und Akkubetrieb) so wie im "Licht am Rad" Thread vorgestellt.
Die ersten 10 km Flach hing ich an der "schnellen Truppe" dran.
Aber sobald es aus dem Maastal in Richtung Aubel 'raufging musste ich die Jungs ziehen lassen.
Auf den z.T. langen Geraden konnte ich schön sehen wie die Truppe vor mir immer mehr auseinanderfiel.
(Blick in Richtung Aubel)
Dann ging es bei Henri-Chapelle am amerikanischen Soldatenfriedhof (WW2) vorbei. Die meisten, die hier liegen waren im Alter meines Sohnes...
In Welkenraedt an einer Ampel schloss dann
@rudifix von hinten auf, diesmal aber nicht mit einem Starrgangrad unterwegs.
Eine kurze Zeit fuhren wir zusammen.
Da hinten, neben dem Fernsehturm - etwa 3km Luftlinie nach rechts - sitzt jetzt meine "bessere Hälfte" am Frühstückstisch...
Aber auch Rudi wurde mir bergauf zu schnell, ich sollte Ihn aber trotzdem heute noch öfter Treffen...
An der Geheimkontrolle in Lammerdsdorf startete ein Kollege nur unwesentlich vor mir.
Mit einer kleinen Anstrengung auf der relativ flachen Vennbahnstrecke hatte ich Ihn eingeholt und bin dann bis Weywertz mit Ihm gefahren.
Zwischen Kalterherberg und Sourbrodt waren wieder die quitschenden Draisinen unterwegs:
Da waren wir doch 3-4 x so schnell...
Wir passieren das obligatorische Fotomotiv in Sourbrodt:
An der Kontrolle in Weywertz (Frittenbude) fand ich es nicht so einladend, bin also mit meinem Butterbrot direkt wieder auf's Rad und auf die "Vennquerbahn" die ich bis dato noch nicht kannte.
Da standen so'n paar Relikte aus der alten Zeit rum:
Kurz danach, beim Start nach einer Pinkelpause rollte von hinten ein 4-Mann Expresszug an - die hatten in Weywertz ausgiebiger Pause gemacht.
Die fuhren allesamt stärker als ich; aber im Windschatten konnte ich mich auf der flachen Strecke halten.
Dann ein kurzer Schreckmoment:
Einer der vier hat einen Moment nicht aufgepasst und landet auf dem Randstreifen (feiner Kies). Es gelingt Ihm noch seine Geschwindigkeit zu verringern bevor er in den Graben fährt und auf der anderen Seite in die weiche Böschung kippt. - Er lacht sich halbtot...
Gut gegangen!
An der Kontrolle in Jünkerrath musste er den Schreck wohl erstmal verdauen.
Der folgende Streckenabschnitt war ein ständiges "Rauf und Runter" durch die Schnee-Eifel.
Hier war die Vegetation noch nicht so weit und es war gerade mal 8°C, aber nicht Windig.
(Wildenburg?)
Rudi, der noch an der Kontrolle in Jünkerrath saß hatte mich schnell wieder eingeholt und überholt.
Im folgenden noch drei mal (jeweils nachdem er sich verfahren hatte)
In der Gegend um Heimbach und Niedeggen wurde es dann Gelb:
In Niedeggen an der Tanke (Kontrolle) treffe ich Rudi und seinen Aachener Mitstreiter auch wieder.
Auch der flotte Vierertrupp sitzt dort im Café.
Ich fahre noch eine Weile weiter aus der Eifel. In Herzogenrath überfalle ich einen Supermarkt und setze mich vor die Kirche in die Sonne zum Essen:
"Mit Gott auf allen Wegen"
Gut, für die letzten 70 km nehme ich die guten Wünsche auch noch gerne mit.
Im Selfkant komme ich dann an den westlichsten Punkt Deutschlands:
Das war übrigens auch so ziemlich der nördlichste Punkt der Route heute.
Und in Maaseick an der Kontrolle sitzt wieder der Vierertrupp von vorhin beim Bier.
Ich hole mir nur schnell den Stempel. Pause hatte ich ja bereits gemacht und bin umgehend wieder auf dem Rad.
Die letzten ~ 30 km gehen fast nur flach, erst einen Bahndamm entlang und dann entlang eines Kanals.
Ich hatte mir meine Kräfte gut eingeteilt und konnte nochmal "Gas geben" (>30 km/h im Schnitt der letzten Stunde) um möglicht viel im Hellen zu fahren:
Die letzten 5 km bin ich dann doch mit Licht unterwegs in der Dämmerung - Sicher ist Sicher.
Kurz nach 21:00 bin ich im Ziel - mit 12:02 reiner Fahrzeit für 305 km.
5 Minuten später kommt auch der Vierertrupp rein.
Und um 23:00 liege ich frisch geduscht, satt, müde & zufrieden im Bett.
(P.S.: - Cannondale ist von 1989 - die Naben, der Steuersatz, der Lenker & die Bremsanlage auch; sogar die UG-Ritzel sind aus den 80-ern. Die Schalterei und das Tretlager sind etwa 20 Jahre alt; nur ein paar Teile sind etwas moderner, vor allem das provisorisch mit "fliegenden Leitungen" montierte Licht sowie Verschleißteile wie Reifen, Kette, Felgen...)