Danke für die Blumen; ich sammle ja auch schon seit annähernd 40 Jahren und habe auch so Einiges selbst gebaut.
Tonabnehmer-Justage ist ein weites Feld mit viel Voodoo, das verkauft wird. Und da muss man glaube ich auch zuerst mal ein paar Aspekte ansprechen, weshalb man sich da nicht so einen ganz großen Kopf machen muss und auch keine Investition im höheren dreistelligen Bereich für irgendwelche Hilfsmittel lohnt.
- egal welches Hilfsmittel man benutzt, wird man schwerlich die exakt gleiche Einstellung nochmal reproduzieren können und das liegt in der Natur der Sache
- nicht immer ist die Nadel geometrisch vollkommen korrekt auf den Nadelträger geklebt; manchmal hat es einen anderen SRA, manchmal ist es der Azimuth oder die Nadel ist leicht verdreht montiert.
Das alles hat Auswirkungen auf die Position der Kontaktfläche der Nadel zur Rille und somit auch auf Parameter wie Abtastverzerrungen, Antiskating und Abtastfähigkeit. Die mitunter wichtigste Einsicht aber ist, dass so ein Tonabnehmer nun mal ein Verschleißteil darstellt und ab und an entweder gewechselt oder eben retippt gehört.
Ich stelle ausschließlich nach Herstellerangaben und auch schon lange nicht mehr über die Nullpunkte sondern ausschließlich nach Überhang ein. Dabei kommt der Tonabnehmer mit seinem Nadelträger so exakt als möglich parallel zur gedachten Mittellinie durch dieselbe unter die Headshell und wird nur noch soweit verschoben, bis der Überhang passt. Das hat einen (wohlüberlegten) technischen Hintergrund, der hier aber wohl eher den Rahmen sprengen würde.
Als Hilfsmittel nutze ich dieses
hier; alle anderen Schablonen sind also in Pension.
Die Auflagekraft stell ich nur zu Beginn und auch nur für eine begrenzte Zeit auf Maximum, weil ich mehr Tonabnehmer als Plattenspieler besitze und diese somit schonmal etwas länger im Kasten schlummern und das Bewegen dann erst mal wieder "erlernen müssen". Ansonsten bewege ich mich immer ungefähr im Mittelfeld des angegebenen Bereiches.
Beim Antiskating starte ich mit gleichem Wert wie die Auflagekraft, lege dann aber eine Schallplatte auf und höre mir an, ob das räumlich stimmt. Diese Methode kommt von David Shreve und Hartmut Quaschik hat das mal
im TNT Audio zusammengefasst. Die von Hartmut im Artikel angesprochene Show hieß Schall & Rauch und wurde von der Münchner Trioden Mafia, zu der Bernhard, Hartmut und auch ich gehörten, vor über 15 Jahren organisiert.