Etwas Röhrenromantik gefällig?
Ich habe hier ein Röhrenradio Baujahr 1958, dass sein Dasein seit locker 10 Jahren ganz unten in einem Schrank fristet, einen wirklichen Verwendungszweck hat es leider nicht mehr.
Es zeigte sich in erhaltenswert guten Zustand als ich es aus dem Nachlass einer sehr alten Dame vor dem Sperrmüll rettete. Etwas angestaubt und matt war es über die Jahrzehnte geworden aber nach kurzer Behandlung mit ein paar Möbel- und Autopflegeprodukten erstrahlte es wieder in altem Glanz mit altersgerechter Patina hier und da.
Beim ersten einschalten brummte es vernehmlich, miserabler Empfang, die Lämpchen der Skalenbeleuchtung waren irgendwann durchgebrannt und das Magische Auge für die Empfangsstärke glimmte nur noch sehr schwach vor sich hin. Die Röhren werden mit der Zeit einfach müde und bauen ab.
Also wurden knapp 50€ in die Hand genommen und der 16 kg Saurier wieder fit gemacht. Es gab neue Lämpchen, eine neue Empfangs + NF-Röhre und abschliessend eine Kondensatorkur, bei der sämtl. Teer- und Elektrolytkondensatoren erneuert wurden.
Bei den altertümlichen Teilen ist die Luft nach so vielen Jahren einfach raus und ein Komplettaustausch aller Verdächtigen effektiver als die ewige Fehlersuche nach der Nadel im Heuhaufen.
Dem altersschwachen Magischen Auge wurde mit einer Spannungsverdopplerschaltung für die Leuchtschirmspannung nochmal neues Leben eingehaucht. Mit ca. 600V Anodenspannung läuft die Röhre jetzt zwar klar ausserhalb ihrer Spezifikation aber immerhin leuchtet sie wieder schön grün, platt ist sie ja eh schon
Soviel kurz zu dem Röhrenveteran im Dornröschenschlaf, ferner gibts hier noch einiges an nicht mehr genutztem 90er Jahre Technics Equipment aus der Chinch Ära, übrige Hifi Bausteine & Recorder von RFT aus den späten 80ern und neuzeitliches Digitalgedöns fürs alltägliche.
Zwei rare RFT Cascada Boxen, die ich 1990 für nur 398 Mark im Ausverkauf vom zusammengesparten Ferienarbeitsgeld erstehen konnte, tun bis heute noch ihren Dienst hier. Früher an verschiedenen Verstärkern, später an einem
5.1 AV-Receiver und aktuell an einem alleskönnenden Sumsang Digitalklotz, der hinter dem 55" Flachmann versteckt wurde
(sry für die miese Bildqualität meines Schlaufons
)
Voraussichtlich letzte (und wohl beste) grosse Anschaffung in Sachen HiFi war vor ein paar Jährchen dann ein Kopfhörer Namens AKG K812 Pro, der für mich Ziel und Endboss auf der Suche nach dem heiligen Graal exquisiten Musikgenusses darstellt.
Bei einem kurzzeitigen Preissturz um mehrere hundert € musste ich es einfach tun und hab es nicht bereut.
Ursprünglich als unbestechliches, gnadenlos ehrliches Monitor Tool für Studios und Musikschaffende entwickelt, lässt dieses lecker Teil ohne Klang-esotherische Anflüge tatsächlich keinerlei Wünsche mehr offen.
Ein Ausnahmegerät mit Suchtfaktor, dass einen die Musik völlig neu entdecken & erleben lässt und mir die Gewissheit und den inneren Frieden gibt, damit den Olymp kompromissloser, naturgetreuer Audiowiedergabe endlich erreicht zu haben