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Die Rennmaschinen bis 1990 Sammler haben auch gleich altes Hifi Geraffel

Ja, das lässt sich alles immer schwierig einschätzen. Es ist halt nun mal so, dass das Hauptmedium für die meisten Menschen auf diesem Planeten inzwischen ein Streaming Dienst ist. Und da brauchst du eben nichts anderes als vielleicht dein Smartphone, und irgendein Speaker, auf den du die Musik schickst. Im Zweifelsfall vielleicht Kopfhörer. Das ist für viele einfach schon ein Argument, ihr Geld für andere Sachen auszugeben als für fette Anlagen.

Andererseits bin ich schon davon überzeugt, dass es schon einen Teil der Menschheit gibt, der sicherlich nicht viel kleiner ist als der früher, der auch Wert auf Audioqualität legt, und auch bestimmte Musik hört, die davon profitiert, dass die Wiedergabegeräte das auch auflösen können.

Es kommt eben auch immer ein bisschen auf den Ort, die Stimmung und die Zeit an, welches Medium man nutzt. So geht es mir zumindest.
 

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Re: Die Rennmaschinen bis 1990 Sammler haben auch gleich altes Hifi Geraffel
Ich kann - als MItglied der Generation Z (nur faktisch, aber nicht geistig :D), gerne ein paar Thesen und Beobachtungen zu diesem Thema abgeben. HiFi und auch andere Hobbies, die bei Boomern beliebt sind ;)
Müsste ich mir aber später mal etwas Zeit nehmen!
 
Ich kann - als MItglied der Generation Z (nur faktisch, aber nicht geistig :D), gerne ein paar Thesen und Beobachtungen zu diesem Thema abgeben. HiFi und auch andere Hobbies, die bei Boomern beliebt sind ;)
Müsste ich mir aber später mal etwas Zeit nehmen!
Bin gespannt. Kommt Zeit kommt Rat (Rad) … kommt Attentat! 😅
 
Nee! Musik ist genauso wichtig, wie für uns früher! Alle hören Musik.
Der Zugang ist aber anders. Ne Antwort auf die Frage, warum sie sich mit ner Bluetoothbox zufrieden geben, hab ich noch nicht. Vielleicht fehlt der Vergleich.
Ein Freund von mir war auch der Meinung alles klingt gleich, z. B. MP3 oder CD ist egal, klingt gleich. Ich konnte ihn dann aber überzeugen.
Ein Zimmer in einer WG und häufiger mal umziehen verträgt sich nicht mit ner dicken Anlage, da ist so ne Bluetoothbox schon praktischer. Bei entsprechender Work Live Balance ist die Kohle auch knapp usw. Ob die dann später, so sie voll arbeiten und gut verdienen mal nen HiFi Studio aufsuchen ist fraglich.
Im Auto, so sie eines haben, wird dann schon z. T. auf ein gutes Soundsystem geachtet.
Wir sind ja damals auch nicht mit dem sofortigen Wunsch nach ner Anlage auf die Welt gekommen. Spätestens mit 14 wollte ich sowas aber haben und den Kumpels gings genauso.
Irgend was ist heute anders. Ich brauch dafür aber nicht dauernd nen Handy und mehr als 100 € für nen gebrauchtes gebe ich auch nicht aus. Der Sinn für eines 1500 € IPhones dringt nicht zu mir durch.
 
Ich habe den Eindruck dass Gaming bei Jungs und jungen Männern viel Faszination aufsaugt.

Auch Autos und Motorräder haben bei einem Teil der männlichen jungen Leute (v.a. in der Stadt) an Reiz verloren, verglichen mit der Zeit vor dem Millennium.
Da muss man aber unterscheiden. Je nach Kulturkreis ist ein Auto schon sehr wichtig z. B. hier in Berlin.
Bin mir da unsicher ob das nicht ein eher deutschstämmiges Desinteresse ist bzw. das Auto der Feind Nr 1 ist.
In Italien oder Spanien steht man da z. B. anders zu, aus meinen Eindrücken auch im Süden Deutschlands egal woher man kommt.
 
Da muss man aber unterscheiden. Je nach Kulturkreis ist ein Auto schon sehr wichtig z. B. hier in Berlin.
Bin mir da unsicher ob das nicht ein eher deutschstämmiges Desinteresse ist bzw. das Auto der Feind Nr 1 ist.
In Italien oder Spanien steht man da z. B. anders zu, aus meinen Eindrücken auch im Süden Deutschlands egal woher man kommt.
Ja genau wie du sagst, da muss man nämlich sehr unterscheiden. Denn eins lässt sich bei der Diskussion hier sicherlich von keinem von uns ignorieren.
Nämlich, dass ein nicht unerheblicher Teil der Jugendlichen bis jungen Erwachsenen ein enormes Bewusstsein an den Tag legt, und sich gezielt für Nachhaltigkeit und bewusste Lebensweise entschieden hat. Und das vielmehr, als gleichaltrige zu meiner Zeit.

Nämlich ganz gezielt, kein eigenes Auto, wenn Auto benötigt wird eher CarSharing, gerade in Berlin ausschließlich Fahrrad und Öffis zu benutzen, Begeisterung für Digitalisierung, aber auf der anderen Seite auch nachhaltige Dinge zu benutzen wie ältere Fahrräder, bewusst ein alten Plattenspieler und Vinyl zum Genießen kaufen, sich in der Freizeit bewusst zu entschleunigen. Und das ist nicht nur eine Modeerscheinung, das machen viele Leute wie mein älterer Sohn inzwischen seit Jahren. Der hat seit der 20 ist ganz klare Ziele, seine Freundin genauso . dagegen waren wir und meine Freunde in dem Alter Traumtänzer.

Deswegen grundsätzlich mag ich dieses Schubladendenken nicht, denn das ist nicht so. Vielen „Erwachsenen“ bleibt nur die Sichtweise auf die anderen Gruppen verwehrt, da sie sich nur unter ihresgleichen bewegen. Die haben einfach keine Schnittmengen mehr zu den anderen Bevölkerung Gruppen. Vielfalt war noch nie so verbreitet wie heutzutage, dieses monothematische Denken vieler Menschen aus meiner Generation ist zum Glück von gestern.😉 dieses Sitzen in diesen Echokammern, wo man nur Meinungen Gleichgesinnter hört, ist sowieso ganz schlecht.

Also schön weiter mit dem alten Hifi Geraffel rumfummeln, ein schöner Ausgleich. Außerdem kann man damit hervorragend Nachbarn ärgern
 
Das ist zutreffend, die Unterschiedlichkeit innerhalb der gleichen Generation ist groß. Da treffen zB Autotuning Begeisterte auf Klimaaktivisten, Sportler auf Couchpotatoes etc.


Nur an HiFi ist von dieser Generation nur noch ein kleiner Teil interessiert.

Ich sag mal was gewagtes:
nach dem letzten kürzlichen Upgrade meine ich, dass bei meiner Kette die finale Ausbaustufe erreicht wurde.
Da sollte nix mehr nötig werden in Zukunft, sofern nix kaputt geht. Ever. 😎
 
Das ist zutreffend, die Unterschiedlichkeit innerhalb der gleichen Generation ist groß. Da treffen zB Autotuning Begeisterte auf Klimaaktivisten, Sportler auf Couchpotatoes etc.


Nur an HiFi ist von dieser Generation nur noch ein kleiner Teil interessiert.

Ich sag mal was gewagtes:
nach dem letzten kürzlichen Upgrade meine ich, dass bei meiner Kette die finale Ausbaustufe erreicht wurde.
Da sollte nix mehr nötig werden in Zukunft, sofern nix kaputt geht. Ever. 😎
Ich bin tatsächlich davon überzeugt, dass wenn man mal eine Anlage hat, die einem vom Klang her gut liegt, tatsächlich zufrieden sein kann. Und dass man da wirklich nichts Neues mehr kauft. Das ist doch ein perfekter Zustand.😉
 
Ich bin tatsächlich davon überzeugt, dass wenn man mal eine Anlage hat, die einem vom Klang her gut liegt, tatsächlich zufrieden sein kann. Und dass man da wirklich nichts Neues mehr kauft. Das ist doch ein perfekter Zustand.😉
Jepp, perfekter Zustand!

Hat auch lange gedauert dorthin zu gelangen (~45 Jahre HiFi Enthusiasmus).
Auch bei physikalischen Musikträgern sehe ich nur noch wenig Entwicklungsbedarf für mich: nur noch das was mir bei Qobuz im Angebot fehlt.
Also primär Bestandspflege beim Musikhobby.

Der Fokus liegt nun va beim Musikgenuss, dem Entdecken von Interessantem und dem Genuss des Geschätzten.
 
Also dann versuche ich mich mal an einer Kurzanalyse, warum ich glaube, dass das klassische HiFi-Hobby und auch ähnliche Interessen bei der "Kids von Heute" nicht mehr so populär sind. Wie oben schon geschrieben wurde kann man das nicht pauschalisieren, es gibt natürlich auch immer Ausnahmen (hier schreibt eine) und es müssen auch nicht alle Faktoren kumulativ auftreten. Einige mögen auch ausschlaggebender als Andere sein, aber das ist denke ich klar.

Zunächst zu den konkret auf HiFi bezogenen möglichen Gründen:

1. Wie Musik konsumiert wird
Musik spielt eine riesige Rolle in meiner Generation. Immer und überall wird Musik gehört, wann sind keine Kopfhörer im Ohr? Das war früher anders. Meine Eltern haben glaube ich auch nie einen Walkman besessen und genutzt. Wenn man beiläufig Musik gehört hat, dann im Radio. Ansonsten hat man sich (so glaube ich) sehr bewusst mit dem Medium auseinandergesetzt. Das ist Heute ein bisschen anders, ich kenne kaum Jemanden, der sich bewusst hinsetzt und mal ein Album hört und dabei nicht am Handy ist oder Sonstiges parallel macht.

2. Welche Musik gehört wird
Ich bin ehrlich: Bei mir kam erst die Begeisterung für die Technik und den Klang, dann für die Musik. Inzwischen hält sich das die Waage. Aber ich höre auch Musik, die von sehr guter Technik profitiert. Hat Jemand mal einen der Chart-Songs auf seiner HiFi-Anlage gehört? Lohnt sich manchmal gar nicht, klingt besser auf den Kopfhörern des Handys, da hört man die bescheidene Qualität nicht so sehr. Ein Deutsch Rap Song von Capital Bra bedarf auch keine besonders tolle Musikanlage, es sei denn es soll natürlich das Brustbein massiert werden. Wenn man darauflegend mal einen Song von Dark Side of the Moon anspielt, wird Musik plötzlich räumlich und greifbar (gute Anlage vorausgesetzt), vorausgesetzt...

3. ... man hört richtig hin und erkennt den Unterschied
Das korreliert mit 1.: Wenn Musik immer und überall konsumiert wird und man sich nicht mehr konzentriert hinsetzt und hinhört, dann kann man eine Stereoanlage in entsprechender Qualität gar nicht wertschätzen. Mir sagte mal Jemand seine Marshall Action II Bluetoothbox hätte 90% der Qualität meiner Anlage zu 10% meines Preises. Dabei ist das Ding nichtmal im eigentlichen Sinne Stereo, es geht also schon mal 50% flöten. Manchmal fällt Leuten bei mir die Kauleiste ausm Kiefer, weil sie zum ersten Mal Musik in einer ganz anderen Dimension hören können. Es gibt selten ein Bewusstsein dafür, was gute Musikwiedergabe eigentlich ausmacht.

4. HiFi als Statussymbol ist out.
Früher war das mehr ein Ding eine Stereoanlage zu besitzen, die auch gut klang und optisch wie haptisch was her machte. Heute interessiert das kaum noch Jemanden. Zumal Wohnraum immer teurer und knapper wird und sich das Sozialleben auch viel Draußen abspielt. Wer hat noch Platz und Geld sich da ne große Anlage ins Zimmer zu stellen? Und vielleicht ist auch wichtiger geworden, was man anzieht und in welche Bars und Restaurants man geht.


Anschließend noch ein paar generelle Phänomene:

1. Influencer
Social Media und die Leute drumherum bestimmen maßgeblich, was eigentlich cool und begehrenswert ist. Und da taucht selten sowas wie HiFi auf. Auch andere ähnlich gelagerte Themen spielen keine Rolle. Gutes Essen, Handwerkskunst in allen Bereichen, Begeisterung für langlebige Qualität etc.
Oft geht es nur darum, welches Auto man fährt, welche Uhr man trägt und in welchem Luxusressort oder -Hotel man Urlaub macht. Und wer die angesagtesten Luxuskleider hat und -sneaker trägt. Es wird einfach auch kaum noch vorgelebt und realistischerweise machen sich die Wenigsten Gedanken darüber, ob das was sie da sehen für sie eigentlich das Richtige und gut ist.

2. Geringe Aufmerksamkeitsspanne
Ich merke das ganz schlimm an mir (und ich finde es schrecklich!): Man hat kaum noch die Aufmerksamkeitsspanne sich mit einem Thema allein und intensiv auseinanderzusetzen. Man tendiert dazu ständig mehrere Dinge gleichzeitig zu machen und nur den Trends zu folgen, welche...

3. ...aus der Schnellebigkeit der Welt resultieren.
Jede Woche gibt es - insbesondere in Social Media - das nächste große "coole" Ding. Man kann weder Begeisterung noch Kompetenz entwickeln, wenn man von Außen regelmäßig mit neuen Einflüssen und Ideen bombardiert wird und sich im Zuge dessen nicht so wirklich auf eine Sache alleine konzentrieren kann.


Wie gesagt, das nur zu meinen Thesen. Ohne Anspruch auf Gültigkeit oder Vollständigkeit. Und natürlich gibt es auch Gegenbewegungen und Trends, die genau das thematisieren. Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass es an Naivität grenzen würde zu glauben, dass diese Gegenbewegungen viel mehr wären als ein Tropfen auf den heißen Stein. Schaue ich in mein Umfeld von größtenteils angehenden Akademikern, so sehe ich von dieser Gegenbewegung insgesamt recht wenig. Interessanterweise sind einige meiner Musik- und HiFi begeistertsten Freunde eben keine (angehenden) Akademiker.

Nun, so viel zu meinen Beobachtungen, Diskussion frei! :D :)
 
Also dann versuche ich mich mal an einer Kurzanalyse, warum ich glaube, dass das klassische HiFi-Hobby und auch ähnliche Interessen bei der "Kids von Heute" nicht mehr so populär sind. Wie oben schon geschrieben wurde kann man das nicht pauschalisieren, es gibt natürlich auch immer Ausnahmen (hier schreibt eine) und es müssen auch nicht alle Faktoren kumulativ auftreten. Einige mögen auch ausschlaggebender als Andere sein, aber das ist denke ich klar.

Zunächst zu den konkret auf HiFi bezogenen möglichen Gründen:

1. Wie Musik konsumiert wird
Musik spielt eine riesige Rolle in meiner Generation. Immer und überall wird Musik gehört, wann sind keine Kopfhörer im Ohr? Das war früher anders. Meine Eltern haben glaube ich auch nie einen Walkman besessen und genutzt. Wenn man beiläufig Musik gehört hat, dann im Radio. Ansonsten hat man sich (so glaube ich) sehr bewusst mit dem Medium auseinandergesetzt. Das ist Heute ein bisschen anders, ich kenne kaum Jemanden, der sich bewusst hinsetzt und mal ein Album hört und dabei nicht am Handy ist oder Sonstiges parallel macht.

2. Welche Musik gehört wird
Ich bin ehrlich: Bei mir kam erst die Begeisterung für die Technik und den Klang, dann für die Musik. Inzwischen hält sich das die Waage. Aber ich höre auch Musik, die von sehr guter Technik profitiert. Hat Jemand mal einen der Chart-Songs auf seiner HiFi-Anlage gehört? Lohnt sich manchmal gar nicht, klingt besser auf den Kopfhörern des Handys, da hört man die bescheidene Qualität nicht so sehr. Ein Deutsch Rap Song von Capital Bra bedarf auch keine besonders tolle Musikanlage, es sei denn es soll natürlich das Brustbein massiert werden. Wenn man darauflegend mal einen Song von Dark Side of the Moon anspielt, wird Musik plötzlich räumlich und greifbar (gute Anlage vorausgesetzt), vorausgesetzt...

3. ... man hört richtig hin und erkennt den Unterschied
Das korreliert mit 1.: Wenn Musik immer und überall konsumiert wird und man sich nicht mehr konzentriert hinsetzt und hinhört, dann kann man eine Stereoanlage in entsprechender Qualität gar nicht wertschätzen. Mir sagte mal Jemand seine Marshall Action II Bluetoothbox hätte 90% der Qualität meiner Anlage zu 10% meines Preises. Dabei ist das Ding nichtmal im eigentlichen Sinne Stereo, es geht also schon mal 50% flöten. Manchmal fällt Leuten bei mir die Kauleiste ausm Kiefer, weil sie zum ersten Mal Musik in einer ganz anderen Dimension hören können. Es gibt selten ein Bewusstsein dafür, was gute Musikwiedergabe eigentlich ausmacht.

4. HiFi als Statussymbol ist out.
Früher war das mehr ein Ding eine Stereoanlage zu besitzen, die auch gut klang und optisch wie haptisch was her machte. Heute interessiert das kaum noch Jemanden. Zumal Wohnraum immer teurer und knapper wird und sich das Sozialleben auch viel Draußen abspielt. Wer hat noch Platz und Geld sich da ne große Anlage ins Zimmer zu stellen? Und vielleicht ist auch wichtiger geworden, was man anzieht und in welche Bars und Restaurants man geht.


Anschließend noch ein paar generelle Phänomene:

1. Influencer
Social Media und die Leute drumherum bestimmen maßgeblich, was eigentlich cool und begehrenswert ist. Und da taucht selten sowas wie HiFi auf. Auch andere ähnlich gelagerte Themen spielen keine Rolle. Gutes Essen, Handwerkskunst in allen Bereichen, Begeisterung für langlebige Qualität etc.
Oft geht es nur darum, welches Auto man fährt, welche Uhr man trägt und in welchem Luxusressort oder -Hotel man Urlaub macht. Und wer die angesagtesten Luxuskleider hat und -sneaker trägt. Es wird einfach auch kaum noch vorgelebt und realistischerweise machen sich die Wenigsten Gedanken darüber, ob das was sie da sehen für sie eigentlich das Richtige und gut ist.

2. Geringe Aufmerksamkeitsspanne
Ich merke das ganz schlimm an mir (und ich finde es schrecklich!): Man hat kaum noch die Aufmerksamkeitsspanne sich mit einem Thema allein und intensiv auseinanderzusetzen. Man tendiert dazu ständig mehrere Dinge gleichzeitig zu machen und nur den Trends zu folgen, welche...

3. ...aus der Schnellebigkeit der Welt resultieren.
Jede Woche gibt es - insbesondere in Social Media - das nächste große "coole" Ding. Man kann weder Begeisterung noch Kompetenz entwickeln, wenn man von Außen regelmäßig mit neuen Einflüssen und Ideen bombardiert wird und sich im Zuge dessen nicht so wirklich auf eine Sache alleine konzentrieren kann.


Wie gesagt, das nur zu meinen Thesen. Ohne Anspruch auf Gültigkeit oder Vollständigkeit. Und natürlich gibt es auch Gegenbewegungen und Trends, die genau das thematisieren. Aber ehrlich gesagt glaube ich, dass es an Naivität grenzen würde zu glauben, dass diese Gegenbewegungen viel mehr wären als ein Tropfen auf den heißen Stein. Schaue ich in mein Umfeld von größtenteils angehenden Akademikern, so sehe ich von dieser Gegenbewegung insgesamt recht wenig. Interessanterweise sind einige meiner Musik- und HiFi begeistertsten Freunde eben keine (angehenden) Akademiker.

Nun, so viel zu meinen Beobachtungen, Diskussion frei! :D :)
Du hast das alles sehr gut auseinanderklamüsert und auch finde ich gut erklärt. Ich sehe das in den Hauptteilen genauso wie du.

Ich bin übrigens musikmäßig sehr weit aufgestellt, höre die unterschiedlichsten Richtungen. Außer Schlager und extrem anstrengender Klassik ist da eigentlich alles dabei. Wobei ich das mit der anstrengender Klassik nicht abwertend meine, sondern das es für mich persönlich einfach nicht meine Musik ist.

Ich mag alles von Electro, z. B. Armin van Buuren, Rap, besonders die Wurzeln des Raps, Hip-Hop, Rock wie Led Zeppelin, und auch „anspruchsvolle“ Musik, da kann es auch mal in Richtung Jazz gehen oder etwas epischer. Das muss für mich aber von der Stimmung passen. Sonst bin ich eher sehr modern eingestellt und höre auch den ganzen aktuellen Kram, den vor allen Dingen angeblich nur die jüngeren hören. Es gibt für mich auch Musik die ist so schlecht gealtert, die kann ich mir heute überhaupt nicht mehr rein tun.

Viele Leute sind natürlich auch irgendwo stehen geblieben, also hören 30 Jahre später immer noch den gleichen Kram und verwehren sich modernen Richtungen und Cross-over Geschichten, kann ich überhaupt nicht verstehen, aber jeder, wie er will.😉 Ich finde Musik ist auch eine stetige Weiterentwicklung. Aber ich will jetzt hier auch nicht philosophieren, ein guter Bekannter mastered übrigens hier in Berlin viele Bekannte Künstler. Da bleibt man sowieso grundsätzlich immer auf dem neuesten Stand.

Jemand, der natürlich nur eine Musikrichtung hört, favorisiert wahrscheinlich auch nur eine Art der Wiedergabegeräte.
 
Du ich höre auch ganz viel neues Zeug. Da ist auch mega geiler Scheiß dabei. Nur der trendet selten in Deutschland :D
Bspw. oute ich mich hier jetzt mal als Shindy Fan. Aber höre ich den auf meiner Anlage werde ich unweigerlich mit den Unzulänglichkeiten der Produktion konfrontiert. Das klingt immer wenig frei und wenig räumlich. Dagegen ist jede Blue Note Aufnahme mit Rudy Van Gelder als Tonmann ein Hochgenuss. Das ist wie 16:9 und dann Cinemascope. So krass verändert sich das. Macht aber trotzdem ordentlich Laune, wenn dann das Sofa vibriert ;) Ist halt dennoch so eine Beobachtung und man muss sagen, dass Shindy schon einer der Leute ist, die im Deutschrap-Kosmos noch deutlich mehr Wert auf Produktionsqualität legt und auch mit Top-Leuten aus der Branche arbeitet. Nichtsdestotrotz bleibt da ein riesiger Unterschied, auch zu Aufnahmen der Fugees (um mal mehr in der Richtung des Genre zu bleiben). Auf den Apple Air Pods Pro, die ich zum Zugfahren viel nutze, kann man den Unterschied in der Produktionsqualität bei Weitem nicht so deutlich hören.
(Ich will im Übrigen nicht ausschließen, dass gerade im Rap-Genre auch Künstler bewusst einen "minderwertigen" Sound favorisieren, weil es als Stilmittel zur Musik und persönliches künstlerischen Vision gehört.)
 
Absolut. Da gebe ich dir 100 % recht. Wenn du mal so ein alten überarbeiteten Lenco L75 mit Reibrad hörst, dann können das manche Leute kaum glauben, die einen Plattenspieler da stehen haben, der fünfstellig gekostet hat. Oder einen revidierten Thorens TD 124.
Ein Freund von mir hat einen guten Freund in Kroatien, der macht solche interessanten Dreher aus dem Lenco L75:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/lenco-l75-handgefertigter-plattenspieler/2519860377-172-4816
Der CD Player hat ein an Schnüren aufgehängtes Laufwerk eines Plastik-JVC-Ghettoblasters und klingt absolut super:

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Du ich höre auch ganz viel neues Zeug. Da ist auch mega geiler Scheiß dabei. Nur der trendet selten in Deutschland :D
Bspw. oute ich mich hier jetzt mal als Shindy Fan. Aber höre ich den auf meiner Anlage werde ich unweigerlich mit den Unzulänglichkeiten der Produktion konfrontiert. Das klingt immer wenig frei und wenig räumlich. Dagegen ist jede Blue Note Aufnahme mit Rudy Van Gelder als Tonmann ein Hochgenuss. Das ist wie 16:9 und dann Cinemascope. So krass verändert sich das. Macht aber trotzdem ordentlich Laune, wenn dann das Sofa vibriert ;) Ist halt dennoch so eine Beobachtung und man muss sagen, dass Shindy schon einer der Leute ist, die im Deutschrap-Kosmos noch deutlich mehr Wert auf Produktionsqualität legt und auch mit Top-Leuten aus der Branche arbeitet. Nichtsdestotrotz bleibt da ein riesiger Unterschied, auch zu Aufnahmen der Fugees (um mal mehr in der Richtung des Genre zu bleiben). Auf den Apple Air Pods Pro, die ich zum Zugfahren viel nutze, kann man den Unterschied in der Produktionsqualität bei Weitem nicht so deutlich hören.
(Ich will im Übrigen nicht ausschließen, dass gerade im Rap-Genre auch Künstler bewusst einen "minderwertigen" Sound favorisieren, weil es als Stilmittel zur Musik und persönliches künstlerischen Vision gehört.)
Sagen wir’s mal so, ein Sound wird natürlich, und da wollte ich ja vorhin drauf raus, so gemastered, dass er auf dem möglichen Zielgerät so klingt, wie derjenige im Studio bzw. der Künstler es wollte.
Dabei ist es tatsächlich oft so, dass der Künstler zwar sagen kann, was ihm gefällt, und für ihn gut klingt oder nicht, aber in Sachen Mastering null Ahnung hat. Auch ganz schlecht erklären kann und dann ist er eben auf den Menschen im Studio, der das Ganze am Ende abmischt und Fine tuned angewiesen.

Grundsätzlich möchten aber die meisten Künstler, dass ihre Musik auf allen Wiedergabegeräten gut klingt. Und das ist natürlich auch immer eine Art Spagat.
 
Ein Freund von mir hat einen guten Freund in Kroatien, der macht solche interessanten Dreher aus dem Lenco L75:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/lenco-l75-handgefertigter-plattenspieler/2519860377-172-4816
Der CD Player hat ein an Schnüren aufgehängtes Laufwerk eines Plastik-JVC-Ghettoblasters und klingt absolut super:
Ich glaube, der Plattenspieler mit den meisten Mods und Umbauten ist ein Lenco. Da gibt’s auch extra ein Forum.😅

Lencoheaven
 
Sagen wir’s mal so, ein Sound wird natürlich, und da wollte ich ja vorhin drauf raus, so gemastered, dass er auf dem möglichen Zielgerät so klingt, wie derjenige im Studio bzw. der Künstler es wollte.
Dabei ist es tatsächlich oft so, dass der Künstler zwar sagen kann, was ihm gefällt, und für ihn gut klingt oder nicht, aber in Sachen Mastering null Ahnung hat. Auch ganz schlecht erklären kann und dann ist er eben auf den Menschen im Studio, der das Ganze am Ende abmischt und Fine tuned angewiesen.

Grundsätzlich möchten aber die meisten Künstler, dass ihre Musik auf allen Wiedergabegeräten gut klingt. Und das ist natürlich auch immer eine Art Spagat.
Ja genau so ist es. Heutzutage muss das auch aufm Handylautsprecher und mit 5€ Kopfhörern gut klingen.
Und dank der Streamingdienste und des Geldes, welches damit verdient wird, muss die Musik auch schon nach 10-15 Sekunden überzeugen können, weil man sonst vielleicht geskipped wird. Eine künstlerische Vision zu verfolgen war vielleicht nie schwieriger als Heutzutage...
 
Zunächst einmal danke für deine Zeit und Gedanken. Da ist vieles dabei dem ich (Boomer) zustimme.

Geringe Aufmerksamkeitsspanne
Ich merke das ganz schlimm an mir (und ich finde es schrecklich!): Man hat kaum noch die Aufmerksamkeitsspanne sich mit einem Thema allein und intensiv auseinanderzusetzen. Man tendiert dazu ständig mehrere Dinge gleichzeitig zu machen
Das merke ich auch an mir. Das ist wohl eher ein Phänomen unserer Zeit und keines der Generationen. Man hat so viele Optionen, könnte so vieles verpassen. Ich versuche das dann oft ganz bewusst, mich wieder längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Dazu ist klassische Musik hilfreich. Wenn man da nicht konzentriert zuhört nervt sie schnell. Weil man sie nicht versteht.

Welche Musik gehört wird
Ich bin ehrlich: Bei mir kam erst die Begeisterung für die Technik und den Klang, dann für die Musik. Inzwischen hält sich das die Waage. Aber ich höre auch Musik, die von sehr guter Technik profitiert.

Das war bei mir genau anders. Als Kind, so mit 9 oder 10, entdeckte ich die klassische Musik für mich. Das war eine neue, faszinierende Welt und auf einmal war Musik kein Hintergrundgeräusch mehr sondern etwas für das ich mir Zeit nahm wie für ein gutes Buch (ich habe auch sehr viel, teils exzessiv, gelesen). Aber mir war zunächst völlig egal, wie die Klangqualität war. Ich hörte mit einem dieser Philips-Plattenspieler bei denen der Lautsprecher im Deckel integriert war
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oder einem ITT-Schaub-Lorenz Kassettengerät (alles mono latürnich). Ich kannte nix anderes und war zufrieden. Alle LPs mit klassischer Musik meiner Eltern habe ich gehört und auf Kassette überspielt. Taschengeld wurde für neue LPs ausgegeben, zu Weihnachten wünschte ich mir Mussorgsky, Schubert, Beethoven.
Erst recht spät, so mit 18 etwa, kam die "richtige" Stereo-Anlage. Die wurde dann immer verbessert wenn die finanziellen Möglichkeiten da waren. Andere Musik kam dann auch, insbesondere das, was man heute Prog nennt. Aber auch Deep Purple, Thin Lizzy etc.
Wer hat noch Platz und Geld sich da ne große Anlage ins Zimmer zu stellen?
Aber das ist doch heute sehr viel einfacher als früher: 1 ordentlicher Streaming-Verstärker, 2 gute Lautsprecher, 1 Abo und fertig ist die Laube. Mit Class D kann der Verstärker auch sehr kompakt sein und dennoch ordentlich Wumms haben. Oder man bedient sich - wie ich seit langem - aus dem riesigen Angebot an gebrauchten Geräten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dank der Streamingdienste und des Geldes, welches damit verdient wird, muss die Musik auch schon nach 10-15 Sekunden überzeugen können, weil man sonst vielleicht geskipped wird. Eine künstlerische Vision zu verfolgen war vielleicht nie schwieriger als Heutzutage...
Ja. Man kann sich heute nicht mehr vorstellen dass Alben wie Oldfields "Tubular Bells" (kein Gesang!!) oder Floyds "DSOTM" (erstmal nix als Herztöne) ein Erfolg werden könnten.
 
Ja. Man kann sich heute nicht mehr vorstellen dass Alben wie Oldfields "Tubular Bells" (kein Gesang!!) oder Floyds "DSOTM" (erstmal nix als Herztöne) ein Erfolg werden könnten.
Ja, das ist vielleicht nicht ganz so einfach. Wobei ja heutzutage wirklich so viele Musikrichtung erfolgreich sind, das hat man manchmal gar nicht so richtig auf dem Schirm.

Zum Streaming. Und egal, was man für einen Verstärker betreibt, es gibt ja genügend Möglichkeiten, Streaming in den Verstärker reinzubringen, falls er das nicht beherrscht und man nicht eine hohe Integration haben möchte. Weil man eben sein Equipment gar nicht tauschen will.

Viele Wege führen nach Rom.😉👍

Und dann mal zum so genannten high end ein paar Worte. Vieles von dem, was manche als Highend bezeichnen und zu Hause stehen haben, ist eigentlich eher Quark. Aber das ist halt wieder viel Esoterik dabei. Wenn die daran Spaß haben sollen die das machen, ich möchte das auch gar nicht schlecht reden. Aber eine Vinyl Plate zu nehmen, und dann mit einem Einsatz von 50 oder 100.000 € anderen erzählen zu wollen. Das wäre das einzig wahre Medium, ist einfach völliger Humbug. Für mich zumindest. Diese Menschen mit den goldenen Ohren haben ein Hobby, das erkenne ich an, sie haben ein Budget, das erkenne ich auch an, aber danach hört für mich auch der Spaß auf.
Denn diese Leute erzählen oft nämlich anderen, sie könnten auf ihren Anlagen ja gar keine vernünftige Musik hören. Und das ist einfach Quatsch.

Und als letztes Mal ein Beispiel, was ich zum Beispiel kaufen würde, wenn ich das Geld übrig hätte. Ich würde mir zum Beispiel diesen Plattenspieler hier kaufen. Meiner Meinung, und einiger Leute, die sich mit der Materie wirklich auskennen, nach der beste Plattenspieler der Welt.

https://www.technics.com/de/produkte/reference-class/plattenspieler.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber das ist doch heute sehr viel einfacher als früher: 1 ordentlicher Streaming-Verstärker, 2 gute Lautsprecher, 1 Abo und fertig ist die Laube. Mit Class D kann der Verstärker auch sehr kompakt sein und dennoch ordentlich Wumms haben. Oder man bedient sich - wie ich seit langem - aus dem riesigen Angebot an gebrauchten Geräten.
Naja, aber man muss sich ja auch Gedanken zur Aufstellung machen. Und im Optimalfall sitzt man im Stereodreieck. Das muss in der Wohnzimmerplanung berücksichtigt werden oder auch im WG-Zimmer. Und wenn Musikhören an sich keinen allzu großen Stellenwert mehr einnimmt, dann ist die Tendenz da einfach eine besagt schicke Bluetoothkiste wie die Marshall Action II da hin zu stellen. Günstiger und wird subjektiv als genau so gut wie eine kleine Stereoanlage wahrgenommen...
 
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