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Deutscher Nachwuchs -warum haben wir keine "Wunderkinder"?

dominik198

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Es gibt ja bei uns auch talentierte Radfahrer, aber in den letzen Jahren gab es ja immer mehr "Wunderkinder" die bereits mit Anfang 20 GC contender sind (Pogacar, evenepoel, ayuso als vielleicht die top Talente, aber auch dahinter gibt es immer mehr junge sehr starke Talente mit Anfang 20 die vielleicht nicht ganz das Niveau haben, aber trotzdem schon sehr stark sind (Carlos Rodriguez, Joao Almeida). Dahinter gibt es ja schon einige die als die nächsten top Talente gehandelt werden.

Warum schaffen diese Talente so schnell den Sprung nach oben und warum schaffen die deutschen Talente das nicht?
 
Den Sprung von Amateur zu den Profis schaffen ja auch in Deutschland immerwieder einige Fahrer. Aber um nicht nur ein guter Profi sondern ein Ausnahmefahrer zu werden benötigt man bestimmte, vor allem physische und auch psychische Vorraussetzungen durch die man sich von den anderen unterscheidet
 
Jochen Behle sagte mal über Talente: Vielleicht haben wir in Deutschland auch einen Klaebo (norwegisches Wunderkind des Skilanglaufs), aber wenn der in Dortmund lebt, wo nie Schnee liegt, werden wir ihn nicht finden. Soll heißen: es braucht auch Strukturen, damit die Talente erstens entdeckt und zweitens bei der Stange gehalten werden können. Wenn man sich anschaut, wie viele Rennen es in Deutschland gibt und wie viele Starter es da gibt, muss man uns wohl Aufholbedarf attestieren.

Wunderkinder sind ja gemäß der Definition recht selten. Mit Ulle hatten wir ja eines und bis zum nächsten dauert es vielleicht noch etwas. Mit Greipel und Kittel waren Deutsche ein paar Jahre sehr dominant im Sprint. Diese Dominanz ist aktuell weg. Kommt vielleicht mal wieder, vielleicht auch nicht.

Anderen Nationen geht es ja auch so. Es gibt zwar immer wieder gute Fahrer, aber ein französisches oder italienisches Wunderkind sehe ich gerade nicht.
 
Klar das ist ein guter Punkt das top talente recht selten sind und auch andere rad Nationen wie Italien und Frankreich schon länger kein neues top gc Talent mehr hatten.

Dazu kommt auch noch das (west)-Deutschland ja nie die rad Nation war und so gut wie alle deutschen top Fahrer aus der ex DDR kamen (Ullrich, Zabel, klöden, greipel, Kittel, Martin, degenkolb) und ich mir vorstellen könnte das man da auch nach der Wende noch ein wenig von den alten Strukturen und Trainern gelebt hat und das jetzt langsam alles wegbricht weil die alten Strukturen und Trainer langsam verschwinden.

Vielleicht müssen wir uns damit abfinden das wir wieder auf das radsport niveau Westdeutschlands der 70er und 80er zurückfallen und das zwischenzeitliche hoch eigentlich nur durch die Integration des erfolgreichen DDR radsports sowie noch eine Zeitlang danach ein "ausschlachten" der alten Strukturen gekommen ist?
 
Radfahrer hatten nach Doping und entsprechender Berichterstattung nicht den besten Ruf. Warum sollten Eltern ihre Kinder das als Beruf nahebringen? Da fehlen 10-15 Jahre. Jetzt dreht sich der Fokus wieder hin zum Sport, die ARD überträgt die Tour, GCN hat ein Top Angebot. Eschborn Frankfurt und Rund um Köln hatten Rekorde bei den Anmeldungen. Gib dem Nachwuchs vll noch 5-10 Jahre und dann wird wieder etwas nachkommen.
 
Ein paar Strukturen gibt es ja noch in Ostdeutschland. Frankfurt, cottbus, erfurt.

Aber GC Ausnahmetalente sind halt selten. Sonst wären es ja keine ausnahmetalente. Deutschland war traditionell eher ein land der sprinter und zeitfahrer.
Wir haben zwar 2 sprinter die auch mal n WT Rennen gewinnen können, aber zu den top10 gehören sie nicht. Und wir haben bestimmt 20 fahrer die im zeitfahren der WT auch in die top20 fahren können, aber auch da aktuell keinen Martin, Rich, Peschel Ullrich.
Das kommt vermutlich wieder.
Dass eher gute sprinter und zeitfahrer aus Deutschland kommen, liegt vielleicht daran, dass es hier einen größeren Fokus auf Bahneadsport liegt, wo diese skills gefragt sind.
Und vermutlich auch daran, voigte er klärte es mal überspitzt so, dass viele jugendrennen in Deutschland daraus bestehen, dass man in nem gewerbegebiet 50 runden dreht. Da sind die tempobolzer natürlich die sieger und die bergflöhe werden letzter
 
Und vermutlich auch daran, voigte er klärte es mal überspitzt so, dass viele jugendrennen in Deutschland daraus bestehen, dass man in nem gewerbegebiet 50 runden dreht.
Sehe ich auch so.
Wenn man sich mal Matteo Declercq anschaut und wie viele Rennen der in seinem Leben schon gefahren, kommt ein gleichaltriger deutscher JUnge/Mädchen nicht hin. Der fährt Straße, CX und MTB. Dazu ist das Niveau in Belgien sehr hoch, was auch noch puscht. In NL ist es ähnlich bzw. wrd da viel über die Grenzen hinweg zu den Rennen gependelt.
 
Hat denn der deutsche Radsport überhaupt viel Nachwuchs? Für mich ist das als Sportart für Jugendliche/Kinder eigentlich überhaupt nicht präsent.
 
Wieviel Kinder und Jugendliche sieht man denn bei RTFs? Altersdurchschnitt bei Ausfahrten bei uns in der Region, zumindest gefühlt, 50+ Jahre. Also mit meinen Mitte 30 fühl ich mich in der Regel eher jung.
Radsport ist eine Randsportart, Fußball König. Unser Verein hat nicht mal eine Jugendabteilung, aber auch keinerlei Nachfrage. Die nächste vernünftige Bahn ist in Augsburg, ca. 190 km entfernt.

Woher sollen die Talente kommen?
 
ein Freund von mir war frueher WT Profi und bis vor ein paar jahren noch Trainer beim lokalen Jugendverein ... er meinte mal zu mir, dass auch die Foerderung im Radsport kaum vorhanden ist

ebenso brauchen wir uns doch auch nur die Materialpreise anschauen ... die ganzen stuerze sprechen jetzt auch nicht unbedingt dafuer sich fuer den Radsport zu entscheiden ... von den Gehaeltern brauchen wir bei dem Risiko auch gar nicht erst reden
 
Ich denke auch, dass die Prognose nicht gut ist, weil der Nachwuchs fehlt. Habe jüngst in ein Interview mit einem Jugendtrainer gehört, der meinte, dass es ihm immer schwerer fällt, Kinder und Jugendliche zu begeistern und es auch keine Rennen mehr gibt, an denen man teilnehmen kann. Das verstärkt sich natürlich selber - wenig Starter, wenig Rennen, wenig Anziehungskraft für Kinder, noch weniger Starter, ... Da spielt sicher das Image-Problem und die Nichtpräsenz in Medien in den vergangenen Jahren eine Rolle. Daher ist die Chance, das Top-Talent zu entdecken eben einfach statistisch viel niedriger, weil das vermutlich kein Rad fährt, sondern vielleicht sogar nicht mal Sport macht... alle Sportarten beklagen ja einen Trend der Kinder weg vom (Vereins)Sport, nur glaube ich dass der beim Radsport besonders ausgeprägt ist.
 
Ich denke auch, dass die Prognose nicht gut ist, weil der Nachwuchs fehlt.
Sehe ich ähnlich. Und das fängt m. M. nach bereits beim Radfahren an sich an. Strecken über 2-3 Km, die früher völlig selbstverständlich mit dem Rad absolviert wurden, übernehmen heute vielfach Elterntaxis. Zudem sehe ich - zwar nicht in Massen aber trotzedem immer häufiger - bereits 10-12-Jährige mit E-Bikes rumfahren. Ist sicherlich eine bessere Alternative zum Eltern-Auto, aber fördert sicherlich nicht den Ehrgeiz Radsportler zu werden.
 
Ich glaube Youtube Kanäle wie GCN/GMBN sind das Beste, was dem Radsport passieren konnte. Auch GCN auf Deutsch ist unterhaltsamer und besser als gedacht, vor allem mit den aktuellen Moderatoren. Den Björn Thurau SuperGau konnte man ja relativ still und leise abwenden.

Vielleicht schafft man es über diesen Weg, auch jüngere Leute wieder für den Radsport zu begeistern.
 
naja das Problem ist halt wirklich, dass es kaum Events gibt und es den Vereinen auch nicht einfach gemacht wird ueberhaupt welche zu veranstalten ... falls mal eine Kommune ihr OK gibt, so gibt es immer iwelche Anwohner die dazwischen graetschen, weil eine Strasse fuer ein paar stunden gesperrt ist
 
Wieviel Kinder und Jugendliche sieht man denn bei RTFs?
Die sollen auch nicht RTF fahren, sondern sich mit gleichaltrigen messen — aka Rennen fahren — oder vergnügen, trainieren, rumfahren.

Ich sehe hier schon auf Strava Trainingsfahrten (der Trainer) von Jugendtraining/etc.; Straße und Cross. Sind aber für eine Metro eher sehr wenige…
 
Zwar etwas selten aber hin und wieder tauchen Supertalente auf denen ich von ihren körperlichen Voraussetzungen eine top GT Platzierung zugetraut hätte. Mir fallen da aus der jüngeren Vergangenheit Linus Gerdemann, Lennard Kämmna und Marko Brenner ein. Aber der ganz große Durchbruch ward nie vollzogen.
 
Zwar etwas selten aber hin und wieder tauchen Supertalente auf denen ich von ihren körperlichen Voraussetzungen eine top GT Platzierung zugetraut hätte. Mir fallen da aus der jüngeren Vergangenheit Linus Gerdemann, Lennard Kämmna und Marko Brenner ein. Aber der ganz große Durchbruch ward nie vollzogen.
es sind halt am ende nicht nur die physischen Voraussetzungen, die man mitbringen muss ... das beste bsp. ist doch Lennard dafuer
 
Die sollen auch nicht RTF fahren, sondern sich mit gleichaltrigen messen — aka Rennen fahren — oder vergnügen, trainieren, rumfahren.

Ich sehe hier schon auf Strava Trainingsfahrten (der Trainer) von Jugendtraining/etc.; Straße und Cross. Sind aber für eine Metro eher sehr wenige…
Was du aber nicht siehst sind die Hamburger (Nachwuchs)-Profis die nicht bei Strava sind. :)
 
Ich denke, es gibt keine Wunderkinder oder Talente.
Das ist rein genetische Lotterie + Training.

Und wenn der VO2Max-Freak in jungen Jahren lieber Fortnite spielt, dann wars das für den deutschen Tourgewinn. Ist auch nicht schlimm.


Ich glaube auch, dass die Jugend generell noch weniger Lust auf diese kompetitive Welt hat. Nicht jeder hat den Drang sich zu messen und sich zu vergleichen.
 
Nicht jeder hat den Drang sich zu messen und sich zu vergleichen.
Was ja zusätzlich noch von einigen (vielen?) Eltern gefördert wird. Zeigen auch die jüngsten Diskussionen und Reform der Bundesjugendspiele, die zukünftig keinen Wettkampfcharakter mehr haben sollen. Es soll halt möglichst nur noch Gewinner geben.
 
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