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Das ist gar nicht schön!

sixx

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In zwei Wochen steht die nächste Operation an. Nein, diesmal nicht die Kniee, sondern an den Zähnen.

Vor mehr als zwei Jahren hatte ich eine Wurzelbehandlung. Eigentlich sollte man nun davon ausgehen, daß dieser Zahn tot ist. Aber offensichtlich hat der Herr Doktor die letzte Ecke der Wurzel übersehen und es hat sich eine Entzündung samt Zyste gebildet, die nun mit einem Teil der Wurzel herausgeschnitten werden muss.

Meine Frage dazu wäre, ob sich jemand näher mit den möglichen Auswirkungen von Zahnentzündungen auf den Körper, und hier speziell auf die Gelenke auskennt. Vor allem dann, wenn die Entzündung sich jahrelang ungehemmt ausbreiten kann. Beschwerden hätte ich genug.

Und bitte kein Halbwissen, keine Vermutungen und dämlichen Kommentare. Dann lieber die Fresse halten.
 
ich hatte in Köln!!! auch eine Wurzeloperation, da wurden die Wurzeln an 2 Zähnen abgesägt. Auch Zyste mit Entzündung. Muß ich sagen, haben die sehr gut gemacht. War in so einer Zahnklinik in einem Ärztehaus am Neumarkt. Hat über 2 Stunden gedauert, aber keinerlei Nachwirkungen, nach 1 Woche wurden die Fäden gezogen, alles gut verheilt. War vor 12 Jahren, bis heute keine weiteren Probleme an diesen Zähnen. :dope:
 
ich hatte eine wurzelresektion mit abtrennung fräsen usw. der zahn war so vor 3 jahren schon eine wurzelbehandlung bezogen, leider hat der dr. nicht richtig gearbeitet und es hatte sich total entzündet (kompletter zahn war amarsch,bis auf die wand).

Und nach der beahndlung hatte es mindestens 1 1/2 monate gedauert bis ich wieder körperlich und mental wieder fit war fürs radfahren.

Also seit dieser woch bin ich erst wieder fit für diese sasion
 
@Anubis
Das klingt ähnlich meiner Geschichte. Welche körperlichen Auswirkungen hattest du?

@Anton-Ritter
Danke.

@Pave
Rotwein rulez.
1drink.gif
:dope:
 
Bei einer Vorsorgeuntersuchung hat mein tschechischer Zahnarzt festgestellt, dass eine Blombe korrodiert ist, die ein deutscher Arzt gesetzt hatte.

Der hat dann ein Röntgenbild gemacht, dort konnte man aber nichts sehen, und so hat er entschieden das Ding aufzubohren.

Ich hatte mir vorgenommen dort nie wieder hinzugehen, da ich 5 Monate vorher noch bei meinem deutschen Arzt war, und dort die Blombe genauso aussah.


Unter der Blombe war dann aber alles verfault. Der Arzt hat dann aber weiträumig gebohrt, und eine Amalganfüllung (Kunststoff hätte nicht gehalten, da es zu tief war, und sich der Nerv (wenn ich richtig verstanden habe) bei Amalgan besser regeneriert)) reingetan.


Soetwas ist ja wohl viel schlimmer als so ein Wurzelding.



Man sollte übrigens immer morgens zum Arzt gehen, da das Schmerzempfinden nachmittags viel höher ist.
 
Kapitalist schrieb:
Soetwas ist ja wohl viel schlimmer als so ein Wurzelding.

Lies nochmal hier:

sixx schrieb:
Und bitte kein Halbwissen, keine Vermutungen und dämlichen Kommentare. Dann lieber die Fresse halten.

Und, wen es interessiert: Nach dieser Quelle ist das Schmerzempfinden am frühen Nachmittag, gegen 3, am geringsten.
 
noch zu dieser Amalgamsache - das sollte man auf jeden Fall vermeiden, da das darin enthaltene Quecksilber den Körper schön langsam mit Gift versorgt... nicht umsonst gibt es inzwischen viele Heilpraktiker und naturheilkundliche Ärzte, welche zusammen mit Zahnärzten eine Quecksilberausleitung als Behandlung anbieten (mein Vater bietet sowas übrigens auch an, daher kenne ich mich da auch etwas aus - er ist Zahntechnikermeister & Heilpraktiker)

@Kapitalist: Amalgam wird übrigens nicht verwendet, weil´s besser hält, sondern weil´s billiger ist - aber dem Patienten kann man ja alles erzählen...
 
sixx schrieb:
@Anubis
Das klingt ähnlich meiner Geschichte. Welche körperlichen Auswirkungen hattest du?

@Anton-Ritter
Danke.

@Pave
Rotwein rulez.
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:dope:


Statt am anfang der sasion ein 26 - 27er schnitt zufahren fing es bei 23 kmh an (trotz in der winter sasion jeden tag eine stunde joggen).

das gefühl: man hält seine hand an die backe stützt sich damit ab und irgendwie müde und schwach fühlt man sich dabei.

und man kommt irgendwie nicht in die pötte
 
Der tscheche verwendet normalerweise nur Kunststoff.
Wenn der mir sagt, dass sich bei Amalgan der Nerv besser regenerieren kann glaube ich dem das.

Bei dem deutschen bei dem ich vorher war mußte man für Kunststoff extra bezahlen.








Anton-Ritter schrieb:
noch zu dieser Amalgamsache - das sollte man auf jeden Fall vermeiden, da das darin enthaltene Quecksilber den Körper schön langsam mit Gift versorgt... nicht umsonst gibt es inzwischen viele Heilpraktiker und naturheilkundliche Ärzte, welche zusammen mit Zahnärzten eine Quecksilberausleitung als Behandlung anbieten (mein Vater bietet sowas übrigens auch an, daher kenne ich mich da auch etwas aus - er ist Zahntechnikermeister & Heilpraktiker)

@Kapitalist: Amalgam wird übrigens nicht verwendet, weil´s besser hält, sondern weil´s billiger ist - aber dem Patienten kann man ja alles erzählen...
 
sixx schrieb:
Meine Frage dazu wäre, ob sich jemand näher mit den möglichen Auswirkungen von Zahnentzündungen auf den Körper, und hier speziell auf die Gelenke auskennt. Vor allem dann, wenn die Entzündung sich jahrelang ungehemmt ausbreiten kann. Beschwerden hätte ich genug.

.

Mal Back on Topic. Kann gut sein, daß da ne Superinfektion am schwelen ist. Laß mal ein Blutbild machen, das gibt Aufschluß. Ist jetzt natürlich auch kein Fakt, da ich kein Mediziner bin, aber ich könnte mit gut vorstellen, daß grade Anaerobe Keime sich auch gern in Gelenkkapseln festsetzen.
 
DersichdenWolffährt schrieb:
Mal Back on Topic. Kann gut sein, daß da ne Superinfektion am schwelen ist. Laß mal ein Blutbild machen, das gibt Aufschluß. Ist jetzt natürlich auch kein Fakt, da ich kein Mediziner bin, aber ich könnte mit gut vorstellen, daß grade Anaerobe Keime sich auch gern in Gelenkkapseln festsetzen.
Ich hatte die letzten Wochen mehrere Blutbilder. Das Große und immer wieder die Suche nach speziellen Erkrankungen. Den einen Fund kennst du, ansonsten keine auffälligen Werte.
 
ich hatte damals für 8 Tage das Radtraining eingestellt bis die Fäden gezogen waren. Bin als Ersatz täglich 2-3 Stunden am Rhein entlang gelaufen (nicht gejoggt) um einfach den Kreislauf ein wenig in Schwung zu halten. Mit dem Essen ist es anfang ein wenig schwierig, keine Milchprodukte, keine Harten Sachen wo man feste beißen muß, eher so flüssig, aber Kölsch passt da schon.. :D :D :D
 
sixx schrieb:
Ich hatte die letzten Wochen mehrere Blutbilder. Das Große und immer wieder die Suche nach speziellen Erkrankungen. Den einen Fund kennst du, ansonsten keine auffälligen Werte.

Dann würd kich auf jeden Fall den Zahnarzt bitten nach der Entfernung zwei Kulturen Aearob/Anaerob anzulegen, um die Keime zu bestimmen. Und dann ein darauf abgestimmtes Antibiotikum mindestens 14 Tage einnehmen, auch wenn keine direkte Infektion ersichtlich ist.

Wär so meine Idee.
 
DersichdenWolffährt schrieb:
Dann würd kich auf jeden Fall den Zahnarzt bitten nach der Entfernung zwei Kulturen Aearob/Anaerob anzulegen, um die Keime zu bestimmen. Und dann ein darauf abgestimmtes Antibiotikum mindestens 14 Tage einnehmen, auch wenn keine direkte Infektion ersichtlich ist.

Wär so meine Idee.
Puuh, aufrund des einen Fundes im Blutbild nehme ich schon seit drei Wochen Antibiotika. Gehört schon zur festen Nahrungsaufnahme.
 
Kapitalist schrieb:
Der tscheche verwendet normalerweise nur Kunststoff.
Wenn der mir sagt, dass sich bei Amalgan der Nerv besser regenerieren kann glaube ich dem das.

Bei dem deutschen bei dem ich vorher war mußte man für Kunststoff extra bezahlen.

Wenn die Fehlstelle zu groß bzw. das Loch zu tief bzw. die benötigte Füllung zu voluminös ist, kann man keinen Kunststoff mehr verwenden, da dieses Material einen anderen Dehnungskoeffizienten hat als z.B. Keramik, Gold oder Amalgam. Weiterhin haben Kunststoff-Kompositfüllungen den Nachteil, daß sie beim Aushärten minimal schrumpfen (hängt mit obigem dezent zusammen, aber nur ein wenig. Jetzt keine Langeweile durch Werkstoffkunde...). Ist das Volumen der Füllung zu groß, entstehen am Randspalt zu große Zugspannungen, was der Randdichtigkeit abträglich ist und auch keine ordentliche Druckverteilung beim Mampfen ermöglicht. Fakt ist auch, daß eine gut gemachte Kunststoffüllung enorm aufwenig ist - wer hier als Arzt ohne 'Koffer' (Gummi"plane", die um den Zahn gelegt wird und Atem- bzw. Mundfeuchtigkeit von der Fehlstelle während des Schichtaufbaus des Komposits fernhält, da sonst die Haltbarkeit der Füllung enorm leidet - Aushärtung usw...) arbeitet und die Füllung halt so eben mal schnell reinmurkst, gehört achtkantig gemaßregelt.
Amalgam ist günstig, super in der Verarbeitung und Randspaltdichtigkeit, aber leider halt bei manchen Menschen mit Problemen behaftet. Wobei eine Entfernung alter Plomben in der Regel eine granatenmäßige Quecksilberbelastung für den Organismus bedeutet (je nach Anzahl), die abgewogen werden muß. Oft ist es sinnvoller, ein bis zwei kleine Amalgam-Plomben (wenn's nicht viel mehr sind) drin zu lassen und erst dann durch ein verträglicheres Material zu ersetzen, wenn sie "fällig" sind. Und bevor ich jetzt hier Fingerkuppenentzündung krieg und ihr mich lyncht (laaaaangweilig...), hör ich auf.
 
das mit dem Dehnungskoeffizienten ist schon klar - und Kunststoff ist natürlich nicht immer erste Wahl, aber Du hast ja bereits entsprechende Alternativen genannt (Gold, Keramik - hier kommt halt gleich wieder die Kostenfrage...) - Das Quecksilber im Amalgam ist leider für jeden ungesund, nur manche reagieren eben stärker... - leider wird dies aber von sehr "traditionellen" Zahnärzten noch immer nicht so gesehnen (nach dem Motto "das haben wir schon immer so gemacht" ...) aber wie Du schon sagst, vermutlich langweilt das nur ;)
 
... na dann hier ein paar Infos ;) :

Zahnamalgam
Amalgam besteht aus Quecksilber und anderen Metallen. Amalgam ist eine Legierung aus Quecksilber und anderen Metallen, z. B. Kupfer, Zinn und Silber. Legierung ist der chemische Begriff für ein Gemenge aus zwei oder mehr Metallen. Die Zahnfüllungen aus Amalgam enthalten ungefähr 50 Prozent Quecksilber. Dieses Quecksilber kann aus der Legierung freigesetzt werden. Meistens erfolgt die Freisetzung in Form von Quecksilbergas, das hauptsächlich über die Lunge in den Körper aufgenommen wird.


Viele Beschwerden sind wissenschaftlich nicht anerkannt. Meistens kommt es durch Amalgamfüllungen nicht direkt zu einer Vergiftung. Die Beschwerden sind häufig unspezifisch. Wissenschaftlich anerkannt sind bis heute lediglich die Amalgamallergie und örtliche Veränderungen der Mundschleimhaut.

Beschwerden
Viele Beschwerden können auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden. Die Betroffenen klagen oft über unspezifische Beschwerden, z. B.:

* Leichte Ermüdbarkeit
* Reizbarkeit
* Verlust der Erinnerung
* Depressive Verstimmungen
* Schlafstörungen
* Nachlassende Leistungsfähigkeit
* Kopfschmerzen
* Konzentrationsprobleme
* Erhöhte Infektanfälligkeit
* Erhöhte Allergieanfälligkeit auch bei anderen Substanzen
* Gesichtsneuralgien


Zur Zeit anerkannte, auf Amalgam zurückgeführte Beschwerden, beziehen sich auf den Mundbereich. Trotz dieser vielfältigen subjektiv empfundenen Symptome sind wissenschaftlich anerkannt nur folgende Erscheinungen:

* Zungenbrennen
* Metallgeschmack
* Geschmacksverlust oder andere Mißempfindungen in der Mundhöhle
* Nach Zahnarztbesuch verstärkte Symptomatik


Veränderungen der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches können auftreten. Bei der Untersuchung durch den Arzt können folgende Veränderungen feststellbar sein:

* Eine Entzündung der Mundschleimhaut, in der Fachsprache Stomatitis.
* Eine Entzündung des Zahnfleisches, in der Fachsprache Gingivitis.
* Aphten sind eine Erosion der Mundschleimhaut mit weißlichem Fibrinbelag und entzündlichem Randsaum.


Knötchenflechte in der Mundschleimhaut Lichen planus oder Lichen ruber planus ist der Fachbegriff für eine flache Knötchenflechte, eine entzündliche Erkrankung der Haut und Schleimhaut, die zur Gruppe der Exantheme gehört.


Rötungen, Papeln und Pusteln im Gesicht bei perioraler Dermatitis. Besonders bei großen und stark korrodierten Amalgamfüllungen kann es zu einer perioralen Dermatitis kommen. Das ist entzündliche Veränderung der Haut im zentralen Gesichtsbereich. Die Haut ist stark gerötet und es treten Papeln und Pustel auf.

Außerdem kann die männliche und weibliche Fruchtbarkeit durch die Metallbelastung mit Quecksilber beeinträchtigt sein.

Therapie
Alle Amalgamfüllungen müssen entfernt werden. An erster Stelle steht die Entfernung aller Amalgamfüllungen. Dabei sollte man auch an versteckte Füllungen z. B. unter Kronen denken. Vor der Behandlung sollte unbedingt mit der Krankenkasse die Kostenübernahme geklärt werden. Schwangere und stillende Frauen sollten keine Amalgamsanierung durchführen.


Selen bindet Quecksilber. Vor und auch nach der Amalgamsanierung sollte freiwerdendes Quecksilber durch Selen inaktiviert werden. Selen und Quecksilber verbinden sich zu einem Komplex, der im Körper keine Wirkung hat.


Zinksubstitution und Antioxidantien ergänzen die Therapie. Werden niedrige Zinkwerte festgestellt, so sollte Zink zugeführt werden. Um die schädigende Wirkung durch freien Radikalen zu begrenzen, sollten Antioxidantien gegeben werden. Am besten geeignet sind Vitamin C, Vitamin E und Vitamin D.


DMPS Ausleitung ist umstritten. Eine ausleitende Therapie mit DMPS (Na-Dimercaptopropansulfonsäure), wie sie für chronische Vergiftungen mit Quecksilber und Blei empfohlen wird, ist bei einer Amalgamsanierung bisher umstritten.
 
und noch einer:

Amalgam - Quecksilber Zurück zur Übersicht
Raus oder rein?

Amalgam ist völlig ungefährlich - so lautete bis vor kurzem die offizielle Stellungnahme der Bundesbehörden.

Amalgam soll bei Schwangeren und Stillenden nicht mehr verwendet werden - so die Haltung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte heute. Daraus kann zumindest auf eine etwas vorsichtigere Haltung der Behörde in dieser Frage geschlossen werden.

Was stimmt denn nun?
Die Fakten

Amalgam wird seit etwa 150 Jahren in großem Umfang als Füllmaterial in der Zahnheilkunde verwendet. In der chinesischen Medizin wurden schon vor 2500 Jahren Amalgame benützt.

Zahntechnische Amalgame sind Legierungen aus Silber, Zinn, Kupfer, Zink und etwa 50 % Quecksilber.

Zahnfüllungen aus Amalgam geben ihre Bestandteile (also nicht nur das Quecksilber) langsam an die Umgebung ab. Dabei wird u.a. gasförmiges Quecksilber eingeatmet und über die Lungen in den Blutkreislauf aufgenommen. Im Speichel gelöstes Quecksilber wird über die Mund- und Darmschleimhaut resorbiert.

Quecksilber ist im reinen Zustand ein flüssiges Schwermetall.

Quecksilber ist ab einer gewissen Schwellendosis giftig (wie z.B. auch Kochsalz ab einer Grenzdosis giftig ist). Diese Grenzdosis ist nicht genau bekannt: Schließlich kann beim Menschen keine Versuchsreihe durchgeführt werden, bei der die Dosis ermittelt wird, bei der die Mehrzahl der Betroffenen Vergiftungserscheinungen zeigt.

Überschreitet die aufgenommene Quecksilbermenge den Grenzwert kommt es zu akuten (wenn diese Menge schnell aufgenommen wird) oder chronischen Vergiftungserscheinungen. Die wichtigsten aus Untersuchungen bei nachgewiesenen chronischen Vergiftungen auftretenden Zeichen sind: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schlaflosigkeit, Gedächtnisstörungen, Erregungszustände, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Speichelfluß, Zahnausfall, Durchfall, Zittern. Objektiv sind neben diesen vieldeutigen Symptomen Störungen der Nervenfunktionen festzustellen.

Männer und Frauen waren bei den bisher nachgewiesenen Vergiftungsfällen (wie etwa bei der Minamata-Krankheit, einer Quecksilbervergiftung der Anwohner der japanischen Minamata-Bucht, die durch quecksilberhaltige Industrieabwässer verseuchte Fische gegessen hatten) gleich empfindlich gegenüber Quecksilber.

Die Mehrzahl der erwachsenen Deutschen trägt (mehrere) Amalgamplomben.

Amalgamfüllungen haben im stark belasteten Backenzahnbereich eine Haltbarkeit von etwa 5-15 Jahren. Amalgam ist leicht zu verarbeiten und paßt sich der vom Zahnarzt gebohrten Zahnhöhle perfekt an.

Als Füllmaterial gibt es derzeit nur wenige Alternativen: Kunststoff (die Füllungen hieraus sind nur wenige Jahre haltbar), Keramik (dieses Füllmaterial ist wesentlich schwerer zu verarbeiten und schädigt bei nicht ganz exakter Einpassung den Gegenzahn, hält aber etwa genauso lange wie Amalgam) und sogenannte Inlays (d.h. feste Füllungen aus Keramik oder Edelmetall-Legierungen, die anhand eines Probeausgusses der Zahnhöhle vom Zahntechniker hergestellt und dann in einer späteren Sitzung vom Zahnarzt eingesetzt werden; Edelmetallinlays haben eine Haltbarkeit von etwa 15-20 Jahren).

Amalgamfüllungen sind billig (ca. 30-70 DM), Kunststoff- und Keramikfüllungen sind mit wesentlich höherem Arbeitsaufwand des Zahnarztes verbunden, Inlays sind sehr teuer (etwa 500 bis 1000 DM pro Zahn).

Amalgamfüllungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen immer, Kunststoff- und Keramikfüllungen unter bestimmten Voraussetzungen bezahlt. Inlays sind keine Kassenleistung und müssen von den Betroffenen selbst bezahlt werden.

Neben der toxischen Quecksilberwirkung (die bei genügend hoher Dosis bei jedem Menschen auftritt) gibt es sehr selten auch eine allergische Reaktion auf das Schwermetall. Hier kommt es vor allem zu Ekzemen im Mundbereich, Mundschleimhautgeschwüren, Nesselsucht, Durchfall. Diese Quecksilberallergie läßt sich durch Allergietests eindeutig nachweisen.

Ob die Alternativzahnfüllungen toxische oder allergisierende Wirkungen haben, ist nicht bekannt. Größere Untersuchungen hierzu fehlen.
Folgerungen

Amalgamträger werden durch die Medien, durch Freunde oder auch Alternativmediziner auf die schädliche Wirkung von Amalgam hingewiesen. Manche dieser Amalgamträger glauben dann eine Erklärung für eine Vielzahl von Beschwerden (wie Müdigkeit, Denkstörungen, Schlaflosigkeit, Muskelschmerzen, Gelenkbeschwerden, Sehstörungen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Herzschmerzen) gefunden zu haben und wünschen die Entfernung dieser Plomben (und manchmal auch noch eine "Entgiftung"). Interessanterweise sind diese Patienten weit überwiegend Frauen. Zudem haben diese Patienten häufig schon eine Vielzahl verschiedener Therapien durchprobiert.

Eine Quecksilberallergie ist nur bei einem verschwindend geringen Anteil der Betroffenen nachzuweisen. Eine toxische Quecksilberwirkung kann naturgemäß niemals mit Sicherheit ausgeschlossen werden, objektive Kennzeichen einer Quecksilbervergiftung (die z.B. durch Messung bestimmter Nervenfunktionen erkennbar wären) fehlen meist.

Bei Amalgamträgern, die ihre Amalgamfüllungen für ihre Beschwerden verantwortlich machen, wird dann oft ein Austausch sämtlicher Amalgamfüllungen (wobei das Herausbohren der Füllungen die Quecksilberbelastung des Körpers erst einmal deutlich ansteigen läßt) und manchmal eine Entgiftung durchgeführt: Dabei wird eine chemische Substanz verabreicht, die Quecksilber bindet und mit dem Urin ausscheidet. Dabei wird immer wieder übersehen, daß sich hierdurch nur leicht lösliches Quecksilber (z.B. aus Nieren- oder Lebergewebe) entfernen läßt, schwer erreichbares Quecksilber (z.B. im Gehirngewebe) unbeeinflußt bleibt.

Einem Teil der von ihren Amalgamfüllungen Befreiten geht es danach besser, ein größerer Teil sucht nach Abschluß dieser Behandlung nach neuen Erklärungen für ihre unveränderten Beschwerden. Ob die Beschwerdelinderung über eine reine Suggestivwirkung hinausgeht ist nicht bekannt.

Exakte Untersuchungen über den Kausalzusammenhang von Amalgamfüllungen und Beschwerdebildern fehlen genauso wie exakte Untersuchungen über die Wirkung der Amalgamentfernung. Behauptungen für die eine oder andere Seite sind keine Beweise. Behauptungen zu finanzieren kann nicht Aufgabe der gesetzlichen Krankenkassen sein.
Quintessenz

Haben Sie Amalgamfüllungen und fühlen sich wohl: Lassen sie Sie drin.

Haben Sie Amalgamfüllungen und fühlen sich nicht wohl: Sind Sie sicher, daß es nicht auch eine andere Erklärung dafür geben kann.

Haben Sie Amalgamfüllungen und ist eine echte Quecksilberallergie nachgewiesen: Raus damit.

Wollen Sie auch ohne Quecksilberallergie Ihre Füllungen entfernen lassen: Bedenken Sie die Alternativen (deren Nebenwirkungen noch gar nicht bekannt sind); lassen Sie sich auf keinen Fall entgiften (abgesehen davon, daß es nichts bringt, ist die hier meist verwandte Substanz selber giftig!).

Haben Sie keine Amalgamfüllungen: Seien Sie froh, daß Sie gesunde Zähne haben.
Dr. Friedrich Höglmeier
 
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