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Das Drama vom Mont Ventoux! 15-Jähriger aus Niedersachsenkader schwerst verletzt!

vorweg: es tut mir unglaublich leid was deinem sohn passiert ist!


nur zwingt sich mir irgendwie die frage auf warum kommt jetzt dieser öffentlichkeitsdrang?

zur sache: das ist ein verkehrsunfall. keiner hat die unmittelbare unfallursache gesetzt. technischer defekt oder fahrfehler, wird keiner mehr erörtern können. auch glaube ich nicht dass man diesen unfall hätte verhindern können. klar hätte man vor der abfahrt verhaltensregeln wie überholverbot und co absprechen können, allerdings sind die jungs da 15. ich hätte mit 15 auf so eine ansage geschissen und hätte nach der berghochqual bergab meinen wohlverdienten spaß haben wollen und laufen lassen. unabhängig davon was der trainer sagt. eine bergabfahrt stellt immer eine besondere schwierigkeit dar. nur muss man das auch trainieren. da es kein rennen war stellt es auch keine übermäßige straßenbenutzung dar.

ich finde es unfair jemanden für einen unfall verantwortlich zu machen, der wahrscheinlich sich ehrenamtlich oder gegen eine geringe aufwandentschädigung der nachwuchsförderung widmet, obwohl er imho rein gar nichts dafür kann. naja hauptsache man hat jemanden dem man die schuld geben kann. dann klappt die verarbeitung einfacher. aber wenn ihr doch vor ort wart und wusstet welche trainingetappe ansteht, warum habt ihr eurem sohn nicht ausdrücklich verboten darunter zu fahren? warum erscheint euer sohn in trainingsbekleidung zum trainingsbeginn, obwohl er nach dir ja gar nicht hätte teilnehmen sollen? kann man aus diesem durchaus typisch pupertären verhalten vielleicht schließen, dass euer sohn sich das ganze training über auf diese abfahrt gefreut hat und sie unbedingt mitmachen wollte anstatt nur im auto mitzufahren? kann man dies dem trainer anlasten? aus meiner erfahrung als jugendtrainer im schwimmsport und wasserball kann ich nur sagen dass scheiße einfach passiert. aber wenn man selbst der betroffene ist ist es sauschwer dies zu akzeptieren. aber eine hexenjagd auf den einzig greifbaren menschen zu veranstallten kann auch nicht die lösung sein!


schaut nach vorn! lasst die verletzung hinter euch. findet kraft das leben zu genießen!
 
Hallo DaPhreak,

Bergabfahren mit 70 - 80 km/h in alpinen Bereichen wird - nach Ihrer Meinung - einem wohl angeboren, wenn ich Sie richtig verstehe. Das muss man nicht trainieren?

Ich habe weiter oben das geschrieben:

...Weil es eben auch zum Radsport gehört, dass man den Berg auch wieder hinunter fährt, wenn man ihn hochgefahren ist. Und das muss auch trainiert werden!

noam: Sehr gute Antwort! Ich denke, dass dem Trainer, trotz Unschuld, die Sache eh genug zu schaffen macht.
 
Abgesehen von der Tragik finde ich es eine ziemlich abwegige Idee, auf einer Abfahrt wie vom Ventoux ein "Bremsfahrzeug" vorzuschicken das sehe ich als gefährlicher und unfallrisikoreicher durch potentielles Auffahren als ohne. Nicht zu reden von der Materialbelastung durch ständiges Abbremsen. Auch ein Sturz bei 30km/h ist unter ungünstigen Umständen völlig ausreichend, um solche Verletzungen hervorzurufen.
Selbst wenn man es auf so einer Abfahrt "nur rollen" lässt, erreicht man nur durch die Hangabtriebskraft locker die Geschwindigkeitsbereiche bei der der Unfall passiert ist.
Einen Vorwurf kann man der Organisation allerdings insofern machen dass wohl trotz gegenteiliger Aussage keine vernünftige Unfallversicherung vorhanden war, die wenigstens die materiellen Belastungen abgefedert hätte. Inwieweit eine Verletzung der Aufsichtspflicht vorlag und ob dies indirekt zum Unfallhergang beigetragen hat, vermag man als Aussenstehender eh nicht zu beurteilen, ebensowenig wie die Entscheidung der Staatsanwaltschaft das Verfahren einzustellen.
 
Unfälle sind immer schlimm, teils sehr tragisch wie in diesem Fall.
Ich denke aber es ist ein normales, menschliches Verhalten, welches tagtäglich auch in anderen Bereichen erlebt wird, dass wenn etwas schief läuft, die Schuld zuerst bei Anderen gesucht wird. Ein Schutzverhalten für die eigene Psyche.
Eltern, die ihr Kind einen derartigen Sport ausüben lassen und im/durch Trainingslager auch noch unterstützen tun das nicht nur für ihr Kind sondern auch als Eigennutz, da sie stolz darauf sind was ihr Sprössling kann, vielleicht auch noch viel besser als andere, viel besser als die Eltern selbst. Evtl entwickelt sich auch der Ehrgeiz der Eltern stärker als der des Kindes, könnte ja mal ein Rudi Altig werden und WIR ALLE berühmt...Geld....
Alles prima, bis was passiert.
Lieber Vater, hätte dir die Gesundheit deines Kindes so sehr am Herzen gelegen wie nach dem Unfall, hättest du VORHER die Bedingungen rund um das Trainingslager mal checken sollen. So hätte ich es gemacht. Und wäre ich mit den Sicherheitsvorkehrungen etc nicht einverstanden gewesen, wäre mein Sohn nicht gefahren, definitiv nicht!
Sollte nach so vielen Jahren dieses traumatische Erlebnis von den Eltern aber immer noch nicht verarbeitet worden sein, kann ich nur empfehlen professionelle Hilfe durch einen Therapeuten hinzu zu ziehen, denn sonst kommen sie mit ihrer Eigenverantwortung an diesem Vorfall zeitlebens nicht klar.
Und an die Admins: Der Link zu der Fa gehört tatsächlich entfernt, er hat mit dieser Geschichte nichts zu tun und riecht nach dieser langen Zeit nur nach Werbung, wobei der Zusammenhang der Fa mit Defensivtraining und der Erlaubnis zu lebensgefährlichen Abfahrten schon grotesk ist!
 
Erst einmal vielen Dank für die vielen Anregungen, die offensichtlich überwiegend von Übungsleitern und Trainern stammen. Natürlich dürfen Übungsleiter und Trainer nicht für jede Kleinigkeit in Anspruch genommen werden, das ist auch nicht mein Ziel. Sie dürfen aber auch nicht die Legalität zum fahrlässigen und grob fahrlässigen Handeln bekommen, die zu schwersten Verletzungen führen. Dieser Fall soll dazu dienen, ein verträgliches Maß zu finden, um den Trainer weiter zu motivieren ehrenamtlich tätig zu sein. Aber auch Eltern, minderjähriger Kinder, müssen eine klar definierte Sicherheit erwarten dürfen. Wenn ich dem Trainer sage: M. fährt morgen nicht weil er krank ist, dann muss ich darauf vertrauen können dass er diesen Wunsch respektiert. Und wenn er das nicht macht, muss er dafür die Verantwortung tragen. Wenn Eltern nicht einmal darauf vertrauen können, dass Aufsichtspflichten – die auch für den Radsport gelten – erfüllt werden und Unfälle einfach unter den Teppich gekehrt werden, dann muss man über dieses Thema sprechen!
Wenn hier einige der Meinung sind, im Radsport müsse man keine gesellschaftlichen Regeln, Gesetze und Verordnungen einhalten, Aussagen fachkundiger Stellen als weltfremd bezeichnen und folgenschwere Unfälle einfach so hinnehmen, dann fehlen mir einfach nur die Worte. Dieser Eindruck ist in den letzten 4 Jahren entstanden.
Daher auch meine Motivation, das Thema Sicherheit im Sport, Fürsorge- und Aufsichtspflicht, klar zu definieren, so dass Trainer, Übungsleiter und Eltern sich daran orientieren können. Da die Verantwortlichen im Nds. Sport nicht daraus lernen wollen, kein Interesse haben, diesen Fall zu untersuchen und Erkenntnisse präventiv in die Sportpraxis zu tragen, sondern sich einfach wegducken und alles unter den Teppich kehren, gehe ich nach nunmehr 4 Jahren massiv an die Öffentlichkeit, um künftig solche Unfälle zu vermeiden. Wir werden auch bei Radrennveranstaltungen, demnächst in Steinhude, präsent sein und informieren!
Erst gestern ist in Hannover ein 11-Jähriger beim Training im öffentlichen Straßenverkehr schwer verletzt worden. Wenn hier keine grundlegenden Maßstäbe für Sicherheit, Fürsorge- und Aufsichtspflicht gesetzt werden, wird sich der Radsport selbst abschaffen! Mein Ziel ist lediglich ein Mindestmaß an Sicherheit!
 
Ich kopier hier mal meine Antwort auf dein inhaltsgleiches posting in deinem Nachbarthread hier rein:

Erst einmal vielen Dank für die vielen Anregungen, die offensichtlich überwiegend von Übungsleitern und Trainern stammen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier viele Trainer oder Übungsleiter vertreten sind, so mein ganz persönlicher Eindruck.


Wenn ich dem Trainer sage: M. fährt morgen nicht weil er krank ist, dann muss ich darauf vertrauen können dass er diesen Wunsch respektiert. Und wenn er das nicht macht, muss er dafür die Verantwortung tragen. Wenn Eltern nicht einmal darauf vertrauen können, dass Aufsichtspflichten – die auch für den Radsport gelten – erfüllt werden ...

Und wenn dein Sohn, so leid es mir für ihn auch tut, am besagten Tag in voller Montour zum Rennradeln bereit steht, wo entweder beide Eltern oder zumindest du vor Ort anwesend wart, weiß ich nicht, ob ich an deiner Stelle die Verantwortung auf den Trainer abwälzen können will.
 
Sicherheit. Sicherheit. Ich lese immer nur mehr Sicherheit.

Bisher habe ich aber keine konkreten Verbesserungsvorschläge, außer die abenteuerliche Forderung nach der Autobremse in der Abfahrt, von Dir gelesen.

Einfach mehr "Verantwortung" zu fordern ist mir zu pauschal.

Es gibt einfach Dinge im Leben, die man nicht kontrollieren kann.

Wenn man das nicht akzeptieren kann, muss man sich in Watte packen, und hoffen, dass man nicht erstickt.

Und was dem 11 Jährigen passiert ist, wissen wir auch nicht. Wer hätte den Unfall verhindern können? Wenn es nach Dir geht, gehört Jugendradsport von der Straße, denn die Verantwortung wird Dir keiner abnehmen können!
 
Wenn hier keine grundlegenden Maßstäbe für Sicherheit, Fürsorge- und Aufsichtspflicht gesetzt werden, wird sich der Radsport selbst abschaffen!
Ich sehe es eher andersherum, wenn man durchsetzt, dass man im Trainingslager mit 30 km/h den Berg runter einem Auto hinterher fahren soll, dann wir kein Jugendlicher je daran teilnehmen.
 
Ich kopier hier mal meine Antwort auf dein inhaltsgleiches posting in deinem Nachbarthread hier rein:

...

Danke für den Hinweis. ;) Mi67 hat im anderen Thread einen sehr guten Beitrag geschrieben:

Man verzeihe mir die Analyse aus anderem Blickwinkel.

Es ist also offenbar etwas passiert. Was nun folgt, ist:
a) eingehende Untersuchung möglicher Fehler
b) der Ruf nach Verantwortungsübernahme
c) das imanente Verlangen, solche Konstellationen durch präventive Gesetzgebung zu unterbinden
d) eine Reglementierungswut, die Bereiche trifft, welche man gar nicht treffen wollte

Tatsächlich aber handelt es sich um einen Fall, der schlichtweg einen Mangel an gesundem Menschenverstand anzeigen mag - falls tatsächlich die Abfahrt mit Einverständnis des Trainers bei Tempo 70-80 genommen wurde. Nur: da man gesunden Menschenverstand nicht gesetzlich verordnen kann, sucht man halt zwei Dutzend Randbedingungen, die man verbindlich zu regeln habe, und dies nachträglich gesehen diesen aber wohl schon nicht mehr den nächsten Fall möglicherweise verhindert hätte!

Was tatsächlich gefehlt haben mag, war die entscheidende mahnende Ansprache: "Wir fahren jetzt eine riskante Strecke ab. Ich fahre voraus und gebe Tempo und Fahrlinie vor. Niemand überholt mich und auch innerhalb der Fahrerkette überholt niemand seinen Vordermann. Achtet darauf, rechtzeitig vor der Kurve zu bremsen und Euch in der Kurve nicht zu weit heraustragen zu lassen. Wir werden zwischendurch einmal anhalten und die Felgen abkühlen lassen." Wie kann man diese Ansprache "gesetzlich sicherstellen"? Ob dieser Satz nun einem ungelernten Anleiter, einem Trainer mit C-Lizenz oder Herrn Scharping höchstselbst entstammt, ist völlig unerheblich, sondern er muss halt kommen. In dieser Sache würde ich als Elternteil nicht eine Lizenz XY als Qualifikationmerkmal ansehen, sondern die Übungsleiter-Person als solche betrachten.

Die Fehleranalyse ist ja prinzipiell erst mal richtig und gut, aber was hat der grippale Infekt mit der Konstellation zu tun? Der Schützling hätte viel eher den Berg nicht hoch(!) fahren dürfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Jugendliche bei der Abfahrt durch den Infekt so benebelt war, dass er einen Fahrfehler machte, ist eher gering. Was die Sicherheitsausstattung der Räder angeht, würde ich die Rolle des Betreuers als hoch einstufen. Zustand der Bereifung damt Luftdruck, Funktionsfähigkeit der Bremsen, das sollte schon mal beäugt werden. Eine Checkliste, die bereits daheim abgearbeitet wird, kann dabei helfen.

Wenn man weitere Beschränkungen für Jugend-Trainings ersinnt, dann sollte man kurz innehalten und sich überlegen, was es bedeuten würde, wenn jede Trainingsausfahrt beim Verband oder gar bei den Verkehrsbehörden gemeldet und separat versichert werden müssten. Solche Regeln würden in Hunderten von Fällen unnötigerweise Behinderungen erzeugen, die den zumeist ehrenamtlich tätigen Jugendtrainern massiv auf den S*ck gehen würden.

Ob im konkreten Fall (Ausland) eine Unfallversicherung des BDR bzw. seiner Landesverbände zieht (http://www.rad-net.de/modules.php?name=html&f=bdr/mitgliedschaft.htm#3), wäre zu klären bzw. ein hinreichender Versicherungsschutz für ein Trainingslager mit Vereinsjugend wäre im Grunde im Vorfeld abzuklopfen.

Leider geht der TE in keinster Weise auf die hier vorgetragenen Argumente ein...
 
Die wenigsten hier sind Übungsleiter und Trainer. Die meisten sind Hobbyfahrer. Warum versuchst du hier Schützengräben zu ziehen?

Auch dein Versuch eine "klar definierte Sicherheit" zu finden wird scheitern. Das Leben in seiner Gesamtheit ist nun mal mit Risiken behaftet. Jeder der Rad fährt, Auto fährt oder eine Treppe begeht kann einen Unfall haben.


Wenn ich dem Trainer sage: M. fährt morgen nicht weil er krank ist, dann muss ich darauf vertrauen können dass er diesen Wunsch respektiert. Und wenn er das nicht macht, muss er dafür die Verantwortung tragen.

Hat denn dein Sohn diesen Wunsch respektiert? Die Frage warum er in Radsportklamotten (wahrscheinlich inkl. Schuhen) ins Auto gestiegen ist, hast du noch nicht beantwortet.


Wenn Eltern nicht einmal darauf vertrauen können, dass Aufsichtspflichten – die auch für den Radsport gelten – erfüllt werden und Unfälle einfach unter den Teppich gekehrt werden, dann muss man über dieses Thema sprechen!
Wenn hier einige der Meinung sind, im Radsport müsse man keine gesellschaftlichen Regeln, Gesetze und Verordnungen einhalten, Aussagen fachkundiger Stellen als weltfremd bezeichnen und folgenschwere Unfälle einfach so hinnehmen, dann fehlen mir einfach nur die Worte. Dieser Eindruck ist in den letzten 4 Jahren entstanden.
Daher auch meine Motivation, das Thema Sicherheit im Sport, Fürsorge- und Aufsichtspflicht, klar zu definieren, so dass Trainer, Übungsleiter und Eltern sich daran orientieren können. Da die Verantwortlichen im Nds. Sport nicht daraus lernen wollen, kein Interesse haben, diesen Fall zu untersuchen und Erkenntnisse präventiv in die Sportpraxis zu tragen, sondern sich einfach wegducken und alles unter den Teppich kehren, gehe ich nach nunmehr 4 Jahren massiv an die Öffentlichkeit, um künftig solche Unfälle zu vermeiden. Wir werden auch bei Radrennveranstaltungen, demnächst in Steinhude, präsent sein und informieren!
Erst gestern ist in Hannover ein 11-Jähriger beim Training im öffentlichen Straßenverkehr schwer verletzt worden. Wenn hier keine grundlegenden Maßstäbe für Sicherheit, Fürsorge- und Aufsichtspflicht gesetzt werden, wird sich der Radsport selbst abschaffen! Mein Ziel ist lediglich ein Mindestmaß an Sicherheit!

Leute die gerichtlich absolute Sicherheit fordern schaffen den Radsport ab, indem sie unmögliche und irrationale Dinge fordern. Würde dein Sohn das wollen, wenn er heute immernoch erfolgreicher Radsportler wäre?
Er wäre bestimmt "begeistert" gewesen, wenn das Trainingslager abgesagt worden wäre, weil die Verantwortlichen keine absolute Sicherheit gewährleisten können.
 
@Admins: Könnte man vielleicht die beiden Threads zusammenführen?

Bock-VSP: Wenn es nicht nur um Schuldzuweisungen und - wie einige schon ausgeführt haben - um ein Wegadressieren der eigenen Verantwortung geht: Was sind die konkreten Forderungen und Verbesserungsvorschläge?
 
Sorry, wenn ich jetzt mal ein wenig gereizt und nicht gerade sensibel daherkomme, aber:

Du sagtest, dass dein Sohn wieder sprechen kann. Was sagt er denn dazu? Kann er sich eventuell erinnern? (gesetzt dem Fall, dass er sich dazu äußern kann)

Findest du es gut, diese ganze Sache auf dem Rücken deines Sohnes auszufechten? Möchte dein Sohn diesen ganzen Trubel überhaupt? Möchte er, dass sein ehemaliger Trainer nun nackig gemacht wird?

Nur mal so nebenbei: Wenn mir so ein Unfall passieren würde, würde ich die Schuld bei mir selbst suchen (als Fahrer) und ich denke, dass dein Sohn das auch tut/ tun würde (egal ob er nun 15 oder 25 ist). Daher kann ich mir kaum vorstellen, dass er dieses ganze Vorgehen gut findet.
 
ja was mache ich denn da, wenn ich alleine unterwegs bin? Passieren derartige Unfälle nur in Gruppe?
Vermutlich am besten, denn dann ist ja bestimmt jemand anderes Schuld!
Vielleicht sollte Herr Bock es mit der Bibel halten: Wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein............
 
Gemäß diesem Artikel mussten die Eltern, also Sie, die meisten Kosten selber tragen, was im Umkehrschluss Folgendes vermuten lässt:

Für den Jungen bestand defintiv keine Auslandsreisekrankenabsicherung (kostet rund 10 EUR im Jahr), die hätte die Rückholung (aus medinizinisch notwendigen Gründen, die hier vorlagen) bezahlt.

Für den Jungen scheint auch keine private Unfallabsicherung bestanden zu haben (zumindest nicht in angemessenem Maße, kostet 15-20 EUR), da Sie diese vom Veranstalter erwarten.
Eine Absicherung bei (unfallbedingter) Pflegegebedürftigkeit bestand garantiert auch nicht (Absicherung einer Pflegestufe 3 kostet für einen so jungen Menschen auch sehr wenig).
Sie erwarten alles vom Veranstalter (treibt übrigens die Kosten so einer Veranstaltung nach oben, wären Sie bereit gewesen mehr zu zahlen?).
Was wäre gewesen, wenn er ohne Veranstaltung, vielleicht sogar ohne Fahrrad schwer verunglückt wäre? Wer wäre dann schuld gewesen, die Kommune, die Straßenbauer, die Straßenreinigung, das Grünflächenamt, der Reifenhersteller, der Rahmenhersteller, der Lehrer?

Wenn ich es richtig deute , haben alle diese Absicherungen nicht bestanden (für einen so jungen Menschen vermutlich keine 40 € im Monat). Wenn dem so ist, halte ich es für eine Riesenschweinerei krampfhaft einen anderen ZAHLER zu finden. Die Sorgfaltspflicht diese Absicherung zu treffen ist bei Kindern die Aufgabe der Eltern (und übrigens obligatorisch für jeden gefährlichen Sport).

Zu der Frage warum Ihr Sohn mit dieser Geschwindigkeit unterwegs war:
Einem Jungen in diesem Alter kann man da nichts vorwerfen!
Aber haben Sie oder die Freunde/Mentoren Ihres Sohnes - wenn Sie sich mal selber hinterfragen - Ihren Sohn in den diversen Trainingseinheiten, auf die immensen Gefahren dieses Sportes immer wieder und eindringlich hingewiesen. Hat Ihr Sohn jemals ein Fahrsicherheitstraining bekommen, hat er von Ihnen oder seinen Mentoren gelernt die Risiken einzuschätzen?

Zum Thema Helm falsch auf:
Hatte Ihr Sohn seinen Helm sonst korrekt auf? Haben Sie oder die Mentoren mit ihm die beiligende Anleitung studiert) Haben Sie Ihren Sohn hier geschult? Wieso hatte Ihr Sohn, als erfahrener und erfolgreicher Radfahrer seinen Helm falsch auf? Wer hat hier gepennt?

Ein gewisses Verständnis für eine anfängliche Wut und die Suche nach irgendeiner Begründung oder einem Schuldigen haben hier garantiert die meisten User.
Im konkreten Sachverhalt drängt sich aber auch die Frage auf (mir zumindest), wie gut Sie selber den geforderten Sorgfaltspflichten, der Absicherung möglicher Risiken (Aufklärung,Schulung, wirtschaftliche Absicherung) nachgekommen sind. Leider mache ich immer wieder die Erfahrung, dass derjenige stets nach Schuldigen (in allen Lebensbereichen) sucht, selber nicht sehr vorausschauend agiert.

Ich habe sehr großes Mitlied mit Ihrem Sohn und Ihnen. Sie tragen ein unheimlich schweres Schicksal und das hat keiner verdient!!!!!!
Ich wünsche Ihnen allen, besonders Ihrem Sohn, die notwendige Kraft und die besten Erfolge bei der weiteren Genesung!!!!!!
Ich wünsche auch dem Leiter alle Kraft, die er vermutlich braucht, um dieses Schicksal zu tragen (unabhängig von der rechtlichen Betrachtung wird er auch daran zu knabbern haben).
....ich wünsche Ihnen aber auch, so hart das klingt, die Kraft und die Vernunft dieses schreckliche Schicksal irgendwann zu akzeptieren und einen Abschluss zu finden.
 
Für den Jungen bestand defintiv keine Auslandsreisekrankenabsicherung (kostet rund 10 EUR im Jahr), die hätte die Rückholung (aus medinizinisch notwendigen Gründen, die hier vorlagen) bezahlt.

Für den Jungen scheint auch keine private Unfallabsicherung bestanden zu haben (zumindest nicht in angemessenem Maße, kostet 15-20 EUR), da Sie diese vom Veranstalter erwarten.
Eine Absicherung bei (unfallbedingter) Pflegegebedürftigkeit bestand garantiert auch nicht (Absicherung einer Pflegestufe 3 kostet für einen so jungen Menschen auch sehr wenig).
Sie erwarten alles vom Veranstalter (treibt übrigens die Kosten so einer Veranstaltung nach oben, wären Sie bereit gewesen mehr zu zahlen?).

Rückholung aus medizinischer Notwendigkeit halte ich (in diesem Fall) für übertrieben, die Klinik in Marseille kenne ich persönlich, die ist bestimmt nicht schlechter als so manches deutsche Kreiskrankenhaus, im Gegenteil. Der einzige Grund wären die erwähnten Verständigungsprobleme. Zunächst muss aber erst mal Transportfähigkeit gegeben sein.

Zu den Versicherungen: hinterher ist man immer schlauer. Ich habe bis ich heute beim BDR angerufen habe auch nicht gewusst, dass man als Radfahrer versicherungstechnisch eh meistens die A+schkarte hat.
Hier gilt es tatsächlich im Rahmen der privaten Unfallversicherung und Haftpflicht Vorsorge zu treffen. Wenn wir alle aus dem Unfall was lernen können, dann dies.
 
Einige Anmerkungen dazu:

1. Tragisch, dass es einen jungen Menschen so getroffen hat. Ich wünsche ihm von Herzen, dass es da noch eine positive gesundheitliche Entwicklung geben wird.

2. Hier wurde nur eine Sicht der Dinge präsentiert. Entsprechend vorsichtig wird mit den Angaben umzugehen sein. Ich würde mir zumindest wünschen, dass hier z. B. die Begründung der Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft im Wortlaut zu lesen wäre.

3. Offensichtlich war der Vater bei dem Trainingslager doch selbst vor Ort mit dabei. Er mag nun bitte nicht jegliche Verantwortung auf andere schieben.

4. Am 15. März 2008 vom Ventoux abgefahren? Halleluja, waren die denn besoffen? Da war die Straße noch gesperrt und wahrscheinlich schon wegen der Frostlöcher, die erst kurz vor der Wiederöffnung nach der Wintersperre beseitigt werden, nur unter Lebensgefahr zu befahren. Die Südflanke ist immer bis weit in den April hinein gesperrt. Nun gut, Schranke und Sperrschild können keinen Radfahrer aufhalten, aber die Sperrung kann auch keiner übersehen. Ich hänge mal ein Bild an, das die Abfahrt vom Gipfel in Richtung Chalet Reynard um den 20. April herum zeigt. Auch an diesem Tag war die Straße noch gesperrt und allenfalls für die Geländefahrzeuge passierbar, die die Wetterstation versorgen. Wir sind mit dem Auto bis zur Schranke gefahren und dann zu Fuß hochgegangen. Das war ein Erlebnis bei Temperaturen um 5° C und heftigem Mistral. Radfahrer waren an diesem Tag nicht unterwegs und es wäre auch niemand mit Restverstand auf die Idee gekommen, da mit einem Rennrad mit hoher Geschwindigkeit herunter zu fahren.
. Provence2008-84.jpg
 
Ich lese das hier alles mit großem Mitgefühl für den nun wohl stark behinderten Jungen.
Wir hatten vor einigen Jahren einen ebenso tragischen Fall, bei dem eine amerikanische Austauschschülerin unserer Jugendmusikschule (14 Jahre alt) mit dem Fahrrad einen Bordstein tangiert hat und so unglücklich aufgeschlagen ist, dass sie trotz Helm einen Schädelbasisbruch erlitt und 2 Tage später verstarb. Die Verantwortung hatten die Gasteltern. Sie mussten nun, zusammen mit dem Leiter unsere Schule, den Eltern mitteilen was passiert war.
6 Monate später haben sie das Angebot der Stadt angenommen, sich psychologisch betreuen zu lassen. Sie haben es nicht alleine geschafft mit dem Umstand weiterzuleben, dass das Mädchen in ihrer Obhut tötlich verunfallt war und sie den Eltern nur noch ihre tote Tochter zurückgeben konnten.
Nicht nur die Eltern leiden, auch die Betreuer kämpfen mit dem Geschehen.
Sport wird immer mit Unfällen verbunden sein. Das mag in vielen Fällen dramatisch sein, aber prozentual wird sich der Grad der Verletzungen wohl sehr in Grenzen halten.
 
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