• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Carbon – Wirklich das Wahre für Gravel?

Seewichtel

Mitglied
Registriert
9 Januar 2023
Beiträge
54
Reaktionspunkte
11
Hallo zusammen,

ich fahre seit zehn Jahren Rennrad und bin schon auf Stahl, Aluminium und Carbon unterwegs gewesen. Die meiste Erfahrung habe ich mit Aluminiumrahmen und hatte mit meinem bisher einzigen Carbonrenner durchwachsene Erfahrungen.

Nun suche ich nach einem passenden Gravel-Bike. Da ich nicht nur sportbegeistert bin, sondern auch ein an Ästhetik interessierter Mensch, fallen mir die Vorzüge des Carbonrahmenbaus natürlich sofort ins Auge. Und klar, die allseitsbekannten Eigenschaften dieses Materials haben natürlich auch aus Wettkampfssicht deutliche Vorzüge.

Doch wie sieht es mit der Praktikabilität von Carbonrahmen an Gravel-Bikes für Normales aus?

Carbon ist bekanntlich speziell, wenn es um Schäden geht. Und teuer. Im unebenen Gelände oder querfeldein zu fahren, bedeutet jedoch auch, dass man mit Sand, Schotter, Steinen oder Hölzern Kontakt hat. Anders als auf dem Asphalt, ist das Rad größeren "Risiken" ausgesetzt.

Wie ist eure Erfahrung mit Gravel-Bikes aus Carbon und wie lange halten die Rahmen den Spaß aus? An welchen Stellen sehen eure Räder bereits lediert aus und würdet ihr den Kauf von Kohlefaser empfehlen? Oder gibt es unter euch jene, die klar zu unerwüstlicheren, schweißbaren Stoffen stehen?

Grüße
Euer Meereskoloss
 
Zuletzt bearbeitet:
Rahmen aus CFK soll man reparieren können. Möglicherweise einfacher als Rahmen aus dünnstem Dosenblech. Bei unverwüstlich und schweißbar fällt mir das gute alte HiTen-Geröhr ein, das zudem wohlfeil zu bekommen ist :D
 
Rahmen aus CFK soll man reparieren können. Möglicherweise einfacher als Rahmen aus dünnstem Dosenblech. Bei unverwüstlich und schweißbar fällt mir das gute alte HiTen-Geröhr ein, das zudem wohlfeil zu bekommen ist :D
Die Frage ist aber, wie teuer ist die Reparatur? Und wird sie an Kohlefaser notwendig, während bei vergleichbaren Begegnungen der unschönen Art Alu und Stahl nur müde lachen würden?
 
Ich könnte mir vorstellen, dass die vielen Millionen Carbon-Fully-Fahrer weltweit noch viel lauter als Alu und Stahl lachen - vor allem dann, wenn sie mit ihren kohlefaserigen Sensibelchen über das nächste Steinfeld prügeln.
Stimmt. Daran hatte ich gar nicht gedacht. ;)
 
Bin in den vergangenen 10 Jahren so ca. 200 CX Rennen auf Carbonrahmen gefahren, zzgl. dem Training, 4x Teilnahme an Paris Roubaix und 1x Ronde. Einziger Schaden bisher, ein komplett in sich verbogenes Di2 Schaltwerk. Vielleicht hätte Shimano das auch mal aus Carbon fertigen sollen 😂.
 
Finde Carbon gerade im Offroad Bereich gut. Die ganzen Mikrovibrationen werden von einem Carbonrahmen samt Carbonlenker und Sattelstützer besser geschluckt als von einem Alu-Modell.
Im reinen straßeneinsatz sehe ich eher lediglich den Gewichtsvorteil.
Über die Optik brauchen wir denke ich nicht reden. :)
Montagemöglichkeiten für bikepacking kannst am Carbonrahmen genauso viele haben.
 
@Seewichtel.
Mich wundert diese Frage wirklich in der heutigen Zeit, denn wir haben 2023 und befinden uns nicht in der Zeit der CFK Pioniere.
Die härtesten Rennen werden damit gefahren, Sprinter treten damit 2000 Watt auf dem dem Smarttrainer und und und.
Es gab ja auch mal das Beulenpest CAAD 10 ;)
 
Für mich wäre auch ein Indiz, dass Großvolumenhersteller wie zB Canyon oder Cube wohl jedes Jahr tausende Carbon-CX- und Gravelbikes verkaufen - und der Anteil von Carbonrahmen auch da immer größer wird. Diese Rahmen wären sich nicht mehr am Markt, wenn die laufend Schäden und dadurch Garantiefälle hätten (auf den Rahmen ist ja oft eine Herstellergarantie). Mein Carbon-Gravelbike zeigt nach rd. 2 Jahren auch keine erkennbaren Schäden. An den schlimmsten Stellen wir zB Kettenstrebe und Unterrohr, wo es häufiger zu "Einschlägen" kommt ist eine Schutzfolie sicher sinnvoll, um das Carbon etwas zu schonen, machen die meisten Hersteller ja auch ab Werk.

Zum Thema "Wo ist Carbon nicht so sinnvoll" fand ich übrigens dieses Video ganz interessant, über das ich zufällig gestolpert bin:

 
Die Diskussion gab es vor 20 Jahren im MTB-Sektor bereits und wie sie ausgegangen ist, sieht man an den Marktanteilen.
Wirklich leichte Alurahmen sind nach meiner Meinung deutlich empfindlicher als Karbonrahmen und mit den Reparaturmöglichkeiten siehts bei dünnen Alurohren auch bescheiden aus.
 
Sakrileg. Alles, was aus Carbon gebaut werden kann, sollte auch aus Carbon gebaut werden. :D

Mutiges Video der Carbonreparaturbude. Er könne keine Lightweight Speichen und Focus Umwerferhalter reparieren. Aber für sowas bräuchte man ihn doch, der Rest ist ja einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Carbon musst du evtl. bei Taschen mehr aufpassen wegen Scheuerstellen/Reibung.

Dämpfung ist bei 40mm Reifen bei jedem Material vorhanden.
 
Zum Glück kann Lightweight das reparieren. Für Focus findet sich auch jemand. Hier im Forum gibt es Einige, die schon mehrfach Rahmen repariert haben. Eine ausgerissene Umwerferbefestigung ist nicht wirklich schwer.
Das Thema wurde vor Jahrzehnten schon einmal über Alu, Scandium, Magnesium geführt. Als damals Rahmen unter 1,5 kg wogen, fand man das auch riskant. Heute wiegen sie die Hälfte und stecken mehr Belastung weg.
Ich kannte zur Zeit der Alu-Rahmen auch niemanden, der den Rahmen zur Reparatur geschickt hatte. Bei Rissen/Brüchen wurden die einfach entsorgt und ein neuer Rahmen gekauft.
Außer ein Nicolai oder einen besonderen Stahlrahmen.
Das Problem was die meisten haben ist einen Schaden am Carbonrahmen einzuschätzen. Bei Metall sieht man Dellen und Risse ganz gut. Aber selbst mit Dellen und leicht verbogenen Rahmen sind Manche damals noch weiter gefahren.
Heute ist man in Technologie und Fertigung viel weiter als vor 20 Jahren. Bei Brüchen von CfK haben die Teile oftmals noch eine Resttragfähigkeit. Sprich: ein Kohlelenker bricht nicht so schlagartig wie einer aus Alu. Kommt natürlich auf das Know-how des Erbauers an.
Wenn mein MTB schon diverse Steinschläge, Äste und kleine Unfälle im Rennen schadlos überstanden hat, würde ich mir beim Gravel fast keine Sorgen machen. Natürlich kann es auch brechen, es wird dann u. U. nur etwas teurer.
 
Leute, vielen Dank für den Input. Das hat meine letzten Zweifel beseitigt. Ich bin auch auf ein Video bei YouTube gestoßen, in dem sehr schön gezeigt wird, welche Vorteile die verschiedenen Werkstoffe haben.

Vor einem Jahr habe ich passend dazu irgendwo einen Artikel gelesen, dass die Qualität der Alurahmen nachgelassen habe, da die Hersteller Alu nur noch bei niedrigpreisigen Produkten verbauen würden. Heutige Alurahmen seien also manchmal viel schlechter, als jene, die noch vor zehn Jahren verbaut wurden.

Aber gut. Ich bin kein Fachmann und freue mich über eure Beiträge. :)
 
Heutzutage gibt es praktisch keine Carbon-Rahmen mehr, die Gelände nicht aushalten.
Ein Unterrohrschutz gegen schwere Steine ist empfehlenswert.
Das Risiko bei Carbon konzentriert sich primär auf Stürze, da hier das Rad durch Aufschlag an Stellen belastet werden kann, die so dafür nicht ausgelegt sind.
Beim Gravel ist dieses Risiko aber relativ gering. Beim MTB nehme ich für Strecken mit höherem Sturzrisiko und vielen Steinen dann lieber das Alu.
 
Schau mal Videos wo man mit Rennrädern Trial fährt. Die springen von Tischtennisplatten und Parkbänken. Die einzige Gefahr dabei ist warscheinlich ein Platten wenn die Felge durchschlägt.
 
Zurück
Oben Unten