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Brunox Turbo für die Kette.. und es geht doch?

Teutone

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Moin zusammen,

wollte nur mal kurz reinhorchen, ob es außer mir noch andere gibt, die wider jeglicher kursierender Bedenken und Binsenweisheiten das Zeug für die Kette benutzen? Also nicht nur zum Säubern sondern auch als „Schmiermittel“.

Eigentlich kam ich mal vor einigen Wochen über's Zeitfahren darauf, während andere per Ceramic-Speed-Weels für 400 Euro (= 20 Ketten!) noch 3-5 Watt aus einer "normalschwer" laufenden Kette rausholen wollen, einfach mal die Kette für die kurze Distanz mit Brunox Turbo zu bearbeiten. Und außer, dass sie fühlbar sauleicht läuft, sauber bleibt und zackiger schaltet, habe ich keine negativen Effekte bemerkt. Auch nicht beim Verschleiß. Okay, man darf gern alle 2 Tage mal nen neuen Sprühstoß auf der Kette verteilen, aber das ist ja kein Problem. Aber selbst nach 3-5 Tagen fing sie noch nicht an zu quietschen, was man von Silikon/Teflon-Produkten oft nicht behaupten kann. Und von Oil of Rohloff bin ich allein wegen der Glumsigkeit wieder ab, die Kette bleibt vielleicht „gut gefettet“, läuft aber fühlbar schwer und zieht halt Dreck. Je nähmaschinenölartiger das Öl wird, umso besser wird’s zwar, aber dann kann man ja auch gleich die Kriechöl-Variante nehmen..

Gibt es noch andere Vertreter meiner Zunft, oder lieg ich doch total neben dem Trend oder übersehe etwas? Was ich schade finde ist übrigens, dass es scheinbar (?) keinen Test gibt, in dem mal Reibungsunterschiede in Watt gemessen wurden. Denn rein aus dem Verschleißtest lassen sich m.E. keine Rückschlüsse ziehen. Denn eine in dickem Wälzlagerfett getränkte Kette dürfte auf dem Prüfstand sicherlich kaum verschleißen, aber die Reibung wäre erheblich...
 
Meine Erfahrung -ich verwende gerade Squirt, also das Wachszeugs-: Es scheint vollkommen egal zu sein, ob und was man auf die Kette haut. Zumindest wenn es um Verschleiß geht. Irgendwas, das Quietschen und im Winter Rosten verhindert, scheint ausreichend. Da kann man dann auch was nehmen, das keinen Schmutz bindet und keinen/kaum Widerstand bietet.
Ketten sterben im Regen, im Schräglauf, im Matsch/Sand, beim Schalten, aber nicht beim Schmieren. Und sie leben nach meiner Erfahrung auch nicht länger, wenn man sie bei Vollmond in einem 4711-Additiv-Ölchen eine Nacht badet, dabei einen Aluhut trägt und was von "Nano" summt.

Die viel erwähnte "Innenfettung" der Kette, die Mittel wie Brunox, WD40 und sonst was teuflisch aus der Kette treibt, hat sich nach 50km Fahrt im Regen eh erledigt.
 
Sehe ich ganz genau so. Nach jeder Ausfahrt entweder nur Kriechöl oder Kriechöl und Ballistol. Einwirken lassen, durch den Lappen ziehen --> Antrieb wie neu. Kette läuft leicht, ist immer sauber, rasselt weniger und quietscht nicht.

Mir erschließt sich der Sinn eines dreckanziehenden, höherviskosen (Trocken)schmierstoffes auch nicht.

Und jetzt: Popcorn raus, es geht um Kettenschmierung!
 
Die viel erwähnte "Innenfettung" der Kette, die Mittel wie Brunox, WD40 und sonst was teuflisch aus der Kette treibt, hat sich nach 50km Fahrt im Regen eh erledigt.

Na ja, grad in Sachen Innenschmierung dürfte Brunox, da besser schmierend als WD-40 und besser kriechend als jedes Glumse-Öl, die erste Wahl sein, da man es überhaupt mal in's Innere bekommt, und die "von-Werk-Schmierung" sicherlich nicht ewig hält..
 
Jippiieee, wenn wir grad bei alternativen Schmierstoffen sind, bringe ich noch folgendes mit ein:

Lange Ausfahrt mit dem MTB gehabt, extrem viele Ausflüge ins Wasser eingeschlossen, irgendwann zirpten die Hülsen der Kette bei jedem Tritt, dann kam eine wirklich üble aber sehr feine Lehm/Wasser/Schlamm-Passage, die so ziemlich alles benetzt hat was man Fahrrad nennen kann.
Und siehe da, die Kette (frisch geschlämmt) lief die nächsten 20 Kilometer erste Sahne! Ich war wirklich überrascht :eek:
Die Kette habe ich dann aber 2000km später, bei 6000 Gesamtkilometer weggeschmissen.

Aus praktischen Gründen bin ich dann doch nicht auf Lehmschlämme umgestiegen, sondern habe seit dem einfach immer ein Fläschchen Rohloff-Öl dabei.

Ok, alles nix für den Renner - ich weiß! Soll doch jeder nach seiner Couleur den Frieden mit dem Thema schließen und wenn jemand nach Verschleißlehre die immer saubere Kette wechselt und das nicht im Monatsrhythmus tun muss, werden wohl die verschiedensten Mittel dabei helfen.
 
Gibt es noch andere Vertreter meiner Zunft, oder lieg ich doch total neben dem Trend oder übersehe etwas? Was ich schade finde ist übrigens, dass es scheinbar (?) keinen Test gibt, in dem mal Reibungsunterschiede in Watt gemessen wurden. Denn rein aus dem Verschleißtest lassen sich m.E. keine Rückschlüsse ziehen. Denn eine in dickem Wälzlagerfett getränkte Kette dürfte auf dem Prüfstand sicherlich kaum verschleißen, aber die Reibung wäre erheblich...

Solche Tests gibts:

https://de.scribd.com/document/262044061/Velo-Friction-Facts-Chain-Lube-Efficiency-Tests
 
Hier, regelmässiger Ballistol Benutzer. In den 5-10 Minuten 1-2x die Woche, die ich benötige um mein Rad sauber zu halten und zu inspizieren, säubere ich und sprühe ich bei Bedarf auch die Kette damit ein. Man ist ja jeden Tag bzw. Abend wieder zu Hause und nicht auf Weltreisen. Passt also.
 
DREI Watt max. Unterschied?! Hm, ich bin zwar eine empfindliche Seele, aber das klingt jetzt nicht sooooo viel!
Aber das Wissen (was die Schmierung gekostet hat) fährt als Motivator bestimmt mit :)
Mich kostet der Anblick einer dreckigen Kette mindestens 10 Watt. Das kratzende Geräusch einer sandig-schmoddrigen Kette 30 Watt und das Blinken eines sauberen Ritzelpaketes in der Sonne -20 Watt. Macht zusammen 63 Watt, lohnt sich also.
 
DREI Watt max. Unterschied?! Hm, ich bin zwar eine empfindliche Seele, aber das klingt jetzt nicht sooooo viel!
Aber das Wissen (was die Schmierung gekostet hat) fährt als Motivator bestimmt mit :)

Na ja, verglichen mit den von mir erwähnten Ceramic-Speed-Rädchen für 400 Euro darf man durchaus mal solch günstigen Alternativen wie Leichtöl, Latex-Schläuche oder Reifenwahl in Betracht ziehen..
 
Meine Theorie dazu:

Die Mittelchen unterscheiden sich nur darin, wie lange es dauert, bis die Kette wieder anfängt zu rasseln und wie schmutzig sie dabei wird. Am besten haftet Öl an der Kette, der Schmutz daran leider auch. Bei Trockenschmierstoffen schafft man keine 150 km Ausfahrt ohne Kettengeräusche.

Verschlissen ist die Kette, wenn sie sich längt. Auch geschmierte Kette längen sich. Da, wo die mechanische Belastung am höchsten ist (Kettenbolzen/Loch) kommt die Schmierung bei der normalen Applikation eh kaum hin bzw. (falls man die Kette in Öl badet) ist die etwaige Schmierung wegen der geringen Auflage eh nach ein paar km weg. Was wir also überwiegend schmieren, sind die Rollen und die Hülsen und vor allem deren seitliche Berührungspunkte zur Kette. Das vermeidet hässliche Geräusche.

Die etwas besseren Ketten (ab Ultegra?) rosten meines Wissens nicht einmal mehr. Bei billigen Ketten am Cityrad etc. lohnt es sich Öl zu nehmen, um ein ein Anrosten zu verhindern, die Kette kann dann reißen.
 
Kriechöl schmiert vieleicht einige Radumdrehungen. Danach ist das verdrängt und Metall reibt auf Metall. Da kann man auch gleich ne trockene Kette fahren.:rolleyes:
 
Ich sag nur : Druckbeständigkeit !!!! Das ist die wichtigste Eigenschaft eines Kettenschmierstoffs. Es sei denn der Fahrer hat keinen Druck auf dem Pedal......:D
 
Ich sag nur : Druckbeständigkeit !!!! Das ist die wichtigste Eigenschaft eines Kettenschmierstoffs.
Theorie und Praxis.. warum quietschen dann die vielgepriesenen Trockenschmierstoffe immer innerhalb kürzester Zeit (Übrigens tlw. in zu hohen Frequenzen, um von Ü50er-Fahrern noch wahrgenommen werden zu können, mein Eindruck..)? So lang ein Antrieb leichtgängig und geräuschfrei arbeitet, kann da nicht alles falsch laufen. Quietschen ist für mich irgendwie immer ein Zeichen von Reibung, das fängt bei der Kette an und hört beim Reifen nicht auf..
 
Theorie und Praxis.. warum quietschen dann die vielgepriesenen Trockenschmierstoffe immer innerhalb kürzester Zeit (Übrigens tlw. in zu hohen Frequenzen, um von Ü50er-Fahrern noch wahrgenommen werden zu können, mein Eindruck..)

Zuerst ist es die Kette, jetzt die Ü50 Fahrer.. Die Praxis ist doch, dass die jungen Schnösel :daumen: vor lauter Freilauf geschepper das quietschen der Kette nicht hören.
 
Jetzt als Renntner, wo ich meine Kette nach jeder Ausfahrt und seien es nur 50Km pflege, blinkt die immer wie neu.
Allerdings würde ich, sollte ich nochmals ein Rennen fahren(Masters 6/7/8/9) immer wieder Getriebeöl verwenden. Zieht zwar den Dreck magisch an, aber das spart gefühlt ein paar 100Watt. Einmal im Monat, wenn die alten Deppen sich bekriegen leiste ich mir das, auch wenn ich dann beim säubern fluche:cool:
 
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