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Wie umgehen mit den 1990'er und 2000'er Jahren?

Die Leistungen beider " Parteien " muss man akzeptieren.
Gut, damals wurde flächendeckend gedopt, heutzutage muss man glauben was einem vorgegaukelt wird.

Sagen wir einmal vorsichtig ausgedrückt, der bessere Arzt könnte heute eine Rundfahrt/Rennen mitentscheiden.
Grauzonen gab und wird es immer geben.

Trotz allem lasse ich mir den Sport nicht vermiesen und werde keinen der Sportler verdammen, egal was war, ob ich es gut finde ist eine andere Sache.

Hat keiner der Steinewerfer hier jemals etwas verbotenes gemacht, möchte keine Hand ins Feuer legen, noch nicht einmal für mich ( Wir waren jung und unbekümmert, zitiere ich nur )

Männers, das ist zu absolut. Bei den Begrifflichkeiten sollten wir bei einem solch sensiblen Thema auch sensibel differenzieren. Mit der geforderten zwangsweisen Akzeptanz der Leistungen, habe ich ja gar keine Wahl mehr. Ich heiße die damaligen Umstände nicht gut, toleriere aber die Leistungen. Würde ich sie akzeptieren, müsste ich mit den Geschehnissen einverstanden sein, was an Fatalismus grenzt. Ist krümelkackrig, aber so viel Zeit muss sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Damals hatten alle die gleichen Chancen, weil jeder gleich viel dopen konnte, heute aber nicht mehr.

Das würde ich so nicht sagen. Ich würde eher sagen, heute ist es schwieriger, den Punkt zu finden, wieviel geht und wieviel nicht. Aber es kann, glaube ich. immer noch jeder gleich viel oder gleich wenig dopen.

Was ich aber noch merkwürdig finde, was die Wahrnehmung und Bewertung von Doping angeht, ist, dass ausgerechnet seit dem Fuentes-Skandal alle so empfindlich sind, was Doping angeht.
Meiner Meinung nach war der Festina-Skandal der weitaus größere Skandal, in dem viel deutlicher wurde, wie flächendeckend das Doping war. Immerhin haben da Fahrer gestreikt, weil Konkurrenten schlecht behandelt wurden. Zu der Zeit haben die meisten Zuschauer noch an den sauberen Sport geglaubt, den einige wenige Betrüger sabbotieren; hätten sich die Festina-Fahrer einen derartigen Vorteil, den die anderen nicht haben, verschafft, müsste die Konkurrenz eigentlich total entsetzt gewesen sein - aber keinen hat es gestört (Ok keinen ist vielleicht übertrieben).
Aber da hat die Presse das Ganze nicht derartig ausgeschlachtet, weil die mit Ulle als Held mehr Geld machen konnte als mit einem Dopingskandal.

Ich finde, man sollte sich freuen, dass im Radsport die Dopinghistorie aufgearbeitet wurde, die Leistungen so, wie sie zu Stande kamen, akzeptieren und respektieren und akribisch an besseren Tests arbeiten, um Doping so weit wie möglich einzudämmen - zum Wohle der Gesundheit der Sportler.
 
Wann wird endlich das Doping freigegeben?
Meinetwegen Kategorie Sauber und Kategorie Frei.
Die Leute bringen sich doch eh irgendwie runter, sei es mit Alkohol, Depressionen, Büroarbeit, Drogen, Überfressung (mein Fall).. Da ist es ziemlich naiv oder pervers wegen Doping so ein Faß auf zu machen. Auch sind andere Sportarten davon betroffen.
Eine Aufteilung in zwei Kategorien ist vielleicht sinnvoll.
Na ja, ich bin ja auch für einen sauberen Sport. Und nieder mit den E-Bikes!
Happy Training.
 
Das interessante ist doch, dass die Durchschnittsgeschwindigkeiten nicht gestiegen sind. Vergleiche mal die Trainingssteuerung, das Wissen um Training, Ernährung, Regeneration mit dem von vor 20 Jahren. Da liegen Welten dazwischen, von dem Material ganz zu schweigen. Und obwohl es auf diesem Gebiet gigantische Fortschritte gibt, sind die Fahrer nicht schneller; Also entweder waren das damals alles unfassbare Talente, die es nicht mehr gibt, oder aber, es hat sich was geändert. Es werden immer Sportler dopen, die 100%ige Sicherheit gibt es nicht und kann es nicht geben, aber: Was die breite Masse angeht, glaube ich schon, dass sich etwas geändert hat.
Der technische Fortschritt verläuft nicht linear. Gleiches gilt für die Trainingswissenschaft, usw. Ist für mich daher nicht unbedingt ein Hinweis.

Ich denke nicht dass sich an der breiten Masse was geändert hat. Ich denke eher dass die ewige Suche nach Rekorden zu mehr Doping führt.
 
Wann wird endlich das Doping freigegeben?
Meinetwegen Kategorie Sauber und Kategorie Frei.
Die Leute bringen sich doch eh irgendwie runter, sei es mit Alkohol, Depressionen, Büroarbeit, Drogen, Überfressung (mein Fall).. Da ist es ziemlich naiv oder pervers wegen Doping so ein Faß auf zu machen. Auch sind andere Sportarten davon betroffen.
Eine Aufteilung in zwei Kategorien ist vielleicht sinnvoll.
Na ja, ich bin ja auch für einen sauberen Sport. Und nieder mit den E-Bikes!
Happy Training.
Ich hole mal Chips und Bier ;)
 
1.
Der technische Fortschritt verläuft nicht linear. Gleiches gilt für die Trainingswissenschaft, usw. Ist für mich daher nicht unbedingt ein Hinweis.
Natürlich verläuft es nicht linear; Aber wenn du die Räder von Pantani mit den heutigen und die Trainingssteuerung (z.B von Sky) mit der von vor 15 Jahren vergleichst, dann wirst du nicht ernsthaft behaupten können, dass es sich auf dem gleichen Level bewegt.

2. Won't feed the Troll!
 
Natürlich wurde die Trainingssteuerung, die Sitzposition, das Material professionalisiert, verbessert und optimiert, deswegen sollte sich eigentlich schon die Leistung/Geschwindigkeit etwas verbessern.
Hat sich im Gegenzug beim Doping etwas geändert ( minimalisiert ) bleiben die Zeiten/Leistungen etwa auf dem unveränderten Level.

Aber so lange es darum geht, neue Rekorde, neue Bestzeiten und neue Geschwindigkeiten aufzustellen, sind wir am Anfang der Spirale und helfen dem ganzen etwas nach.
Der Leistungssport ist körperlich so ausgereizt dass meiner Meinung nach mit Ernährungswissenschaft und Sportwissenschaft nichts mehr zu verbessern ist, da auch hier schon fast alles ausgereizt und optimiert ist.

Körperlich, Nahrungstechnisch ausgereizt, was bleibt noch übrig, der ganz schmale Grat der Ärzte und Sportler zwischen erwischt werden und durchmogeln, zwischen neuen noch nicht nachweisbaren Medikamenten und der Dosierung dieser.
 
Das Ganze begann deutlich früher. EPO kam etwa 1989 auf den Markt und fand schon rasch den Weg in den (Strassen)Radsport. Spätestens ab 1993 war es dann im Sport bereits so verbreitet, dass ich nichts mehr ernst nehmen kann. Richtige Champions wie Lemond und Fignon mussten zurück treten, weil sie plötzlich keine Chance mehr hatten. Dann gab es so Freakshows wie das Gewiss-Ballan Team im Giro 1994. Zu dieser Zeit gab es noch keine Hämotokrit Obergrenze und aus Eseln wurden plötzlich Rennpferde (Bjarne Riis?). Später (1997?) wurde die 50% Grenze eingeführt und das Ganze wurde ein wenig komplizierter durchzuführen, daher die "Professionalisierung" wie z.B. durch Armstrong.

Zum Thema: Meiner Meinung nach kann man alles zwischen 1993 und 2008 (Einführung Blutpass) ignorieren. Für mich sind alle Fahrer in dieser Epoche gedopt, ausser das Gegenteil wird zumindest glaubhaft gemacht. Meiner Meinung nach hat Thomas Frischknecht das Olympische Strassenrennen in Atlanta gewonnen und Moncoutie die Tour 2002 (und sonst noch ein paar Rundfahrten).

Ich denke auch, dass die Geschichte mit Blutdoping mit Gewiss-Ballan begann. Berzin, Furlan, die haben damals alle stehen lassen und waren sicherlich keine überragenden Rennfahrer. Riis hat es weiter getrieben,
 
1.
Natürlich verläuft es nicht linear; Aber wenn du die Räder von Pantani mit den heutigen und die Trainingssteuerung (z.B von Sky) mit der von vor 15 Jahren vergleichst, dann wirst du nicht ernsthaft behaupten können, dass es sich auf dem gleichen Level bewegt.
Ich wollte dir auch keineswegs widersprechen - und ja, das stimmt schon.Reicht mir nur eben nicht als Hinweis das weniger gedopt wird.
 
Vor EPO gab es andere Mittel. Fignon hat Doping gestanden. Da Lemond mit ihm gleichauf fuhr, kann man Doping auch seinerseits vermuten. Warum sind die beiden Champions?


Hm, vielleicht verstehe ich deinen Beitrag nicht, aber sehr objektiv ist das nicht. Es gab vor 93 Doping und der lächerliche Blutpass wird wohl keinen 100%igen Schutz bieten.
Die Durchschnittsgeschwindigkeiten sind nicht merklich gesunken und es werden nach wie vor Leute erwischt. Finde ich nicht glaubhaft, nur die Leistungen aus diesem Zeitraum zu bezweifeln.
Fignon und Lemond hatten genetisch gesehen unglaubliche gute Voraussetzungen. Der VO2-Max Wert von Lemond gilt immer noch als einer der 10 höchsten je gemessenen Werte.

Mit den damaligen Dopingmittel (Kortison, Amphetamine, Anabolika...) konnte ein Normalsterblicher Radfahrer vielleicht einmal einen dieser Freaks schlagen, waren aber nicht stark genug um die genetischen Vorteile ganz auszugleichen. Auf Dauer hatten die Mittel zudem zu viele Nebenwirkungen. Umgekehrt bedeutet das, dass jemand mit überragenden genetischen Fähigkeiten auch sauber gewinnen konnte (Lemond halte ich für sauber und die Sachen die Fignon zugegeben hat, passen für mich eher zum Bild der Partymaschine als zu dem eines gedopten Roboters).

Als EPO kam war alles anders. Plötzlich konnte ein Normalsterblicher die genetischen Vorteile der Freaks aufholen und sie überholen, wenn er nur genug riskiert hat. Der biologische Pass hat den Sport sicher nicht zu 100% gesäubert, aber zumindest das ganze "Sauerstoff-Doping" soweit eingedämmt, dass die genetischen Überflieger auch wieder gewinnen konnten, weil die Doper ihr Programm runterfahren mussten.

Die grosse Unbekannte sind für mich jetzt die neuen "Abspeck-aber-gleich-stark-bleiben-Drogen" wie AICAR. Keine Ahnung was die genau bewirken. Vielleicht sind wir in 10 Jahren wieder gleich schlau.
 
Bei AICAR steigt die Mitochondrienzahl der Muskelzellen ( Kraftwerke)
GW 1616 stimuliert die Glukoseaufnahme.


EPO war ja auch mit einer der Gründe warum Fignon mit dem aktiven Sport aufhörte da ihm bewusst wurde das die folgende EPO-Generation sehr stark fuhr.
 
Aber so lange es darum geht, neue Rekorde, neue Bestzeiten und neue Geschwindigkeiten aufzustellen, sind wir am Anfang der Spirale und helfen dem ganzen etwas nach.
Darum gehts ja im Radsport weniger. Die meisten würden sich doch freuen, wenn die Jungs 10min langsamer als Lance den Ventoux erklimmen würden.
Schnelle Zeiten bedeuten im Radsport eher negative Presse.
 
Ist es nur im Radsport so oder auch allgemein.
Ist es nicht so dass man bei jeder neuen Bestzeit/Rekord sich die Frage stellt, hat er oder hat er nicht, mir geht es manchmal so, das gebe ich zu, egal welche Sportart.

Dass es im Radsport im Gegensatz zu anderen Sportarten immer negativ ausgelegt wird wenn man schneller ist, ist doch mittlerweile Tagesordnung, sonst hätte ja die Presse nichts zu berichten und zu mutmaßen.

Seit der schon genannten Affären ist der Radsport leider das Negativbild vieler Menschen, da es auch von der Presse so aufgebauscht wurde und immer wieder aus der Versenkung gehoben wird.
Radsport ist Doping und da werden wir so schnell nichts daran ändern egal wie sauber oder unsauber der Sport betrieben wird, der Imageschaden ist zu groß und die Menschheit zu verbohrt und nachtragend.
Wie oft hörst du als Radfahrer, ihr seid doch alle gedopt, ich kann es nicht mehr zählen und verbuche es als dummes Geschwätz und Sinnlosigkeit zu antworten.
 
Nachdem ein Thread im Gedenken an Marco Pantani wieder im "wir streiten uns richtig über Doping" versinkt, soll dieser hier der Diskussion dienen, wie man mit der Dopingära der 1990'er und 2000'er Jahre.

Ring frei :)

Genau wie immer, TV oder adäquates Empfangsgerät aktivieren, Rennen anschauen und mitfiebern. Als Radsportfan Spass daran haben.
 
Umgehen ?
Ich muss mit gar nichts " umgehen " ! Die Duelle mit Ullrich, Virenque, Armstrong, Pantani, Vandenbroucke etc. etc. waren spannend, und fesselten mich an den Fernseher.
Die Umstände, sprich Doping usw. machen mich zwar nachdenklich u. skeptisch ( ... siehe Chris Horner/ Vuelta 2013 ) trüben aber nicht den Spaß an meinem Lieblingssport !
 
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