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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Überhaupt scheint es zunehmend uncool zu sein, mit eingeschaltetem Licht Rad zu fahren. (Und das, obwohl ganz offensichtlich, in den meisten Fällen, Beleuchtungseinrichtungen verbaut sind.) :mad:
Die gute alte Risikokompensation. Ohne Radwege wäre das nicht passiert. Ehrlich gesagt (und Achtung: das soll keine Werbung für unbeleuchtetes fahren sein!) glaube ich nicht mal, dass die Dunkelradler viel gefährdeter sind als wenn sie beleuchtet wären, abgesehen natürlich von den tatsächlich recht häufigen Kollisionen zwischen zwei unbeleuchteten Radlern: die meisten von denen, insbesondere die "zu faul zum einschalten"-Leute, fahren mit so einer panischen Angst vor Autos, dass sie sowieso pauschal davon ausgehen dass jedes Auto sie übersieht und sie deshalb generell keinerlei Vorfahrtsrechte oder ähnliches wahrnehmen. Fußgänger auf Rädern eben, american style. Wahrscheinlich fahren die im Umkehrschluss dann auch im Auto mit der Annahme, dass Radfahrer auf den Gehsteig gehören und dass ihre Blödheit auf dem Rad nur halbwegs funktioniert, weil alle anderen brav beleuchten scheint ihnen völlig egal sein. Naja, langfristig werden es Kollisionen zwischen den Verdunkelten untereinander schon richten...
 
... ganz früher beim NSU Prinz die Motorhaube leicht offen mit diesen Gummi-Strapsen dran.

Ja, und beim Käfer und ...
Aber das hatte sogar im Gegensatz zu den gummibereiften Kasperbuden mit Tupperware®-Vollverkleidung von heute noch einen echten Sinn, der nicht wegzudiskutieren war.
 
Die gute alte Risikokompensation. Ohne Radwege wäre das nicht passiert. Ehrlich gesagt (und Achtung: das soll keine Werbung für unbeleuchtetes fahren sein!) glaube ich nicht mal, dass die Dunkelradler viel gefährdeter sind als wenn sie beleuchtet wären, abgesehen natürlich von den tatsächlich recht häufigen Kollisionen zwischen zwei unbeleuchteten Radlern: die meisten von denen, insbesondere die "zu faul zum einschalten"-Leute, fahren mit so einer panischen Angst vor Autos, dass sie sowieso pauschal davon ausgehen dass jedes Auto sie übersieht und sie deshalb generell keinerlei Vorfahrtsrechte oder ähnliches wahrnehmen.

Zumindest hier in der Innenstadt, fahren viele Dunkelradler auch auf der Straße. Schon blöd für Autofahrer, aber auch für andere Radler und Fußgänger. Da kommen dann maximal noch Sätze wie: "Ich kann doch genug sehen."
Erkennbarkeit für Andere, wird gar nicht bedacht. Wenn sich dann mal so ein Typ selber auf die Fresse packt, ist das ja in Ordnung. Nur, die Typen gefährden eben auch Andere.
Dafür fahren viele Autofahrer mit dauerhaft eingeschalteten Nebelscheinwerfern. Klar, tolle Fahrbahnausleuchtung, dafür mit guter Blendung des Gegenverkehrs. (V.a. bei feuchten Straßen.)

Liegt wohl daran, dass viele Leute nur an ihre Bedürfnisse, nicht aber an die, anderer Leute denken. Dass das aber auch mal im eigenen Interesse sein könnte, fällt dann einfach mal hinten runter.

Solchen Permanent-Nichtnachdenkern wünschte ich, im Interesse Aller, sehr viel mehr Kontrollen. Und immer schön kassieren. Aber, außer zu werbewirksamen Sonderaktionen, finden Kontrollen durch die Polizei, praktisch gar nicht mehr statt.

Egal, ob Alkohol-, Geschwindigkeits- oder sonstige Kontrollen. (Von Ausnahmen mal abgesehen.) Jeder kennt doch bspw. die "Rennstrecken" in 30er-Wohngebieten oder die "Nichtblinker". Geahndet wird da praktisch nichts.

Da verwundert es auch nicht, wenn Sicherheitsabstände nicht eingehalten und zu knapp überholt wird. Dafür sind dann die Unfallberichte in den Medien immer voll von: "Aus ungeklärter Ursache ..." und "witterungbedingte Unfälle".
Über evtl. individuelle Schuld, nichts. Als wenn der Schnee für zu wenig Sicherheitsabstand zuständig wäre. Das Gefährdungspotenzial, durch eigenes Handeln, ist oft gar nicht (mehr) im Bewußtsein.

Höheres Strafmaß oder höhere Bußgelder bewirken nichts, wenn mangels Kontrollen, kaum mal etwas davon angewendet wird. Offensichtlich sind viele Leute mit eigenverantwortichem Handeln ohne Kontrollen überfordert. :(
 
Liebe RennradlerInnen!

Ich würde mich hier gerne mal einklinken, obwohl ich in Eurem Forum eigentlich gar nix zu suchen hab' (mein früher heißgeliebtes Bike steht seit Jahren im Keller :oops:).
Anläßlich einer Diskussion über Probleme im Straßenverkehr im (Reiter)Bekanntenkreis habe ich mich einfach mal angemeldet und möchte eine Frage loswerden:

Kurz und knapp: wie geht Ihr mit ReiterInnen im Straßenverkehr um? Auf Landstraßen kommt es ja doch immer mal zu Begegnungen... Klingelt Ihr, wenn Ihr von hinten heranfahrt? Oder nicht? Und warum?

Hintergrund: einige ReiterInnen beschwerten sich in dieser Diskussion über rücksichtsloses Verhalten von Rennradfahrern (machen sich nicht bemerkbar, kommen dann wie aus dem Nichts recht dicht am Pferd vorbeigeschossen), andere machten darauf aufmerksam, daß viele (Renn)radfahrerInnen vielleicht gar nicht wissen, was sie damit a) selber riskieren und b) anrichten können oder sogar deshalb nicht klingeln, weil sie das Pferd nicht erschrecken wollen.

Mich interessiert einfach mal ein Stimmungsbild, denn meine persönliche Ansicht dazu ist, daß "nicht klingeln und vorbeischießen" eben schlicht mit Unkenntnis bzgl. des Themas "Pferd" zu tun hat und nicht mit Rücksichtslosigkeit oder Allmachtsphantasien (die in dem Fall eh unbegründet wären, denn ein Pferd ist im Fall des Falles mit dem Huf wesentlich schneller als jeder Radler...).

Ist was dran an der Theorie "will Pferd nicht erschrecken"? Oder ist es ein "noch nie Gedanken drüber gemacht?" Oder seid Ihr alle Pferdeexperten, klingelt jedes Mal brav und es ist hier überhaupt niemand anwesend, der schon mal ohne Klingeln mit 30, 40 oder noch mehr Sachen auf dem Tacho überholt hat? ;)

Was tut Ihr und warum?

Mit schönem Gruß von Sattel zu Sattel

Ulrike
 
Ist was dran an der Theorie "will Pferd nicht erschrecken"? Oder ist es ein "noch nie Gedanken drüber gemacht?" Oder seid Ihr alle Pferdeexperten, klingelt jedes Mal brav und es ist hier überhaupt niemand anwesend, der schon mal ohne Klingeln mit 30, 40 oder noch mehr Sachen auf dem Tacho überholt hat? ;)

Wenn lange nichts mehr kam, klingel ich lange vorher. Dann ist der Schreck geringer. Wenn normaler Verkehr ist, dann bimmel ich nicht.
Wäre ja auch ein Ding, wenn jeder beim Überholen bimmeln oder hupen würde.
Überholen aber immer mit etwas Abstand. (Egal, ob Auto, Fahrrad oder Gaul.) Ich will ja auch mit Ab- und Anstand überholt werden. :cool:
 
Moin,
im ländlichen Gebiet zwischen Dortmund und Münster sind Reiter, meistens Reiterinnen häufig anzutreffen. Ich gönne mir die 20 Gramm einer Klingel, die hängt fast unsichtbar unter der Navi-Halterung am Oberlenker. Die Reaktionen der Reiterinnen auf das "PING" aus sicherer Entfernung: Nach rechts an den Rand des Weges reiten und freundlich zurückgrüßen, wenn man mit einen ":) Dankeschön! :)" und Sicherheitsabstand vorbeifährt. Eine von zehn schaut muffig geradeaus, ist halt alles eine Frage der Erziehung.
Ich bin kein Pferdeexperte, habe aber im Freundeskreis erlebt, dass Pferde wegen scheinbarer Kleinigkeiten durchgehen können. Was für die Reiter ungefähr so lustig ist, wie wenn unsereinem bergab die Bremszüge reißen.

Auch gleich eine Gegenfrage: Können sich Reiter(innen) vorstellen, wie es ist, mit einem Rennrad ohne Schutzbleche durch Pferdeäpfel zu fahren? Pferde"äpfel" ist ja eine nette Umschreibung für Scheisse. Auch wenn das Zeug angeblich gut für's Blumenbeet ist.
Der Dreck fliegt einem in den Rücken und ins Gesicht. Besonders schön sind solche feucht-rutschigen Haufen in Kurven.
Merkt man als Reiter nicht, wenn das Pferd sich um einige Kilo erleichtert? Aus Wien kenne ich so Auffang-Säcke. Wenns hinten losäppelt, könnte man ja auf den Grünstreifen reiten.

Beste Grüße
Christian
 
Auch gleich eine Gegenfrage: Können sich Reiter(innen) vorstellen, wie es ist, mit einem Rennrad ohne Schutzbleche durch Pferdeäpfel zu fahren? Pferde"äpfel" ist ja eine nette Umschreibung für Scheisse. Auch wenn das Zeug angeblich gut für's Blumenbeet ist.
Der Dreck fliegt einem in den Rücken und ins Gesicht.

Dagegen helfen "Kotflügel", bei Fahrrädern auch Schutzbleche genannt. ;)

Besonders schön sind solche feucht-rutschigen Haufen in Kurven.

Dagegen helfen die "Bleche" leider auch nicht.

Merkt man als Reiter nicht, wenn das Pferd sich um einige Kilo erleichtert? Aus Wien kenne ich so Auffang-Säcke. Wenns hinten losäppelt, könnte man ja auf den Grünstreifen reiten.

Toll auch, wenn sich Reiter über Hundehaufen aufregen ... :oops:
(Ich hatte solch ein Gespräch mal in Redefin mithören dürfen.)

Sehr schön sind auch die "Pfützchen", die Pferde so hinterlassen können. :daumen:
 
Hallo Ulrike

ich habe eigentlich immer auf mich Aufmerksam gemacht (räuspern, husten, nicht klingeln) und bin dann Vorsichtig, also mit reduziertem Tempo, an den
Pferden vorbei gefahren. Wenn die Reiter auf dem Fahrradweg unterwegs waren, bin ich lieber auf die Straße ausgewichen und habe da überholt.
 
Es kommt ja nicht oft vor, aber wenn ich ReiterInnen auf Radwegen sehe, kriege ich die Krise!! Die Radwege sind meistens gerade mal so breit, dass sich zwei Radfahrer entgegenkommen oder nebeneinander herfahren können, was ja auch OK ist. Dass manche Pferdeliebhaber dann aber auch meinen, sie müssten auf den Radwegen ihre Tiere vorzeigen, wo es doch zumindest hier so viele Waldwege gibt, kann ich nicht verstehen. Natürlich klingle ich, wenn ich überholen will. Aber woher weiß ich denn, dass das Pferd nicht plötzlich ausschert, vielleicht sogar gerade wegen der Klingel? Mich macht das immer sehr nervös. Pferde haben auf Radwegen nichts zu suchen. Wenn dann noch zwei davon unterwegs sind und ihre stinkenden Pferdeäpfel sorgfältig auf dem Radweg verteilen, sodass man Slalom fahren muss, ist's bei mir ganz vorbei. Lecker auch die Vorstellung, dass man an dunklen Stellen, wo vielleicht im Herbst noch zusätzlich Laub auf dem Radweg liegt, mal in einem kurzen unsachten Moment so richtig durchfährt und die Scheiße vom Rad, der Stange, dem Trikot und aus dem Gesicht kratzen muss oder sich so richtig langlegt, mit allen Konsequenzen für mich selbst und das Rad.
 
Dagegen helfen "Kotflügel", bei Fahrrädern auch Schutzbleche genannt. ;)

Das musst Du mir nicht sagen:
crosser-1000.jpg


Das hilft mir aber nichts, wenn der gewichtsparende Vordermann durch die Matsche fährt.
Und an allem unterhalb der Trinkflaschen möchte ich keine Pferdekacke kleben haben.
 
Pferde haben auf Radwegen nichts zu suchen.
Fußgänger eigentlich auch nicht. Dulden wir aber großzügig, gell?
Mal im Ernst, deine Einstellung ist auf viele Autofahrer übertragbar, die denken: Radfahrer haben auf der Straße nix zu suchen und dann hupen

Klar ich finde es auch nicht toll, durch nen Haufen Pferdeäppel zu fahren, das machen die aber bestimmt nicht um Dich oder mich zu ärgern
 
Fußgänger eigentlich auch nicht. Dulden wir aber großzügig, gell?
Mal im Ernst, deine Einstellung ist auf viele Autofahrer übertragbar, die denken: Radfahrer haben auf der Straße nix zu suchen und dann hupen

Klar ich finde es auch nicht toll, durch nen Haufen Pferdeäppel zu fahren, das machen die aber bestimmt nicht um Dich oder mich zu ärgern[/quote]

??Hier geht's doch nicht um's Ärgern! Es gibt doch soooo viele Waldwege. Warum muss denn gerade der Radweg herhalten?
Und wenn ich von "Radwegen " rede, dann meine ich eigentlich kombinierte Fußgänger-/Radwege. Wenn sich Fußgänger auf reinen Radwegen aufhalten, habe ich kein Problem damit, eben zu klingeln.
Ich könnte das Thema ja jetzt auf Hunde ausweiten, ohne Leine, mit ausgefahrenen 5-Meter-Leinen, Hundescheiße..., tu ich aber nicht.
 
*seufz* Deppen gibt's überall und bei den Äppeln gilt natürlich auch "die Erziehung zählt". Manchen ist es wurscht, anderen nicht. Und für letztere Fraktion gilt i. d. R., daß sie zumindest zusehen, daß die Äppel ganz am Rand oder noch besser auf dem Grünstreifen fallen. Problem dabei ist, daß die ersten Äppel meistens noch auf der Straße landen, bevor der Reiter reagieren kann. Die allermeisten Pferde kündigen es nicht an, wenn sie mal müssen und lassen einfach im Laufen was fallen. Wenn man's merkt, platschen die ersten Äppel schon auf den Asphalt... So kommen die klassischen Äppelspuren mit lauter kleinen Häufchen im Abstand von 20 bis 50 cm zustande.

Eigentlich sollte für alle Reiter gelten "was Dein Pferd fallen läßt, räumst Du wieder weg - wenn nicht jetzt, dann später", was aber von manchen Leuten leider sogar innerorts ignoriert wird. Manchmal geht's auch einfach nicht:
Stell' Dir eine Bundes-/Landstraße außerorts (70 bzw. 100 km/h) vor, an der der Reiter für ein paar 100 m entlang muß, um den nächsten Wald-/Feldweg zu erreichen. Just da äppelt das Pferd. Das wegzuräumen ist dann schlicht gefährlich, weil viele Autofahrer viel zu dicht an Pferden vorbeibrettern. Und dann steh mal an so einer Stelle, vielleicht auch noch schlecht einsehbar, und versuch mit Pferd an der Hand und ohne Werkzeug einen Äppelhaufen in den Grünstreifen zu praktizieren. Wird also in solchen Settings normalerweise nicht gemacht, weil ein im Falle eines Unglücks freilaufendes Pferd auf der Straße oder einer Motorhaube irgendwie auch nicht so der Bringer ist. 600 kg Lebendgewicht sind halt ein ernstzunehmender Gegner.

Auffangsäcke wie bei Kutschpferden gehen beim Reiten nicht, weil nicht vernünftig fixierbar (außerdem würden die dann zwischen den Hinterbeinen baumeln, was das Pferd massiv behindern dürfte...). Festtackern und Sekundenkleber sind definitiv _keine_ Option :D

Prinzipiell haben Reiter laut StVO auf Rad- und Fußwegen nichts zu suchen, außer man muß sie queren. Allerdings ist Euch ja sicher auch die Fahrweise mancher Kollegen auf 4 Rädern bekannt, weshalb manche Reiter (insbesondere diejenigen, die vielleicht ein noch nicht so geländeerfahrenes Pferd haben oder selber etwas unsicher sind) auf ebendiese Wege ausweichen, wenn es ihnen sicherer erscheint. In manchen Gegenden gibt es auch das Problem, daß eigentlich nur auf ausgewiesenen Reitwegen geritten werden darf, man dort aber nur über irgendwelche Fuß-/Rad-/Wanderwege (oder die Hauptverkehrsstraße) hinkommt. Angesichts dieses Amtsschimmels stellt sich der gemeine Reiter dann gerne die Frage "und wo soll ich den Propeller anbringen?"

Wäre ja auch ein Ding, wenn jeder beim Überholen bimmeln oder hupen würde
Naja, mit dem Hupen bin ich mit Dir d'accord, aber bei der speziellen Situation Radfahrer/Pferd ist das schon hilfreich. Das Pferd kann ein von hinten kommendes Auto sowohl sehen als auch hören. Einen Radfahrer allerdings nicht - solange der nämlich rechts fährt, ist er im toten Winkel des Pferdes, hören kann's das Rad normalerweise auch nicht, es sei denn, es ist seit Jahrzehnten nicht gewartet worden. Und beim Ausscheren zum Überholen taucht der Radfahrer quasi unvermittelt wie der Wolf aus dem Gebüsch schräg hinter dem Pferd auf und nähert sich mit hoher Geschwindigkeit. Sehr gelassenen Exemplaren macht das nix aus, etwas sensiblere Naturen versuchen dann abzuhauen (= Reiter und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr) und die ganz selbstbewußten keilen gezielt gegen den vermeintlichen Feind aus (Minderheit, aber es gibt sie = Radfahrer in Gefahr).
Rechtzeitiges Klingeln in ausreichender Lautstärke gibt dem Reiter die Gelegenheit, das Pferd a) noch weiter an den Rand zu manövrieren und b) den Kopf des Pferdes ein bißchen seitlich zu stellen, so daß das Pferd den Radfahrer besser sehen kann und ihn dann nicht mehr als "die dunkle Gefahr von hinten" betrachtet.
 
Zum Thema Reiter (das eigentlich einen separaten Thread verdient hätte):
Ich habe keine Klingel am Rennrad und halte sie auch für begrenzt sinnvoll. Besser gleich rufen, denn das ist über weitere Distanz zu hören und darauf wird besser reagiert. Da sich in meiner Gegend viele Reiterhöfe befinden, habe ich auch recht häufig den "Konflikt" mit Pferden. Und zwar stellen sie einen Radsportler vor folgende Probleme:
Nähert man sich Reitern (meist zu zweit) von hinten und macht sich so früh es geht durch Rufen oder Klingeln bemerkbar, brauchen sie trotzdem unwahrscheinlich lange, um ausreichend Platz auf der Straße zu machen, dass man "ungefährdet" vorbeifahren kann. Als Radfahrer kommt man dabei eigentlich jedes Mal fast zum Stillstand. Oft wird einem auch zugemutet, zwischen zwei Pferden hindurchzufahren, da die Reiter sich beim Ausweichen nicht auf eine Straßenseite einigen konnten. Oder ein Pferd steht gar mit dem Hinterteil zur Straße.

Ich selbst habe wirklich Respekt vor den Tieren und kann leider schwer einschätzen, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten. Deswegen bin ich zu meiner eigenen Sicherheit lieber vorsichtig. Und da ist auch das Problem: Möglicherweise ist es für Rennradfahrer sogar sicherer, schnell und leise am nichtsahnenden Pferd vorbeizurauschen, statt langsam das Hinterteil eines gewarnten Tieres zu passieren. Dass so ein Verhalten für Ross und Reiter schlimme Konsequenzen haben kann, ist natürlich klar. Aber der Grund für das "Vorbeischießen" liegt eher im eigenen Sicherheitsbedürfnis des Radfahrers, als in dessen Unkenntnis oder "Allmachtsphantasien".

Kommen Radfahrer und Reiter sich entgegen, sieht es schon weniger schlimm aus. Es ist aber sehr auffällig, dass Reiter sich äußerst selten zu einem "Tag" oder "Moin" herablassen, selbst wenn sie zuvor gegrüßt werden. Oft wird stur geradeaus geblickt, was gelinde gesagt etwas hochnäsig wirkt.

Für ein besseres Mit- und Nebeneinander von Radsportlern und Reitern wäre es sicher auch nett, wenn Reiter sich bewusst machen würden, dass viele Menschen das Verhalten von Pferden nicht vorhersehen können. Blickkontakt und Kommunikation sind wichtig, und daran mangelt es am meisten. Zum Beispiel könnte ein Reiter (durch Heben der Hand) deutlich signalisieren, dass er den Radfahrer überhaupt bemerkt hat und im Begriff ist, Platz zu machen. Auch könnte er ihm ein deutliches Zeichen geben, wenn Pferd und Reiter sich so positioniert haben, dass der Radfahrer ungefährdet vorbeifahren kann. Beim Passieren ein "Moin" des Radfahrers noch zu erwidern, wäre dann die Krönung des Ganzen.
So habe ich es auf der Straße in all den Jahren aber leider noch nie erlebt. :(
 
Nachdem das letzte Pferd, bei dem ich mich deutlich bemerkbar machte, aus dem Stand fast 1m hoch sprang -sehr zur Verärgerung der Reiterin - halte ich Abstand und passiere das Huftier schweigend...
 
Das Geräusch einer Fahrrad-Klingel dürfte in der Bevölkerung lückenlos bekannt sein und wird meistens richtig gedeutet. Selbst meine winzige BBB-Klingel lässt auf rund 50 Meter Seniorengruppen aufhorchen, sich umdrehen und sortieren. Auf die Entfernung "Achtung, Radfahrer von hinten!" zu rufen, bedeutet brüllen. Das ist nicht mein Hobby und niemand lässt sich gerne anbrüllen.
Die Aversionen gegen Klingeln scheinen eher ein Style-Problem zu sein. Die meisten Rennradler, die mich überholen - ja, ich werde oft überholt, besonders an Steigungen ;) - kriegen weder die Zähne auseinander, noch ein "Klick-Klack" mit den Bremsgriffen hin, bevor sie sich auf dem Wirtschaftsweg vorbeiquetschen.
 
Pferde sind sehr schreckhaft und haben dabei auch noch eine Rundumsicht von 340° Grad. Sie nehmen daher viel eher fremde Objekte wahr und reagieren schneller als manchem Reiter lieb ist. Ich nehme grundsätzlich Tempo raus und räuspere mich laut (habe keine Klingel), das reicht meistens, um von Pferd und Reiter bemerkt zu werden. Dann mit großem Sicherheitsabstand überholen und gut ist. Als ehemalige Reiterin achte ich dabei noch auf die Körpersprache der Pferde, also ob es mich bemerkt und als ungefährlich eingestuft hat oder eben nicht. Reiter auf Radwegen sind mir dabei allerdings noch nicht begegnet...:)
 
So habe ich es auf der Straße in all den Jahren aber leider noch nie erlebt.
*strahlendesLächelnaufsetz* Du bist MIR halt noch nie begegnet... ;)

Danke auf jeden Fall schon mal für Euren regen Input! Vermutlich gibt's, wenn ich das hier abgeschickt habe, schon wieder mindestens fünf neue Beiträge...

brauchen sie trotzdem unwahrscheinlich lange, um ausreichend Platz auf der Straße zu machen
= Reaktionszeit Reiter (ggf. plus erst mal umgucken und Situation einschätzen) + Reaktionszeit Pferd + zurückzulegender Weg. In der Zeit hast Du lockere 50 bis 100 m mit Deinem Renner gemacht... Die können meistens gar nicht schneller.

Oft wird einem auch zugemutet, zwischen zwei Pferden hindurchzufahren, da die Reiter sich beim Ausweichen nicht auf eine Straßenseite einigen konnten. Oder ein Pferd steht gar mit dem Hinterteil zur Straße.
Deppen. Was anderes gibt's dazu nicht zu sagen. Man kann zwar nicht immer den Hintern komplett von der Straße wegdrehen (Platzmangel), aber zumindest parallel sollte eigentlich jeder Reiter schaffen...

Nachdem das letzte Pferd, bei dem ich mich deutlich bemerkbar machte, aus dem Stand fast 1m hoch sprang -sehr zur Verärgerung der Reiterin
Wenn Du beim Auf-Dich-Aufmerksam-Machen noch ordentlich Abstand hattest, ist das eindeutig das Problem der Reiterin, nicht Deines. Ehrlich. Wenn ich mich mit meinem Zossen in den Verkehr begebe, muß ich dafür sorgen, daß ein Mindestmaß an Straßenfestigkeit gegeben ist. Klar muß jedes Pferd das auch erst lernen, aber jedes Pferd sollte (frommer Wunsch, ich weiß) wissen, daß ihm keine Gefahr droht, solange es sich auf seinen Reiter verläßt. Dieses Vertrauen in die Führperson wird dann erschüttert, wenn sehr plötzliche Dinge passieren oder der Reiter selber erschrickt - das überträgt sich binnen Hundertstelsekunden auf das Pferd, das dann den Gedanken hat "Leittier hat Angst, dann hau' ich besser auch mal ab". Das ist der zweite Grund für rechtzeitiges Klingeln...

Möglicherweise ist es für Rennradfahrer sogar sicherer, schnell und leise am nichtsahnenden Pferd vorbeizurauschen, statt langsam das Hinterteil eines gewarnten Tieres zu passieren
I. d. R. eher nicht. Bei "schnell und leise" setzt, wenn es aus Sicht des Pferdes zu spät für eine Flucht ist, ggf. eben ein Verteidigungsreflex ein und es zieht einmal sauber mit der Hinterhand durch. Da machste als Radfahrer nix mehr, außer ein paar Meter weit zu fliegen (und als Reiter machste da auch nix mehr, weil Du davon erst was mitkriegen würdest, wenn das Hinterbein schon in der Luft ist - der Zausel bemerkt den Radfahrer nämlich dank feinerer Sinne und seitlicher Augen ganz sicher vor dem Reiter). "Gewarnt" würde voraussetzen, daß das Pferd jemanden verletzen _will_. Wollen die aber i. d. R. gar nicht, die wollen bloß ihre Ruhe und haben Angst vor'm großen bösen Wolf. Deshalb greifen sie nicht an, sondern setzen als erstes Flucht und nur wenn das nicht geht, Verteidigung ein.

Ich werde Eure Wünsche bzgl. Hand heben und Signale geben auf jeden Fall mal weiterverbreiten (auch wenn ich fürchte, daß das auf die Masse bezogen auch nicht wirklich hilft, aber vielleicht ja wenigstens in Einzelfällen). Ich glaube, viele Reiter denken, Ihr bekommt sowas eh nicht mit, weil Ihr mit Tunnelblick auf den Stahlrössern sitzt und Euch eh der Schweiß die Sicht verschleiert... :D
 
Das Geräusch einer Fahrrad-Klingel dürfte in der Bevölkerung lückenlos bekannt sein und wird meistens richtig gedeutet. Selbst meine winzige BBB-Klingel lässt auf rund 50 Meter Seniorengruppen aufhorchen, sich umdrehen und sortieren. Auf die Entfernung "Achtung, Radfahrer von hinten!" zu rufen, bedeutet brüllen. Das ist nicht mein Hobby und niemand lässt sich gerne anbrüllen.
Die Aversionen gegen Klingeln scheinen eher ein Style-Problem zu sein. Die meisten Rennradler, die mich überholen - ja, ich werde oft überholt, besonders an Steigungen ;) - kriegen weder die Zähne auseinander, noch ein "Klick-Klack" mit den Bremsgriffen hin, bevor sie sich auf dem Wirtschaftsweg vorbeiquetschen.
Habe an allen Rädern dat gleiche "Ping" und mache reichlich und zeitig gebrauch davon, gerade auch bei Reitern. Meistens sind es die "Mädchen", die die Pferde bewegen, und da bin ich lieber skeptisch, was deren Umsicht und Tierbeherrschung angeht. Und wenn sie nebeneinander reiten, dann braucht das nun mal eine Weile bis die Tiere im Schritt "sortiert" werden. Aber wir fahren doch auch lieber nebeneinander statt hintereinander, oder?
Und was die "Hinterlassenschaften" angeht, konnte ich da noch immer ausweichen. Ein einspuriges Fahrzeug mit 23mm-Reifen findet da immer einen Weg.
Und auf Rad- oder kombinierten Rad/Fußwegen hatte ich bislang keine erwähnenswerten Begegnungen.

Ne wiehernde Jrooß -Thomas
 
Darf ich mal die "habe-keine-Klingel"-Fraktion fragen wieso nicht?
Ich selber kann z. B. keine Richtungen hören. Wenn irgendwo irgendwer irgendwas ruft, dann beziehe ich das im Straßenverkehr erst mal nicht auf mich, vor allem weil ich eh nicht orten kann, wer da gerade (vielleicht hinter'm Gartenzaun) rumbrüllt. Und WENN ich es auf mich beziehe, dann muß ich mich erst mal umgucken, wer, was und warum... Eine Klingel kann aber so ziemlich jeder sofort als Fahrrad identifizieren und dann gibt's auch nicht mehr so viele Möglichkeiten, wo genau sich das jetzt befinden könnte und was es will...
Außerdem ist eine Klingel bei Umgebungsgeräusch aufgrund ihrer Frequenz besser rauszuhören, jedenfalls wenn's nicht nur so ein schwächliches bingbing ist.
 
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