*seufz* Deppen gibt's überall und bei den Äppeln gilt natürlich auch "die Erziehung zählt". Manchen ist es wurscht, anderen nicht. Und für letztere Fraktion gilt i. d. R., daß sie zumindest zusehen, daß die Äppel ganz am Rand oder noch besser auf dem Grünstreifen fallen. Problem dabei ist, daß die ersten Äppel meistens noch auf der Straße landen, bevor der Reiter reagieren kann. Die allermeisten Pferde kündigen es nicht an, wenn sie mal müssen und lassen einfach im Laufen was fallen. Wenn man's merkt, platschen die ersten Äppel schon auf den Asphalt... So kommen die klassischen Äppelspuren mit lauter kleinen Häufchen im Abstand von 20 bis 50 cm zustande.
Eigentlich sollte für alle Reiter gelten "was Dein Pferd fallen läßt, räumst Du wieder weg - wenn nicht jetzt, dann später", was aber von manchen Leuten leider sogar innerorts ignoriert wird. Manchmal geht's auch einfach nicht:
Stell' Dir eine Bundes-/Landstraße außerorts (70 bzw. 100 km/h) vor, an der der Reiter für ein paar 100 m entlang muß, um den nächsten Wald-/Feldweg zu erreichen. Just da äppelt das Pferd. Das wegzuräumen ist dann schlicht gefährlich, weil viele Autofahrer viel zu dicht an Pferden vorbeibrettern. Und dann steh mal an so einer Stelle, vielleicht auch noch schlecht einsehbar, und versuch mit Pferd an der Hand und ohne
Werkzeug einen Äppelhaufen in den Grünstreifen zu praktizieren. Wird also in solchen Settings normalerweise nicht gemacht, weil ein im Falle eines Unglücks freilaufendes Pferd auf der Straße oder einer Motorhaube irgendwie auch nicht so der Bringer ist. 600 kg Lebendgewicht sind halt ein ernstzunehmender Gegner.
Auffangsäcke wie bei Kutschpferden gehen beim Reiten nicht, weil nicht vernünftig fixierbar (außerdem würden die dann zwischen den Hinterbeinen baumeln, was das Pferd massiv behindern dürfte...). Festtackern und Sekundenkleber sind definitiv _keine_ Option
Prinzipiell haben Reiter laut StVO auf Rad- und Fußwegen nichts zu suchen, außer man muß sie queren. Allerdings ist Euch ja sicher auch die Fahrweise mancher Kollegen auf 4 Rädern bekannt, weshalb manche Reiter (insbesondere diejenigen, die vielleicht ein noch nicht so geländeerfahrenes Pferd haben oder selber etwas unsicher sind) auf ebendiese Wege ausweichen, wenn es ihnen sicherer erscheint. In manchen Gegenden gibt es auch das Problem, daß eigentlich nur auf ausgewiesenen Reitwegen geritten werden darf, man dort aber nur über irgendwelche Fuß-/Rad-/Wanderwege (oder die Hauptverkehrsstraße) hinkommt. Angesichts dieses Amtsschimmels stellt sich der gemeine Reiter dann gerne die Frage "und wo soll ich den Propeller anbringen?"
Wäre ja auch ein Ding, wenn jeder beim Überholen bimmeln oder hupen würde
Naja, mit dem Hupen bin ich mit Dir d'accord, aber bei der speziellen Situation Radfahrer/Pferd ist das schon hilfreich. Das Pferd kann ein von hinten kommendes Auto sowohl sehen als auch hören. Einen Radfahrer allerdings nicht - solange der nämlich rechts fährt, ist er im toten Winkel des Pferdes, hören kann's das Rad normalerweise auch nicht, es sei denn, es ist seit Jahrzehnten nicht gewartet worden. Und beim Ausscheren zum Überholen taucht der Radfahrer quasi unvermittelt wie der Wolf aus dem Gebüsch schräg hinter dem Pferd auf und nähert sich mit hoher Geschwindigkeit. Sehr gelassenen Exemplaren macht das nix aus, etwas sensiblere Naturen versuchen dann abzuhauen (= Reiter und andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr) und die ganz selbstbewußten keilen gezielt gegen den vermeintlichen Feind aus (Minderheit, aber es gibt sie = Radfahrer in Gefahr).
Rechtzeitiges Klingeln in ausreichender Lautstärke gibt dem Reiter die Gelegenheit, das Pferd a) noch weiter an den Rand zu manövrieren und b) den Kopf des Pferdes ein bißchen seitlich zu stellen, so daß das Pferd den Radfahrer besser sehen kann und ihn dann nicht mehr als "die dunkle Gefahr von hinten" betrachtet.