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Was ich nicht verstehe ... oder Diskussionen um die Bespoked 2023

Andreas P.

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Ich will dieses Thema mal über einen neuen Thread kundtun und hoffe, dass das für Euch o.k. ist.

Mir geht es momentan um die Bespoked 2023, welche in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal stattfand, zum ersten Mal jedoch auf dem euopäischen Kontinent, und zwar auf deutschem Boden in Dresden.

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass es sich hier um eine extrem wichtige Messe für handgebaute Rahmen und Räder handelt.

Diese gehen (von der Anzahl her) zwar im Rauschen der in Unmengen in großen Fabriken hergestellten Serienräder völlig unter, aber das was man auf solch einer Messe zu sehen bekommt, ist für mich sozusagen das Salz in der Suppe (auch wenn ich leider gestehen muss, dass ich nicht persönlich vor Ort war).

Ich bin jedoch wirklich sehr erstaunt und verstehe es (trotz offenbar extrem hoher Besucherzahlen in Dresden) nicht, wie wenig und in wie schlechter Qualität in der deutschen Fachpresse von diesem Event berichtet wird.

Selbst Rennrad News hätte hier mehr liefern können, auch wenn es dort bislang einen Filmbericht und einen 1. Teil eines Fotoberichts gibt (ein 2. Teil wird hoffentlich folgen) - also doch noch eine recht anständige Berichterstattung.

Man muss jedoch tatsächlich über den großen Teich (in die USA) schauen, um auf der Webseite von the radavist die aus meiner Sicht qualitativ beste Foto-Dokumentation der Bespoked 2023 zu finden.
Ich frage mich schlichtweg, warum das wohl so ist?

Gibt es in Deutschland zu wenige Begeisterte für diese Art von wirklich besonderem und einzigartigem Rahmenbau.

P.S. Ich bereue es zumdindest heftig, nicht dort gewesen zu sein (auch wenn immerhin mein Rad dort anwesend war).
 
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Re: Was ich nicht verstehe ... oder Diskussionen um die Bespoked 2023
Hilfreichster Beitrag geschrieben von samsara

Hilfreich
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Ich bin jedoch wirklich sehr erstaunt und verstehe es (trotz offenbar extrem hocher Besucherzahlen in Dresden) nicht, wie wenig und in wie schlechter Qualität in der deutschen Fachpresse von diesem Event berichtet wird.
Was ist denn die deutsche Fachpresse für sowas? Welches Magazin, welchen Internetseite müsste ich lesen um über sowas (auch außerhalb einer Messe) informiert zu sein?
Ich würde Rennrad-News nicht unbedingt als Fachpresse für solche Räder betrachten.

Man muss jedoch tatsächlich über den großen Teich (in die USA) schauen, um auf der Webseite von the radavist die aus meiner Sicht qualitativ beste Foto-Dokumentation der Bespoked 2023 zu finden.
Ich frage mich schlichtweg, warum das wohl so ist?
Weil der einer der Organisatoren Petor Georgallou als Autor/Fotograf für Radvist tätig ist?
https://uk.linkedin.com/in/peter-georgallou-08b16140
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von samsara

Hilfreich
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Handgebaute Fahrräder sind der Nischenmarkt im Nischenmarkt. Kleines Spezialpublikum und noch kleineres Budget sorgen weder für eine erhöhte Anzahl von Klicks noch von mehr verkauften Ausgaben, Abos oder Anzeigen. Uns Nerds hier mag das evtl. noch interessieren (mich persönlich eher nicht so), aber normale Menschen wollen einfach nur ein Fahrrad haben, egal wie und wo das zusammengebraten wurde.
 
Hab ich mich auch schon gefragt. Finde das Video von GCN überhaupt nicht gut. Irgendwie wirkte es so, als hätte er überhaupt keine Ahnung.
Leider wirkte das Video von rennrad-news auch eher wie ein Schulprojekt. Viele komische Interviews mit seltsamen Vibes und die Räder dann kaum abgelichtet.
Was ich mich bezüglich der Bespoked gefragt habe: Was hat es mit dem Star Wars Thema auf sich?
 
Was ist denn die deutsche Fachpresse für sowas? Welches Magazin, welchen Internetseite müsste ich lesen um über sowas (auch außerhalb einer Messe) informiert zu sein?
Ich würde Rennrad-News nicht unbedingt als Fachpresse für solche Räder betrachten.


Weil der einer der Organisatoren Petor Georgallou als Autor/Fotograf für Radvist tätig ist?
https://uk.linkedin.com/in/peter-georgallou-08b16140
Ich danke Dir vielmals, denn das sind bereits sehr ausschlaggebende Gründe für mein Nichtverstehen der Sachlage.

In der Tat gibt es in Deutschland offensichtlich entweder keine Fachpresse (oder nur eine in kleinem Rahmen, die mir vermutlich nicht geläufig ist).

Und dass einer der Organisatoren von Bespoked gleichzeitig als Autor/Fotograf für the radavist tätig ist, erklärt natürlich sofort die dortige, erstklassige fotografische Berichterstattung darüber. :idee:
 
Handgebaute Fahrräder sind der Nischenmarkt im Nischenmarkt. Kleines Spezialpublikum und noch kleineres Budget sorgen weder für eine erhöhte Anzahl von Klicks noch von mehr verkauften Ausgaben, Abos oder Anzeigen. Uns Nerds hier mag das evtl. noch interessieren (mich persönlich eher nicht so), aber normale Menschen wollen einfach nur ein Fahrrad haben, egal wie und wo das zusammengebraten wurde.

Das Fahrrad taugt in Deutschland halt nicht so sehr als Statussymbol. (…)
…ich denke, das sind die plausiblen Begründungen, warum eine solche Spezial-Messe hier in Auto-Deutschland einfach Keinen (abseits unserer kleinen Mini-Blase hier vielleicht) interessiert. Deutschland ist auch einfach kein Fahrradland - geschweige denn eine Radsport-Nation, wobei diese Messe mit Radsport ja eh nichts zu tun hat.

Ich meine aber wahrzunehmen, dass das Rad - sicher auch durch die ganzen Pedelecs - auch hierzulande als urbanes Fortbewegungsmittel an Bedeutung zunimmt. So scheint es zumindest in Bremen, wobei ich Bremen ähnlich wie Münster als „Fahrrad-Stadt“ bezeichnen würde; zumindest im deutschen Vergleich. Vielleicht führt das dazu, dass eine solche Messe wie die BESPOKED, von der auch ich erst vor zwei oder drei Tagen hier über das Forum etwas mitbekommen habe, in 5-10 Jahren gebührende Aufmerksamkeit erhält.

Veranstalte mal irgendeine Kuhdorf-Auto-Tuning-Messe,… oder ein KfZ-Oldtimer-Ausstellung… da sähe das ganz anders aus.
 
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The Radavist trifft ein viel größeres Publikum, schon allein wegen der Sprache. Mir fällt keine deutschsprachige Seite ein, die derartigen Content in der Qualität liefert. So gesehen finde ich es schon toll hier überhaupt etwas zu sehen/lesen und der breiten Masse, die hier vertreten ist, auch mal einen Blick über den Tellerrand zu geben.

Und letztendlich ist und bleibt D ein Autoland, leider. Schaue ich mir an was hier so auf der Straße rollt, dann sind 99% eh nur Radnutzer. Oder warum fahrt ein Großteil mit dem MTB/FULLY + Rucksack oder anderem schweren und falsch genutztem Gerät zur Arbeit?! Mag in anderen Regionen, besonders Großstädten, anderes sein..
 
Vielen Dank auch für Eure anderen Rückmeldungen, da ist einiges sehr Interessantes (und leider auch einige traurige Wahrheiten über unser Land) dabei. :daumen:
 
Leider hab ich es nicht nach Dresden geschafft. Ich beobachte die Bespoked schon seit längerem, allerdings war der Aufwand bisher dann doch sehr hoch dafür extra nach England zu fahren. Ich hoffe, dass es auf dem Kontinent nicht eine Eintagsfliege war. Mal sehen.
Ich finde aber schon, dass man mit schönen Rädern, egal ob Vintage oder besonderes neues Rad, beeindrucken kann. Ich mache es immer an Werbung und Filmen fest. Es fällt doch schon sehr auf, wie oft schicke Räder im Hintergrund an den Wänden hängen.
Auch wenn die Zielgruppen sich sehr unterscheiden, die drei großen Messen kollektif bike fair, Cyclingworld und Velo ziehen ein großes Publikum an.
Ich werde mir am Wochenende mal die Berichte über die bespoked zu Gemüte führen.
 
Selbst Rennrad News hätte hier mehr liefern können, auch wenn es dort bislang einen Filmbericht und einen 1. Teil eines Fotoberichts gibt (ein 2. Teil wird hoffentlich folgen) - also doch noch eine recht anständige Berichterstattung.
Ich denke, da wird noch ein bisschen mehr kommen, wenn auch verteilt auf den diversen Ablegern, bei Nimms Rad gibt es schon einen Teil 2 über Cargoräder:
https://www.nimms-rad.de/news/bespoked-dresden-2023-lastenrad/Leider sieht man im Video zu viel Kommentator als Räder.
 
Um wohl zu diesem Thema Zugang zu finden sind Jahre nötig oder ein Anschub von Außen. Ich habe vor 25 Jahren mit nem 5 Gang Damen"renner" angefangen für tägliche Fahrten zur Arbeit. Vom Kollegen habe ich sein Drittrennrad gekauft. Irgendwann später dann ein Fitnessrad von Aldi. Das Aldirad war den täglichen Ansprüchen nicht gewachsen. 2008 kam dann auf anraten meines Fahrradhändlers was hochwertiges (Quantec SLR mit XT). Das hat mich über 50.000 km getragen. Mir hat der Rahmen gepasst und ich habe nicht wirklich was vermisst.
Vor 2 Jahren sollte es was Neues sein und im Lastenheft stand Rennradlenker, Rohloff, haltbarere als die XT. Ich weiß um Krautscheid in Bochum. Am Ende ist es ein Poison geworden, weil das auch alles bot. Ich fühle mich drauf wohl.
Bei mir ist das Interesse an älteren Rädern (auch Stangenware) dadurch gegeben , daß ich generell ungern entsorge, wenn es denn zu reparieren ist. Und auch HandwerkKunst fasziniert mich. Für alle 10 Jahre mal ein Fahrrad kaufen lese ich keine Fahrrad Medien.
 
Um wohl zu diesem Thema Zugang zu finden sind Jahre nötig oder ein Anschub von Außen.
Das glaube ich auch.

Ich habe vor Jahren mal beim Grillen in einer Runde mit Leuten, die alle reglmässig Rad fahren, aber keine Radnerds sind das Thema "Massrahmen" diskutiert.
Das braucht keiner und dass es nicht nur um "auf Mass" sondern auch um "auf Zweck" geht versteht dann schon überhaupt niemand mehr.

"So besonders ist mein Körper nicht - bin immer gut klargekommen."
"Macht man halt 'ne Tasche und Schutzbleche ran - wo ist das Problem?"
"Ich habe Akkuleuchten - die sind super. Nie wieder Kabel".
"Ich habe so Steckschutzbleche - funktioniert gut."

So auf dem Level ist man da unterwegs.

Es hat sich durch die Pedelecs und den Bikeboom allgemein ja schon soviel geändert, dass man nicht mehr für bekloppt erklärt wird, wenn man 1000 EUR für ein Rad ausgibt.
 
Als Anwohner hatte ich zwar davon gehört, konnte aber auf der Website nicht so viel Interessantes finden. Ich bin trotzdem mal gucken gefahren. Leider kam ich erst zwei Stunden vor Schluß an. Vor Ort sah es von außen auch nicht sonderlich einladend aus und wirkte auf mich eher wie so ein Szene-Ding für Insider. Alle mit Bart, Radkäppi und Tatooos uniformiert.
Da bin ich bissel rumgeschlichen und wieder nach Hause gefahren.
 
Gibt es in Deutschland zu wenige Begeisterte für diese Art von wirklich besonderem und einzigartigem Rahmenbau.
Es ist mE eine Sache des Blickwinkels. Ich persönlich bin froh dass es in der Branche noch Nischen gibt, die nicht von der Business-Maschine vereinnahmt und versaut worden sind, und wo nicht nur die reine Ökonomie den Ausschlag gibt. Das darf sich auch nicht zu einem Mainstream entwickeln, denn dann verliert es seinen Charme. Diese Nostalgie lasse ich mir als Alter Sack nicht nehmen! :daumen:

Viele Grüße!

Karl
 
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