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Vorbaulänge 90mm

Nemohinano

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Servus leute!

ich habe mir letzten oktober mein erstes rennrad gekauft. zwar noch nicht viel damit gefahren (höchstens 800- 1000km) aber ich merkte schnell das es nicht so richtig passt. ich hatte immer sehr schnell schmerzen in den handgelenken, in den schultern und im kreuz.
ich bin dann zu einem spezialisten gegangen und habe ein professionelles bikefitting machen lassen.
er meinte das mein vorbau für mich zu lang wäre (110mm) und ich sollte auf einen 90mm wechseln.
dazu muss aber gesagt werden das mein rechter arm leicht kürzer ist (ca.2cm) und er maß am rechten arm. hab jetzt noch den original vorbau drauf.
das bike passt jetzt soweit. bis auf die schulterschmerzen rechts wenn ich bremse.
habe mir inzwischen einen neuen vorbau bestellt mache mir aber große sorgen ob der kurze vorbau das richtige ist (ich weiß: probieren geht über studieren).

hat jemand erfahrung mit dem fahrverhalten mit einem 90er vorbau?
ab welcher geschwindichkeit wird er "unfahrbar"?
ist ein 110mm vorbau zu einem 90er ein großer unterschied im lenkverhalten?

ps.: das rad sollte für alles geeignet sein. bergauf, bergab und eben!

mfg nemo (ein besorgter neuling)
 
Ich fahre ein 90er, kann keine Unfahrbarkeit feststellen, egal bei welcher Geschwindigkeit. Ehrlich gesagt hab ich persönlich auch keinen großen Unterschied zu meinem vorherigen 110er festgestellt, auch wenn da jetzt bestimmt einige aufschreien und mich der Lüge bezichtigen werden ;)
 
Ich habe ebenfalls einen 90mm Vorbau - vom Fahrverhalten absolut unkritisch, egal bei welcher Geschwindigkeit.
Und wenn es Dir auch noch hilft, schmerzfrei zu fahren, dann gibt es keinen Grund den Vorbeu nicht zu tauschen :daumen:
 
Erfahrungsgemäss fahren sich Vorbauten erst ab unter 70mm giftiger. Bei 90 merkst noch gar keine Änderung gegenüber 110.
Bei meinem neuen Rahmen war ab Werk ein 95er dran........
 
Auf den ersten Metern wirst Du vielleicht einen Unterschied beim Lenken merken, danach wird sich Dein Körper dran gwöhnen und alles ist wieder beim alten. Nur Mut, das wird schon:daumen:
 
ich bin dann zu einem spezialisten gegangen und habe ein professionelles bikefitting machen lassen.
er meinte das mein vorbau für mich zu lang wäre (110mm) und ich sollte auf einen 90mm wechseln.

Buchstaller, wa? :D

Die Frage wie ein 90er Vorbau das Lenkverhalten ändert hängt vor Allem von der Frage ab, welche Rahmengröße Du denn fährst. Bei einem 52er Rahmen kannst Du einen 90er zum Beispiel schon als kurzen Standard nehmen, bei einem 60er Rahmen würdest Du dagegen definitiv ein seltsames Lenkverhalten spüren.

Relevant ist hauptsächlich der vordere Schwerpunkt. Er sollte beim Griff der STI/Ergos etwa im Lot über der Vorderrad-Achse liegen. Fährst Du ein kleines Rad, hast Du ein kurzes Steuerrohr, fährst Du ein großes Rad, hast Du ein langes. Da das Steuerrohr einen Winkel <90° hat, entfernt sich die Vorbauklemmung weiter vom Lot der Vorderrad-Achse, je länger das Steuerrohr ist.

Deshalb quasi: je länger das Steuerrohr, desto länger der Vorbau.
 
danke für die schnellen antworten! sie beruhigen mich ein wenig!
@T-Io: es ist ein 56er endurance rahmen. von haus aus war der 110er verbaut. auf dem 52er rahmen dieser marke ist bereits ein 100mm vorbau von haus aus verbaut.
 
Relevant ist hauptsächlich der vordere Schwerpunkt. Er sollte beim Griff der STI/Ergos etwa im Lot über der Vorderrad-Achse liegen. Fährst Du ein kleines Rad, hast Du ein kurzes Steuerrohr, fährst Du ein großes Rad, hast Du ein langes. Da das Steuerrohr einen Winkel <90° hat, entfernt sich die Vorbauklemmung weiter vom Lot der Vorderrad-Achse, je länger das Steuerrohr ist.
Den Satz verstehe ich jetzt nicht.
"Vorderer Schwerpunkt"? IMHO gibt es nur einen Schwerpunkt.
 
soweit ich das verstehe meint er/sie dass das körpergewicht nun etwas weiter hinter der vorderachse liegt und somit der schwerpunkt nach hinten verschoben wird.
ich hab nun übrigens den kürzeren vorbau verbaut.
kreuzschmerzen = weg
schulterschmerzen = weg
handgelenksschmerzen = weg

hab nur ein leichtes flattern bemerkt als ich mal bei einer abfahrt 65 km/h erreicht habe. ist aber sicher nur gewöhnungsache.
 
Den Satz verstehe ich jetzt nicht.
"Vorderer Schwerpunkt"? IMHO gibt es nur einen Schwerpunkt.

Ist vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt, aber es geht um die Gewichtsverteilung zwischen den zwei Kontaktpunkten zur Straße. Die liegen im Lot unter den Naben.
Hast Du zu wenig Gewicht auf dem Hinterrad, rutscht es Dir durch und kann weniger Kraft übertragen. Bei zu wenig Gewicht auf dem Vorderrad leidet dagegen das Lenkverhalten.

Als gute Faustformel für die Vorbaulänge kann deshalb gelten, dass die Schremshebel etwa im Lot über der Achse des Vorderrades liegen sollten.
 
Ich fahre sogar einen 70mm Vorbau. (Rad ist mir leider einen Tick zu groß).
Ein leichtes Flattern meine ich bisher nur beim Freihändig-Fahren gespürt zu haben, da ist die Lenkung etwas unruhig. Ansonsten meine ich aber, dass es schon sehr direktes Lenkverhalten gibt.
 
hab nur ein leichtes flattern bemerkt als ich mal bei einer abfahrt 65 km/h erreicht habe. ist aber sicher nur gewöhnungsache.
Was aber nichts mit dem Vorbau zu tun haben dürfte. Die Vorbaulänge wirkt sich ja durch die Hebellänge auf das Lenkverhalten aus. Wenn ich auf der Geraden Schlenker mache, arbeite ich zu viel am Lenker und diese Schlenker fallen mit zunehmend kürzerem Vorbau heftiger aus. Das verstehe ich darunter, dass ein Rad "nervöser" wird.
 
aber es geht um die Gewichtsverteilung zwischen den zwei Kontaktpunkten zur Straße.
Eben, darum geht es.
Das hat aber nichts direkt mit der Vorbaulänge zu tun. Im Idealfall hat man den "lastfreien" Lenker, dh man stützt sich nicht mit den Händen am Lenker ab, sondern die ganze Last wird mit der Rumpfmuskulatur getragen.
Die Lastverteilung hängt nur von der Lage des Gesamtschwerpunkts ab und der ändert sich je nach Sitzposition und Körperhaltung (worauf die Vorbaulänge einen Einfluss hat, aber normal sollte die Vorbaulänge sich nach der gewünschten Sitzposition richten und nicht umgekehrt)
 
Ein leichtes Flattern meine ich bisher nur beim Freihändig-Fahren gespürt zu haben, da ist die Lenkung etwas unruhig.

Der einzige Moment in dem Du den kurzen Vorbau zu spüren meinst ist der, in dem er effektiv auch komplett demontiert sein könnte, weil Du ihn (oder den Lenker) eh nicht anfasst?
Das klingt nach wenig Zusammenhang. :rolleyes:


Im Idealfall hat man den "lastfreien" Lenker, dh man stützt sich nicht mit den Händen am Lenker ab, sondern die ganze Last wird mit der Rumpfmuskulatur getragen.

Ich glaube da bringst Du zwei Dinge durcheinander: von der Kraftübertragung her ist es klar besser, das Maximum an Gewicht über den Rumpf auf die Pedale zu bekommen - Vergleich dazu ist der Wiegetritt, bei dem man sich durch ziehen am Lenker sogar versucht etwas "schwerer" zu machen.
Vom Handling bzw. Fahrverhalten her ist allerdings wenig Gewicht auf dem Vorderrad nicht unbedingt der Idealfall. Etwas ausgeholt: jeder (ehemalige) VW Käfer-Fahrer versteht das, wenn er sich an das unterschiedliche Fahrgefühl zwischen vollem und leerem Tank erinnert.

Deutlich wird es, wenn man es abstrahiert: das Optimum für den Vortrieb wäre, alle Last auf dem Hinterrad und keine auf dem Vorderrad, da Letzteres nur Rollwiderstand aber keinen Antrieb erzeugt. Es "kostet" nur.
Allerdings lenkt es sich dann schlecht. ;)
 
Vom Handling bzw. Fahrverhalten her ist allerdings wenig Gewicht auf dem Vorderrad nicht unbedingt der Idealfall.
Ich schreibe vom "lastfreien Lenker" nicht vom lastfreien Vorderrad!
Wenn dein Schwerpunkt genau zwischen den Rädern liegt, sind beide Räder gleich belastet, egal wie stark du dich auf den Lenker stützt. Die Lastverteilung hängt nur von der Lage des Schwerpunktes ab.
Wenn du dich ständig am Lenker abstützen musst, schmerzen schnell deine Hände/Arme/Schultern und schlafen ein. Darum ist es ideal, wenn du so fahren kannst, dass die Hände nur auf dem Lenker liegen ohne das du dich darauf stützen musst.
 
Bei Rädern mit Komfortgeometrie dürften die Schalthebel sich kaum im Lot mit der Radachse befinden, denn diese Räder haben in der Regel einen längeren Radstand bei zugleich kürzerem Oberrohr.

Ich finde für das Fahrverhalten die umgekehrte Ausrichtung kritisch, wenn also aufgrund der heute auch bei Standard-Rennern gängigen Geometrie (starke Sattelüberhöhung, langer Vorbau, kurzer Radstand) sich Sitzposition und Gewicht zwangsläufig nach vorne verschieben. Dadurch kann in einer nassen Kurve das Vorderrad wegschmieren, wie man das bei Profis ja auch zunehmend beobachten kann. Insoweit kann ein kürzerer Vorbau das Rad durchaus sicherer machen.
 
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