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unterwegs mit dem klassiker

Wasserspiele

Sonntag war ich mal wieder unterwegs. Dieses Mal sollte Wasser meinen Weg begleiten. Ein Fluss, ein See, ein Bach, zwei Kanäle, ein Hafen und ein Gewitter sorgten für reichlich Wasser auf meiner Tour. Statt mit einem meiner Klassiker fuhr ich die Strecke mit meinem hässlichen Entlein. Nicht wirklich ein Klassiker, sondern ursprünglich mal als normales Stadtrad gekauft, habe ich das Rad so verändert, das es zumindest eine Gemeinsamkeit mit meinen Klassikern hat, den Rennlenker. Einige Veränderungen sind noch geplant (Federung weg), aber aus dem hässlichen Entlein in "fröhlichem" schwarz wird niemals ein schöner Schwan. Leider gab es das Rad damals nur in mattschwarz in meiner Rahmengrösse.

Aber nun zur Tour. Gegen Mittag startete ich bei trockenem aber bewölktem Wetter in Dortmund und erlebte schon auf Phönix-West eine Überraschung. Hier fand ein Treffen klassischer Automobile statt. Nun bin ich nicht gerade Autofan, aber trotzdem weckte ein Gefährt uralte Kindheitserinnerungen.
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Mein Vater besass in den 60er Jahren einen hellblauen VW Kastenwagen T1. Ich kann mich noch erinnern wie ich vorne auf der durchgehenden Sitzbank zwischen meinen Eltern sass und durch die geteilte Frontscheibe schaute. Auch an das blecherne Geräusch des Boxermotors im Heck kann ich mich noch gut erinnern. Einige Erlebnisse bleiben einfach im Gedächtnis haften.

Von hier fuhr ich über die Trasse des feurigen Elias nach Phönix-Ost und über den Emscherweg weiter nach Aplerbeck. Hier wartete die nächste Überraschung auf mich.
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Zwischen dem alten Rathaus und Haus Rodenberg machte sich ein mittelalterlicher Markt breit. Einige Stände mit schönen Gewändern erregten meine Aufmerksamkeit. Ich sah mich schon als Burgfräulein. Leider musste ich weiter, da noch einige Kilometer auf mich warteten. Die Sonne kam jetzt ab und zu durch und die Temperaturen liessen gerade so kurze Ärmel zu.

Über den Emscherweg erreichte ich schliesslich den Emscherhof. Hier war sehr viel los. Leider waren die meisten Besucher mit der Blechkutsche angereist. Dabei ist die Gegend gerade mit dem Rad sehr reizvoll. So machte ich mich ohne Aufenthalt auf den Weg der Emscherkunst.
Unterwegs gab es Kunst ganz anderer Art zu sehen: Landschaft.
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Schliesslich erreichte ich den Phönixsee. Hier wurde es richtig voll. Als Naherholungsgebiet ist der neu angelegte See ein voller Erfolg.
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Aber rudern statt Rad fahren? Ach nö. Ich fuhr lieber weiter.

Ein paar hundert Meter weiter dann die Hörder Burg. Wirklich viel ist nicht aus dem Mittelalter geblieben. Das meiste wurde im 19. Jahrhundert um oder neu gebaut. Schön ist sie trotzdem, unsere Burg mit dem Hörder Bach davor.
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Nun fuhr ich über Schleichwege bis in die City. Dort stiess ich auf das Dortmunder U, den markanten Brauereiturm aus den 20er Jahren und eines der Wahrzeichen unserer Stadt. Hier wurde früher Dortmunder Union Bier gebraut.
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Ein paar Kilometer entlang der Hauptstrasse legte ich im Eiltempo zurück. Der Verkehr hielt sich am Sonntag zum Glück in Grenzen.
Schliesslich erreichte ich wieder den Emscherweg Richtung Norden.

In Mengede erreichte ich die Überflutungsbecken die dafür sorgen sollen das die Emscher nichts überschwemmt.
Hier stiess ich auf ein Objekt das wie eine Raumkapsel oder ein U-Boot wirkte. Es soll sich um eine Vogelbeobachtungsstation handeln und zur Emscherkunst gehören.
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So nüchtern wie es von aussen wirkte, so überraschender war der Blick ins Innere.
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Gemütlichkeit des 19. Jahrhunderts. Für mich wirkte das Ganze als wäre es einem Roman von Jules Verne ("Von der Erde zum Mond", "Reise zum Mittelpunkt der Erde") entsprungen. Doch so bequem die Sessel und das Sofa auch wirkten, ich musste weiter.

Bei Mengede und vor allem dahinter ist die Emscher noch kanalisiert.
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Aber auch in diesem Bereich wird die Emscher noch renaturiert. Der Mensch versucht das zu reparieren was er zerstört hat.

Kurz vor Henrichenburg wurde der Himmel richtig schwarz und ich geriet in ein Gewitter. Zum Glück waren die Blitze ein paar Kilometer weg und entfernten sich. Ich schaffte es gerade so meine Regenjacke anzuziehen, bevor ich komplett durchnässt war.
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In Henrichenburg drehte ich dann ab und fuhr ein Stück am Rhein-Herne-Kanal entlang. An den Schleusen zum Dortmund-Ems-Kanal kehrte ich dann ein und liess mir Bandnudeln mit frischen Pfifferlingen und ein alkoholfreies Bier schmecken. Frisch gestärkt und wieder mit etwas Sonne, machte ich mich nach dem Gewitter wieder auf den Weg. Zunächst führte dieser mich nach Waltrop.

Hier hält man die Zeit des Bergbaus immer noch in Erinnerung.
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So fuhren die Kumpel früher zur Schicht und wieder nach Hause. Mein Grossvater war Bergmann und hat viel aus dieser Zeit erzählt.
Das Fahrrad war das Fahrzeug des "kleinen" Mannes (und der Frau). Ein Auto konnte sich bis in die 50er Jahre kaum jemand leisten.

Zwischen Waltrop und Brambauer fuhr ich ein paar vielversprechende kleine Wege und Strassen, die mich jedoch im Kreis führten. Schön zu fahren waren sie trotzdem. Schliesslich erreichte ich wieder den Dortmund-Ems-Kanal und fuhr bis zum Dortmunder Hafen.

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Es soll sich um den grössten Kanalhafen handeln. Dortmunds? NRWs? Deutschlands? Europas? Der Welt? Keine Ahnung. Halt ein grosser Hafen. Und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Dortmund.

Von hier fuhr ich direkt in die City, vorbei am Dortmunder U und über Phönix-West Abends zurück nach Hause. Ab dem späten Nachmittag war es selbst für einen Sonntag sehr ruhig. Das lag wohl an der Europameisterschaft und der deutschen Mannschaft. Die beste Zeit um Rad zu fahren.
Knapp 100 km waren ok für eine Halbtagestour. Und bis auf das Gewitter blieb ich auch trocken.
Und was ich sonst noch sagen möchte? Wer noch nie mit dem Rad durchs Ruhrgebiet gefahren ist, sollte das unbedingt mal machen. Es lohnt sich.
 

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Re: unterwegs mit dem klassiker
Regen gibt es bei uns heuer auch genug.

Darum habe ich das Donaukraftwerk Greifenstein mit seinen Überläufen

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auch schon umgetauft - das neue Ziel meiner Hausrunde "Griffinstone Falls" :D

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Die Auarme sind schon wieder knallvoll :eek:

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Ein bisserl geht noch ...

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Ständige Begleiter sind ....

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... die dunklen ...

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bedrohlichen Wolkenberge :eek:

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Es lohnt sich doch, ein Sonntagskind zu sein - wieder einmal trocken geblieben :daumen:

und für die nächsten Tage wird Badewetter gemeldet :p
 
So, nach einer guten Woche Forumsabstinenz melde ich mich mal mit ein paar Bildern.
Ich war Radeln;-)
Seit einigen Jahren habe ich mir vorgenommen mal die Alpen zu überqueren. An sich keine großartige Sache, aber irgendwie kam immer was dazwischen, meist Wetter.
Sonntag vor einer Woche sollte es losgehen. Zusammen mit einem lieben Forumskollegen wollten wir gemütlich in 4 Tagen von München zum Lago di Garda pedalieren.
Leider konnte der Kollege aus gesundheitlichen Gründen nicht mitkommen und zudem war mal wieder Dauerregen angesagt. Am Samstag war gutes Wetter. Daher habe ich mich entschlossen einen Tag vorher wenigstens im Trockenen loszufahren; alleine.

Bei Bad Tölz sind die Berge schon richtig nah.
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Bereits in Lenggries hat es ordentlich angefangen zu regnen. Weiter ging's über die Jachenau zum Walchensee. Immer noch Regen, aber Sandstrand;-)
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In Mittenwald hörte der Regen dann langsam auf und die erste größere Steigung war zu bewältigen. Aber nicht dramatisch. Danach ging es über ein Hochplateau Richtung Inn mit einer schönen Abfahrt nach Telfs.
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Die erste Übernachtung war in Stams geplant. Dort waren zwar viele Touristen/Pilger beim Kloster Stams unterwegs, aber es gab merkwürdigerweise keine Übernachtungsmöglichkeit.
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Ein paar km weiter kam ich dann rechtzeitig vor dem nächsten Regen in einem recht urigen Gasthof unter.
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Der Regen wollte auch am nächsten Tag nicht leichter werden. Zudem machte mein Knie Probleme, sodass ich ernsthaft über einen Abbruch der Tour nachdachte. Aber die nächste Etappe nach Nauders war nicht so weit, die Pillerhöhe, die recht eindrucksvoll aber mit vielen Höhenmetern versehen sein soll, wurde aus dem Programm gestrichen. Gesehen hätte ich da vermutlich eh nicht viel bei dem Mistwetter.

Hinter Landeck geht's dann schön langsam bergan Richtung Reschenpass. Das Handy, auf dem meine Route gespeichert ist, war wasserdicht verpackt.
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Oben angekommen in Nauders war ich patschnass. Die Regenklamotten hatte ich zwischenzeitlich abgelegt. Es war kalt, die Berge waren wolkenverhüllt, die Pension, in der ich absteigen wollte, war nachmittags geschlossen. Prima. Ab in den nächsten Gasthof… Speckknödelsuppe gab's. Genau das was ich wollte:) Der freundliche Kellner hat mir angeboten die Klamotten in den Hoteltrockner zu stecken. Das Angebot hab ich gerne angenommen. Die Pension hatte auch noch ein Zimmer frei. Alles gut!

Schloss Naudersberg:
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Nach ein paar Kilometern am nächsten Morgen war ich dann über den Reschenpass. Genau an der Italienischen Grenze rissen die Wolken auf. Bestes Wetter am Reschensee.
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Von dort flog ich mit Rückenwind knappe 2000 Höhenmeter durchs schöne Vinschgau auf wunderbaren, gut ausgeschilderten Radwegen durch Obstplantagen runter nach Meran. Herrlich.

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Erste Pizza in Italien (es sollten noch etliche folgen;-))
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Weiter ging’s nach Kaltern. Dummerweise hatte ich dem Navi als Ziel den Kalterer See angegeben. Ich konnte ja nicht ahnen, das Kaltern ein paar hundert Höhenmeter über dem See liegt. Darauf hatte ich eigentlich bei 38 Grad und leeren Trinkflaschen keine große Lust mehr. Half aber nix…
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In Kaltern ist’s natürlich Pflicht Wein zu trinken, obwohl ich sonst eigentlich abends ein kühles Bier bevorzuge.
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Am letzten Tag der Reise musste ich noch über einen kleinen Pass vor Torbole.
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Noch ein paar Kilometer bis zum Ziel nach Cassone, wo die nächste Pizza wartete.
Abends hab ich noch eine längere Weile den wunderbaren Blick vom Balkon genossen.
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Mittwoch war Pause. Donnerstag und Freitag hab ich noch 2 schöne Runden am Gardasee gedreht. Einmal mit „viel Berg“ und einmal flach am See entlang.
Garda:
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Torri:
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Am Samstag kam meine Frau über’s Wochenende um mich dann am Montag mit Rad und Gepäck im Auto wieder nach München mitzunehmen.
Vorher allerdings musste ich noch meine „Frühstücksrunde“ auf der Via Panoramica über Malcesine absolvieren.
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Schön war’s!

Grüße

Klaus

ps Für die Statistik: gesamt 690 km, 7060hm
 
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Sehr schön, hat richtig Spaß gemacht, zu lesen. Sowas spukt mir ja auch im Kopf herum.. Was für eine Übersetzung hast du gehabt?
 
Sehr schön, hat richtig Spaß gemacht, zu lesen. Sowas spukt mir ja auch im Kopf herum.. Was für eine Übersetzung hast du gehabt?

Danke.

30/27. Gefahren bin ich aber max. 30/25 (bis auf ein paar Ausnahmen). Das 3. Kettenblatt brauchte ich aber mit Gepäck durch die Berge schon recht oft…
 
sehr schöner Bericht und super Bilder :daumen:

Was ist der Vorteil, wenn man die Packtaschen (nur) vorne anbringt?
Bin ich noch nie gefahren...ist es nicht recht instabil oder träge von der Lenkung her?
 
sehr schöner Bericht und super Bilder :daumen:

Was ist der Vorteil, wenn man die Packtaschen (nur) vorne anbringt?
Bin ich noch nie gefahren...ist es nicht recht instabil oder träge von der Lenkung her?
Für 4 Packtaschen hatte ich zu wenig Gepäck;-)
Aber im Gegenteil: Die Lenkerei wird durch das Gepäck vorne (und möglichst tief) deutlich stabiler. Das hängt aber auch von der Geo des Rahmens ab. Von Vorteil ist ein steiles Steuerrohr und eine Gabel mit wenig Vorbiegung. Etwas träger lenkt es sich natürlich schon. Daran gewöhnt man sich aber schnell.

edit: Ein Bild möcht ich noch nachschieben. Das passt nicht mehr in die 2 Beiträge rein.
Radlweg im Vinschgau:
vinschgau.jpg
 
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dankeee, ja...exif-datei sagt mir natürlich etwas. Ich komme nur immer bei den Fotos nicht an alle Daten ran...evtl liegt es an meinem browser?
Oder ich stell mich zu doof an :oops:

Mein neuer Opera kann es auch nicht mehr (oder ich habe die Funktion noch nicht gefunden) aber so ein Bild is schnell gespeichert und dann die Daten in der Windows Fotoanzeige abgefragt. ;)
 
Ich sehe gerade, dass du ebenfalls den "Finn" Handyhalter benutzt. Habe ihn auch seit gut einem Jahr im Einsatz, an allen Rädern und auch im Freundeskreis hat er sich mittlerweile durchgesetzt. Mit was hast du dein Smartphone wasserdicht eingetütet?
 
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