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Sind Jedermannrennen überhaupt noch Fair?

bachi
Um beim flachen GCC-Rennen in der Spitzengruppe/Spitzenfeld/Hauptfeld oder wie auch immer man es nennen will mitzufahren, sollte man normalerweise schon mindestens 5000km im Jahr trainieren denke ich auf der kurzen Distanz, wenn man ein paar (sagen wir mal 3-6) Jahre lang fährt. Auf der langen Distanz eher schon 7000km. Wenn man natürlich mit 40 erst angefangen hat, dann wird man wahrscheinlich mehr brauchen als jemand der unter 30 ist; ich jedenfalls fahre ca. 7000km/Jahr.
Ist auch von Typ zu Typ unterschiedlich, hängt auch viel vom Geschick/Renngespür/Rennerfahrung ab, wie man fährt, man kann ungeschickt fahren und muss ständig Löcher zufahren mit 50 oder man fährt geschickt und gondelt gemütlich rum.
Wenn man allerdings nicht nur in der ersten Gruppe reinkommen will, sondern in die Top 20 oder Top 10 fahren will, dann werden 5000km kaum reichen, gerade dann hängt aber auch noch mehr von Rennerfahrung, Gespür, Geschick und Endschnelligkeit ab. Glück spielt da auch ordentlich mit, ich hoffe immer noch darauf, dass z.B. ich, wenn mal wirklich alles passt auch mal so Platz 10-15 schaffe und nicht wie normal Platz 25-75 - mal sehen, ob das noch klappt.

Kann man also nicht so genau sagen, wieviel man trainieren muss, ich kenne z.B. einen, der ist ungefähr genauso fit wie ich, der lässt sich aber jedes Mal abhängen irgendwie, ich im Flachen dagegen eigentlich nie (am Berg allerdings leider sehr wohl); aber z.B. habe ich in Zwenkau eher Grundlagenausdauer mit ab und zu mal ner Minute Gummi geben gemacht und der hat sich da abhängen lassen, obgleich der in etwa gleich fit ist wie ich.
Im Feld mitfahren war jedenfalls (meiner Meinung nach) in Zwenkau und Dresden sehr leicht, in Frankfurt und Hockenheim etwas schwerer und in Bochum und Hannover nochmal schwerer, in Köln, Schleiz und Göttingen hatte ich keine Chance, da war ich nach jeweils spätestens 20km weg vom Fenster.
 
wie lange trainiert ihr denn, um bei so einem Rennen vorne mitzufahren? und wieviele km im jahr?

Die, welche ganz vorne mitfahren, machen wahrscheinlich nix anderes am Tag als auf´m Rad zu sitzen (ich meinerseits habe nicht soviel Zeit - gehe arbeiten, und Familie hat immer Vorrang)
Und ob sonst noch alles mit rechten Dingen zugeht - ich weiß es nicht...
 
Der Sieger von Dresden ist wohl in diesem Jahr schon mehr als 20 000 Kilometer gefahren. Das hat wohl mal ein Teamkollege von ihm im Feld gesagt und das macht dann natürlich schnell die Runde. Da war ich selbst dann auch baff, weil das schon extrem ist. Wenn man so eine Leistung hat, dann wäre sicherlich noch viel mehr drin als ein Jedermannfahrer. Da gibt es noch ein paar Stufen nach oben, die man betreten könnte.
 
Der Sieger von Dresden ist wohl in diesem Jahr schon mehr als 20 000 Kilometer gefahren. Das hat wohl mal ein Teamkollege von ihm im Feld gesagt und das macht dann natürlich schnell die Runde. Da war ich selbst dann auch baff, weil das schon extrem ist. Wenn man so eine Leistung hat, dann wäre sicherlich noch viel mehr drin als ein Jedermannfahrer. Da gibt es noch ein paar Stufen nach oben, die man betreten könnte.

Ehrlich?
Wer im August schon 20.000 Km in den Beinen hat, hat nixx im Kopf oder er labert. Tippe auf zweites, denn ersteres ist einfach mal physiologischer Dünnsinn.
Was es für Vollfreaks gibt.... sogar für den WINTERPOKAL hatte sich mal ein ganz besonders armer Typ (nannte sich "Norberto") den Jahresurlaub genommen, ist täglich wie ein Bekloppter auf seinem Daum rumgezuckelt, massives Aufbegehren des eigenen Körpers (Knie) wurde mit Diclo ruhig gestellt..... gewonnen hat er auch. Einen virtuellen Blumentopf der in der Wahrnehmung des emotional verarmten Midlifecrisisopfers wahrscheinlich den Reiz einer olympischen Goldmedaille oder wenigstens einer Dschungelcamp-Nominierung hatte :(
Wer ein großes Jedermann / Gran Fondo auf Sieg fahren will, muss schon mehr als Kompromisse eingehen.....:rolleyes:
Christian
 
20.000 km bis August (nehmen wir mal 30. Kalenderwoche) ... das wären im Durchschnitt ca. 95km pro Tag bzw. 666 km pro Woche bis dahin. Zeitaufwand 2,5 bis 3 Stunden pro Tag bzw. 17,5 bis 21 Stunden pro Woche. Die Zeit muß man erst mal haben. Ich meine mal gehört zu haben, dass Profis so im Jahr um die 40.000 km abspulen. Und die reißen aber auch gleich mal 3.500 km in 3 Wochen runter :)
Sagen wir mal so, Jedermannrennen sind zu Renner einer „offenen“ Klasse geworden, da darf halt jeder mitfahren. Ich habe mir die Fahrer der großen bekannten Jedermannteams in Dresden gesehen. Da sieht man auf den ersten Blick, dass der Radsport bei den Leuten die erste Priorität im Leben spielt. Es reicht ein Blick auf den Körperbau und die Fahrräder. Der Körperfettanteil dürfte dem der Profis nicht viel nachstehen. Die Siluette von oben bis unten eine Breite. Bei den Rädern echt tolles aktuelles Material, aber eben schon richtig gebraucht. Bei den Jahreskilometern keine Wunder. Wenn der "ware Jedermann" sein Rad vorm Wettkampf rausputzt, sieht man eben bei etlichen "Vornwegfahrer" das da neben dem Training nicht viel Zeit dafür bleibt. Und das ist ja auch nichts Schlimmes. Einem Laufrad bzw. Rahmen sieht man eben die Kilometer an.
Warum startet/fährt man Jedermannrennen eigentlich nicht wie sie letztendlich auch gewertet werden? nämlich nach Altersklassen. Da würden dann zumindest bei kleineren Events echte Rennen zustande kommen und nicht wie oben von bergabheizer beschrieben der vorn platziert sein, der am Besten mitrollen kann.
 
Zeitaufwand 2,5 bis 3 Stunden pro Tag bzw. 17,5 bis 21 Stunden pro Woche. Die Zeit muß man erst mal haben..
Ich kenn Leute, die stehen jeden Tag 2,5 bis 3 Std in der Küche oder schauen 4 Std Fernsehn. JEDEN TAG! Uuuunglaublich... Die Zeit muss man erst mal haben.

Ich hätte die Zeit. Aber ich ziehe es vor, diese Zeit eher auf dem Rad zu vertrödeln....



Und es soll Leute geben, die als Hobby eine mörderteure Kamera haben, oder gleich mehrere! Die knippsen natürlich bessere Fotos, als ich mit meiner Mobiltelefon-Knippse. Auch unverschämt, sowas!
 
komisch, dass hier immer noch diskutiert wird. ich habe manchmal das gefühl, dass hier viel neid mitschwingt. neid auf fahrer, die mehr zeit haben, bessere räder fahren.... mir ist es doch egal, wer da vorne die plätze eins bis 50 untereinander ausschiesst. ich fahre mein rennen, freue mich über gesperrte strassen, ne gute gruppe, ne gute zeit und das gleich doppelt :) ... thats it....
ach ja, und die die da vorne fahren, sind da, weil sie einfach schnell sind. ob gesponsert oder nicht, sie haben sich das erradelt....
 
Efix, da hast Du vollkommen recht. Alles ist relativ :)
Ich habe auch niemanden unterstellt, dass die Zeit auf dem Rad vertrödelt oder verschwendet ist. Es gibt aber noch viel mehr Aufgaben, die man normalerweise im Alltag zu bewältigen hat. Du bekommst Dein essen von jemanden zubereitet und einkauf geht für Dich Muddie? Die Dreckwäsche macht sich auch von allein sauber ... ich meinte das nicht besserwisserisch oder oberlehrerhaft. Die Zeit muß man wirklich erst mal haben. In vielen Fällen steht hinter solche einer Leistung immer noch Familie oder Partner, die dem Sportler dafür den Rücken frei halten.
 
einen Schnitt von >44 km/h hinlegen - wo soll das noch hinführen???

Was ich damit meinte:
2004) Jedermannrennen: Leipzig - Leipzig (flach), Sieger: 37km/h
2013) Jedermannrennen: Stadtkurs Dresden (flach), Sieger: 44,5km/h (dies ist schon Profi-Niveau)
2020) Jedermannrennen: (flach), Sieger: 50km/h??? :confused:
 
Efix, da hast Du vollkommen recht. Alles ist relativ :)
Ich habe auch niemanden unterstellt, dass die Zeit auf dem Rad vertrödelt oder verschwendet ist. Es gibt aber noch viel mehr Aufgaben, die man normalerweise im Alltag zu bewältigen hat. Du bekommst Dein essen von jemanden zubereitet und einkauf geht für Dich Muddie? Die Dreckwäsche macht sich auch von allein sauber ... ich meinte das nicht besserwisserisch oder oberlehrerhaft. Die Zeit muß man wirklich erst mal haben. In vielen Fällen steht hinter solche einer Leistung immer noch Familie oder Partner, die dem Sportler dafür den Rücken frei halten.
Nein, ich verdiene mein Geld & erledige meinen Haushalt selber. Ich habe eben Prioritäten. Wenn ich nächste Saison gerne in Jedermannrennen in die Top 5 fahren will, dann habe ich den Willen (Zeit/Fachwissen/Talent/Fleiß whatever) dazu und schaffe das auch. Und wenn nicht, dann sind es eben die andern schuld :D

Ich weiß auch, wie viel man trainieren müsste, um einen Marathon in unter 3 Std zu laufen. Bloß weil ich es mir und für mich selber nicht vorstellen kann/will, spreche ich niemandem, der es tut & kann, diese Tatsache ab.

Egal, wer welche Zeit für was auch immer 'aufbraucht' - you name it, irgendwer wird plärren. Also, Füße still halten und reflektieren ;)
 
Was ich damit meinte:
2004) Jedermannrennen: Leipzig - Leipzig (flach), Sieger: 37km/h
2013) Jedermannrennen: Stadtkurs Dresden (flach), Sieger: 44,5km/h (dies ist schon Profi-Niveau)
2020) Jedermannrennen: (flach), Sieger: 50km/h??? :confused:
wie war das wetter 2004? das starterfeld? ich glaube, man kann das nicht unbedingt vergleichen.... war die strecke jedesmal die gleiche? und: du verbesserst dich ja sicher auch von jahr zu jahr.... ich konnte meine zeit bei ruk z.b. binnen zwei jahre um zehn prozent verbessern. wenn ich also so weiter mache, werde ich in 20 jahren ganz oben stehen.... :D:D
 
tobiex68: Das Wetter spielt doch keine Rolle
Das Starterfeld? Jedermänner halt
Die Strecken? Flach und ähnlich
Klar hab ich mich auch verbessert - aber irgendwann sind halt Grenzen gesetzt
 
tobiex68: Das Wetter spielt doch keine Rolle
Das Starterfeld? Jedermänner halt
Die Strecken? Flach und ähnlich
Klar hab ich mich auch verbessert - aber irgendwann sind halt Grenzen gesetzt
ooch ich finde schon, das sturm oder windstille, dauerregen oder trockene strecke einiges ändern..... :) klar sind grenzen gesetzt, aber auch denen, die ganz vorne mitfahren. ich weiß für mich, dass ich da nie hinkommen werde..... aber wie gesagt, dass stimmt mich kein wenig traurig.....
 
Nein, ich verdiene mein Geld & erledige meinen Haushalt selber. Ich habe eben Prioritäten. Wenn ich nächste Saison gerne in Jedermannrennen in die Top 5 fahren will, dann habe ich den Willen (Zeit/Fachwissen/Talent/Fleiß whatever) dazu und schaffe das auch. Und wenn nicht, dann sind es eben die andern schuld :D

Ich weiß auch, wie viel man trainieren müsste, um einen Marathon in unter 3 Std zu laufen. Bloß weil ich es mir und für mich selber nicht vorstellen kann/will, spreche ich niemandem, der es tut & kann, diese Tatsache ab.

Egal, wer welche Zeit für was auch immer 'aufbraucht' - you name it, irgendwer wird plärren. Also, Füße still halten und reflektieren ;)

Oh mann, Du scheinst ja echt empfindlich auf sowas zu reagieren. Es ist mir doch Wurst, wieviel Zeit Du oder jeder andere in sein Hobby steckt. Ich habe es nur voller Bewunderung mal auf Woche bzw. Tage runter gerechnet, um solche eine KM-Leistung mit z.B. meiner vergleichbar zu machen. So kann ich meine Leistung im Rennen viel besser einschätzen. Und ein Forum ist dafür da sich auszutauschen und nicht um irgendwelche Füße still zu halten.
 
Um mal ein bißchen Dampf aus der Diskussion zu nehmen:

Es sind immer noch Jedermann-Freizeitrennen! Wenn das irgendjemand ernster nimmt als es ist - lasst ihn doch. Aber es geht doch eigentlich um den Spaß am Sport, das gemeinsame Erlebnis, den fairen Wettstreit (vor allem gegen sich selbst!) und den Kontakt zu Menschen, die ähnlich ticken!
Ich habe jahrelang Leistungssport (Leichtathletik, nicht Radsport!) betrieben, habe den einen oder anderen nationalen Titel im Kinder- und später im Juniorenbereich sammeln können und hatte mit 17 einen Vertrag. Bis Mitte 20 hat der Sport mein Leben bestimmt. Jetzt, 15 Jahre später, wundere ich mich immer wieder, wie verbissen und, ja ich schreib es mal so, unsportlich auf Spaßveranstaltungen gekrampft wird. Ich werde das nie verstehen.

Manchmal nimmt es sogar lustige Formen an. Im Spreewald belehrte mich mal ein Breitensportler (wirklich breit, der Breitensportler), dass mein Fahrrad (Stahl) viel zu schwer sei und meine Trinkflaschen (einfach zwei metallene SIGG-Pullen) unpraktisch und so weiter .... Wir verglichen dann schätzweise unsere Fahrradgewichte und ich meinte scherzhaft, er würde ja dank seines Bäuchleins immer noch mehr Ballast rumfahren als ich, hätte aber das Zehnfache (wenn´s reicht) bezahlt. Ich hatte mit einem versöhnlichen Lacher gerechnet, aber ich erntete ein eisernes Gesicht und ein gemurmeltes Schimpfwort! Erwartungsgemäß fightete der Breitensportler voll ab. Wir fuhren in unserer RR/Tria-Gruppe (kurioserweise nur zwei alte RRer und 5 ex-Leichtathleten) zügig aber hin und wieder quasselnd mit. Breiti konnte sich nicht verkneifen, am Ziel, er war natürlich vor mir drin und tatsächlich nicht schlecht gefahren, in meine Richtung zu rufen: "Na, von wegen Bauch, wa. Da musste noch lange träumen, bevor de ma so fährst wie ick!" Ich nickte nur zustimmend/verständnislos ob der Spaßfreiheit und meine Kameraden hatten noch wochenlang Munition, um mich aufzuziehen.

Nicht um missverstanden zu werden: die meisten Leute auf Jedermann-Läufen/Tria/Radrennen/RTF sind cool! Aber die paar Freaks schaffen es manchmal, einem den Spaß zu verderben.
 
Der Sieger von Dresden ist wohl in diesem Jahr schon mehr als 20 000 Kilometer gefahren. Das hat wohl mal ein Teamkollege von ihm im Feld gesagt und das macht dann natürlich schnell die Runde. Da war ich selbst dann auch baff, weil das schon extrem ist. Wenn man so eine Leistung hat, dann wäre sicherlich noch viel mehr drin als ein Jedermannfahrer. Da gibt es noch ein paar Stufen nach oben, die man betreten könnte.

20.000 Kilometer bis August ist für einen normal talentierten Menschen sicher kein Weg zu "höheren Stufen" - für einen Nicht-Profi ist das - selbst wenn der nur Teilzeit arbeitet - Raubbau am Körper. Irgendwann gilt der Satz "viel hilf viel" einfach nicht mehr.
Ich glaube aber ohnehin, dass euch da jemand einen Bären aufgebunden hat
 
Hallo Homunculus


sehr schön der Bericht.

...
Es sind immer noch Jedermann-Freizeitrennen! Wenn das irgendjemand ernster nimmt als es ist - lasst ihn doch. Aber es geht doch eigentlich um den Spaß am Sport, das gemeinsame Erlebnis, den fairen Wettstreit (vor allem gegen sich selbst!) und den Kontakt zu Menschen, die ähnlich ticken!
Hast vollkommen recht!
Ich denk' mir halt, - weshalb Missmut gegenüber "(Ex-)Profis in Jedermann-Freizeitrennen auftritt,- dass man es so vergleichen kann, als wenn ein Erwachsener in einem Wettkampf für Kinder teilnimmt. ;)
Das empfinden die wenigsten als "sportlich fair".

MfG
KLR
 
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