Ich glaube, das Dich Deine Bildung sehr behindert etwas Einfaches auch einfach zu betrachten. Und wichtiger Hintergrund also Allgemeinbildung fehlt dafür um nicht überheblich anderer Leute Grafiken herunter zu machen. Das verstehe ich nun.
Zum Hintergrund. Michele Ferrari betreute Lance A., der ja zum Vertreter des hochfrrequenten Pedalierens wurde und zur Diskussion im vergleich mit Ullrichs langsamen Stil bis heute anregte. Er war Sportmediziner, der in der Fuentes Affäire dann sehr negativ aufgefallen ist wie auch viele Deutschen Sportmediziner. Bekannt geworden ist er durch Stoffwechsel Simulationen und anderes zur Erklärung sportphysiologischer Vorgänge mit Bezug auf den Leistungssport.
Streng genommen besteht bis heute ein Zwist zwischen Biomechanikern und Sportmedizininern bezüglich der Erklärungen von sportlichen Vorgängen. Der Sportmedizinier ist seiner Messmethodik oft verhaftet und macht Fehler wenn es um die Terminologie bei Kräften, Impulsen usw. Geht. Der Biomechaniker verbleibt oft mit seinem Wissen im Abseits der Gesellschaft, weil er es einfach nicht rüberbringt, was er so berechnen kann.
Die Grafik ist eine aus der Sportmedizinischen Ecke und bezeichnet da Kräfte mit KG und vereinfacht sehr stark.
Innerhalb der angegebenen zwei TF Bereiche macht sie für viele aber Sinn um zu verstehen, das man mit einer höheren Kadenz bis TF 90 doch ökonomischer Treten könne. Die Pedalkraft sei dann niedriger.
Hier gibt es Sportmediziner die sich heute noch mit der optimalen TF beschäftigen und dabei die HF als Beanspruchungsgröße mit einbeziehen.
Das Ergebnis ist nach wie vor ernüchternd. Das Modell trifft auf 2 von 4 Probanden zu.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4989856/
Man könnte also selber eine dreidimensionale Grafik erstellen mit der Leistung, der TF und der HF, oder auch RPE (Beanspruchungserleben) und dann schauen wie bei einer gegebenen Leistung von z.B. 200, 250 und 300 W die HF und das Anstrengungserleben sind wenn man beispielsweise 12 Minuten mit der angenehmsten TF tritt. Tendenziell wird man da erleben, das bei höheren Leistungen(300W) eine höhere TF gewählt wird als bei niedrigen Leistungen (200 W).
Gleiches bemerkt man auch beim Stufentest auf einem Ergometer. Da wird es mit zunehmender Leistungsstufe immer unangenehmer mit TF 60 zu fahren und man wählt lieber TF 80 aufwärts. Schwache Probanden kommen aber mit niedrigen TF gut klar nur der Leistungsssportler hat Beschwerden wenn er nicht über 80 fahren darf. (In der Ergometrie im klinischen Bereich werden oft TF von 60-80 für einen Stufentest vorgeschrieben, bei Leistungsdiagnostischen Tests im Sport weicht man dabei nach oben ab).
Bei Menschen, die bei diesem Leistungs-Test wesentlich mehr leisten können oder auch beim Zeitfahren kann man sehen, das sie eher über 90 TF wählen als 80.
Es gibt aber einige Ausnahmen im Triathlon und Strassenrennsport, die lieber langsamer und kraftbetont treten (Beispiel Grabsch).
Bei mir selber habe ich beim Bikefitting erlebt wie das Runterstellen meines Sattels sofort bewirkt hat, das ich bei gleicher Leistung mit höherer TF fahren konnte und das angenehmer empfand.
Das heißt, wenn eine Studie da nicht eindeutige Resultate liefert müsste man wieder in die Biomechanik gehen und den Menschen genau betrachten. Das macht die Sportmedizin bei Sportlichen Bewegungen leider nur zu oberflächlich.
Es wird also sehr viele Hobbyfahrer geben, die den
Sattel so hochgestellt haben, das sie hohe TF als unangenehm / unökonomisch empfinden.
Und es wird Unterschiedliche Aussagen geben was sie als optimale TF am Berg und im Flachen beschreiben. Flach tendenziel höhere TF.
Es gibt in cycling weekly auch einen Artikel warum Hobbyfahrer nicht mit einer Kadenz wie Chris Froome fahren sollten. Findet man über Google.
Wen die TF Thematik mehr interessiert, der kann auch bei Coggan/ Allen nachlesen unter Quandrantenanalyse und dann selber seine Daten in Goldencheetah betrachten.
Da kann man sich Streudiagramme erstellen und die TF und die CPV oder AEPF auswählen. Geht einfach im Streudiagramm eindfach oben anklicken und Variablen für x und y definieren. Dann auf verschiedene Einheiten gehen (z.B. eine TT Einheit im Vergleich zur Gruppenausfahrt oder Rundstreckenrennen). Oder auch Re-Li-Bein Vergleiche bei TF oder Leistung. Sehr spannend.
Ich finde, da bleibt am Ende sehr vieles ganz einfach zu erklären was man auch kompliziert rechnen kann.
Was ich sehr spannend fand war die Aussage, das man mit einer höheren Kadenz schneller rausbeschleunigen kann. Das ist für die Rundstreckenrennen sehr wichtig wenn man nicht so beschleunigungstalentiert ist.