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Nach Leistungstest - wie weiter?

stubenhocker

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Hallo,

am Montag habe ich einen Leistungstest (Ergospirometrie, Rampentest) gemacht. Direkt nach dem Test ist die Kardiologin die Zahlen durchgegangen und mir ein paar Sachen erklärt. Gestern habe ich die schriftliche Auswertung (erstellt mit "V`O2-Peak") bekommen und weiß nun nicht so recht, was ich damit anfangen soll: Was sagen die Zahlen über meine Leistungsfähigkeit bzw. über den Trainingszustand aus? Wie kann ich Defizite ableiten (die ich aber eigentlich auch weiß), bzw. lässt sich daraus schlußfolgern, in welchen Bereichen ich spezielles Training vernachlässigen kann?
Zu mir: ich bin 40, seit 32Jahren Rad(renn)sportler, werde seit vielen Jahren aber nicht mehr sportmedizinisch betreut. Mein Ziel für dieses Jahr ist Fichkona mit 600km/20h
Hier mal ein paar Zahlen aus meinem Test:

83kg/1,86m
HFmax. 202 (KB <123, GA1 123-154, GA2 154-169, EB 169-184, SB >184)
max.Last 381Watt
4,35 Watt/kg
Gasaustausch 53,15ml/min/kg
VO2/HF 22,21ml
HF-Abbau 51,07%
BMI 23,99
Körperfett 10%

??????

Alex
 
wie kann es sein, dass Du nach 32 Jahren Radsport zur Leistungsdiagnostik gehst und mit Deinen Werten nichts anzufangen weißt? Warum hast Du den Test gemacht? Warum hast Du nicht beim Test gefragt? Was möchtest Du jetzt hier wissen? Hast Du einen PM? Wie viel Leistung bringst Du in den einzelnen Bereichen? Anhand der oben angegebenen Zahlen kann man ja gar nicht sehen in welchen Trainingsbereichen Du besonders gut und wo Du schlecht bist. Wie sieht Dein Fettstoffwechsel aus? Bei welcher Intensität verbrauchst Du prozentual wie viel Fett? Bei Deinem Ziel kannst Du EB und SB vernachlässigen und brauchst ein hohes Grundtempo einen guten Fettstoffwechsel und eine solide Ausdauer.

Die Zahlen, die Du gepostet hast sagen über Leistungsfähigkeit und Trainingszustand erstmal nicht viel aus. Aus diesen Zahlen kannst Du gar keine Defizite ableiten, da es keine differenzierte Interpretation gibt. Anhand Deines Zieles kann man die obige Aussage treffen, aber dafür hätte es die LD nicht gebraucht.
 
Wie racegirl schon geschrieben hat fehlen da ein paar Informationen. Prinzipiell lässt sich so nur sagen das du keine Couchpotato bist aber das wusstest du vermutlich schon.
Wenn in deiner Auswertung eine 9-Felder-Graphik drin ist wäre es nützlich die zu sehen.
Was mich noch interessieren würde:

Was für ein Testprotokoll war das? Stufen-oder Rampentest? Und was für Stufen bzw. wie hoch war das Inkrement?

Warst du ausbelastet, d.h. ging da nix mehr?

Eine VO_2max von 53 ml/kg ist mit 40 Jahren aber ordentlich, soviel sei schonmal gesagt. Bei deinem Gewicht sind das ja 4,4l/min. Insofern bist du gut trainiert aber wie du jetzt trainieren sollst um dich im erforderlichen Bereich zu steigern kann man daraus nicht sagen.
 
Hier mal ein paar Zahlen aus meinem Test:

83kg/1,86m
HFmax. 202 (KB <123, GA1 123-154, GA2 154-169, EB 169-184, SB >184)
max.Last 381Watt
4,35 Watt/kg
Gasaustausch 53,15ml/min/kg
VO2/HF 22,21ml
HF-Abbau 51,07%
BMI 23,99
Körperfett 10%

??????

Alex


Einige Fragen:
- Wie sah das Testprotokoll aus
- 381 Watt ist wohl die Abbruchleistung des Tests?
- Ich nehme an Gastaustausch meint eigentlich die maximale Sauerstoffaufnahme?
Falls ja wäre da noch Potenzial nach oben, mit gezieltem Training sollte es für die Mehrzahl der durchschnittlich talentierten Männer machbar sein, eine Vo2 von um die 60 und darüber zu erreichen.
- Auf was beziehen sich die 4,35 W/kg - Soll das die Schwellenleistung sein? Wenn ja, nach welchem Modell wurde die bestimmt?
Wenn es die Schwellenleistung wäre wäre das ein wenig komisch, denn zum ersten ist eine Schwellenleistung von über 4/Kg nicht mit einer VO2max von 53ml/min/Kg zu erreichen und zweitens würde Deine Schwelle dann nur ganz knapp unter Deiner Abbruchleistung liegen (4,35*83 => 361 => 95% der Abbruchleistung, relaistisch wären Werte von deutlich unter 80%)
 
ich schätze die 381 Watt sind ein Tipfehler, die 4,35 Watt/kg die Maximalleistung also 361 Watt. Mich würde auch das Testgerät und der Testaufbau interessieren wo eine krumme Abbruchleistung bei rumkommt. Beim klassischen Stufentest wären es ja eher 360 Watt.
@pjotr
Du hast natürlich wie immer recht. Ich war jetzt in der einfachen Form davon ausgegangen das man in dem gut ist was man trainiert und da er für sein Vorhaben eine gute Grundlage braucht sollte er sich trainingstechnisch auch darauf konzentrieren. Wenn ich jemand explizit zu EB und SB rate, denke ich immer an Rennen mit Antritten wo hohe Laktattoleranz und Spitzenleistung entscheidend sind. Von daher war die Aussage eher, dass diese Bereiche keine hohe Relevanz für ihn haben, aber als Salz in der Suppe um das Grundtempo zu erhöhen natürlich richtig.
 
Ich nehme an Gastaustausch meint eigentlich die maximale Sauerstoffaufnahme?
Falls ja wäre da noch Potenzial nach oben, mit gezieltem Training sollte es für die Mehrzahl der durchschnittlich talentierten Männer machbar sein, eine Vo2 von um die 60 und darüber zu erreichen.

60ml/kg sind schon mehr als der durchschnittliche Mann ohne wirklich professionelles Training erreicht. Und der TE ist 40 Jahre alt, die VO_2 max nimmt aber etwa nach dem 27 Lebensjahr ab. Zumal die VO_2max letztendlich genetisch bedingt ist.

Auch ist die VO_2max als Trainingsziel der falsche Ansatz. Training führt dazu das Ausdauerleistungen bei einem höheren Prozentsatz der VO_2max erbracht werden können während sich die VO_2max selbst nur minimal verschiebt.
Bezogen aufs Körpergewicht sind die meisten Steigerungen sowieso auf eine Reduktion desselben zurückzuführen.

Zum Testprotokoll würde ich mutmassen das es ein Rampentest war, da so in der Regel die VO_2max bestimmt wird. Im Stufentest ist die VO_2max schwer sicher zu bestimmen.
 
Lieber Rennradfahrer85,

meinst Du nicht eher, dass Deine geringe Leistungsfähigkeit Deiner schlechten Ernährung und Deinem unsteten Tagesrhythmus zu "verdanken" ist? Ein schlecht versorgter, ausgelaugter Körper kann nichts leisten. Da musst Du erst ansetzen. Dann kannst Du weitersehen.
 
60ml/kg sind schon mehr als der durchschnittliche Mann ohne wirklich professionelles Training erreicht. Und der TE ist 40 Jahre alt, die VO_2 max nimmt aber etwa nach dem 27 Lebensjahr ab. Zumal die VO_2max letztendlich genetisch bedingt ist.

Die genetischen Grenzen der VO2max werden mMn überschätzt, die meisten Hobbyradfahrer trainieren nicht annähernd so viel oder hart genug als dass die gentischen Grenzen eine dominierende Rolle spielen würden. 60 sind dabei sicher mehr als der durchschnittliche Mann erreicht, das liegt aber daran, dass der durchschnittliche Mann eben nicht genug trainiert - professionelles Training - im Sinne von Profi-Training - ist für das Erreichen dieses Wertes aber dennoch nicht erforderlich. Man kann die Vo2max ganz gut aus der 5 min. Maximal-Leistung (MMP) schätzen (Faustformel VO2 Max in ml/kg/min = 12* 5 min.-MMP (in w/kg) + 3.5). Bei einer VO2max von etwa 60 ml/kg/min kommt da eine Leistung von ~5,2 W/kgk raus. Wer sich die Mühe macht, mal bei einschlägigen kurzen Bergzeitfahren die Ergebnisse anzusehen und zu rechnen, wird feststellen, dass eine solche Leistung auch in der Hobby-Sen2 in der Regel allenfalls für das vordere Mittelfeld reicht - ich weiß aus eigener Erfahrung, wovon ich da spreche!


Auch ist die VO_2max als Trainingsziel der falsche Ansatz. Training führt dazu das Ausdauerleistungen bei einem höheren Prozentsatz der VO_2max erbracht werden können während sich die VO_2max selbst nur minimal verschiebt.
Bezogen aufs Körpergewicht sind die meisten Steigerungen sowieso auf eine Reduktion desselben zurückzuführen.

Dss sich die VO2max nur minimal verschiebt kann ich wiederum aus eigener Erfahrung verneinen. Ich hatte bei meinem letzten VO2max-Test, damals war ich 39, eine VO2max von deutlich über 60. Gut ~5 Monate zuvor lag sie noch um etwa 10% (64 zu 58 wenn ich mich recht erinnere). Ich habe weder besonders viel Talent noch habe ich professionell im engeren Sinne trainiert - wohl aber strukturiert (5 Mal d. Woche, davon 2 -3 d.W. Intervalle). Gewicht war dabei in etwa konstant, Reduktion des Körpergewichts ist dennoch natürlich eine gute Möglichkeit die VO2max zu steigern.
Ich gebe Dir allerdings recht, dass die VO2max im Allgemeinen nicht die primäre Zielgröße des Trainings ist, in dem Fall des OP sehe ich aber dennoch ein gewisses Potenzial, dass sich vermutlich über kurze harte EB-Einheiten noch zumindest teilweise ausschöpfen lässt. Richtig ist natürlich auch, dass die VO2max mit dem Alter aus verschiedenen Gründen abnimmt, aber auch da ist die gute Nachricht, dass sich diese Abnahme mit entsprechend anspruchsvollem und hartem Training deutlich verlangsamen lässt.
 
Bei einer VO2max von etwa 60 ml/kg/min kommt da eine Leistung von ~5,2 W/kgk raus. Wer sich die Mühe macht, mal bei einschlägigen kurzen Bergzeitfahren die Ergebnisse anzusehen und zu rechnen, wird feststellen, dass eine solche Leistung auch in der Hobby-Sen2 in der Regel allenfalls für das vordere Mittelfeld reicht - ich weiß aus eigener Erfahrung, wovon ich da spreche!
Der Bias dem du aufsitzt ist, das die Teilnehmer dieser Rennen nichts mehr mit dem durchschnittlichen Mann zu tun haben sondern zu einer nicht die Grundgesamtheit repräsentierenden Gruppe zählen die beim Rennradfahren landen ;-)

Will sagen das in der Regel nur Menschen mit etwas Ausdauertalent auch gerne Rennradfahren.

Dss sich die VO2max nur minimal verschiebt kann ich wiederum aus eigener Erfahrung verneinen. Ich hatte bei meinem letzten VO2max-Test, damals war ich 39, eine VO2max von deutlich über 60. Gut ~5 Monate zuvor lag sie noch um etwa 10% (64 zu 58 wenn ich mich recht erinnere). Ich habe weder besonders viel Talent noch habe ich professionell im engeren Sinne trainiert - wohl aber strukturiert (5 Mal d. Woche, davon 2 -3 d.W. Intervalle). Gewicht war dabei in etwa konstant, Reduktion des Körpergewichts ist dennoch natürlich eine gute Möglichkeit die VO2max zu steigern.

Das würde ich unter minimale Änderung einordnen. Spiroergometrie hat in etwa einen Messfehler von 5% das ist wissenschaftlich betrachtet schon grausam. Dazu vielleicht etwas Gewichtsschwankung bzw. schlechte Tagesform. Und dabei ist der Fehler den der Bediener machen kann noch nicht berücksichtigt. (Stichwort Kalibration) Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung.
Wenn man es korrekt machen wollte müsste man eigentlich die VO_2 auf die fettfreie Körpermasse beziehen.

Das klingt jetzt etwas paranoid aber seit ich mich damit beschäftige glaube ich Spiroergometrieergebnissen immer weniger.
 
Vielen Dank erstmal für Eure Antworten und Anregungen. Ich habe jetzt 2 Wochen Urlaub und danach einen Termin zur detaillierten Auswertung.
Warum ich erst jetzt einen Leistungstest gemacht habe? Mit 8 Jahren habe ich im Verein angefangen und wurde, recht talentiert, trainingstechnisch und sportmedizinisch 100%ig betreut, brauchte also nur radfahren und mich sonst um nichts kümmern. Danach (ca. 20jährig) habe ich jahrelang etwas plan- und ziellos trainiert und habe mit dem Training nach Plan erst vor 5 Jahren wieder angefangen. Eigentlich habe ich den Test nur aus reiner Neugierde gemacht, die genaue Auswertung interessiert mich jetzt aber doch..
Der Test war ein Rampentest/Spiroergometrie, die hier geposteten Werte sind vom Protokoll abgeschrieben, vorher von einem Programm ("VO2-Peak") aufgrund der Testergebnisse umgesetzt.
Wieviel man da jetzt reininterpretieren kann erstaunt mich, vielleicht fehlen aber auch bestimmte Daten oder Diagramme um eine eindeutige Auswertung zu erzielen.
Danke erstmal, ich melde mich später noch.
Alex
 
Der Bias dem du aufsitzt ist, das die Teilnehmer dieser Rennen nichts mehr mit dem durchschnittlichen Mann zu tun haben sondern zu einer nicht die Grundgesamtheit repräsentierenden Gruppe zählen die beim Rennradfahren landen ;-)

Will sagen das in der Regel nur Menschen mit etwas Ausdauertalent auch gerne Rennradfahren.

Hier geht es darum, jemand der seit 32 Jahren Rad fährt Perpektiven fürs Training aufzuzeigen, da wollen wir doch nicht ernsthaft den inaktiven Couchpotatoe als Maßstab heranziehen ....
 
Ich wollte keinen neuen Thread aufmachen, daher hier die Frage.
Mein PM zeigt zwei Leistungsangaben Durchschnittsleistung und normalized power. Bei dem zweiten wird die erbrachte Leistung mit Hilfe von Algoritmen gewichtet (wenn ich mich nicht irre). Meine Frage jetzt: welche Werte sind für die Bestimmung der FTP relevant. Ich habe immer angenommen, dass es die einfache Durchschnitsleistung ist, aber habe gemerkt, dass viele die NP dafür heranziehen.
Was nu?
 
Die NP macht eigentlich erst Sinn ab 60 min. aufwärts. Einziger Unterschied: eine Top-Leistung innerhalb eines Rennens. Wenn dort für 60 min. die NP höher war als die AVP kann man auch die NP nehmen. Steht irgendwo bei den "Seven Sins":
http://alex-cycle.blogspot.de/2008/05/seven-deadly-sins.html

Bis zu 10 min. kann es mathematisch bedingt sogar sein, dass die AVP höher als die NP ist. Ansonsten hab' ich es über 60 min. noch nicht geschafft meine NP höher zu kriegen als die AVP. Da gibt's allerdings auch andere Aussagen.
 
Hier geht es darum, jemand der seit 32 Jahren Rad fährt Perpektiven fürs Training aufzuzeigen, da wollen wir doch nicht ernsthaft den inaktiven Couchpotatoe als Maßstab heranziehen ....

Ja sicher aber du hattest ja den Durchschnittsmann erwähnt und wenn man sich mal Epidemiologische Studien anschaut ist der leider ne Couchpotato....Für Sportler sind die Sollwerte/Referenzwerte die in manchen Praxen rumgeistern eh ein Witz
 
AVP ist average Power?
Ausserdem kann man einstellen ob mit Null gerechnet wird oder ohne. Was waere korrekter?
Hab genau die gleiche Frage. Schwellenwert NP oder Schwellenwert Durchschnitsleistung?
 
Die FTP ist definiert durch ein 60-minuetiges gleichmaessiges Zeitfahren an maximaler Leistungsgrenze. D.h. AVP = durchnittliche Leistung = ca. NP = normalisierte Leistung. Alles was also von einem 60-minuetigem Zeitfahren abweicht wird zu einer Kruecke. Nichtsdestotrotz kann man die FTP auch abschätzen. 20. min. AVP x 0.95 wäre eine Variante, aber eben auch NP-Intervalle über ca. 60 min. in einem harten Rennen.

Überall gilt aber mit Null! Schließlich bedeutet nicht Treten Erholung. Deshalb halte ich es für nicht ganz einfach über 60 min. eine NP zu erzielen die wesentlich höher ist als die AVP. Wesentlich heißt für mich mehr als 3 %.
 
Noch zur NP bei Dauer über 60 min.:
Sie repräsentiert die körperliche Belastung einer Traingseinheit und bildet mathematisch die Grundlage zur Ermittlung des Intensitaetsfaktors IF sowie des Trainingsstress-Score TSS. Interessant ist daher die NP nicht als eigenständige Größe sondern nur als mittelbare Rechengröße für IF und TSS.
 
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