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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Heute habe ich mal wieder eine längere Tour gemacht. Am Anfang war alles recht entspannt. Auf den letzten Kilometern aber hatte ich so nette Zeitgenossen, die z.B. hupend an mir vorbei zur roten Ampel fahren und als ich die dann überholt habe, hupend hinter mir hergefahren sind. Das was da als Radweg postuliert wurde, war ein gepflastertes 80 cm breites Stück, welches an der Kreuzung anfing und 100 m nach der Kreuzung in den fließenden Verkehr reinging. Einer hat sogar angehalten und hat Anstalten gemacht, auszusteigen.

An der Stelle war sogar eine Engstelle, da eine begrünte Verkehrsinsel die beiden Fahrspuren getrennt hat. An der Stelle, an der der Radweg in den fließenden Verkehr überging auch aufhörte. Danach war die Fahrbahn sowas von breit, dass selbst mit Gegenverkehr ohne Probleme überholt werden konnte.

Aber so haben welche das echt nötig, auf andere Frust abzuladen und es eskalieren zu lassen.

Ich nehm mal die Option von Sparkassendirektor mit auf, auch zu Fuß gehen zu können :) Meine Antwort auf den nicht ganz freundlichen Hinweis, doch den Rad zu nutzen, war übrigens, dass man doch die Autobahn benutzen solle... :D
 
Keine gute Idee. Wie ich später erfahren hatte, gab es am selben Tag noch einen zweiten Fall. Der hatte auch eine ähnliche Begründung, jemanden gesucht zu haben. Kam auch nur zwei mal vorbei. Er hatte eine Rechtsschutzversicherung, verlor aber die Verhandlung und zahlte laut seiner Aussage das Doppelte.

Fazit: Nur jemanden suchen oder besuchen gilt nicht als Begründung zu fahren. Da muss man schon triftigere Gründe haben, wie z.B. zur Arbeit fahren oder Einkaufen, ...
Ganz anderes gelagerter Fall und noch dazu eine falsche Schlußfolgerung daraus!
Es herrscht Verkehrsfreiheit und die Nützlichkeit eines Verkehrsvorgangs entscheidet nicht über seine Zulässigkeit. Selbst reine Spazierfahrten sind erlaubt solange andere dadurch nicht mehr als unvermeidbar belästigt werden.
Da haste dich ins Bockshorn jagen lassen!
 
BTW, wie ist das eigentlich, wenn man mit dem Auto in einer Anlieger frei-Straße angehalten wird und kein Anliegen hat oder es nicht kommunizieren will?
Wenn tatsächlich jemand fragen würde, kann man immer noch das dann folgende Gespräch als Anliegen angeben.
Meines Wissens hat man ein Anliegen, sobald man einen Fuß aus dem Fahrzeug auf die Straße setzt.
 
An der Stelle war sogar eine Engstelle, da eine begrünte Verkehrsinsel die beiden Fahrspuren getrennt hat. An der Stelle, an der der Radweg in den fließenden Verkehr überging auch aufhörte. Danach war die Fahrbahn sowas von breit, dass selbst mit Gegenverkehr ohne Probleme überholt werden konnte.

Das erlebe ich fast täglich auf dem Weg zur Arbeit. Ähnliche Straßenführung zwischen 2 Ortschaften, massenhaft Möglichkeiten zum großzügigen Überholen, aber bei einer 10 Meter Verkehrsinsel muss fleißig gehupt werden. Ich fahre dann inzwischen gemütlich mittig rechts, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass man gerne abgedrängt wird, wenn man vermeintlich rücksichtsvoll am rechten Rand fährt.
Wenn man dann aber an jeder Ampel wieder ganz vorne in der Schlange landet, passt es den Autofahrern irgendwie auch nicht :D
 
Das erlebe ich fast täglich auf dem Weg zur Arbeit. Ähnliche Straßenführung zwischen 2 Ortschaften, massenhaft Möglichkeiten zum großzügigen Überholen, aber bei einer 10 Meter Verkehrsinsel muss fleißig gehupt werden. Ich fahre dann inzwischen gemütlich mittig rechts, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass man gerne abgedrängt wird, wenn man vermeintlich rücksichtsvoll am rechten Rand fährt.
So geschieht es mir fast immer. An der nächsten Ampel wird dann immer von KFZ-Seite mit den virtuellen Hufen gescharrt. Darf ja nicht sein, dass man mit dem Rad mindestens genauso schnell unterwegs ist, wie mit einem Auto....
 
Mal eine vermutlich eher moralische als rechtliche Frage. Es kommt ja durchaus vor, dass man sich den Weg mit einer Straßenbahn teilt.
Beispielsweise hier:
https://goo.gl/maps/aaKEYsKdyP42
Es geht um die Ludenberger Straße zwischen Pöhlenweg und Rennbahnstraße.
Das Wegstück ist etwa 7-800 lang und hat eine Steigung von unten ca. 4 bis weiter oben etwa 8%.

Bergauf stellt es sich so dar:
https://goo.gl/maps/Rb4FK9A9UJu

Zwischen den Gleisen und dem Bordstein sind etwa 45 cm Platz, da fährt man besser zwischen den Schienen. Macht aber keinen Unterschied. Wenn man auf der Fahrbahn fährt, kann die Straßenbahn nicht überholen. Autos können aufgrund der durchgezogenen Mittellinie auch nicht überholen, es ist mir aber noch keiner begegnet, der es nicht trotzdem getan hätte.

Rechts ist ein Gehweg. Ungefähr auf Höhe der 90°-Kurve, wo der steilere Teil anfängt, hängt ein Zusatzschild "Radfahrer frei". Der Gehweg ist dort dann allerdings nur noch ca. 75cm breit. Der linke Gehweg führt nicht bis auf den Berg, so dass alle die runter kommen, den schmalen Weg benutzen müssen.

Angenommen ich fahre jetzt diesen Anstieg auf der Fahrbahn hoch und ich brauche knapp 3 Minuten dafür. Jetzt kommt von hinten eine Straßenbahn. Bin ich eine Ego-Schwein, wenn ich nicht absteige und das Rad auf den Gehweg hebe, um die Straßenbahn passieren zu lassen oder ist es vertretbar, wenn die Straßenbahn mit möglicherweise dutzenden Fahrgästen wegen mir 1-2 Minuten länger braucht auf diesem Teilstück?
 
Angenommen ich fahre jetzt diesen Anstieg auf der Fahrbahn hoch und ich brauche knapp 3 Minuten dafür. Jetzt kommt von hinten eine Straßenbahn. Bin ich eine Ego-Schwein, wenn ich nicht absteige und das Rad auf den Gehweg hebe, um die Straßenbahn passieren zu lassen oder ist es vertretbar, wenn die Straßenbahn mit möglicherweise dutzenden Fahrgästen wegen mir 1-2 Minuten länger braucht auf diesem Teilstück?

Als moralische Frage würde ich das nun nicht bezeichnen, dafür ist es vielleicht doch zu unwichtig.
Ich würde (glaube ich) Platz machen (bzw. dieses Stück vermeiden). Die Straßenbahn im Genick würde mir so viel innerlichen Druck verursachen, das wäre mir zu unangenehm. Aber wenn irgend möglich, würde ich diesen Abschnitt umfahren.
 
Ich würde die Strecke auch meiden und wenn das gar nicht geht, dann je nach Verkehr sogar generell auf den Radfahrer-frei-Gehweg ausweichen. Zwischen Straßenbahnschienen zu fahren ist auch blöd, wenn man es mit drängelnden und knappüberholenden Autofahrern zu tun hat.

Ansonsten sind langsame Verkehrsteilnehmer durchaus auch verpflichtet, schnellere Fahrzeuge durchzulassen, wenn es auf absehbare Zeit keine Möglichkeit zum sicheren Überholen gibt. Das dürfte in deinem Fall mit 1-2 Minuten Bergauffahrt und einer Straba die nicht ausweichen kann deutlich überschritten sein. Dass du dann mit einer Straba im Genick dann rechts ranfährst, so dass die vorbeikann ist also keine moralische Frage mehr sondern ganz klar deine Pflicht als Fahrzeugführer hier.
 
@silenz Ich verstehe Deine Überlegungen und finde eine differenzierte Betrachtung nach den Buchstaben des Gesetzes einerseits und nach moralisch, ethisch, christlich oder sozialen Gesichtspunkten andererseits gut! So wie ich das überblicke, darfst Du dort laut StVO fahren. Wenn Du es tust um die Straßenbahn zu stören, ist es moralisch bedenklich, wenn du es tust um von A nach B zu kommen brauchst Du keine moralischen bedenken haben, wenn Du dein Recht wahrnimmst. Die Fahrgäste der Straßenbahn kommen trotzdem an ihr Ziel und 1-2 min sind mEn nicht viel. Sollte es einen anderen (parallelen) Weg geben, kann man sich aber durchaus fragen, ob nicht alle besser dabei fahren, wenn man den anderen Weg nimmt.
 
An der Stelle hatte ich genau dieses Szenario. Allerdings war ich bereits soweit oben, dass es keine Möglichkeit gab, einfach so anzuhalten. An der Kreuzung bin ich geradeaus und die Strab zwangsläufig rechts abgebogen.
Ich habe seitdem eine andere Route gewählt, um mich den "Bergfahrten" ohne Strab-Risiko hingeben zu können
 
Tatsächlich fahre ich diesen Weg öfters und so gesehen nur zum Freizeitvergnügen.
Wenn ich rationell von A nach B will, vermeide ich Anstiege. Wenn ich Rennrad fahre, versuche ich sie extra in die Strecke einzubauen ;-)

Wenn vor mir auf dem Geweg nichts mit Rädern in Sicht ist (Fahrrad, Kinderwagen, Rollator) fahre ich auf diesem Stück normalerweise auf dem Gehweg. Wenn keine Fußgänger in Sicht sind, sogar schon dort, wo es eigentlich noch nicht erlaubt ist. Bei Verkehr auf dem Gehweg, nehme ich allerdings die Fahrbahn.

Und tatsächlich hatte ich noch nicht ein einziges mal den Fall, dass bergauf hinter mir eine Straßenbahn fuhr.

Das letzte mal, als ich auf der Fahrbahn nach oben unterwegs war, kamen mir allerdings zwei Straßenbahnen entgegen. Der erste Fahrer hat so dermaßen aufgebracht in Richtung Gehweg gestikuliert, dass es schon bizarr war und ich spontan an einen alten Slapstick-Stummfilm denken musste. Der zweite Fahrer hat mich sogar von der Gegenfahrbahn aus angebimmelt.

Das erschien mir dann doch irgendwie dermaßen übertrieben, dass ich mir da echt Gedanken drüber gemacht habe.

Ansonsten sind langsame Verkehrsteilnehmer durchaus auch verpflichtet, schnellere Fahrzeuge durchzulassen, wenn es auf absehbare Zeit keine Möglichkeit zum sicheren Überholen gibt.

Dessen bin ich mir bewußt und ich fahre auch durchaus schon mal inner- wie außerorts rechts in Busbuchten oder Einmündungen und bremse ab, um Fahrzeuge passieren zu lassen. Halt wenn sich mir die Möglichkeit bietet. Ich bin zu diesem Zwecke allerdings noch nie abgestiegen und habe mich in den Grünstreifen geschlagen. Außer mal zum Linksabbiegen außerorts, wenn mir die Situation zu brenzlig erschien.

Das dürfte in deinem Fall mit 1-2 Minuten Bergauffahrt und einer Straba die nicht ausweichen kann deutlich überschritten sein.

Wobei die Meinungen über die Relationen hier vermutlich deutlich geteilt sein dürften, wenn 90 Sekunden Verzögerung schon eine deutliche Überschreitung darstellen sollen. Würde man von einem Mofa dasselbe erwarten?

Letztendlich hilft eh nur eins: Ich muss schneller werden :(
 
Bin ich eine Ego-Schwein, wenn ich nicht absteige und das Rad auf den Gehweg hebe?

Als egoistischer Straßenbahnnutzer muss ich da wohl bejahen...

Eine Alternative zum absteigen wäre es natürlich, da ein Strava-Segment anzulegen ;)
 
Man kann auch noch den Gleichheitsgrundsatz breitklopfen und so interpretieren, dass ja der schwächere Verkehrsteilnehmer per se zu bevorzugen ist. :)

Aber wenn jemand schon keine zwei Minuten Zeit hat, mal durchzuatmen und hinter einem langsameren herzufahren, kann der nächste Herzinfarkt kommen. Die Steigerung sieht man auf der Autobahn, oder was auch immer das sein soll...
 
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