Was genau braucht's da alles für ne Anzeige? Nummernschild, und Gesichtsmerkmale (was genau wollten die da wissen?) - und was sonst noch, braucht's keine Zeugen?
Nummernschild würde eigentlich reichen, wenn der Fahrende nicht bestreitet, selbst gefahren zu sein, ansonsten wäre halt wichtig, ihn gesehen zu haben. Wenn er es bestreitet, wird man ihn später ihn/sie dann wohl anhand von Fotos identifizieren müssen, aber das hab ich noch nicht durch.
Beim 1. von mir genannten Fall habe ich eine vage Angabe zum Alter gemacht ("etwa 20"), sowie geschrieben, dass er "kurze, helle Haare" hatte. Fotos musste ich nicht angucken (also hat er wohl nicht bestritten, selbst gefahren zu sein), also hat das schon mal gereicht.
Zeugen hatte ich bisher keine, für die Staatsanwaltschaft bist du ja der Zeuge, während der Beschuldigte ja immer der Beschuldigte ist (wenn der Staatsanwalt schleu ist, tut er das alles als "Schutzbehauptung" ab... Der Kammer des zuständigen Gerichts steht es letztendlich aber frei, wem sie glaubt). Wenn du dir nicht selbst widersprichst, sollte das ausreichen.
Details zum Auto (Farbe, Marke) wollten sie auf diesen Fragebogenstandarddruck zwar auch immer wissen, das konnte ich mir allerdings bisher nie merken und hab die Angaben halt frei gelassen.
Und als was für ne Anzeige reichst Du das ein?
Als einfache Anzeige ohne Nennung irgendwelcher StGB-Paragraphen. Wurde von denen bisher immer als §240, StGB (Nötigung) behandelt, aber da ich mich damit nicht auskenne, überlasse ich das denen.
Haste noch Tipps für eine erfolgreiche Anzeige?
Sachlich, objektiv und fehlerfrei schreiben. Also statt "er hupte aggressiv" eher so "seitens der Verkehrssituation war das Hupsignal unnötig, es bestand keine Gefahrensituation, außer die vom Fahrzeugführenden durch die Missachtung des Sicherheitsabstandes geschaffene". Abstände und Geschwindigkeiten schreibe ich immer als offensichtliche Schätzwerte "etwa 10-20cm", weil: Wer hat schon ein Lineal dabei? Ansonsten noch alle Details, die nötig sind (z.B. Gegenverkehr etwa "Es bestand kein Gegenverkehr, das dichte Überholen war demnach nicht nötig" oder "Es bestand zu dem Zeitpunkt Gegenverkehr, ein Überholvorgang hätte nicht eingeleitet werden dürfen").
Am besten alles sofort aufschreiben, sobald möglich (auch als Gedächtnisstütze für einen selbst) und am nächsten Tag nochmal drüber schauen. Paar Tage liegen lassen, geht natürlich auch. Das Alles dauert ja etliche Monate, da fallen die paar Tage nicht ins Gewicht, man kann aber die ein oder andere Formulierung noch verbessern.
Falls die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen möchte und man damit nicht einverstanden ist, hat man die Möglichkeit einer Einstellungsbeschwerde beim Generalstaatsanwalt des Bundeslandes (formlos, Frist: 2 Wochen). Diese dann natürlich begründen und Bezug nehmen, auf den Text des Einstellungsschreiben und warum man damit nicht einverstanden ist (natürlich auch wieder sachlich und objektiv). Wiederholende Angaben, die man schon in der Anzeige gemacht hat, kann man weglassen (maximal darauf verweisen z.B. "verweise ich auf die schon von mir gemachten Angaben").
