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Karl Göbel, Bielefeld

andibart

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Hallo Zusammen,

ich suche mir im Internet die Finger wund nach Fahrrädern der Fahrzeugfabrik Karl Göbel aus Bielefeld wund und finde quasi nix. Ein oder zwei Links, zB http://pandacycles.de/2012/09/11/fahrzeugfabrik-karl-goebel-bielefeld/, aber das war es auch schon.

Konkret suche ich einen Halbrenner für die Eroica. Dieses Jahr hatte ich mit einem GESTA-Rad aus den 80ern teilgenommen, kommendes Jahr würde ich gerne mit einem noch deutlichen "usprünglicheren" Rad mitfahren, 30er bis 40er Jahre.

Angeboten wurde mir gerade diese Göbel-Rad. Der Zustand soll gut sein, rein optisch gefällt es mir auch (ich werde es am Wochenende "in echt" in Augenschein nehmen), es ist aber nicht das orginale Setup: vermutlich hatte es mal Schutzbleche, Licht und einen anders montierten Lenker. Mag jemand eine Vermutung anstellen, wie alt dieses Rad wohl sein dürfte oder kann mir was zum Hersteller sagen? Frei von Sachverstand würde ich auf frühe 50er tippen?

Außer, dass die Firma wohl auch Mofas gebaut haben und in den 70ern pleite gingen doer verkauft wurden, finde ich zu denen einfach nichts. Spricht ja eher dafür, dass die wirklich nur ein kleiner Nischenanbeiter waren, oder?

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Danke & VG,
Andreas
 

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Re: Karl Göbel, Bielefeld
Ich bin kein Kenner dieser Periode, aber das ist nicht aus Anfang der 50er. Ich würde es zwischen 1. und 2. Weltkrieg einordnen. Frag mal @kasitier, der weiss da Bescheid!
Dafür hat das Rad zuwenig Nickel, bzw. gar kein Nickel. Ich finde das Rad etwas gebastelt, und zum Halbrenner umgebaut, wird viel gemacht da verkaufsfördernd.
 
Hallo Zusammen,

ich suche mir im Internet die Finger wund nach Fahrrädern der Fahrzeugfabrik Karl Göbel aus Bielefeld wund und finde quasi nix. Ein oder zwei Links, zB http://pandacycles.de/2012/09/11/fahrzeugfabrik-karl-goebel-bielefeld/, aber das war es auch schon.

Konkret suche ich einen Halbrenner für die Eroica. Dieses Jahr hatte ich mit einem GESTA-Rad aus den 80ern teilgenommen, kommendes Jahr würde ich gerne mit einem noch deutlichen "usprünglicheren" Rad mitfahren, 30er bis 40er Jahre.

Angeboten wurde mir gerade diese Göbel-Rad. Der Zustand soll gut sein, rein optisch gefällt es mir auch (ich werde es am Wochenende "in echt" in Augenschein nehmen), es ist aber nicht das orginale Setup: vermutlich hatte es mal Schutzbleche, Licht und einen anders montierten Lenker. Mag jemand eine Vermutung anstellen, wie alt dieses Rad wohl sein dürfte oder kann mir was zum Hersteller sagen? Frei von Sachverstand würde ich auf frühe 50er tippen?

Außer, dass die Firma wohl auch Mofas gebaut haben und in den 70ern pleite gingen doer verkauft wurden, finde ich zu denen einfach nichts. Spricht ja eher dafür, dass die wirklich nur ein kleiner Nischenanbeiter waren, oder?

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Danke & VG,
Andreas
Frag Mal jemanden, der Zugriff auf das "Lexikon Deutscher Fahrradmarken" hat ... @fuerdieenkel ???

Für die Bielefelder gab es einen Faden.

Das könnte auch etwas überarbeitetes aus der Nachkriegszeit von nem Radladen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür hat das Rad zuwenig Nickel, bzw. gar kein Nickel. Ich finde das Rad etwas gebastelt, und zum Halbrenner umgebaut, wird viel gemacht da verkaufsfördernd.
Das meine ich ja, ist sicher nicht der O-Zustand. Startberechtigt für die Eroica sollte es aber wohl trotzdem sein, denke ich.
 
Hallo Andreas,

der Rahmen sieht nach Anfang der 1950iger aus. So wie ich es sehe hat es keinen Lenkerfeststeller wie in den 30iger Jahren üblich.
Der Rahmen war wohl mal einfacher Tourenrahmen.
Lenker einfach umgedreht, Schutzbleche ab und fertig ist der "Halbrenner".
Mit Authentisch und ursprünglich für die Eroica hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. So was läuft bei mir unter der Bezeichnung Bastelbude. Ich würde dafür kein Geld ausgeben.

Sorry für die etwas härtere Meinung meinerseits, aber ich habe schon öfters solche "Halbrenner" auf Veranstaltungen gesehen. Am Ende waren die Besitzer nicht mehr so happy.

Beste Grüße

ClaudButler
 
Hallo Andreas,

der Rahmen sieht nach Anfang der 1950iger aus. So wie ich es sehe hat es keinen Lenkerfeststeller wie in den 30iger Jahren üblich.
Der Rahmen war wohl mal einfacher Tourenrahmen.
Lenker einfach umgedreht, Schutzbleche ab und fertig ist der "Halbrenner".
Mit Authentisch und ursprünglich für die Eroica hat das meiner Meinung nach nichts zu tun. So was läuft bei mir unter der Bezeichnung Bastelbude. Ich würde dafür kein Geld ausgeben.

Sorry für die etwas härtere Meinung meinerseits, aber ich habe schon öfters solche "Halbrenner" auf Veranstaltungen gesehen. Am Ende waren die Besitzer nicht mehr so happy.

Beste Grüße

ClaudButler
Alles gut, genau darum frage ich ja hier. Die Rubrik "Räder der Vorkriegszeit" ist mir unbekannt, daher will ich mich ja schlau machen!
 
Hallo Zusammen,

ich suche mir im Internet die Finger wund nach Fahrrädern der Fahrzeugfabrik Karl Göbel aus Bielefeld wund und finde quasi nix. Ein oder zwei Links, zB http://pandacycles.de/2012/09/11/fahrzeugfabrik-karl-goebel-bielefeld/, aber das war es auch schon.

Konkret suche ich einen Halbrenner für die Eroica. Dieses Jahr hatte ich mit einem GESTA-Rad aus den 80ern teilgenommen, kommendes Jahr würde ich gerne mit einem noch deutlichen "usprünglicheren" Rad mitfahren, 30er bis 40er Jahre.

Angeboten wurde mir gerade diese Göbel-Rad. Der Zustand soll gut sein, rein optisch gefällt es mir auch (ich werde es am Wochenende "in echt" in Augenschein nehmen), es ist aber nicht das orginale Setup: vermutlich hatte es mal Schutzbleche, Licht und einen anders montierten Lenker. Mag jemand eine Vermutung anstellen, wie alt dieses Rad wohl sein dürfte oder kann mir was zum Hersteller sagen? Frei von Sachverstand würde ich auf frühe 50er tippen?

Außer, dass die Firma wohl auch Mofas gebaut haben und in den 70ern pleite gingen doer verkauft wurden, finde ich zu denen einfach nichts. Spricht ja eher dafür, dass die wirklich nur ein kleiner Nischenanbeiter waren, oder?

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Danke & VG,
Andreas
Das is gebastelt, Kurbel/Pedalen passen gar nicht , der Lenker ist umgedreht, die Naben sehe ich nicht. Wenn es dir gefällt, dir passt und der Preis stimmt nimm es. Andere Kurbel und Pedale müssten schon dran damit es einigermaßen aussieht. Mal als Anhaltspunkt , bis ca. 2931 gab es Nickel danach Crom.
MfG Jens
 
Danke euch - damit hat sich dieses Rad erledigt. Dann suche ich mal weiter, dass ich was passendes finde, was in einem besseren bzw. orginaleren Zustand ist.
 
Danke euch - damit hat sich dieses Rad erledigt. Dann suche ich mal weiter, dass ich was passendes finde, was in einem besseren bzw. orginaleren Zustand ist.
Wenn würde ich nach einem bekannten Hersteller suchen, wenn Deutsche z B. Adler, Dürkopp, Miele , sind zwar i. Einstieg etwas teurer, aber meist seltener verbastelt, und Preisstabil.
 
...meiner bescheidenen Meinung nach hat so ein Rad auf einer Veranstaltung für historische Fahrräder nichts verloren.
Aber stimmt - auf der Eroica sieht man auch viel Wolpertinger...
Das Rad wird es ja nun eh nicht werden, aber die Frage, die das aufwirft, finde ich trotzdem spannend. So ein Rad lebt ja auch. Nehmen wir mal eines an, welches wirklch aus den 30ern stammt, wo aber in den 40ern oder 50ern schon eine neue Kurbel oder Lenker o.ä. dran gekommen ist, einfafh weil es notwendige Reperaturen waren. Und was darf man im Gegensatz dazu heute am Klassikerrad dergestalt "reparieren", dass wirkliche Neuteile (also nicht NOS) zum Einsatz kommen, ohne damit den Charakter kaputt zu machen?

Wo zieht man denn die Grenze zwischen "Eroica-tauglich" oder "Wolpertinger" (den Ausdruck finde ich in dem Zusammenhang cool)?

Der Sattel an meinem Gesta ist zB komplett neu, aber das Modell ist zeitgemäß, das selbe gilt für die Pedale. Die Kassette ist 7fach und nicht 6fach wie zum Zeitpunkt seiner ersten Ausfahrt... OK? Nicht ok?

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Hallo,

ich gehe nach wie vor davon aus das das Rad nicht aus den 1930igern stammt. Das Design und und kleine Details sprechen für mich eher auf Ende 1940iger Anfang 1950iger Jahre (die sich nur in Details von den 1930igern unterscheiden).
Aber gehen wir davon aus es wäre Ende 1940iger Anfang 1950iger Jahre von einem Händler aufgearbeitet worden (meist Winterarbeit), wie hätte er es aufgebaut, was wären die Bedürfnisse der Kunden in der Nachkriegszeit ? Ein alltagstaugliches Fahrrad um zur Arbeit zu kommen oder einzukaufen mit Schutzblechen, Lichtanlage und Gepäckträger und weniger ein Halbrenner. Der Sportradboom kam erst Ende der 1950igern Anfang der 1960iger mit der zunehmenden Motorisierung und dem Wohlstand. Dies kann man auch gut anhand von zeitgenössischen Prospekten der Fahrradhersteller sehen (siehe z.B. Velopedia.online)

Auf mich macht das Rad den Eindruck eines heutigen Umbaus. Für eine einfaches Tourenrad aus den 1950igern im nicht Topzustand bekommt man heute nicht viel wenn man es verkaufen will. Daher ist es für den Verkäufer eher attraktiv ein Special (Halbrenner) durch das weglassen von Teilen und das Umdrehen des Lenkers zu bauen und dann zu verkaufen, bringt wahrscheinlich mehr Erlös in die Kasse.

Allein wenn man sich die Stellung des vorderen Bremshebels anschaut (soweit ich es erkenne), braucht man schon große Pranken um die Bremse einigermaßen sicher zu betätigen. Bei einem Original ist es da schon besser gelöst.

Es gibt schon zeitgenössische Aufarbeitungen von Fahrrädern die wirklich toll und erhaltenswert sind, aber die sind rar und wurden meist im Alltag verbraucht.

Beste Grüße
ClaudButler
 
Das Rad wird es ja nun eh nicht werden, aber die Frage, die das aufwirft, finde ich trotzdem spannend. So ein Rad lebt ja auch. Nehmen wir mal eines an, welches wirklch aus den 30ern stammt, wo aber in den 40ern oder 50ern schon eine neue Kurbel oder Lenker o.ä. dran gekommen ist, einfafh weil es notwendige Reperaturen waren. Und was darf man im Gegensatz dazu heute am Klassikerrad dergestalt "reparieren", dass wirkliche Neuteile (also nicht NOS) zum Einsatz kommen, ohne damit den Charakter kaputt zu machen?

Wo zieht man denn die Grenze zwischen "Eroica-tauglich" oder "Wolpertinger" (den Ausdruck finde ich in dem Zusammenhang cool)?

Der Sattel an meinem Gesta ist zB komplett neu, aber das Modell ist zeitgemäß, das selbe gilt für die Pedale. Die Kassette ist 7fach und nicht 6fach wie zum Zeitpunkt seiner ersten Ausfahrt... OK? Nicht ok?

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Das Problem bei dem vorgestellten Rad ist, dass man sofort erkennt, was es ist.


Zusammengepresste Rohre statt Ausfallenden, verschraubte Sattelstreben an der Sattelmuffe und Stempelbremse waren spätestens ab 1920 bei echten Rennrädern nicht mehr aktuell. Dazu das Chrom statt Nickel... Zum Schluß noch die Lackierung, die eben eher auf 1950-55 verweist und dann das Wissen, dass Rahmen mit diesen Details noch bis in die 60er Jahre in Deutschland bei einfachen Tourenrädern verbaut wurden.

Und bei den „echten“ Rennrädern aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen?
Davon sind nur sehr, sehr wenige weitestgehend im Originalzustand auf uns gekommen.
Das allermeiste, was heute zu sehen ist, würde ich als Mariage bezeichnen. Originale Rahmen, dazu ein paar Anbauteile aus der Zeit. Der große Rest wurde später ersetzt oder erst bei einer „Restauration“ so zusammengestellt.


Ich selbst suche seit vier Jahren die Teile für mein Automoto von 1924 zusammen.
Vor Corona war das schon sehr schwierig. Heute ist es nahezu unmöglich (Mal schnell zum Teilemarkt nach F fahren...).
Also wird dieses Jahr auch eine Mariage daraus. Ich will ja nicht ewig warten.
Ich denke, mit Anbauteilen aus der richtigen Epoche ist das auch OK. Mit LAM Bremsen und Standardkurbel läuft das Rad genau so gut. Die echten, originalen Teile sind sowieso schon vor Jahrzehnten vom Rahmen getrennt worden. So gesehen ist das eh alles Nachbau.
 
Zuletzt bearbeitet:
vlt nicht mehr von Belang für den "Besitzer" dieses Stranges, dennoch nicht uninteressant ..
Karl Göbel und Fahrrad bedingen sich nicht nur im Fall der Fahrradfabrik.
Karl Göbel war ein nicht unerfolgreicher Sechstagefahrer in den Jahren 1927-1939 (und ein Comeback-Versuch Anfang der 50er).
bei 32 6 Days Starts gewann Göbel 7 Rennen, landete 6x auf dem 2. und 6x auf dem 3. Platz. das ist schon ne beachtliche Bilanz!
besagter Pedaleur stammt gebürtig aus Dortmund. ob und wenn wie die Bielefelder Radfabrik mit dem 'Ritter des Ovals' in Zusammenhang zu bringen ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis. laut wikip**ia gab es weitere "Berühmtheiten dieses Namens, bspw. einen Generalmajor, standesgemäß & pflichtbewußt '45 in der Schlacht um Ostpreußen gefallen oder einen CDU-Politiker, welcher aber ebenfalls geographisch noch weiter von Bielefeld entfernt wirkte als unser Bahn-Hasardeur.

hauewwa ..
 
zum Thema original, modernisiert, korrekt, erlaubt blubbedibäng:
reden wir von Rennrädern der frühen Nachkriegszeit .. was ist denn bitte original?
wer sich in diesen Zeiten ein Rennrad leisten wollte und das dann auch noch konnte, konnte das eben (allermeist) nur, weil alle anderen Bedürfnissen weit hinten angestellt wurden. denn der Typ wollt's wissen!
anders gesagt, der hat keinen Bock mehr auf dem alten, schweren Esel seiner Leidenschaft zu frönen. der will Radsport. ernsthaft!
Möglichkeiten, auf allerlei Ebenen waren begrenzt. "verfügbare gute Räder?" "jaaaa, hätten wir alle gern." selbst in den Vereinen, so denn die Vereinsarbeit von den Alliierten wieder erlaubt, sah's dahingehend finster aus. es wurde getauscht, besorgt, geliehen, hier & da ..
kurzum: begonnen hat son Renner mit Murks und wurde peu à peu verbessert, jahrelang durch Trainings & Rennen geprügelt und technisch, wenn möglich, moderner hergerichtet. und Pumpe ist's da mit original.
oftmals wurde eh auf einen Rahmen aufgebaut. original? korrekt? öööhm ..
 
letzter Punkt
Versprochen 🤭

es folgt eine bewusste Überspitzung meinerseits. damit will ich niemandem etwas unterstellen oder andichten!
es wurde, oh Gott Gnaden Wunder, ein komplettes Rennrad, Bj. 46, nachweislich vom Werk, so wie's nun immer noch dasteht, ausgeliefert. was tun? das Rad in den Kofferraum legen (vorsichtig), über'n Brenner, zur L'Eroica an Start und die brutale Piste damit langöckern?
bitte bitte .. bitte (!!!!) nich.
der Gaul hat 75 Jahre heil überstanden, ist ein selten Gut und wird dann bei einer xxx-Veranstaltung der letzten Ölung preisgegeben? das würde ich eher niemandem erzählen, denn dann wäre mindestens die Reputation im Arsch. und womit? mit Recht!
selbst ein gut erhaltenes und historisch wertvolles Rad der 50er hat so ein Altenteil nicht verdient.
L'Eroica ist nicht Liebe, sondern Schotter & Schlagloch.

well, so viel wollt ich gar nicht schwafeln. darum ..
 
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