Die Herzfrequenz ist ohnehin eher variabel bei gleicher Wattleistung(1)(2), und die Schwellenleistung in Watt variiert je nach Trainingszustand(3). Alles eher ein dynamisches Gleichgewicht...
(1) Abhängig von der Tagesform brauchst Du beispielsweise mal 155, ein andermal 160 bpm, um die gleiche Leistung zu bringen.
(2) Hinzu kommt das Phänomen der "Cardiac Drift": Wenn Du vier Intervalle an der Schwellenleistung fährst, wird die HF bei jeder Wiederholung leicht über der des vorangegangenen Intervalls liegen, bei gleichem Output in Watt.
(3) Wenn Du über mehrere Wochen ein Trainingsprogramm absolvierst, testest Du zu Beginn Deine Schwellenleistung, um die Trainingsbelastungen danach auszurichten. Bereits nach der Hälfte des Programms wird sich der tatsächliche Leistungswert an der Schwelle erhöht haben. Damit kann eine Absenkung der HF an dem ursprünglich als Schwelle ermittelten Leistungswert einhergehen, auch wenn die HF an der aktuellen (höheren) Schwelle über der HF an der ursprünglichen Schwelle liegt.
Und alle paar Tage einen Leistungstest macht man dann auch nicht, man will ja trainieren (oder bloß: fahren
) und nicht messen...
Mein Fazit daraus ist, dass ich in den Leistungsbereichen, in denen ich mich bewege, zwar ab und an auf die HF schauen kann, auch registriere, was da abläuft, das mit dem Training aber im Übrigen nicht zu ernst nehmen muss. Ich muss nicht die letzten 1,8% Leistungspotenzial aus mir rausquetschen, mir ist wichtiger, dass es Spaß macht. Und mit einer halbwegs sensiblen Beobachtung "Was mute ich mir zu - wie reagiert mein Körper?" komme ich immer noch weit genug.
Aber das muss jeder für sich rausfinden.
Gruß, svenski.
