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Die lodengrünen Spinner mal wieder.....

Hat mir mal ein durchaus sachlicher und vertrauenswürdiger Jäger erzählt: In Deutschland werden mehr Menschen durch unsachgemäßen Umgang mit Polizeiwaffen verletzt als mit Jagdwaffen.
 
Hat mir mal ein durchaus sachlicher und vertrauenswürdiger Jäger erzählt: In Deutschland werden mehr Menschen durch unsachgemäßen Umgang mit Polizeiwaffen verletzt als mit Jagdwaffen.

Das ganze Thema ist so komplex, daß es hier auch nicht im Ansatz diskutiert werden kann, dazu gibt es schon genügend Foren pro und contra Jagd.

Tatsache ist: Frau Koschier-Bitante wurde in Italien Opfer eines Jagdunfalls, da sind die Verhältnisse ganz andere als in Deutschland. Zu Beginn der Jagdsaison ziehen da ca. 1,4 Millionen "Jäger", dazu noch ca. 1 Million Wilderer mit ihren Waffen ins Feld und erlegen alles was sich bewegt, u.a. über 20.000.000 Singvögel. Solche "Unfälle" wie der hier aufgeführte kommen vor allem dann zustande, wenn eine Schrotgarbe einen Stein trifft und abgelenkt wird. Und dahinter steht grobe Fahrlässigkeit des Schützen, er alleine ist verantwortlich für sein Handeln. "Ist die Kugel erst aus dem Lauf, hält sie selbst der Teufel nicht mehr auf." Dementsprechend haben die italienischen Jäger auch Dutzende Tote in ihren eigenen Reihen zu beklagen.

Was jetzt, das Zitat betreffend, in Deutschland der Fall ist, ist folgendes: Es gibt eine Statistik "Tödliche Vorkommnisse mit Jagdwaffen", die jährlich ca. 30 Fälle aufzählt. Dazu gehören z.B.: Ein Suicident schnappt sich Ur- Uropas 120 Jahre alte Waffe aus den Schrank, schießt sich eine Kugel in den Kopf... Jagd? Ein Junge findet Opas alte P38 (Wehrmachtspistole) auf dem Dachboden. Opa war Jäger. Zwanzig Jahre später erschießt der Junge jemanden bei einem Überfall... Jagd? Echte tödliche Jagdunfälle hatten wir in den letzten Jahren zwischen 0 und 4. Typischer Jagdunfall: Jäger legt seine Waffen hinten in den Kombi, dazu seinen Hund. Hund tritt während der Fahrt in den Abzug der (verbotenerweise) geladenen Waffe. Peng. Schon mehrmals passiert... Jagd!

Ich war, bedingt durch den familieneigenen Forstbetrieb, selbst mal Mitglied der Grünen Zunft, wenngleich als jagender Mit-Waldbesitzer etwas anders gepolt als die Wochenend- und Bonzenjäger. Und ich gebe gerne zu: In den Karikaturen hier steckt viel Wahrheit, auch wenn der Abschuß eines Rindes wohl doch eher zum Jagdscheinverlust auf Lebenszeit führt (oder führen sollte, je nach Parteibuch...).

War in meiner späten Jugend mal als Treiber ( Vater eines Kollegen war dort der Förster) bei einer Treibjagd dabei - der Einarmige der dort mit einer Doppelläufigen Schrotflinte rumgeballert hat war noch das Harmloseste ....ein prägendes Erlebnis :rolleyes: kann nur sagen Auhhweiahh !

Ich habe ein Mal an einer Treibjagd teilgenommen, als Jäger. Nur damit ich meine Vorurteile widerlegt sehen würde. - Es war alles noch viel schlimmer...

Grüße

Thomas
 
Echte tödliche Jagdunfälle hatten wir in den letzten Jahren zwischen 0 und 4. Typischer Jagdunfall: Jäger legt seine Waffen hinten in den Kombi, dazu seinen Hund. Hund tritt während der Fahrt in den Abzug der (verbotenerweise) geladenen Waffe. Peng. Schon mehrmals passiert... Jagd!
Wirklich ?
iwie hab ich allein zwei Jagdunfälle im letzten Jahr im Kopf, wo Spaziergänger für Wildschweine gehalten wurden.
Und auch erst kürzlich:
http://www.morgenweb.de/newsticker/weikersheim-tödlicher-jagdunfall-1.1853669

Und (nicht tödlich):
http://www.polizei.bayern.de/oberpfalz/news/presse/aktuell/index.html/208833
 
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Hier mal zwei Tabellen zu "jagdlichen" Todesfällen aus dem Forum "Abschaffung der Jagd", also von Jagdgegnern und damit sehr kritisch. Die Jahre 2010 und 2012 sind willkürlich ausgewählt, das waren die beiden ersten in der Google-Liste. Und bitte die Texte dazu genau lesen und die Zahlen selbst addieren, da gibt es nämlich Fehler.

statistik-2010.pdf

tote-durch-jagdunfaelle-und-straftaten-mit-jae.pdf

Und da wir jetzt schon mitten im Herbst sind, noch eine literarische Verarbeitung eines "Jagdunfalls". Das ist nicht lustig! :D:D:D:D:D : http://www.personal.uni-jena.de/~dps/advent.html

Grüße

Thomas
 
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:love:
 
Da passiert schon eher selten was. Schlimm finde ich am Jagen auch nicht den Tierschutz. Bedenklich finde ich Jagd hinsichtlich Artenschutz und hinsichtlich der Tatsache, dass die Jäger Spaziergängern, Mountainbikern usw. einfach oft Angst und Schrecken einjagen. Es hat auch schonmal ein Jäger ungefähr in meine Richtung geschossen auf einen Fasan. Auch wenn da die Gefahr eines gefährlichen Unfalls vielleicht geringer war als bei ca.100 Situationen, die ich durch Autofahrer hatte, finde ich, dass das eine unerhörte Frechheit ist. Normalerweise hätte ich dem meine Meinung gegeigt, aber iwie hab ich Hemmungen mich mit schwer bewaffneten Menschen anzulegen.
 
Zwar hatte ich hier schon geschrieben, daß eine pro/contra Diskussion zur Jagd hier nichts bringt. Trotzdem hat mich Picas Beitrag etwas provoziert. Und deshalb nehme ich als (ehemaliger) Jäger ein Tier heraus, dessen Schutz mir besonders am Herzen liegt: Der Wolf. Der Wolf unterliegt in Deutschland einem "Strengen Artenschutz", das ist eine Stufe höher als der "Besondere Artenschutz" von z.B. Hornissen! Verstöße gegen Natur- und Artenschutzgesetze gelten als Ordnungswidrigkeiten und werden - selten genug - zumeist mit Bagatellbeträgen geahndet. Daher gehört der Wolf ins Jagdrecht! Ein Verstoß gegen das Jagdrecht ist eine Straftat und wird dementsprechend ziemlich schnell mit Haftstrafen geahndet. Außerdem obliegen die Wölfe dann dem besonderen Schutz der Jäger, auch mit ganzjähriger Schonzeit wie z.B. sämtliche Greifvögel. Hier mal ein Artikel dazu, bitte die 5 Seiten in aller Ruhe lesen: https://www.djz.de/r30/vc_content/d...roosen_wolf_im_jagdrecht_meyer_ravenstein.pdf . Wenn die Jäger nicht jetzt schon den Wolf schützen würden, gäbe es keinen einzigen Wolf in Deutschland. Die größten Gefahren für den Wolf sehe ich im Straßenverkehr und Leuten die drei Schafe besitzen und eine alte Flinte rumliegen haben.

Klar, Jäger sind brutale Bambikiller und wer schon mal so ein Vorurteil hat, braucht sich auch nicht mehr um Fakten kümmern.

Grüße

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich glaube, man muß bei dem Sachverhalt, der hier zugrunde liegt, zwei Unterscheidungen treffen:

1) es geht hier nicht um den Jäger als Bambikiller oder so.

2) Verantwortlichkeiten fürs Schießen (außerhalb von Schießstätten) durch Jäger.

Zu 1) gebe ich hier keine Meinung ab, da nicht zielführend!

Zu 2) ist aber festzuhalten, desß es Jäger deutlich "leichter" mit dem "Schießbetrieb" haben, als jeder Schützenverein, etc.

Und das gilt es abzustellen!!!


Grüße
 
Was hat Jagen mit Tierschutz zu tun? Jäger bezeichnen sich selbst vielleicht so oder auch als Naturschützer, aber es gibt einige Belege dafür, dass die Jagd mehr schadet als dass sie irgendeinen Nutzen bringt.

Dumm ausgedrückt, ich meine damit, für einen Tierschützer sollte Jagd eines der kleinsten Übel sein. Was den Artenschutz angeht und das Sicherheitsempfinden von diversen Leuten finde ich Jagd allerdings sehr fragwürdig. Ich glaube, dass 90% der Jäger auch bedrohte Tierarten jagen würden, wenn sie dürften (und einige auch, wenn sie es nicht dürfen). Und ich glaube auch, dass den allermeisten ein Abschuss wichtiger ist, als Rücksicht auf sich erschreckende Radfahrer, Spaziergänger usw.
 
Zu 2) ist aber festzuhalten, desß es Jäger deutlich "leichter" mit dem "Schießbetrieb" haben, als jeder Schützenverein, etc.

Und das gilt es abzustellen!!!

Zum ersten Satz: Ja, das ist so. Und das ist auch gesetzlich mit dem Jagdzwang außerhalb befriedeter Gebiete (Ortschaften, Industriegebiete, Infrastrukturanlagen) geregelt. D.h., daß man nach passieren eines Ortsendeschildes damit rechnen muß, daß es knallt. Sei es auf Privatgrund oder auf öffentlichem Besitz. Und das wird auch von allen im Bundestag vertretenen Parteien unterstützt. Ob es einem gefällt oder nicht.

Zum zweiten Satz: Das kann man fordern, hat aber keinerlei Aussicht auf Erfolg - und nach jahrzehntelanger Praxis frage ich mich auch: Warum?

Dabei muß man folgendes sehen: Wir haben z.B. ein allgemeines Betretungsrecht des Waldes für jedermann, andererseits den Jagdzwang. Ein Jäger darf sein Revier, und wenn es sein Privatbesitz ist, für die Jagdausübung nicht absperren; Treib- und Drückjagden unterliegen da teilweise anderen Regelungen. Der Gesetzgeber mißachtet da ein vermeintliches oder tatsächliches Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung - wenn man sich aber die Statistik der Jagdunfälle anschaut sieht man, daß Normalbürger tatsächlich einem äußerst geringen Unfallrisiko durch Jäger ausgesetzt sind. Mir ist es auch passiert, daß in fortgeschrittener Abenddämmerung die Dorfärztin oder Jugendliche urplötzlich aus dem Wald auf die Wiese schlappten während ich auf Ansitz war. Für einen gesunden, nüchternen Jäger ist das überhaupt kein Problem - immer den Satz im Kopf: "Was du nicht kennst (=eindeutig erkennst), das schieß' nicht tot." Auffällig, daß besonders viele Jäger 75+ in Jagdunfälle verwickelt sind und ob die alle nüchtern waren weiß ich auch nicht. Das ist aber nicht der Jagd an sich anzulasten. Die fahren so auch z.B. auch mit dem Auto.

1. Dumm ausgedrückt, ich meine damit, für einen Tierschützer sollte Jagd eines der kleinsten Übel sein. 2. Was den Artenschutz angeht und das Sicherheitsempfinden von diversen Leuten finde ich Jagd allerdings sehr fragwürdig. 3. Ich glaube, dass 90% der Jäger auch bedrohte Tierarten jagen würden, wenn sie dürften (und einige auch, wenn sie es nicht dürfen). 4. Und ich glaube auch, dass den allermeisten ein Abschuss wichtiger ist, als Rücksicht auf sich erschreckende Radfahrer, Spaziergänger usw.

1. "Tierschützer" und Jagd. Zur Jagd gehört auch die Hege. Auch ich habe in strengen Wintern das Wild gefüttert, was in der Öffentlichkeit als ja ach so verderblich angesehen wird. Bei über einem Meter Schnee wo kein Unimog mehr durchkam mit dem Handschlitten. Aus eigener Kasse. Damit das Wild nicht verhungert und jämmerlich zugrunde geht wenn es auf Futtersuche z.B. durch Harschschnee bricht und sich die Beine aufreißt. Eigentlich hätte ich ja sagen können: Ist mir als Waldverwalter doch egal, nur ein totes Wild ist ein gutes Wild weil es keinen Baum mehr zerstört (auch Bäume sind Lebewesen) und ich nicht die Mühe mit der Jagd habe. Nur: Da war ich halt doch zu sehr Jäger und - aktiver Tierschützer. Von den selbsternannten Tierschützern habe ich noch nie gehört, daß sie sich im Winter ums Wild kümmern. Schwadronieren kann man viel. N.B. Als der Rhein 1986 nach der Sandoz-Katastrophe voller toter Fische war habe ich mich als freiwilliger Helfer zur Flußreinigung gemeldet. In meinem Abschnitt war ich der einzige freiwillige Helfer, alle anderen waren Fischer. Die Fische mußten raus, damit sich Vögel nicht an den Kadavern vergiften. Tierschützer? Wo?

2. Zu Artenschutz habe ich schon einiges zum Wolf im besonderen gesagt, das betrifft aber auch alle anderen Tiere, bejagbar oder nicht. Zum Sicherheitsbedürfnis: s.o.

3. Das ist eine völlig willkürliche Annahme mit einer durch nichts zu belegenden Prozentzahl, meine Erfahrungen sehen da ganz anders aus. Und glauben tue ich in der Kirche, nicht irgendwelche unfundierten Behauptungen.

4. Der Konflikt liegt nicht an den Jägern sondern an den Gesetzen, wie oben ausgeführt. Und wenn in meinem ruhigen Waldrevier Radfahrer oder Wanderer unterwegs waren habe ich auf Stunden nie Schalenwild gesehen - und das "Kleinzeug" hat mich nie jagdlich interessiert.

Und hier die Wikipediaartikel zu Jagdunfällen und Jagdzwang - und ich geh' jetzt erst mal auf den Ergometer...

Gefahren für Menschen durch die Jagd[Bearbeiten]
Für das Jahr 2009 registrierte die Bundesgemeinschaft der Landwirtschaftlichen Sozialversicherungen 854 Fälle, in denen sich Jäger, einschließlich Berufsjäger, verletzten. Ursache für über 350 Fälle davon sind Äste, Dornen, Baumstümpfe oder Unebenheiten des Bodens, die zu Prellungen, Stauchungen oder Brüchen führten. Rund achtzig mal passierten Unfälle mit Messern beim Verarbeiten des Wildes. Ein tödlicher Unfall mit einer Jagdwaffe ereignete sich nach Angaben des Spitzenverbandes 2009. 2008 gab es drei tödliche Unfälle mit Jagdwaffen bei 348.000 Jägern in Deutschland, 2011 zwei und 2010 ebenfalls zwei tödliche Unfälle mit Jagdwaffen bei rund 350.000 Jägern. In keinem dieser Fälle waren Außenstehende betroffen.[28] Im September 2012 wurde im oberfränkischen Schönwaldein Mann erschossen, der am frühen Morgen in der Dunkelheit an einem Maisfeld entlang gegangen und von einem Jäger für ein Wildschwein gehalten worden war. Die gerichtliche Klärung des Unfalls ist noch nicht abgeschlossen.[29]

Jagdzwang[Bearbeiten]
In Deutschland besteht im Jagdrecht grundsätzlich eine flächendeckende Verpflichtung zur Jagd. Alle Flächen, die nicht als befriedete Bezirke von der Jagd ausgenommen sind, müssen im Revierjagdsystem in Jagdbezirken bejagt werden, unabhängig von ihrem Status als Grundeigentum, aber abhängig von der Größe der Fläche. So gilt als Mindestfläche 75 ha, die so einen Eigenjagdbezirk bildet. Der Eigentümer hat für eine, den gesetzlichen Bestimmungen des Bundesjagdgesetzes und der Landesjagdgesetze folgende Jagdausübung zu sorgen. Grundbesitzer kleinerer Flächen sind verpflichtet, sich zu einer Jagdgenossenschaft zusammenzuschließen, um eine ausreichend bejagbare Fläche zu erreichen. Das Jagdausübungsrecht für den so entstehenden Gemeinschaftsjagdbezirk wird in der Regel verpachtet. Dieser, in das Eigentumsrecht eingreifende Zustand führte in den letzten Jahren zu Einsprüchen und Prozessen. Bevor der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte am 26. Juni 2012 entschied, dass in Ausnahmefällen die Zwangsmitgliedschaft in einer Jagdgenossenschaft aus Gewissensgründen gekündigt werden kann, wurde oft kritisiert, dass Grundeigentümer nicht selbst darüber entscheiden können, ob die Jagd auf ihrem Grund und Boden ausgeübt werden soll oder nicht. Der Grundeigentümer hatte keine Möglichkeit aus der Jagdgenossenschaft auszutreten und auf seinem Grund und Boden die Jagd zu verbieten, falls er sie, zum Beispiel aus ethischen Gründen, ablehnt.
 
Was mir zum Thema Fütterung nur einfällt und aufregt, sind die Kirrungen
Da liegen alle 500m direkt neben dem Waldweg immer wieder zentnerweise Zuckerrüben und gleich daneben ein Anstand. Auch letzten Winter wieder, der keiner war. Wenn man dann einen Jäger darauf anspricht, war es keiner von ihnen und überhaupt Zuckerrüben mögen die Wildsäue ja überhaupt nicht.
Ausserdem wird gemeckert, dass wir mit unseren MTB das Wild verscheuchen und sie deshalb nicht der Wildschweinplage her werden. Aber gleichzeitig gibt es die übergroßen und zuviele Kirrungen. Zusätzlich haben sie ein Maisfeld neben dem Wald gepachtet und lassen den Mais den ganzen Winter stehen. Warum wohl?

Verendetes Wild im Winter ist für mich eigentlich ganz natürlich und hat nicht mit Tierschutz oder nicht Tierschutz zu tun. Das ist natürliche Auslese!
Fütterung im Winter ist nur zu kurz gedachter Waldschutz oder besser Holzkapitalschutz.
 
Hi Rajesh!

Zu Deinem ersten Absatz kann ich nur sagen: Volle Zustimmung! Ich habe zu einer Zeit den Jagdschein gemacht in der die Jagd an der Kirrung als unwaidmännisch galt und in meinen Augen noch immer ist. Nein, das war nicht die gute alte Zeit in der alles besser war, man hat auch in der Jägerschaft in den letzten dreißig, vierzig Jahren viel (ökologisch) dazu gelernt. Es haben sich aber auch unglaubliche Dummheiten wie eben die Kirrungsjagd verbreitet. Man wirft Tonnen (vermutlich Millionen) Zuckerrüben (sic!) ganzjährig in den Wald und jammert dann über, daß sich das (Schwarz)wild so unkontrolliert vermehrt. Lagen die Schwarzwildstrecken in Rheinland-Pfalz in den 1970ern unter 10.000 so sind es heute bis zu 80.000! In den Revieren der Wochenendjäger lebt das Wild von Montag bis Freitag im Schlaraffenland, kommen dann Freitag nachmittags die Geländewagen der Jäger, werden Autotüren geschlagen - sind sie weg. Schwarz- und Rotwild sind nämlich nicht blöde, im Gegensatz zum Rehwild etwa, aber auch Rehwild gibt es immer mehr. Nein, daran sind nicht wir(!) MTB-Fahrer schuld.

Deinem zweiten Absatz stehe ich etwas skeptischer gegenüber. An der ganzen Wildwirtschaft ist doch nichts mehr natürlich. Was "die" Jäger immer gebetsmühlenhaft wiederholen: "Wir sind ja nur das Regulativ für die nicht mehr vorhandenen Beutegreifer und entnehmen in erster Linie alte und schwache Tiere dem Naturkreislauf." So ein Quatsch!!! Was jagen eigentlich Luchs und Wolf? Die jungen und die dummen! Nichts anderes macht der Jäger auch! Er will keine kranken und ausgemergelten Tiere sondern einen saftigen Braten oder etwas, das sich zu Geld machen läßt. Übrigens: Männliche Rotwildrudel werden immer vom jüngsten Hirsch angeführt, soll's doch den erwischen falls etwas schief läuft, denken sich wohl die älteren Hirsche. Mein Revier im Schwarzwald auf gut 900m Höhe war jedenfalls so, daß da kein geschwächtes Tier lange überlebte. Freunde meinten mal zu mir: "Bei dir gibt es drei Jahreszeiten: Juli, August und Winter..." Und da hatte ich überhaupt keine Probleme das Wild mittels Fütterungen über die letzten Winterwochen zu bringen. Und ja, es ging auch um handfesten Holzkapitalschutz. Wenn Du Gemüsebauer wärst und die Wühlmäuse kämen, müßtest Du Dir auch etwas einfallen lassen. Mit dem Wild aber tabula rasa zu machen ist auch keine Option, ein mäßiger gesunder Wildbestand gehört zum Wald - und ist freilich auch ein Kapitalfaktor. (Daß die Rückemaschinen und Harvester teilweise viel größere Schäden an den Bäumen anrichteten als es das Wild jemals könnte ist auch so ein Dogma "über das man nicht spricht".)

Wochenende soll schön werden, ich freue mich - auf Fahrten mit dem MTB durch den Wald :daumen::D!

Grüße

Thomas










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