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Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

kendo05

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Deutschland-Direttissima Sylt – Oberstdorf in 5,5Tagen, 31.07-05.08.2011, 1.125 km, 9.060hm, Gesamtfahrzeit (in Bewegung): 46h 06min

Hier ein Bericht über meine 2. Deutschland-Tour von Sylt nach Oberstdorf. 2009 lag mein Schwerpunkt auf touristisch interessanten und mir unbekannten Regionen. Die 1700km lange Tour führte mich damals in einem weiten Bogen durch Ostdeutschland.

Diesmal sollte der Ansatz ein ganz anderer sein. Was ist die kürzest mögliche Strecke auf radfahrmäßig ansprechenden Straßen zwischen dem nördlichsten und südlichsten Punkt Deutschlands? Und kann man das in 5 Tagen schaffen? Die gemütliche Runde auf Sylt mal als „Prolog“ außen vor. Aus organisatorischen bzw. terminlichen Gründen verlief die Tour wieder in Nord-Süd-Richtung. Da ich im Südwesten lebe und mir das Allgäu sehr vertraut ist, wäre es andersherum eigentlich spannender. Am Meer anzukommen, finde ich bei Radreisen immer toll. Auch erscheint mir die Strecke in Süd-Nord-Richtung etwas leichter. Weniger wegen der 800hm, die man mehr bergab hat, aber viele Buckel scheinen mir in dieser Richtung einfacher zu fahren zu sein.

Mit der Streckenwahl war ich voll und ganz zufrieden. Es sind wirklich sehr viele tolle Nebenstraßen und asphaltierte Wirtschaftswege dabei. Bundesstraßen dienen immer nur mal kurz als Querverbindung bis zur nächsten Nebenstraße. Generell ist auf den süddeutschen Abschnitten aber mehr Autoverkehr, v.a. Richtung Feierabendzeit. Dafür sind hier die begleitenden Radwege oft sehr gut. Auf den norddeutschen Abschnitten war hingegen kaum was los, dafür sind die Radwege oft recht holprig.

Die Idee der kürzest möglichen Distanz ließ sich trotz der schönen Strecken gut umsetzen. Google-Maps gibt für die Gesamtstrecke 1.066km auf Autobahn und 1.101km ohne Autobahn (=> graue Linie in Karte unten) an. O.K., da muss man nochmal jeweils 30km für Fähre und Zug abziehen. Dem gegenüber stehen nun 1.125km Rad-km.

Landschaftlich ist die Strecke sehr ansprechend, aber touristisch unspektakulär. Hügel, Wiesen, Wälder, Getreidefelder, Alleen, Fachwerkhäuser, Bauernhöfe,… über hunderte von km. Wollte man das ganze touristisch „aufpeppen“, würden sich z.B. Hamburg oder Bremen, Würzburg, Rothenburg ob der Tauber und Ulm als Umwege und Etappenziele anbieten. Aber auch so liegen immer wieder mal schöne Städtchen am Weg.

Mit dem Ansatz „in möglichst kurzer Zeit“ sieht man davon allerdings nicht viel. Bei nur 5 Etappen steht man irgendwie den ganzen Tag unter einem gewissen Zeitdruck. Das verfügbare Zeitfenster ist begrenzt durch „Frühstück in Pension nicht vor 7:00“ (um 7:00 ging aber überall) und „Küche abends nur bis 20:30 oder 21:00“. Daher habe ich zur Info meine täglichen Start- und Ankunftszeiten dazugeschrieben. In diesem Rahmen kann man sich dann bewegen mit „schneller fahren“ oder „Pausen verkürzen“. Mit der Zeit zum Rumbummeln und Fotografieren muss man da echt haushalten. Aber ich hatte es ja nicht anders gewollt.

Noch kurz was zu meinem Trainingsstand vor der Tour: 5.700km, davon 1.500 Radreise-km in Spanien, 100km flach volle Pulle in 2:58, mehrere Touren über 200km. Für meine Möglichkeiten echt in Topform. Trotzdem musste ich feststellen, wie langsam ich über die Gesamtdistanz doch geworden bin.

Gepäck wie bei all meinen Touren seit 2010: 8-9kg gesamt in Rucksack, Lenkertasche und Rahmentasche
 

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31.07.2011 Prolog auf Sylt
0. Ellenbogen – Bahnhof Westerland, 28km, 65hm, Schnitt 21,8km/h,
Zeit in Bewegung: 01:17, Start: ca. 16:15, Ende: ca. 20:00
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=sjbtgryxxewbmymc

Bei meinem 2. Besuch auf Sylt kann ich nun wahrlich nachempfinden, was die Leute an dieser Insel so schön finden. Das hatte sich mir beim Start meiner 2009er-Tour hier (fast auf den Tag genau vor 2 Jahren) im strömenden Regen nicht wirklich erschlossen.

Heute scheint die Sonne und der Platz am Hafen in List verströmt jede Menge Urlaubsflair, als mein Kompanion gegen 15:00 mit der Fähre von der dänischen Insel Römö angeschippert kommt. In bester Laune radeln wir durch die Dünenlandschaft zum nördlichtsten Punkt Deutschlands am sog. Ellenbogen. Wobei das Ende der schmalen Straße schon wieder etwas südlicher liegt. Trotzdem wird es zum „offiziellen“ Start unseres „Race Across GErmany“ auserkoren.

Für den Weg Richtung Westerland sollte man unbedingt den top asphaltierten Radweg durch die Dünen nehmen. Der ist wirklich klasse. Das letzte Mal hatte ich noch die stark befahrene Straße genommen, weil ich dachte, der wäre geschottert. Kurz vor Westerland haben wir noch in einem guten Strandrestaurant gegessen. Sicherlich stilvoller, als im Quartier in Klanxbüll.

Dorthin geht’s dann noch abends mit dem Zug. Man könnte theoretisch auf der Insel auch noch einige km mit dem Rad nach Osten fahren bis zum Bahnhof Morsum. Je nach Tageszeit könnte es da allerdings schwierig werden, das Rad in den vollen Zug zu bekommen. Also lieber ab Bahnhof Westerland. Rad-km gibt’s in den nächsten Tagen noch genug :D

Dieses war der einzige Tag der Tour, den man wirklich als Urlaub im Sinne von Entspannung bezeichnen kann.

Klanxbüller Stuben (32,50 in DZ)
 

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01.08.2011 An der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand,…
1. Klanxbüll –Groß Meckelsen, 238km, 560hm, Schnitt 28,0km/h,
Zeit in Bewegung: 08:30, Start: 08:20, Ende: 19:20
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=tegwbnntcgjlzmit

Jetzt wird’s ernst. Der Tag beginnt schonmal mit dezentem Nieselregen. Dafür schiebt einen ganz passabler Nordwest-Wind über die ersten 2/3 der Strecke. Im letzten Abschnitt schläft er dann ein bzw. dreht schon langsam für die nächsten Tage auf Süd. Sehr schön ist für mich als Landratte die Fahrt jenseits des Deichs direkt am Wattenmeer entlang mit Blick auf Inseln und Halligen. Die Strecke ist ein kleinwenig holprig und die Schafe und Viehgatter sind vielleicht etwas störend, insgesamt läßt sich das aber gut fahren und gehört für mich zu den Highlights der gesamten Tour.

Es folgen Stopps in Husum und Friedrichstadt. Beides ganz nette Städtchen, aber keine touristische Sensation. Ansonsten wechseln sich gut zu fahrende Wirtschaftswege, einsame Straßen und auch mal ca. 15km etwas stärker befahrene Landesstraße ab. Die paar km am Nord-Ostsee-Kanal mit seinen riesigen Schiffen sind auch ganz spannend.

Dann wären wir zufällig fast in das weltgrößte Heavy-Metal-Festival in Wacken reingeraten. Das beginnt einen Tag später. Heute lief man sich dafür schonmal langsam warm und aus Tante-Emma-Läden wurde in Einkaufswagen von den ersten Besuchern der sonstige Jahresumsatz an Dosenbier abtransportiert.

Nach der Elbfähre in Glückstadt wird es langsam Zeit, etwas auf die Tube zu drücken. Ein Quartier ist auch noch nicht klar gemacht. Aber noch bringen wir beide richtig gut Druck auf’s Pedal. Am Ende des Tages kommen wir in einem wirklich netten Hotel in Groß Meckelsen in Niedersachsen unter. Freue mich über den schönen Saunabereich. Das ist genau das Richtige. Schultern und Arme sind etwas verspannt und es zieht ganz ordentlich in der Oberschenkelrückseite. Aber sonst lief das wirklich sehr gut heute für mich.
Akzent-Hotel Schröder (39€ in DZ)
 

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02.08.2011 Tag der Wahrheit
2. Groß Meckelsen - Schwalenberg, 210km, 1.630hm, Schnitt 25,1km/h,
Zeit in Bewegung: 08:33, Start: 08:10, Ende: 19:45
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=kwbwdzoqnudylorz

So, heute also Premiere: Zum ersten Mal in unser beider Radlerkarriere stehen am 2. Tag in Folge über 200km auf dem Programm. Das Knie vom Kollegen fühlt sich wohl besser an als erwartet. Mir fällt das Treppensteigen im Hotel mit den dicken Oberschenkeln heute morgen schon deutlich schwerer als gestern. Man wird sehen, wie sich der Tag entwickelt.

Der Wind hat leider auf Südwest gedreht und ist echt lästig. Nur mit viel Einsatz läßt sich noch ein 26er Schnitt halten, trotz Flachland. Aber die Straßen sind heute ansonsten wieder sehr schön zu fahren. Mir gefällt’s fast noch besser als gestern, wenngleich landschaftlich nichts Herausragendes geboten ist. Wiesen, Felder, Alleen, Bauernhöfe,…

Einige km vor dem großen See „Steinhuder Meer“ westlich von Hannover macht sich Alex‘ lädiertes Knie nun doch unübersehbar bemerkbar. Eine Weiterfahrt über die nächsten Tage erscheint aussichtslos. Und so wird es für ihn leider nur eine „Meer-zu-Meer-Tour“ (also Nordsee zu Steinhuder Meer). Nach einer recht späten Mittagspause dort trennen sich unsere Wege.

Während ich recht abrupt das norddeutsche Flachland verlasse, nervt mein Rad mit zunehmenden Knarz-Geräuschen. Mehrere Versuche, das abzustellen helfen nichts.

Ab der Weserüberquerung in Rinteln wird’s nun endgültig anspruchsvoll wellig. Aber auf den einsamen Straßen macht es jede Menge Spass und Kraft ist irgendwie auch noch – oder wieder – ausreichend vorhanden.

Etappenziel ist das sehr schön kleine Fachwerkstädtchen Schwalenberg in Ost-Westfalen-Lippe. Hier bin ich früher oft gewesen. Schön, nach über 12 Jahren mal wieder hier zu sein. Übernachten konnte ich privat, wäre ansonsten aber ins Hotel Malkasten (ab 43€ in EZ) gegangen.
 

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AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

03.08.2011 Königsetappe in Hessen – unscheinbar, aber anspruchsvoll
3. Schwalenberg - Jossa, 242km, 3.100hm, Schnitt 22,7km/h,
Zeit in Bewegung: 10:45, Start: 07:05, Ende: 19:30
http://www.gpsies.com/editTrack.do?fileId=createTrack_haipmlcnfakmbsqc

Die Oberschenkel sind heute Morgen wirklich ein einziger Muskelkater. Wie ich die heute ungefähr 11h in Gang halten will, weiß ich noch nicht :ka: Sonst noch keine größeren Probleme. Es zieht mal links im Knie, mal zwickt es rechts an der Kniescheibe oder in der Kniekehle, aber alles noch im grünen Bereich. Nur der „Motor“ Oberschenkel ist in einem eher desolaten Zustand.

Aber irgendwie rollt’s doch. Erstmal ein paar km bergab. Die ersten der unzähligen Buckel des Tages lassen allerdings nicht lange auf sich warten. Die Strecke ist weiterhin sehr schön. Obwohl es heute dank des Südwinds nicht gerade flott läuft, gelange ich doch überraschend schnell vom nördlichen Hessen (bei Kassel) nach Mittelhessen (Vogelsberg).

Zwischendurch mal ein kräftiger Schauer. Ein netter Mensch bietet an, mich mit dem Auto mitzunehmen. Aber ich will mich ja nicht wegen etwas Regen um diese komplette Deutschlanddurchquerung bringen.

Das Rad gibt nach dem Regenguß übrigens erstmal Ruhe, nachdem es zuvor wieder lustig vor sich hin geknarzt hatte. Schön, dass das bei den heftigen Buckeln zwischen Lauterbach und Schlüchtern nicht auch noch genervt hat. Hier ist wirklich jeder auch noch so unscheinbare Zacken im Höhenprofil bittere Realität mit 10 bis 13%, einer nach dem anderen :eek: Der letzte Berg von Schlüchtern ins Sinntal ist dann eher moderat, dafür knarzt das Rad wieder, so dass nicht mal Metallica im Ohrstöpsel dagegen ankommt.

Ich bin heilfroh, um 19:30 beim Hotel vorzufahren. Mit 242km meine längste Tour überhaupt. Und das nach der Vorbelastung. Treppensteigen geht nur noch gaanz schlecht. Ernsthafte Blessuren bleiben zum Glück weiterhin aus. Das Zwicken in den Kniekehlen lässt sich mit Voltaren halbwegs weg massieren.

Den Landgasthof Jossgrund (45€ in EZ) fand ich übrigens nicht so den Knüller für den Preis. Die Chefin erschien mir auf unsympathische Weise sehr geschäftstüchtig. Aber sonst kann ich nicht klagen.
 

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04.08.2011 Irgendwie geht doch wieder was
4. Jossa - Bartholomä, 217km, 2.350hm, Schnitt 23,8km/h,
Zeit in Bewegung: 09:07, Start: 07:50, Ende: 19:35
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=fuhxhnnitjapxfzm

Zum Main runter rollt es trotz ein paar kurzer Gegenanstiege und Nieselregen ganz gut. Auf dessen südlicher Seite wäre es eigentlich weiter sehr schön entlang gerollt. Allerdings kommt mir dort auf einmal eine Polizei-Motorradstaffel entgegen, wie sie vermutlich selbst Barack Obama selten sieht. Die Freunde und Helfer sind aber recht entspannt, halten mich dezent dazu an, bitte rechts zu fahren, was ich ja auch gerne tue. Ich frag mich: Tour de France, Bayern-Rundfahrt,…:confused: Alles schon vorbei. Dann rauscht mit rasanten ca. 20km/h ein gigantisches Feld von Radlern aller Couleur heran. Die BR-Radeltour!!! :eek: Die meisten sind ja ganz friedlich, einige rufen spasseshalber, ich wäre in der falschen Richtung unterwegs. Aber immer wieder blöken mir Alphatiere aus der Herde auf Bayrisch entgegen, ich hätte gefälligst anzuhalten, das wäre gefährlich, usw. Liebe Kollegen, geht’s vielleicht auch ne Nummer kleiner und weniger wichtig?! Ich werf mich doch nicht erfurchtsvoll in den Straßengraben oder stelle mich eine halbe Stunde fähnchenwinkend an den Rand, bis Ihr alle vorbei gebummelt seid! :spinner: Und wer bezahlt dieses irrsinnige Polizeiaufgebot überhaupt? Hinterher kamen noch 2 Besen-REISEBUSSE, ein LKW vom THW und weitere Motorräder.

So nach 50km ist mir irgendwie etwas flau im Magen. Vielleicht hilft trotz Appetitlosigkeit was zum Essen. Mars macht mobil!

Gegenüber von Würzburg geht’s jetzt ins Gebirge. Das Wetter ist mittlerweile schön und auch der Wind aus Westen spielt heute mal kaum eine Rolle.

Nach und nach komme ich an diversen Entfernungsschildern vorbei, die mir nicht fremd sind und mich streift der Gedanke, dass ich – theoretisch - auch heimfahren könnte. Naja, „Heidelberg 139km“ auf der Bundesstraße klingt doch nicht so verlockend.

Außerdem läuft es inzwischen eigentlich richtig gut. Die einsamen Sträßchen auf der Ostalb sind herrlich zufahren. Nur der letzte Anstieg nach Lauterburg, ohnehin schon als das Kriterium des Tages erwartet, hat es nochmal richtig in sich. Da hatten sie wohl gerade 12%-Schilder übrig. Ist gefühlt durchaus noch etwas steiler.

Der Gasthof Stern (37€ in EZ) wartet mit einem überraschend modernen und bequemen Zimmer auf. Nur Essen kann man dort nicht mehr. Als ich daher runter in den Ort laufe, frage ich mich mal wieder, warum diese Beine immer noch ganz passable radeln, aber nur noch so schlecht gehen können.
 

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05.08.2011 Kann bitte mal jemand diesen Film 2 Stunden vorspulen
5. Bartholomä - Oberstdorf, 190km, 1.420hm, Schnitt 23,9km/h,
Zeit in Bewegung: 07:54, Start: 07:40, Ende: 17:50
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rfmbvzmufdtqxsoo

Bis an die Donau bei ca. km50 geht es wellig, tendenziell bergab, aber auch immer mal kurz knackig hoch. Schöne Landschaft und morgens wenig Autoverkehr. Mir fällt zum ersten Mal auf, wie sehr es hier eigentlich schon nach dem Allgäu mit seinen grünen Hügeln aussieht.

Nach der Donau geht es dann für zig km sehr moderat wellig, fast flach, durch Wiesen und kleine Dörfer. Eigentlich perfekt. Aber irgendwie läuft‘s heute nicht mehr so. Zum ersten Mal in diesen 5 Tagen fühlt sich das Sitzfleisch nun doch reichlich malträtiert an. Das Schlimmste aber ist der „Psychoterror“, den mein tolles Rad mit seinen intensiven Knarzgeräuschen bei jeder Kurbelumdrehung verbreitet. Mensch, gestern war’s doch mal ne ganze Weile ruhig. Ungute Erinnerungen an die letztjährige Tour kommen hoch, wo das Rad bei der 2. Etappe mit ähnlicher Geräuschkulisse und butterweichem Tretlager ausgefallen ist und später der Rahmen ersetzt wurde. So macht es einfach keinen Spass und ich trau mich gar nicht mehr, im Rahmen meiner Möglichkeiten, richtig in die Pedale zu treten :(

Bis Kempten schleppt es sich so dahin. Kann mal bitte jemand 2 Stunden vorspulen?! Die Stadtdurchfahrt und die Suche nach dem Bahnhof (zwecks Ticketkauf für morgen) tragen auch nicht gerade zu guter Laune bei.

Aber dann, als ich den Tag schon unter „bloß noch ankommen“ abgehakt habe, kommt auf wunderbaren Sträßchen durch die tolle Allgäuer Landschaft wieder richtig Freude auf! Da stört es auch nicht, dass in den Bergen reichlich dunkle Wolken hängen. In Sonthofen ist die Straße nass – und wie durch ein Wunder ist mein Rad auf einmal wieder muxmäuschenstill.

Den Plan mit der Unteren Biberalpe habe ich aber mittlerweile trotzdem aufgegeben. Es ist doch schon reichlich spät und in den Bergen hängen deutlich vernehmbar Gewitter. Ich muss mein Projekt wohl nicht ernsthaft als gescheitert betrachten, weil ich nun diesen allersüdlichsten mit Rennrad erreichbaren Punkt ausgelassen habe. Bei guten Bedingungen wäre das aber ein tolles Finale.

So rolle ich denn ganz entspannt entlang des Iller-Radwegs (mit feinem, festen Schotter sehr schön zu fahren) zur bereits mehrfach bewährten Pension am Schützenhaus (32,60€ in EZ) Kurz drauf fängt es an zu schütten wie aus Eimern. Alles richtig gemacht also.
 

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AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

Fazit

Irgendwie kommt mir Deutschland jetzt kleiner vor. Ich habe Bilder von 1.100 allermeistens schönen Landstraßen-km vor Augen. Mehr sind es nicht. Mit dem Auto auf der A7 ist mir das schon endloser vorgekommen.

Von der Physis her war es für mich schon eine Grenzerfahrung. Wenn man abends so durchs Hotel humpelt, fragt man sich: Und wie geht’s morgen weiter? Es geht aber doch weiter. Nach weiteren Tagen wäre es vermutlich muskulär sogar wieder besser gegangen. Erfreulich war, dass sich leichte Beschwerden an Kniescheiben und Kniekehlen noch während der Tour wieder gelegt haben.

Für mich kann ich aber sagen: Schneller bzw. deutlich mehr km pro Tag wäre nicht gegangen. Ich hatte vorher gerechnet, dass ich das mit einem 25er Schnitt fahren könnte. Habe schon mehrfach wellige Strecken über 200km (auch mit Gepäck) mit 27er Schnitt gefahren. Aber dann halt nur einen Tag. Tag für Tag wieder, wenn der Wind nicht mitspielt, war das jetzt nicht machbar.

Ich dachte auch, dass ich mal irgendwann FichKona mitfahre. Mit der Erfahrung jetzt weiß ich gerade nicht, ob ich das wirklich erstrebenswert finde. Meinen großen Respekt an alle, die dort, bei der Elbspitze, P-B-P oder gar RAAM mitfahren :daumen:
 

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AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

oh wow super Leistung, sicher einige schöne Stellen gesehen :) dafür solltest dir was gutes gönnen, du hast gerade das in 5 Tagen geschaft was ich in 2 Monaten gefahren bin jetzt fühl ich mich nen bissl schlecht :/
 
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

Ich poste das mal hier statt Dir ne Mail zu schreiben, damit der tolle Bericht möglichst lange oben bleibt :D

Toll. Wie immer ein klasse Bericht! Und großen Respekt vor der sportlichen Leistung! Dein Talent hatte sich ja letztes Jahr bei Sa Calobra schon angedeutet :cool:

Übrigens bist du kurz hinter Rinteln (Friedrichshöh) 200 Meter an der von uns neulich über Fronleichnam gemieteten Ferienwohnung vorbei gefahren. Ich bin von der Gegend dort restlos begeistert, nur 150 Km von uns weg mit super Radstrecken, wunderschönen Fachwerkdörfern und tollen Badeseen.

Wir sehen uns mit Sicherheit demnächst in der Pfalz. Bis dahin gute Erholung :wink2:
 
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

04.08.2011 Irgendwie geht doch wieder was
4. Jossa - Bartholomä, 217km, 2.350hm, Schnitt 23,8km/h,
Zeit in Bewegung: 09:07, Start: 07:50, Ende: 19:35
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=fuhxhnnitjapxfzm
........

......Die einsamen Sträßchen auf der Ostalb sind herrlich zufahren. Nur der letzte Anstieg nach Lauterburg, ohnehin schon als das Kriterium des Tages erwartet, hat es nochmal richtig in sich. Da hatten sie wohl gerade 12%-Schilder übrig. Ist gefühlt durchaus noch etwas steiler.

............


Und ich sach noch.....

http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=87542

Glückwunsch, da hast Du Dich erfolgreich den "Abtrauf" raufgequält, den nördlichen Abhang der Schwäbischen Alb.

Und meinen ehrlichen Glückwunsch zur Tour!!!
Wie sagte ich damals:
"Ich seh schon, der Mann muß es sich mal anständig besorgen"
Das hast Du ja komplett und erfolgreich geschafft und beendet ;)

Grüße
ChrisH
 
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

Hallo Matthias!

Gratuliere. Super Leistung. Da betrachte ich es ja schon als Ehre, dass ich letztes Jahr bei unserer Tour nach Barcelona in Deinem Windschatten fahren durfte.

Dein Bericht klingt toll, aber ich glaube fast Deine "Leidenssequenzen" im Bericht sind fast zu kurz geraten, denn bei 10 Stunden Druck am Pedal weiß ich nicht ob da nicht doch zeitweise etwas Unlust aufkommt und man die Landschaft etwas vergißt und an seiner persönlichen Motivation für diesen Tag arbeiten muss.

Deine 8 -9 Kilo Gepäck klingen ziemlich viel. Ich nehme an bei so einer Speed Tour in Deutschland hat man nur das allerwenigste im Gepäck - Schlafen und Fahren - da braucht man doch nicht viel - Essen sowieso immer nur "just in time", ohne etwas in den Rucksack zu packen.

Grüße

Gerhard
 
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

Wir sehen uns mit Sicherheit demnächst in der Pfalz.
Ja, jederzeit herzlich willkommen.

Dein Bericht klingt toll, aber ich glaube fast Deine "Leidenssequenzen" im Bericht sind fast zu kurz geraten, denn bei 10 Stunden Druck am Pedal weiß ich nicht ob da nicht doch zeitweise etwas Unlust aufkommt und man die Landschaft etwas vergißt und an seiner persönlichen Motivation für diesen Tag arbeiten muss.

Deine 8 -9 Kilo Gepäck klingen ziemlich viel. Ich nehme an bei so einer Speed Tour in Deutschland hat man nur das allerwenigste im Gepäck - Schlafen und Fahren - da braucht man doch nicht viel - Essen sowieso immer nur "just in time", ohne etwas in den Rucksack zu packen.
Servus Gerhard,

Nö, Unlust wurde vorwiegend durch das knarzende Rad verursacht. Mit dem Druck am Pedal ist ab dem 3. Tag halt nicht mehr soweit her. Hat sich aber trotzdem meistens gut angefühlt. Wie gesagt, Gehen war mühsamer als Radfahren.

Gepäck habe ich diesmal nicht gewogen und schon ein Hemd weniger mitgenommen. Mögen 8kg gewesen sei. Aber der Rucksack macht mir überhaupt nichts mehr aus. Weißt ja, ich bin nicht so der Minimalist.

Viel Erfolg beim Ötzi :daumen:

@ChrisH: Naja, ursprünglich war ja eine Süd-Nord-Befahrung angedacht. Da ist Lauterburg ja Kindergeburtstag. Aber ich sach ja, bis 200hm geht immer. Aber die 3. Etappe war schon echt hart, obwohl selten über 200hm am Stück.
 
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

.....

@ChrisH: Naja, ursprünglich war ja eine Süd-Nord-Befahrung angedacht. Da ist Lauterburg ja Kindergeburtstag. Aber ich sach ja, bis 200hm geht immer. Aber die 3. Etappe war schon echt hart, obwohl selten über 200hm am Stück.

Ja, ja, so welliges Gelände ist manchmal fieser als ein langer Anstieg.
Dein Hintern war bestimmt gut weich geritten ;)

Nur mal so zur Info, vielleicht hast Du es ja im Vorbeifahren nicht bemerkt.
(Ich habe es nämlich bei der ersten Vorbeifahrt im strömenden Regen total übersehen. Zum Glück führte meine Route nochmal über Bartholomä. Da merkt man erst, wie sehr Regen die Wahrnehmung der Landschaft einschränkt.:( )

Du bist dort direkt am Wentaler Felsenmeer vorbei gekommen, ein trocken gefallenes Flußtal mit großen Felsbrocken, echt faszinierend:

http://www.ostalb.net/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=96&Itemid=112

http://www.ostalb.net/index.php?option=com_phocagallery&view=category&id=3

Und ein paar km weiter bei Steinheim warst Du in einem echten Meteoritenkrater, dem Steinheimer Becken:
http://www.steinheimer-becken.de/

Grüße und nochmal Glückwunsch zur erfolgreichen Deutschland-Durchquerung!

P.S.: Meine diejährige Tour ist von notorischem Pech verfolgt. Zuerst wegen Regen und Lebensmittelvergiftung abgebrochen. :kotz:
Eigentlich sollte es heute zum zweiten Teil losgehen, aber seit gestern liege ich mit einer Grippe flach.:wut:
 
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

03.08.2011 Königsetappe in Hessen – unscheinbar, aber anspruchsvoll
3. Schwalenberg - Jossa, 210km, 3.100hm, Schnitt 22,7km/h,
Zeit in Bewegung: 10:45, Start: 07:05, Ende: 19:30
http://www.gpsies.com/editTrack.do?fileId=createTrack_haipmlcnfakmbsqc

Die Oberschenkel sind heute Morgen wirklich ein einziger Muskelkater. Wie ich die heute ungefähr 11h in Gang halten will, weiß ich noch nicht :ka: Sonst noch keine größeren Probleme. Es zieht mal links im Knie, mal zwickt es rechts an der Kniescheibe oder in der Kniekehle, aber alles noch im grünen Bereich. Nur der „Motor“ Oberschenkel ist in einem eher desolaten Zustand.

Aber irgendwie rollt’s doch. Erstmal ein paar km bergab. Die ersten der unzähligen Buckel des Tages lassen allerdings nicht lange auf sich warten. Die Strecke ist weiterhin sehr schön. Obwohl es heute dank des Südwinds nicht gerade flott läuft, gelange ich doch überraschend schnell vom nördlichen Hessen (bei Kassel) nach Mittelhessen (Vogelsberg).

Zwischendurch mal ein kräftiger Schauer. Ein netter Mensch bietet an, mich mit dem Auto mitzunehmen. Aber ich will mich ja nicht wegen etwas Regen um diese komplette Deutschlanddurchquerung bringen.

Das Rad gibt nach dem Regenguß übrigens erstmal Ruhe, nachdem es zuvor wieder lustig vor sich hin geknarzt hatte. Schön, dass das bei den heftigen Buckeln zwischen Lauterbach und Schlüchtern nicht auch noch genervt hat. Hier ist wirklich jeder auch noch so unscheinbare Zacken im Höhenprofil bittere Realität mit 10 bis 13%, einer nach dem anderen :eek: Der letzte Berg von Schlüchtern ins Sinntal ist dann eher moderat, dafür knarzt das Rad wieder, so dass nicht mal Metallica im Ohrstöpsel dagegen ankommt.

Ich bin heilfroh, um 19:30 beim Hotel vorzufahren. Mit 242km meine längste Tour überhaupt. Und das nach der Vorbelastung. Treppensteigen geht nur noch gaanz schlecht. Ernsthafte Blessuren bleiben zum Glück weiterhin aus. Das Zwicken in den Kniekehlen lässt sich mit Voltaren halbwegs weg massieren.

Den Landgasthof Jossgrund (45€ in EZ) fand ich übrigens nicht so den Knüller für den Preis. Die Chefin erschien mir auf unsympathische Weise sehr geschäftstüchtig. Aber sonst kann ich nicht klagen.

Hallo kendo05,

vielen Dank für den tollen Bericht. Die Tour reizt mich sehr sie selbst nachzuradeln. Der Link zu Gpsies.com zum 3. Tagesabschnitt funktioniert nicht, könntest Du den bitte nochmal neu einstellen.

Vielen Dank!
Ritzelfuchs
 
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

Hallo kendo05,

vielen Dank für den tollen Bericht. Die Tour reizt mich sehr sie selbst nachzuradeln. Der Link zu Gpsies.com zum 3. Tagesabschnitt funktioniert nicht, könntest Du den bitte nochmal neu einstellen.

Vielen Dank!
Ritzelfuchs

Upps, da ist wohl was schief gelaufen. Hier, bitte schön: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=haipmlcnfakmbsqc.

Wann soll's denn losgehen? Als Freisinger wirts Du bestimmt von Süd nach Nord fahren, oder? Laß dann mal von Dir hören, wie's war.

Gruß,

Matthias
 
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

Hallo Matthias,

dankeschön. Deine Tour wäre ein Projekt für 2012 und wenn dann von Nord nach Süd mit einer großen Radlergruppe (ca. 30 Personen) aus meiner Heimatgemeinde. Wir würden uns mit dem Bus mir Radanhänger in den Norden fahren lassen und dann zurück in die südliche Heimat radeln.

Wir radeln jedes Jahr eine größere und mehrtägige Touren bisher immer in und über die Alpen, aber eine Deutschlanddurchquerung ist schon lange als Projekt in meinem Hinterkopf. Insofern hast Du mit Deiner toll aufbereiteten Tour den Nagel auf den Kopf getroffen.

Gruß
Ritzelfuchs
 
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

Hallo Matthias,

dankeschön. Deine Tour wäre ein Projekt für 2012 und wenn dann von Nord nach Süd mit einer großen Radlergruppe (ca. 30 Personen) aus meiner Heimatgemeinde. Wir würden uns mit dem Bus mir Radanhänger in den Norden fahren lassen und dann zurück in die südliche Heimat radeln.

Wir radeln jedes Jahr eine größere und mehrtägige Touren bisher immer in und über die Alpen, aber eine Deutschlanddurchquerung ist schon lange als Projekt in meinem Hinterkopf. Insofern hast Du mit Deiner toll aufbereiteten Tour den Nagel auf den Kopf getroffen.

Gruß
Ritzelfuchs
AW: Bericht Deutschland-Direttissima: 1.125km in 5,5 Tagen

Fazit

Irgendwie kommt mir Deutschland jetzt kleiner vor. Ich habe Bilder von 1.100 allermeistens schönen Landstraßen-km vor Augen. Mehr sind es nicht. Mit dem Auto auf der A7 ist mir das schon endloser vorgekommen.

Von der Physis her war es für mich schon eine Grenzerfahrung. Wenn man abends so durchs Hotel humpelt, fragt man sich: Und wie geht’s morgen weiter? Es geht aber doch weiter. Nach weiteren Tagen wäre es vermutlich muskulär sogar wieder besser gegangen. Erfreulich war, dass sich leichte Beschwerden an Kniescheiben und Kniekehlen noch während der Tour wieder gelegt haben.

Für mich kann ich aber sagen: Schneller bzw. deutlich mehr km pro Tag wäre nicht gegangen. Ich hatte vorher gerechnet, dass ich das mit einem 25er Schnitt fahren könnte. Habe schon mehrfach wellige Strecken über 200km (auch mit Gepäck) mit 27er Schnitt gefahren. Aber dann halt nur einen Tag. Tag für Tag wieder, wenn der Wind nicht mitspielt, war das jetzt nicht machbar.

Ich dachte auch, dass ich mal irgendwann FichKona mitfahre. Mit der Erfahrung jetzt weiß ich gerade nicht, ob ich das wirklich erstrebenswert finde. Meinen großen Respekt an alle, die dort, bei der Elbspitze, P-B-P oder gar RAAM mitfahren :daumen:
Wir schreiben das Jahr 2021. Bei unserer Rennradtour letzte Woche vom Allgäu nach Sylt haben wir uns an diesem Reisebericht orientiert. Für mich immer noch der beste Treffer im Internet. Wir haben uns natürlich jetzt in 2021 der App Komoot bedient und dort mit Sprachausgabe, weil Akkuschonder fürs Handy. Zu 99 % waren Komoot auch Echt eine gute Hilft. auf die insgesamt 1150 km, weil wir über Dänemark nach Sylt fuhren, hatten wir 40 km gefährliche Landstraße ohne Radweg mit viel Verkehr. Wir fuhren leicht östlich sogar an der Landesgrenze auch durch Thüringen.
Danke Dir für deinen tollen Anstoß und Bericht. Und großen sportlichen an Dich „Einzelzeitfahrer“ 😃
 
Ja, super Projekt und meinen Glückwunsch nachtraäglich, ist ja nur eine Dekade :rolleyes:
Hast du zu Etappe 3 noch einmal einen Link, der hier gezeigte funzt nicht, bei mir?
 
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