AW: Alte Rennrad-Laufräder neu einspeichen - München
Hallo Bateman, christophv hat es eigentlich schon ganz gut getroffen.
Geht es Dir in erster Linie darum, dass Dein Motobecane auch mit den neuen Rädern noch wie ein echter Oldtimer aussieht, wird es sehr, sehr schwer, überhaupt aktuelle
Felgen mit passendem Profil zu finden. Etwas "höher" sind die eigentlich immer, meistens obendrein schwarz. Da ist es besser, bei
ebay nach gut erhaltenen Rädern oder neuen, nie eingespeichten
Felgen von damals zu suchen.
Willst Du einfach nur alltagstaugliche Räder, deren Aussehen mehr oder weniger egal ist, dann miss doch mal die Breite des Hinterbaus (innen an der Stelle, wo die Räder drinstecken). Sind das 126 mm, bekommst Du auch jede moderne Nabe mit 130 mm rein, dazu musst Du beim Radwechsel den Hinterbau nur elastisch aufbiegen. Viel Kraft brauchst Du dazu nicht und ein Stahlrahmen hält das auch langfristig problemlos aus.
Anschließend solltest Du nur die Ausrichtung des Schaltauges (wo die Schaltung dranhängt) kontrollieren und ggf. korrigieren, natürlich bei eingebautem Hinterrad.
Wenn Dein Hinterbau schmaler als 126 mm ist, oder Du auf kinderleichten Radwechsel ausgesprochenen Wert legst, kannst Du den Hinterbau eines Stahlrahmens auch problemlos plastisch aufweiten.
Wie das jeweils geht und was Du dabei ggf. beachten musst, erklären wir gern bei nächster Gelegenheit - auch, welche klassischen oder modernen
Felgen für Dein Rad passend wären. Einspeichen ist übrigens kein großes Geheimnis, das kann ein mittelmäßig handwerklich begabter Mensch auch selbst.
Zur Erklärung schon mal:
"Klebeschläuche" nennen sich Schlauchreifen, weil der
Schlauch dort in den
Reifen eingenäht ist und der
Reifen auf die Felge geklebt wird. Bei Rennrädern war das früher üblich, bei Profis wird das meistens sogar heute noch so gemacht. Neue Schlauchreifen bekommst Du also auch heute noch und kannst sie auf Deine alten
Felgen kleben, wenn Du die alten
Reifen abgerissen hast. Im Alltag hat so etwas natürlich erhebliche Nachteile und keinen greifbaren Vorteil.
"Normale
Reifen", bei denen der eigentliche
Reifen ("Mantel") unten offen ist, einen
Schlauch eingelegt bekommt und von den "Hörnern" der entsprechenden Felge gehalten wird, nennen sich Drahtreifen. Dieses System ist seit vielen Jahren auch bei Rennrädern allgemein üblich, wenn nicht gerade
Felgen aus Kohlefaser benutzt werden.
Und jetzt mach doch bitte mal Fotos von Deinem Rad, miss die Hinterbaubreite und schreib uns, was Du damit vor hast.
Historisch korrekter Oldtimer oder normales Trainingsgerät? Teilnahme an Retro-Wettbewerben wie der L'Eroica, schönes Ausstellungsstück für seltene Fahrten oder eisenhartes Alltagsgefährt?