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Wie seid ihr zum Rennrad fahren gekommen?

Wie bin ich zum Rennradfahren gekommen? Hmm mal überlegen... Ich war zu dick und wollte abnehmen! Ja, das war der Grund... :rolleyes:

Tja, 2 Jahre und 23400km später sind es 13kg weniger, ein Ruhepuls von ca. 50 und ein super Blutbild, kann jetzt jeder Arzt als Referenz nehmen! Und das beste daran: Ich habe einen riesen Spaß dran!!!

wenn ich mal 2-3 Tage nicht auf´s Rad komme werde ich ungemütlich :crash:

Hi, muss mich noch mal melden ... also zum Radsport ist Montag noch Volleyball und Muckibude am Mittwoch und Freitag dazugekommen. Und heute bin ich mit geschwollener Brust beim Werksarzt rausmarschiert!

Der Werksarzt hat meine heutige Untersuchung mit denen letzten drei Jahren verglichen und war etwas überrascht, dass ich der gleiche Kerl bin wie der vor 3 Jahren. Von den Blutwerten über Blutdruck/Puls bis zum BMI eine 180°-Wende... Absolute TOP-Werte wurden mir bescheinigt... da ist man dann schon stolz drauf und eine bessere Motivation gibt´s kaum.

Also rauf auf den Sattel und Druck auf die Pedale!!! :daumen:
 
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Bei mir ist´s genau 11 Jahre her damals hatte mein Onkel der schon lange Rennrad fährt mich gefragt ob ich nicht mal lust hätte mit zufahren. Das rad war schnell organisiert und ich durfte zwei Wochen Probefahren. Naja und was soll ich sagen ich fahr immer noch und immer noch mit der selben Begeisterung wie bei der ersten Ausfahrt und auch immer noch mit meinem Onkel.
Gruß Matthias
 
Ich bin übers MTB, worauf ich früher geschworen habe und als jahrzehnter langer MTBler auf Crosser gestossen, was ich aber nur
mit Strassenreifen gefahren bin, also quasi wie ein RR. Mit meinen MTBs bin ich aber oft nur mit Slicks gefahren, und habe mega Distanzen zurückgelegt, warum es komisch ist, dass ich erst so spät auf die Idee kam ein RR zu kaufen.
Mein Hauptsport war aber immer Schwimmen, warum ich mich immer neben dem Schwimmsport eher als Biker sah und nicht als Radsportler, da ich nicht an Strassenrennen interessiert war, sondern nur am Langstreckenfahren, Bolzen, von A nach B kommen, Spass haben.
 
Bei mir war es als 14j ein Rennradl im Schaufenster, gruen ist meine Lieblingsfarbe und ich war verliebt. Zu Weihnachten gab es dann tatsaechlich dieses Fahrrad. Wahrscheinlich sackschwer, voellig ungeeignet, aber ich hans gefahren und gepflegt. Hersteller, Komponenten, mir doch egal, Hauptsache gruen.

sportlich war ich aber eher mit Ball und Wasser, also Fussball und Schwimmen unterwegs. Spaeter dann Wasserball. Heute, ca.30 Jahre spaeter bin ich ja nun eher drauf aus, meine Kraft und Beweglichkeit zu trainieren und langfristig zu erhalten, Rennrad ist fuer mich fun und kardiotraining.
 
Ich sass schon als kleines Kind immer auf dem Fahrrad. Mit meinen Eltern war ich sehr oft auf Motorradrennen. Und mit dem Fahrrad konnte ich dann (versuchen) nachmachen was meine Helden auf den Motorrädern veranstalteten:) Mit 10 Jahren find ich dann selbst an Motocross zu fahren, ein Jahr später stieg ich auf Speedway um. Das Fahrrad war immer mein treuer Begleiter. Zum Fitnesstraining und Trockentraining der Fahrtechnik. Zunächst auf dem BMX, später dann auf dem MTB. Als dann die Dirt Bikes rauskamen habe ich mir so eines zugelegt, jedoch relativ schnell gemerkt dass damit das Training zur Kondition nicht wirklich spass machte. Dazu habe ich mir dann ein altes MTB hergerichtet. Strassenreifen drauf und Kilometer abgespult. Dann sprach mich irgendwann ein Arbeitskollege meines Vaters an ob ich nicht mal ein RR testen möchte. Er hatte sich ein neues zugelegt, und mir sein altes angeboten. Ich testete es und war sofort begeistert wie schnell man doch damit fahren kann und wie "einfach" damit alles geht. Ich bin dann auch dabei geblieben solange ich aktiv Motorradrennen gefahren bin. Als ich damit aufgehört habe blieb auch das ganze drumrum auf der Strecke. Vor 2 Jahren habe ich dann wieder angefangen RR zu fahren, intensiver denn je. Zuerst auf einem gebrauchten Decathlon Renner. Nach einigen Pannen und defekten habe ich mir dann relativ schnell ein gebrauchtes Storck Vision zugelegt. Und seit letzter Woche steht endlich mein erstes neuer Rennrad in der Garage :) Focus Izalco Team SL 1.0 Und nun hoffe ich dass auch bald für mich angenehme Temperaturen sind und ich wieder ordentlich reintretetn kann.
 
Bin zweimal zum RR-fahren gekommen im Lauf meines bisherigen Lebens, und hoffe, noch sehr lang weitermachen zu können! Hier mal die Geschichte, schon aus erzählerischen Gründen nicht ganz kurz gehalten:

Die erste Berührung mit dem Thema kam in der Zeit, als noch in ganz wenigen Wohnzimmern ein (Schwarzweiß!)-Fernseher stand. Beim Hausaufgaben machen nachmittags lief immer das gute alte Röhrenradio, es war Juli, und es gab die Radioreportage der TdF. Bald lies die Konzentration bei den Hausaufgaben nach, und ich hörte begeistert zu, wie Rudi Altig in seinem erfolgreichsten Jahr zum ersten Nachkriegs-Radsporthelden der BRD wurde. 'Ich will auch so schnell Rad fahren' war die verständliche Äußerung eines damals 9-jährigen.
Allein, die Zeiten waren nicht so, dass Kindern jeder Wunsch erfüllt wurde, auch wirtschaftlich ging das nicht. Ein Dreigang-Tourenrad musste erst mal reichen. Erst mit 14, zur Konfirmation, kam das ersehnte Rennrad (eigentlich ein "Halbrenner", mit Schutzblechen und Gepäckträger), mit dem man täglich alle Wege zurücklegte. Ernsthaft trainiert wurde ebensowenig, wie es fachkundige Anleitung gab. So wurde ich mit 16 ein Opfer der Motorsport-Begeisterung meiner Kumpels und fuhr die nächsten Jahre nur noch motorisierte Zweiräder.

Später, das Motorrad wich dem Auto, Arbeit füllte einen Großteil der Zeit aus, war Radfahren höchstens ab und an sonntags mit der Frau ein Thema, paar km rumrollen halt - und weiterhin im Sommer vor der Glotze TdF gucken. Viele Jahre blieb das so, eigene sportliche Betätigung war sehr sporadisch, ein wenig Fitnesstraining in der VHS, übern Winter ab und zu Skilanglauf, fertig.
Mit knapp 50 hatte ich beruflich nochmal gewechselt, sehr anspruchsvoll war's die ersten Jahre und viel zu wenig Freizeit blieb. Das Gewicht ging rauf, die Fitness noch schneller runter. Meine (zweite) Frau und ich begannen als Ausgleich zum Stress mit dem Segeln. Wunderschön, entspannend, aber kein Sport, der körperlich richtig fordert.

Dann, beim Langlaufen, hatte ich einen Schwächeanfall - daraus wuchs die Erkenntnis: So darf es nicht weitergehen!

Wir begannen, regelmäßig und intensiv Nordic Walking zu machen. Das kann ganz schön anstrengend sein, wir gingen meist ins hügelige Gelände und waren bald wirklich wieder gut drauf. Aber ich merkte bald, dass ich damit nicht weiterkomme. Die Leistung wird durch die mögliche Geschwindigkeit arg begrenzt, und so versuchte ich zu joggen. Dabei, ich war inzwischen etwas über 50, meldeten sich allzu schnell diverse Gelenke.
Was tun? Schon zuvor hatten wir im Winterurlaub ein nettes Ehepaar kennengelernt, die nochmal einige Jährchen älter sind, aber super drauf, trotz orthopädischer Probleme der Frau. Die beiden hatten ein Radsportgeschäft... er war früher Amateur-Rennfahrer. Klar, dass die Gespräche mit den Freunden bald die in früher Jugend eingeschlafene Rennrad-Begeisterung weckten. Ich war sehr unsicher, ob das noch Sinn machen würde, mit Arthrose uns so. Im örtlichen Radladen sah ich ein sehr günstiges Einsteiger-Rad zum SSV-Preis, das schien die Gelegenheit, mit wenig Einsatz einen Versuch zu wagen. Und diesmal gab's, nebst hilfreichen Tipps von den Freunden, auch ein paar Bücher zum Thema.

Im Spätsommer ging's in die erste Saison, erst viereinhalb Jahre ist das jetzt her. Mann, waren die ersten Hügel anstrengend! Doch Spaß machte es vom ersten Tag an, da ich immer noch ordentlich Sprintkraft hatte und in der Ebene gut auf Tempo kam. Und nach den ersten tausend km stellte ich das Rad sehr zufrieden zum Winterschlaf ab. Beim Langlaufen im nächsten Winter hatte ich schon nach so kurzer Zeit deutlich bessere Kondition bemerkt.
Wegen des "fortgeschrittenen" Alters folgte im Frühjahr eine Leistungsdiagnostik, um die Trainingsintensität besser bestimmen zu können. Es kamen in der ersten vollständigen Saison 4000km zusammen, und ich versuchte mich an den ersten echten Bergen, d.h. für mich, mindestens 500Hm am Stück. Geht doch! Allerdings merkte ich schnell die Grenzen des billigen Alurads und schaute nach besserem Material. Das kam in Form eines gebrauchten Carbonrads und beflügelte mich in der folgenden Saison noch stärker. Es wurde mehr und länger gefahren, das Gewicht ging ganz von selbst, ohne auf Leckereien verzichten zu müssen, runter fast auf die Traumwerte, die ich mit 16 hatte.

Da wir Berge vor der Haustür haben, ziehen die uns unheimlich an. Wanderungen mit vielen Höhenmetern (da macht auch meine bessere Hälfte mit und hält das Tempo - wenn ich den Rucksack trage;-) und ebensolche Radtouren wurden immer festerer Bestandteil der Freizeit. Die Leistungswerte kletterten, die Ziele wuren höher gesteckt, und so konnte ich 2014 meinen ersten Radmarathon in den Alpen finishen.

Ach ja, der Arzt ist immer ganz begeistert von meiner ansteigenden Fitness, den Blutwerten und den fast in Vergessenheit geratenen Arthrose-Beschwerden! Nun hat auch die beste Ehefrau Blut geleckt, mal sehen, was draus wird!
 
Na, dann will ich auch mal. Auch wenn es keine spannende Story ist.

Als Teeny auf dem Land war Kilometerschrubben auf dem Rad der einzige Weg, ausgiebig am sozialen Leben teilzunehmen. Mit 18 hörte das Dank Führerschein und Auto schlagartig auf :D

Zwanzig Jahre später schlich so langsam ein Gedanke in den Kopf - "Mensch, Du gehst auf die 40 zu, Du bleibst nicht mehr von alleine fit!". Da mir Joggen und so ein Kram nie lag, habe ich mein altes Trekkingbike aus dem Keller geholt, ein wenig aufgemöbelt und begonnen, ab und an ein paar Runden zu drehen.
Mit dem Spaß am Strampeln kam das Interesse an etwas Neuem: Ein MTB kam ins Haus und damit auch regelmäßige Runden durch die Pampa. Nach und nach viel mir auf, daß ich immer öfter auch "on road" fahre und zu den mich überholenden Rennrädern schiele..... Durch Jobwechsel, Umzug, und und und bin ich aber lange nicht dazu gekommen, mich mit dem Projekt "Rennrad" zu beschäftigen.

Letztes Frühjahr kam der Reiz aber zurück und ein Nachbar ins Nebenhaus, der nicht nur einen Cyclocrosser sein eigen nennt, sondern auch noch meine Größe hat. Sein Radel paßt mir also, Straßenlaufräder hat er auch und ich durfte das Teil ausgiebig Probe fahren. :D
Nach viel Lesen im Netz, dem Abklappern einiger Händler und dem Probesitzen/-fahren etlichen Rädern rollte ich irgendwann auf meinem eigenen Rennrad zuhause vor.

Die ersten 2.000km sind noch nicht ganz voll, aber das werden in 2015 sicherlich einige mehr :D

Grüße, P.
 
@leisure17 schöner Bericht, Schwarzweiß TV und Radio kenne ich auch noch sehr gut.
Schau mal hier http://www.rennrad-news.de/forum/threads/senioren-fräd.9200/page-848 ob das nichts für euch wäre.
Danke für die Blumen, Klaus1 und Storckriese!
Den Senioren-Fräd lese ich ab und zu mit Vergnügen, hatte aber dort noch keinen Beitrag hinterlassen - "das heb ich mir für die Rente auf!" Jetzt hoffe ich (auch für Euch) auf mildere Temperaturen, bei uns am Bodensee im Dauernebel sind ja noch immer kaum über 0°. Dann starten wir in die Freiluftsaison, die Räder wären bereit.
 
Ich hatte vor 3 Jahren eine Knie OP (Als Basketballer in den mit Dreißigern ein völlig normaler Prozess :cool: ) während der Reha sagte mir mein Physio das ich zwar nicht laufen könne aber Radfahren würde schon gehen. Ich habe mich dann auf mein Mountainbike gesetzt und bin durch die Wälder. Sehr bald fuhr ich nur noch auf der Straße, ich wollte schnell und weit fahren! Da das mit meinem Mountain Bike nicht zufriedenstellend ging kaufte ich mir ein "Fitnessbike" Eine Mischung aus Rennrad und Mountainbike. Damit fuhr ich dann. und ich kaufte weiter, Klamotten, Schuhe, Pedale Helme, usw. Meine Heimatregion ist eine Rennradregion (Köln/Rath/Rösrath), ich wurde ständig von den Rennrädern überholt was mich zuerst gewundert und dann immer mehr geärgert hat. Auch waren meine Schnitte eher langsam und die Strecken die ich fuhr eher kurz.

Ich habe mir dann in relativ kurzer Zeit das nächste Rad gekauft, diesesmal ein Rennrad (Obere Unterklasse :p) Und seit dem Fahre ich. Keine Rennen aber regelmäßig und was soll ich sagen ich habe in den 3 Jahren ohne die Ernährung zu verändern 10 kg abgenommen und bin so Fitt wie noch nie in meinem Leben.

Gerade gestern habe ich mein Rad zur Inspektion gegeben um es Sommerfest zu bekommen. Zwar bin ich auch im Winter gefahrenaber ich freue mich wie bolle auf den Frühling und den Sommer!
 
Mein Werdegang ist ähnlich wie eurer.
Fahrrad-verrückt war ich schon immer.

Als Kind waren die Torpedo 3 Gang Räder angesagt. Diese wurden mit Lichtanlage (2 Dynamos, mehrere Lampen, VDO Kabeltacho und ein Eisstiel als Speichenknatter) aufgemotzt. Damit ging es über Stock und Stein.

Mit 16 kam dann ein Jugendrennrad (Das mit Gepäckträger und Schutzblech, Shimano Positron und Weinmann Mittelzugbremsen). Darauf wurde mit Gleichgesinnten ein Fahrradverein gegründet. Damals haben wir tolle Touren unternommen, Windschattenfahren, bergab bei LKW in den Windschatten gehängt (die waren damals noch nicht so schnell) und Freitags ab 6 wurden Kirmesrundfahrten gemacht. Da wurden alle Kirmessen im größeren Umkreis abgefahren. Auf jeder ging es mit dem Rad ins Zelt und ein Bier war Pflicht. Nachts um 12 waren wir zurück, mehr als 100km auf dem Tacho. Beleuchtung hatten natürlich nicht alle am Rad.

Danach, als Berufstätiger, ist das etwas eingeschlafen. Ein gebrauchtes Rennrad war schnell schrottreif, der Segen war darauf ein sackschweres Crossbike mit 18 Gängen, da ich damals Mitte 20 die Berge oder eher die Hügel mit den 12 Gängen am Renner nicht so gut hoch kam.

Damit fuhr ich relativ wenig, so 1 mal die Woche, relativ schnell über Waldwege. Darauf gab es wieder ein Crossbike, diesmal nur leichter.

Das war vor ca 5 Jahren. Ich fing an, öfters einsame Landstraßen zu befahren. Ich besorgte mir von den örtlichen Radfahrvereinen GPS Daten von RTF Strecken. Die Entfernungen wuchsen oft auch über 100km.

Bei einer Tour mit ständigem Gegenwind, als ich in den Flatbar Lenker gebissen habe um mich unter dem Wind weg zu ducken, war die Entscheidung für ein RR gefallen. Das war vor 2 Jahren.

Jetzt, mit fast 50, fahre ich regelmäßig so 3 - 4 x die Woche, Rennrad. Davon 1/2 mal gemeinsame Touren mit Gleichgesinnten. Alles keine Vereinsfahrer, reines Hobby.

Im Winter geht es mit einem MTB über Felder und Wiesen, aber ab Frühjahr, wenn die Temperaturen wieder ins Positive rutschen und dazu die Sonne scheint, genieße ich die abwechslungsreicheren Touren mit dem RR.
 
Anläßlich meiner heutigen Tour bei meinen Eltern zurück zu den Anfängen meiner Radfahrerwerdung:
Bin zu Besuch bei meinen Eltern. Heute schon um kurz nach 8:00 losgefahren, um mittags wieder "kulinarischen Verpflichtungen" nachkommen zu können.

Erst einen Strecke in den nächsten Ort, die ich bereits mit rotem Kinderrad mit weißen 16"-Ballonreifen gefahren bin. War damals bereits sehr entdeckungslustig mit dem Rad unterwegs.

Dann den wirklich knackigen Anstieg nach Quaeldich.de Greifenstein. Es ist mir nach wie vor ein Rätsel, wie ich da als Jugendlicher mit einem Tourenrad mit Torpedo-3-Gang-Schaltung mit Freude hochfahren konnte:confused: Heute habe ich die mittlere Rampe noch auf dem 39er fahren können, musste dann im letzten Steilstück mit 30-28 aber schließlich doch kleinbeigegeben. Würde mich mal interessieren, wie sich der 16-jährige kendo05 mit 3-Gang-Rad damals gegen den 44-jährigen Carbon ausgestatteten von heute geschlagen hätte.

Die folgende rasante Abfahrt habe ich seinerzeit schon als ca. 4-Jähriger auf einem haarsträubenden Fahrradsitz auf dem Oberrohr des noch viel älteren 3-Gang-Rades meines Vaters zurückgelegt. Ein Bedürfnis nach Fahrradhelmen hatte man damals generell noch nicht. Heute würde man für sowas vermutlich von anderen Eltern angezeigt und müsste seine Kinder beim Jugendamt abgeben:oops:
..."

Die Prä-Rennradära wurde nach ausgiebigen Touren mit besagtem 3-Gang-Rad 1990 mit dem Kauf eines Mountainbikes fortgesetzt. Neben dem Geländefahren wurde dieses auch von Anfang an zum "Streckemachen" und Radreisen eingesetzt. Dabei standen erste Touren so in der Größenordnung bis 140km auf dem Programm. 1993 bin ich damit fast 4 Wochen lang mit einem riesen Berg Gepäck und unendlicher Langsamkeit durch England, Wales und Schottland getourt. Ab der Zeit wurde es auch vermehrt mit 1,5"-Slicks zu durchaus sportlichem Training auf der Straße genutzt. Die Befahrung erster Alpenpässe ergab sich, u.a. die Alpenbrevet-Bronzerunde, ohne dass mir das damals was gesagt hätte.

Ein Rennrad war bis Ende des Studiums nicht drin. 1994 habe ich anläßlich meines ersten Triathlons erstmals auf einem geliehenen Exemplar, noch mit Rahmenschaltung, draufgesessen. Nunja, ich war nicht gerade der langsamste...

1998 dann 2.690DM für ein Rad mit nachtblauem Kinsis-Rahmen und Ultegra 6503 auf den Tisch gelegt. Seitdem bin ich nun also Rennradfahrer. 2005 dann der erste Radurlaub auf Mallorca. Bis 2009 habe ich die Jahreskilometer nie aufgeschrieben. Ich habe gerne an meinem Hausberg persönliche Bestzeiten gejagt und bin ansonsten nach Lust und Laune vielleicht so 3000-4000km im Jahr gefahren. Die Langstrecken-"Bestmarken" hingen viele Jahre um die 145km, 2007 fielen die 150km, dann stagnierte es lange Zeit bei 163km.

2009 begann die Zeit meiner Rennradreisen, was mich seither fast jedes Jahr irgendwie immerwieder in der einen oder anderen Form beschäftigt hat.

2010 dachte ich mir "Leist Dir auf Malle halt mal was aus Carbon". Was soll ich sagen, I totally agreed with the Agree. Die Entscheidung zu den 20€ Mehrkosten beim Mieten zog gewisse Folgekosten nach sich...

2015: Nach nunmehr 17 Jahren RENNRADfahren, ein paar Triathlons und MTB-Rennen, werde ich beim Ötzi nun tatsächlich noch zum RADRENNfahrer.
 
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Dann mach ich mal mit, bei mir eine Geschichte in drei Akten... Entschuldigung vorab für die Textmassen!


Mit 14 wechselte ich auf eine Schule, in der auch die Zukunftshoffnungen des großen lokalen Radsportvereins waren. Ohne vorher mit Radsport zu tun zu haben, gefiel mir das irgendwie. Fahrräder, die aussahen wie perfektionierte Sportgeräte, eine eigene Sprache voller komischer Begriffe... Also fing ich an, teils mit meinem Jugend-Sportrad, teils mit geliehenem Material, auf den Trainingsfahrten mitzukommen. Nebenbei sparte ich eifrig, und nach (damals gefühlt) ewig langer Zeit ging ich zum Radladen und kaufte das günstigste Rennrad, was gerade da war. Marke, Ausstattung, Größe, war mir alles egal, ich wollte nur ein Rennrad. Es wurde ein stählernes Trek in dunkelblau, 7-Gang uuuund Bremsschalthebeln!!!

Damit fand ich, konnte ich ernst machen, ich begann mich, bei Rennen einzuschreiben, um mittelmäßige Platzierungen einzuheimsen und jede Menge Spaß zu haben. Die Trainingsfahrten allein waren immer sehr "jugendlich". So hart einen Berg hochfahren, dass die Lichter fast ausgehen, oben Jacke überziehen, runterwärts versuchen, den Tacho auf dreistellig zu bekommen... Jedes fahrende Moped, jeder Roller, den ich sah, war eine Herausforderung zum Sprint... Im Nachhinein - junge Menschen sind halt noch doof :)

Diese Phase endete schlagartig mit 18, Umzug zum Studium, Rennrad nicht mitgenommen, ganz andere Dinge im Kopf.



Zehn Jahre lang war dann radfrei, arbeiten, arbeiten, arbeiten. Irgendwann sehnte ich mich nach einem bewegenden Hobby, und mir fiel das Rennradfahren wieder ein. Nach einigen Runden mit dem wieder ausgegrabenen blauen Trek wurde mir bewusst, dass ich ja kein mittelloser Schüler mehr war. Und deswegen machte ich das, was wohl die meisten machen - ich begann, Fachzeitschriften zu lesen, um zu erfahren, welches Rad ich brauchte. Und ziemlich schnell wurde mir bewusst, es muss Carbon sein. Und Ultegra. Der Rest war weniger wichtig.

Nach einigen Pausengesprächen mit den bekennenden Rennradfahrern auf Arbeit - die alle meine Carbon+Ultegra Vision bedingungslos unterstützten, wurde es ein Specialized in rot. Größe ergab sich aus einem Blick des Radladeninhabers.

Diese Rennradphase bestand aus ein bis zwei Solofahrten in der Woche und dann dem Höhepunkt am Sonntag:Gruppenausfahrt mit den anderen Carbonultegras. Aus jedem verlorenem Ortsschildsprint wurde ein Komponentenkauf im Radladen, wir waren alle komplett überzeugt, gute Leistung resultiert fast ausschließlich aus gutem Material.

Über die Jahre gab ich das Speci in Zahlung für ein Trek Madone mit Chorus, später gesellte sich noch ein Planet X TT Rad für den gelegentlichen Triathlon dazu, als Schlechtwetterrad ein Cannondale 10 mit Force.

Wenn sich mal ein neuer mit 105 oder schlimmerem zur Sonntagsrunde verirrte, war ihm mein Hohn und Spott sicher. So kann man ja nicht richtig fahren, da kann es auch ganz lassen... Ich war der mittelklassige Bikesnob, den man auch manchmal hier finden kann.

Diese Phase endete eines Sonntags, als ich morgens in den sauber ausgeräumten Keller kam. Und in Folge lernte, dass meine Versicherung zwar für Diebstahl aus dem unabgeschlossenen Fahrradraum des Hauses zahlte, jedoch nicht aus dem mehrfach abgeschlossenen, nicht einsehbaren Keller. Somit vier Räder, sechs LRSe, jede Menge Teile ersatzlos weg. Immerhin: Mein blaues Uralt-Trek hatten sie stehen gelassen. Nicht sicher, ob das ein Zeichen für Anstand oder Geschmack war...

Ich war trotzdem satt und hatte keine Lust auf Fahrrad mehr.



Das hielt nicht lange. Gut zwei Jahre danach wollte ich wieder Rad fahren. Zwei Runden auf dem alten Stahlrad, wegen mangelnder Pflege mittlerweile nur Dualspeed und fast brakeless, und ich wusste, ich will wieder Rennrad fahren. Reflexartig griff ich zur Fachpublikation, und diesmal würde ich keine Kompromisse eingehen. Meine Rückkehr zur Sonntagsrunde würde phänomenal werden. Dafür braucht es bestes Material. Cervélo. Super Record. 50mm Carbonräder. Leistungsmessung. Also ab zum Bikestore und in Auftrag geben.

Der neue Typ dort brachte dann meinen ganzen Plan durcheinander. Fragte er doch, ob mir das Cervélo überhaupt passt. Wie passt? Ist doch egal, oder? Unter 6.8 kg, das muss doch passen? Er brachte mich ins Grübeln. Ich bestellte das Cervélo erstmal nicht.

Und da fing ich an zu lesen. Und mehr zu lesen. Und noch mehr. Foren, Meinungen, Theorien. So kam ich auch erstmals zum Forum hier.

Und nach dem Lesen probierte ich aus. Räder von Freunden, Räder aus Shops, Räder aus befreundeten Shops, Vorbaulängen, Sattelversätze, Cleatpositionen, alles. Und bald war klar, ich wollte etwas ganz anderes als das Cervélo mit SR und Poserrädern. Ich wollte

- ein Rad das genau so passt, wie ich mir das vorstelle

- auch billige Komponenten ausprobieren, um mir eine Meinung zu bilden

- Selbst an meinen Fahrrad bauen


Und so wurde es beim dritten Versuch ein Alu-Orbea mit kompletter Shimano 2300 für 550 Euro nach Herbstrabatt. Soviel hatte ich ein paar Jahre davor für ein Set Red-Bremsschalthebel ausgegeben, weil sich Force nicht wertig genug anfühlte…:rolleyes:

Mein Comeback bei der Sonntagsrunde war von viel - und nicht freundlichem - Gelächter geprägt. Die Gang war in der Zwischenzeit vollständig im DI2-Zeitalter angekommen und da stand ich nun mit meinem 12 kg Achtgangrad. Beim Warten, bis alle da sind, bekam ich Zweifel, ob das die beste meiner Ideen war. Wegen irgendwas wird das teure Zeug ja wohl teuer sein...

Die Runde dann war dann aber recht unspektakulär. Mein Abschneiden bei Sprints ist noch genau so schlecht wie früher, der Rest geht aber mindestens gleich gut. Mir dämmerte, dass für eine 120 km-Runde mit ein paar Bänkerinnen und Bänkern ein 550-Euro-Rad offenbar reicht, wenn man selbst gut drauf ist.

Ich bin dann ein Jahr lang unverändert gefahren, hab mein Rad dann mit Ebayfunden und Sonderangeboten zu Frankensteins Fahrrad umgebaut. Ernst nimmt mich Sonntags jetzt trotzdem keiner wegen, sondern trotz meines Fahrrads.

Und daneben halte ich auch meinem Erstrad die Treue, mittlerweile als Rad der Wahl bei Familienausflügen und manchmal für den Weg zur Arbeit. Und wenn mich jemand fragt, wie bei mir das Rennradfahren begann, kann ich auf den jetzt versicherungsabgedeckten Keller deuten und sagen “Mit dem dunkelblauen Trek da” ;)

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