Ivo, ich will jetzt nicht zu kleinlich werden und vor allem nicht zu OT. Weil das Thema eigentlich ein wunderbares Brevet ist, das da ein paar Leute aus dem Boden gestampft haben.
Ich find´s schade, dass das hier diesen drive bekommen hat, aber nun gut. Aber ein paar Sachen stimmen für mich nicht, vor allem bei der Autorität mit der du hier auftrittst, deswegen nur 2 Punkte:
Vor allem Fahrer die nicht in Deutschland leben kennen den Ruf vom Veranstalter nicht und werden dann unangenehm Überrascht.
Die Veranstaltungswebsite, die hier ja schon einige male genannt wurde (die mit den u.A. frühen und ausführlichen Bebilderungen des Straßenzustands der die TeilnehmerInnen erwarten wird), ist komplett bilingualisiert. Ganz anders als viele andere Infoseiten zu Superbrevets, die ich kennengelernt habe (kennenlernen musste). Der “Ruf des Veranstalters” ist das eine und da geb ich dir Recht. Aber den Überraschungsmoment kann ich da nicht mehr so richtig sehen ehrlich gesagt... Wo nimmst du das her?
Zu dem Exkurs, den wir oben hatten zu detours: Die Frage um die es ging war doch, ob Leute, die bestimmte Streckenabschnitte umfahren wollen, dies einfach tun können, so lange sie die regulären Kontrollstellen erreichen (also LEL). Mein Argument war, dass die letzte Autorität über die Strecke beim örtlichen Veranstalter liegt. Wenn du jetzt einfach mal sagst:
Ob es zu gefährlich ist entscheidet letztendlich der Fahrer. Das hat ja auch mit fahrerisches können zu tun und mit die örtliche Bedingungen. Du fährst doch auch nicht weiter auf eine Uferstrasse wenn das Wasser am Anfang bis zum Strassenrand steht. Gesundes nachdenken ist noch immer am wichtigsten und nicht das blind folgen von Regeln.
hast du natürlich Recht und ich denke dass eine gewisser Selbsterhalt den meisten Menschen innewohnt, die hier noch mitlesen können (weil sie noch leben halt). Aber ich frage mich ganz ehrlich wo das anfängt und wo es aufhört: Wenn ich als jemand der/die sehr schlecht abfahren kann und deswegen ein großes Sturzrisiko in der Nacht hat, eine detour um einen bestimmten klitzekleinen aber sehr giftigen Col in den Seealpen mache, handle ich eigentlich entsprechend deiner sehr subjektivistischen Maxime: What goes up must go down. Und da ich nicht runterfahrn kann bzw. mir das subjektiv als zu gefährlich erscheint lasse ich das hochfahrn eben auch und nehm die Nationalstraße drumherum.
De facto kann es aber sehr gut sein, dass genau oben auf diesem Col eine Geheimkontrolle stattfindet. Was dann eher doof ist. De facto umfahren Leute, die sich sehr clever fühlen solche Cols und reden sich genau mit deiner Begründung raus, wenn es mal raus kommt… find ich auch doof ehrlich gesagt.
Um es klar zu sagen: Niemand soll irgendwas fahren, was ihm oder ihr zu gefährlich ist!
Wenn ich auf nen 1000er mit 17k Höhenmeter starte und den Leuten dann erzähle, dass das zu gefährlich war mit den Abfahrten und den Bergen überhaupt… komisch. Wenn ich auf nen 1200er (plus x) mit angekündigt schlechtem Oberfächenprofil starte und anschließend erzähle, dass das zu schlechte Straßen waren… auch komisch imo. Der gesunde Menschenverstand, den du bei der Befolgung der Strecke (vollkommen zu Recht) einforderst, fängt für mich halt schon etwas früher an, nämlich bei der Frage vor Öffnung der Anmeldung: Was ist das für ein Ding, hab ich da Bock drauf und trau ich mir das zu? Anschließend zu sagen, dass die Strecke ne Wundertüte war hilft einem selbst aber ist unfair gegenüber den Leuten die das Ding möglich gemacht haben finde ich.
Bei BWB gab es keine Streckenabschnitte, die die Gesundheit der Fahrer mehr gefährdet haben als bei anderen langen Brevets die ich gefahren bin. Jeder einzelne Streckenabschnitt war befahrbar und dass man bestimmte Abfahrten lieber nicht mit 45, sondern mit 28 fährt ist eben genau der gesunde Menschenverstand, der einen auch nicht ins Hochwasser an der Mosel reinfahren lässt, obwohl der track da lang geht (aber danke für den Tipp!)
Ich bin jetzt ein paar Tage radfahrn und werd hier nicht reingucken (und antworten) können. Aber ich wäre trotzdem mal ernsthaft interessiert, wie du aus so ner rein subjektivistischen Analyse des Fahrers von “geht ok” oder “ist zu gefährlich” überhaupt noch irgendeinen Respekt gegenüber der Strecke rechtfertigen willst? Würden vom acp Karten homologisiert, bei denen Geheimkontrollen fehlen, der Fahrer aber subjektiv (!) nachweisbare Gründe für den Disrespekt der Strecke vorbringen kann?