Lösungen für Probleme finden müssen, die es früher nicht gab = Aktuelle Definition von "Fortschritt".
Entspricht leider nicht meiner Erfahrung, s.o. Quietschen, Rubbeln, Schleifen, alles keine neuen Erfindungen
Ist aber immer eine wohlfeile Fake-News, die viele Likes garantiert.
Btw.: die Ersatzteilversorgung für frühere Systeme ist bei Fahrrädern durchaus noch auf hohem Niveau. Vergleiche ich das mit den geplanten Obsoleszenzen in der Unterhaltungselektronik oder auch nur z.B. mit z.B. halb-voll-professionellen Fotosystemen (10 Jahre Ersatzteilgarantie bei Nikon. Das wars auch schon).
Der Konsument (oder besser der Nutzer eines Konsumgutes) will, dass das Konsumgut gut und lange funktioniert.
Wie kann man so lange hier dabei sein, und das immer noch glauben? 90% aller Kaufberatungsthreads sind nicht durch Ersatzbeschaffung wirklich verschlissener Böcke motiviert, sondern über "will was neues", "will mir mal was gönnen", "find ich aber geil".
Die Einsteiger eigentlich ausgenommen, aber selbst da kommt öfters nicht der geänderte Einsatzbereich (in der Stadt fahren, wozu das vorhandene Treckingbike prima taugen würde), sondern weils hipper ist.
Gut, jeder freut sich, wenn sein abgelegtes Ex-Lieblingsteil noch einen satten Wiederverkaufswert bringt (dazu musses auch langlebig sein, bei der Käufersituation aber auch "up to date" was immer das heißt). Daß trotzdem Mythen wie weichgetretene Rahmen, massenhaftes Radlerlemmingsterben durch Hitzeplatzer etc. für Neuanschaffungen erfunden werden ist schon signifikant.
Erzähl mir keiner, daß hier alle nur wegen der permanenten Marketinggehirnwäsche meinen, einen 5 Jahre alten Rahmen, mit 10.000km drauf, eine 3 Jahre alte Gruppe oder OEM Laufräder gleich ab Werk müsse man unbedingt gegen was neues tauschen, sonst würde man sofort umfallen.
"Der Konsument" als statistische Kunstfigur will billig und möglichst aktuell.
Sonst würde auch mehr Aufwand in Erhaltung und Pflege gesteckt.
Edit: Mir ist schon klar, daß ich mit "old-school" Wünschen in der Ausstattung einen grossen Teil des aktuellen Angebotes einfach mal rausstreichen kann, und keine beliebige Kombination neuester Features mit alten Standards möglich ist. Schon gar nicht in der "Best-Bang-for-the-buck" Liga.
Dinge abseits des Mainstreams sind halt seltener und teuerer. War schon immer so (und kann man sich ja auch ausrechnen).
Insofern ist der nachhaltige Konsument, der vielleicht auch mal richtig investiert hat, und seinen Titan, SLX oder whatever Rahmen satt in den 6-stelligen km Bereich fährt natürlich als Zielgruppe für die Massengüterindustrie uninteressant.
Aber viel zu unwichtig, um aus anderen Gründen als eigener Eitel-und Beleidigtheit eine Verschwörung zu vermuten.
Was das Durcheinander an "neuen" Standards, vom Tretlager über Achsstandards und was sonst Spaß macht angeht, auch da hilft es der Verschwörungstheorie mit dem Rasiermesser an den Bart zu gehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hanlon’s_Razor