@atzefabh
@Chris-AC
Du stimmst zu das Wachstum in eine Sackgasse führt?
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Ja!
Andererseits soll sich Leistung lohnen.
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Ich sehe da einen gewissen Widerspruch...
Ich nicht.
Das Vorurteil ist eben: Je höher der "finanzielle Anreiz" desto besser.
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Und wer sagt denn überhaupt, dass Bezahlung der wichtigste Anreiz zum Arbeiten ist?...
...Also Mehrarbeit zu mehr Entlohnung führen, was einem Wachstum des Einkommens entspricht.
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Nein, das habe ich nicht gesagt.
Leistung soll sich lohnen muss nicht unbedingt bedeuten, dass das Einkommen faktisch wachsen muss.
Es muss für echte Leistungsträger halt nur relativ mehr sein als für Luschies. - Wenn auch in Grenzen.
Nochmal: Wenn der Vorstandsvorsitzende von Fa. XY (zum Beispiel) maximal 5 x mehr Geld pro Monat / Jahr bekommen darf als der Pförtner (der auch einen Vollzeitjob hat). Dann lohnt sich das für den immer noch.
Wenn alle weniger haben - z.B. "nur" ein Auto der Renault Twizy-Kategorie und sich alle "nur" einen Urlaub in der Eifel oder an der Nordsee leisten können (weil Fernreisen aufgrund des Energieverbrauchs und CO2-Footprint in Zukunft irgendwann mal unbezahlbar teuer werden) - dann hat der Herr Vorstandsvorsitzende der sich einen Urlaub an der Adria und einen Renault Fluence leisten kann (nur so als Beispiel) relativ zu den "einfachen Mitarbeitern" einen gefühlten Mehrwert. Das kann Motivation genug sein das zu tun, was er tut (incl. 80 Stunden-Woche).
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Nullwachstum bedeutet kein neues iphone, keinen größeren Wagen kein energetisch sparsameres Haus, sondern Erhalt des Alten ohne jegliche Verbesserung.
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Nein, das bedeutet es nicht. auf das neueste iPhone verzichte ich gerne, so wie auf alle Produkte aus dem Hause Apple.
Einen größeren Wagen will ich nicht, mein nächster wird kleiner, billiger, Energiesparender. (derzeit einen 9 Jahre alten Peugeot 307)
Energetisch sparsame Häuser sind nachhaltig. Da gilt es zu investieren. Da darf man "Altes" gerne verbessern.
Wachstum muss man auch nicht unbedingt in "Bruttosozialprodukt" messen. Sondern vielleicht besser in "Bruttosozialglück" - wie auch immer man die Indikatoren dafür definiert.
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Brauchen Menschen immer einen finanziellen Anreiz um sich für andere einzusetzen? Das glaube ich eben nicht. Moabit hilft, meinetwegen auch die freiwillige Feuerwehr oder Ärzte ohne Grenzen machen die das weil der finanzielle Anreiz groß genug ist? ...
Gott sei dank gibt es Leute die das aus Idealismus tun, und für die gesellschaftliche Anerkennung anreiz genug ist. Aber das ist die Minderheit. (Leider)
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Und warum funktioniert der Anreiz im beruflichen Sinne bei ca 4.000.000 Arbeitslosen in der BRD überhaupt nicht?
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Weil der Unterschied zwischen "Leben auf Staatskosten" (also Harz 4) und einem Einkommen in den unteren Lohngruppen nicht groß genug ist, dass es einen Anreiz für die betreffenden Personen darstellt.
Harz 4 plus ein wenig nebenbei (also Schwarzarbeit) ist Netto oft mehr als 40h/Woche in einer der unteren Lohngruppen.
Dazu kommt - es gibt in Deutschland nicht mehr viel Arbeit für gering Qualifizierte. Diese Arbeitsplätze sind jetzt in Osteuropa und in Fernost.
Mehr Zölle und höhere Einfuhrumsatzsteuer könnten daran etwas ändern. Im Moment geht's aber gerade in die andere Richtung (TTIP).
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Ich hab keine Ahnung wie eine gerechte Gesellschaft sich anfühlt. Ich hab noch in keiner gelebt. Ich weiß nur das in unserer derzeitigen Ordnung Millionen Menschen unter Krieg, Hunger und medizinischer Unterversorgung leiden.
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Leider Ja.
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Kriminelle Menschen egal welcher Herkunft sollen nach den geltenden Gesetzen gleich bestraft werden. Abschieben ist ja sonst wie laufen lassen. Keiner würde auf die Idee kommen einen kriminellen Deutschen abzuschieben und somit der Strafverfolgung zu entziehen. ...
Dazu noch eine kurze Anmerkung:
War er kriminell bevor er eingereist ist, dann ist der Staat für die Strafverfolgung zuständig, wo die Straftat begangen worden ist.
Sofern nicht Folter oder Todesstrafe droht: Zurück
Ist er hier kriminell geworden, dann ist die deutsche Justiz und Exekutive dafür zuständig.
Abschiebung dann nach Verbüßen der Strafe, sofern nicht Folter, Verfolgung oder Gefahr für Leib und Leben droht - und sofern Verhältnismäßig (also z.B. mindestens 1 oder 2 Jahre JVA).
Bei kleinen Delikten muss nicht unbedingt Abgeschoben werden.
Das ist "nur" wieder die Frage nach der Definition der Grenzen.