• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Anzeige

Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Ob @LeifMichelsen sich das hier am gestrigen Morgen so gedacht hat? :D

Wie dem auch sei: Eine sehr schöne Diskussion mit interessanten Blickwinkeln. Man lernt auch viel über die sonst so anonymen Rennrad-Hirnis hier :bier:. Und vor allem lernt man, dass nicht nur Verwandschaft sondern auch ein "politischer Bruder im Geiste" in Aachen haust, der es locker schafft meine naiven Gedanken humanistisch zu unterfüttern :daumen:.

Und weiter im Text...

Die Lügenpresse" wurde noch nicht beleuchtet :D

Also für mich war es interessant. Habe sogar gehört das ein Ex-Jurist nun ne Fahrradbude hat und den Kapitalismus kritisiert. Mann, muß dieses System am Arsch sein...

:p
 
adriano-agree.gif
 
Also für mich war es interessant. Habe sogar gehört das ein Ex-Jurist nun ne Fahrradbude hat und den Kapitalismus kritisiert. Mann, muß dieses System am Arsch sein...
Muhahaha.....der große Vorteil ist: In meiner kleinen Fahrradbude kann ich auch mal etwas
machen, ohne Geld dafür zu nehmen....und verwirre damit die Kunden, in deren Weltbild
ein solches Verhalten nicht mehr paßt. Und umgekehrt geht es auch: Wenn ich nebenan meine Suppe esse, und ein Kunde trifft mich dort an: "Können Sie mal eben...?"
Dann kriegt er auch mal zur Antwort: "Nein, ich habe jetzt keine Lust, kommen Sie morgen wieder." Ich mache das wirklich so...und möchte nichts anderes mehr machen.:D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke wir sollten zwischen Arbeit und Tätigsein unterscheiden.
Vielleicht können wir uns auf Beschäftigung einigen:p?
Diese Begrifflichkeiten sind übrigens nicht nur in der öffentlichen Diskussion oft alles andere als klar voneinander getrennt.
Sie überschneiden sich auch semantisch und ich denke es lohnt sich über diese Gemeinsamkeiten nachzudenken.
 
@atzefabh
@Chris-AC
Du stimmst zu das Wachstum in eine Sackgasse führt?
...
Ja!

Andererseits soll sich Leistung lohnen.
...
Ich sehe da einen gewissen Widerspruch...

Ich nicht.
Das Vorurteil ist eben: Je höher der "finanzielle Anreiz" desto besser.
...
Und wer sagt denn überhaupt, dass Bezahlung der wichtigste Anreiz zum Arbeiten ist?...


...Also Mehrarbeit zu mehr Entlohnung führen, was einem Wachstum des Einkommens entspricht.
...
Nein, das habe ich nicht gesagt.
Leistung soll sich lohnen muss nicht unbedingt bedeuten, dass das Einkommen faktisch wachsen muss.
Es muss für echte Leistungsträger halt nur relativ mehr sein als für Luschies. - Wenn auch in Grenzen.
Nochmal: Wenn der Vorstandsvorsitzende von Fa. XY (zum Beispiel) maximal 5 x mehr Geld pro Monat / Jahr bekommen darf als der Pförtner (der auch einen Vollzeitjob hat). Dann lohnt sich das für den immer noch.
Wenn alle weniger haben - z.B. "nur" ein Auto der Renault Twizy-Kategorie und sich alle "nur" einen Urlaub in der Eifel oder an der Nordsee leisten können (weil Fernreisen aufgrund des Energieverbrauchs und CO2-Footprint in Zukunft irgendwann mal unbezahlbar teuer werden) - dann hat der Herr Vorstandsvorsitzende der sich einen Urlaub an der Adria und einen Renault Fluence leisten kann (nur so als Beispiel) relativ zu den "einfachen Mitarbeitern" einen gefühlten Mehrwert. Das kann Motivation genug sein das zu tun, was er tut (incl. 80 Stunden-Woche).

...
Nullwachstum bedeutet kein neues iphone, keinen größeren Wagen kein energetisch sparsameres Haus, sondern Erhalt des Alten ohne jegliche Verbesserung.
...
Nein, das bedeutet es nicht. auf das neueste iPhone verzichte ich gerne, so wie auf alle Produkte aus dem Hause Apple.
Einen größeren Wagen will ich nicht, mein nächster wird kleiner, billiger, Energiesparender. (derzeit einen 9 Jahre alten Peugeot 307)
Energetisch sparsame Häuser sind nachhaltig. Da gilt es zu investieren. Da darf man "Altes" gerne verbessern.

Wachstum muss man auch nicht unbedingt in "Bruttosozialprodukt" messen. Sondern vielleicht besser in "Bruttosozialglück" - wie auch immer man die Indikatoren dafür definiert.

...
Brauchen Menschen immer einen finanziellen Anreiz um sich für andere einzusetzen? Das glaube ich eben nicht. Moabit hilft, meinetwegen auch die freiwillige Feuerwehr oder Ärzte ohne Grenzen machen die das weil der finanzielle Anreiz groß genug ist? ...
Gott sei dank gibt es Leute die das aus Idealismus tun, und für die gesellschaftliche Anerkennung anreiz genug ist. Aber das ist die Minderheit. (Leider)

...
Und warum funktioniert der Anreiz im beruflichen Sinne bei ca 4.000.000 Arbeitslosen in der BRD überhaupt nicht?
...
Weil der Unterschied zwischen "Leben auf Staatskosten" (also Harz 4) und einem Einkommen in den unteren Lohngruppen nicht groß genug ist, dass es einen Anreiz für die betreffenden Personen darstellt.
Harz 4 plus ein wenig nebenbei (also Schwarzarbeit) ist Netto oft mehr als 40h/Woche in einer der unteren Lohngruppen.

Dazu kommt - es gibt in Deutschland nicht mehr viel Arbeit für gering Qualifizierte. Diese Arbeitsplätze sind jetzt in Osteuropa und in Fernost.
Mehr Zölle und höhere Einfuhrumsatzsteuer könnten daran etwas ändern. Im Moment geht's aber gerade in die andere Richtung (TTIP).

...
Ich hab keine Ahnung wie eine gerechte Gesellschaft sich anfühlt. Ich hab noch in keiner gelebt. Ich weiß nur das in unserer derzeitigen Ordnung Millionen Menschen unter Krieg, Hunger und medizinischer Unterversorgung leiden.
...
Leider Ja.

...
Kriminelle Menschen egal welcher Herkunft sollen nach den geltenden Gesetzen gleich bestraft werden. Abschieben ist ja sonst wie laufen lassen. Keiner würde auf die Idee kommen einen kriminellen Deutschen abzuschieben und somit der Strafverfolgung zu entziehen. ...

Dazu noch eine kurze Anmerkung:
War er kriminell bevor er eingereist ist, dann ist der Staat für die Strafverfolgung zuständig, wo die Straftat begangen worden ist.
Sofern nicht Folter oder Todesstrafe droht: Zurück
Ist er hier kriminell geworden, dann ist die deutsche Justiz und Exekutive dafür zuständig.
Abschiebung dann nach Verbüßen der Strafe, sofern nicht Folter, Verfolgung oder Gefahr für Leib und Leben droht - und sofern Verhältnismäßig (also z.B. mindestens 1 oder 2 Jahre JVA).
Bei kleinen Delikten muss nicht unbedingt Abgeschoben werden.
Das ist "nur" wieder die Frage nach der Definition der Grenzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Leistung soll sich lohnen muss nicht unbedingt bedeuten, dass das Einkommen faktisch wachsen muss.
Es muss für echte Leistungsträger halt nur relativ mehr sein als für Luschies. - Wenn auch in Grenzen. ...
Und auch hier geraten wir leicht an die Grenzen der Umsetzbarkeit:
Was genau sind denn "Leistungsträger", wer sind denn die "Luschies" ?
Wir haben in diesem Land ein großes Verteilungsproblem und weniger ein Problem des Wohlstandes. Die soziale Ungleichheit finde ich schlimm. Sie nimmt seit Jahren zu,
das ist unstreitig. Doch wie willst Du diejenigen, die viel haben, dazu bringen, auf ihre
Pfründe zu verzichten ?
Und ja: Wir brauchen eine Wertedebatte ! Welche Tätigkeit hat welchen Wert ?
Wenn ich mir ansehe, was z.B. eine Krankenschwester am Monatsende übrig hat
und das vergleiche mit dem Salär eines VW-Vorstands, der für seine betrügerischen
Entscheidungen nicht mal persönlich haftbar gemacht wird....mir wird schlecht.
 
Vielleicht können wir uns auf Beschäftigung einigen:p?
Diese Begrifflichkeiten sind übrigens nicht nur in der öffentlichen Diskussion oft alles andere als klar voneinander getrennt.
Sie überschneiden sich auch semantisch und ich denke es lohnt sich über diese Gemeinsamkeiten nachzudenken.

Nein, leider nicht. Beschäftigt bin auch auf Toilette. ;)

Ich glaube wir meinen beide dasselbe, nur ist eben die Begrifflichkeit unklar. "Arbeit" ist kein Grundbedürfnis des Menschen. "Arbeit" entwickelte sich erst durch die neolithische Revolution. "Tätigsein" ist da schon eher ein Grundbedürfnis. Diese beiden Beschreibungen sollte man nicht verwechseln, und sie überschneiden sich auch nicht.

Kleines Beispiel: "Religion ist das Opium des Volkes." - "Religion ist Opium für das Volk."

Das ist ein himmelweiter Unterschied.

Gruß.
 
Und wäre das dann? Kommunismus oder eine Diktatur? Oder die Ochlokratie? Der Kapitalismus ist ein Faktum. Kein Was-wäre-wenn. Jemandem zu verbieten reich zu werden ist dasselbe wie es ihm zu erlauben.

P.S. "Leben auf Staatskosten" bedeutet nicht zwingend Hartz IV. 480 Milliarden sind z.B. für was draufgegangen?
 
@Sparkassendirektor zumal bei einem betrügenden Vorstandsvorsitzenden die Versicherung den Schaden meißt zählt und nicht er selbst.
Wir bestimmen nie selbst was ein gerechter Lohn ist, sondern wird immer von dem Vorgesetzten bestimmt.
Das Streben nach Wachstum hat irgendwann ein Ende. Wir können nicht mehr Gewinne erzielen. Irgendwann ist Schluss. Es muss ein Umdenken stattfinden. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wie es zu Letzt aus der Telekommunikationsbranche gefordert würde ist der falsche Ansatz, oder wieso soll der bspw. Querschnittsgelähmte das Gleiche bekommen wie ein Vorstandsmitglied? Der -bleiben wir bei dem Beispiel - Querschnittsgelähmte muss mehr bekommen um sein Haus behindertengerecht umzubauen.
 
Warum wird der behinderte Mensch dem gesunden Menschen vorgezogen? Und wenn das Vorstandsmitglied mit der Hälfte seines Einkommens ein Kinderkrankenhaus in Nigeria unterstützt? Warum teilt man immer ein?
 
...Es muss ein Umdenken stattfinden. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wie es zu Letzt aus der Telekommunikationsbranche gefordert würde ist der falsche Ansatz, oder wieso soll der bspw. Querschnittsgelähmte das Gleiche bekommen wie ein Vorstandsmitglied? ...

Das ist ein Mißverständnis:
Es ist ein Grundeinkommen. Das bedeutet nicht, daß jeder dasselbe Geld erhält !
Es wäre ja schon viel gewonnen, wenn wir nur eine Verteilungs- und weniger eine
Neiddebatte führen könnten. Es wird wohl vor allen Dingen daran scheitern,
daß viele sich übers Einkommen bzw. über den Besitz definieren.
Verzicht ist nie einfach und letztlich auch eine Frage der Einsichtsfähigkeit bzw. der
Intelligenz.
 
@x-berg andersrum gefragt: haben beide die gleichen Voraussetzungen auf dem Arbeitsmarkt? Wer stellt einen behinderten Menschen ein und gibt ihm den gleichen Lohn wie dem Nicht-Behinderten?
@Sparkassendirektor okay mißverständlich ausgedrückt bedarfsgerechte Grundeinkommen wäre wohl der bessere Begriff. Verzicht heißt nicht, dass das Geld zum Leben und Vorsorgen nicht mehr reicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@x-berg... Wer stellt einen behinderten Menschen ein und gibt ihm den gleichen Lohn wie dem Nicht-Behinderten?
Ab einer Betriebsgröße von 20 Mitarbeitern bist Du gesetzlich verpflichtet,
Behinderte einzustellen. Auch die Lohnhöhe für Behinderte ist gesetzlich geregelt.
Es geht hier nicht mehr ums "Wollen" - sondern ums "Müssen".
 
Nein, leider nicht. Beschäftigt bin auch auf Toilette. ;)

Ich glaube wir meinen beide dasselbe, nur ist eben die Begrifflichkeit unklar. "Arbeit" ist kein Grundbedürfnis des Menschen. "Arbeit" entwickelte sich erst durch die neolithische Revolution. "Tätigsein" ist da schon eher ein Grundbedürfnis. Diese beiden Beschreibungen sollte man nicht verwechseln, und sie überschneiden sich auch nicht.

Kleines Beispiel: "Religion ist das Opium des Volkes." - "Religion ist Opium für das Volk."

Das ist ein himmelweiter Unterschied.

Gruß.
Aha, die neolithische Revolution macht also den Unterschied?
Ein Grundbedürfnis muß es ja nicht "seit immer" [vgl. Mob Tokio] geben, sonst müsstest Du gleich einen ganzen Haufen heute unstrittiger Grundbedürfnisse für null und nichtig erklären.
Arbeit ist auch ein Grundbedürfnis und es gibt sie in dieser oder jener Form schon lange genug um das feststellen zu können.

Du kennst sicher den Begriff Beschäftigungsverhältnis oder ich bin beschäftigt als Molekularbiologe, Klempner, Börsenreinigungskraft?
Letztere ist übrigens auch auf der Toilette beschäftigt.
Und zum Arbeiten gehört selbstverständlich auch Tätigsein (auch wenn mancher das vielleicht hin und wieder anders handhabt).
In Deinem Beispiel gibt es übrigens mindestens auch begriffliche Überschneidungen, das schließt eine unterschiedliche Satzaussage ja nicht aus.
Wenn Du das alles aber unbedingt aus Deinem Arbeitsbegriff heraushalten möchtest, dann sei Dir das selbstverständlich unbenommen:bier:.
 
Alles richtig was du sagst. Wer bezahlt den Lohn? Der Arbeitgeber? Zumal aus welchen Gründen stellt er ihn ein, Thema Abschreibungen und Unterstützung durch die Arge.

Aber lass uns uns wieder zum Ursprungsthema zurückkehren und den Umdenkprozess weiter forcieren.

Ab einer Betriebsgröße von 20 Mitarbeitern bist Du gesetzlich verpflichtet,
Behinderte einzustellen. Auch die Lohnhöhe für Behinderte ist gesetzlich geregelt.
Es geht hier nicht mehr ums "Wollen" - sondern ums "Müssen".
 
Alter, ich brauch n Hiwi, der das alles für mich liest. Habt ihr nix zu tun? Einspeichen vielleicht? oder fahrt ne Runde Rad, ihr haut euch ja gleich die Köppe ein. Mir hilft ein wenig frische Luft immer um wieder entspannt zu denken...
 
Zurück
Oben Unten