Wie schon andere geschrieben haben "gehören" hier in Deutschland die Straßen den Autofahrern. Und da gehörst du als Radfahrer - zumindest aus deren Sicht - nicht hin. Das lässt dich zwar in der Regel nur ein geringer Prozentsatz spüren, aber trotzdem musst du überall auf haarige Begegnungen und Situationen gefasst sein. Nicht nur auf Bundesstraßen.
Hier hat auch mal jemand so was lustiges wie eine Radwegebenutzungspflicht erfunden. Kennt natürlich jeder Autofahrer aus der BILD-Zeitung, nur leider nicht die Feinheiten - sprich Ausnahmen und Regelungen dazu. Da Radwege hier sozusagen von jedem Dorfbürgermeister - auch entgegen höchstrichterlicher Entscheidung - deklariert werden dürfen, wirst du auch gerne mal angehupt oder angepöbelt wenn du ihn nicht benutzt. Auch wenn der als "benutzungspflichtig" deklarierte Radweg eher einem Kartoffelacker gleicht.
In der Regel würde ich mich von Bundesstraßen fernhalten, auch wenn es dabei natürlich Ausnahmen gibt. Die wirst du vermutlich am Bodensee wohl eher nicht finden. So etwas gibt es eher außerhalb von Ferienregionen und Ballungsgebieten.
Bei meinen drei Bodenseeumrundungen - vorwiegend auf Radwegen - habe ich im Großen und Ganzen gute Erfahrungen gemacht. Einzig das Stück zwischen Bregenz und Kreuzlingen habe ich als unangenehm empfunden weil ich dort vorwiegend Straße gefahren bin und die Schweizer Autofahrer nach meinen Erfahrungen in punkto Kuschelkurs bei Radfahrern den Deutschen in nichts nachstehen.
ABER - Ich bin jeweils im September gefahren, bei eher mäßigem Wetter - UND - es waren andere Zeiten - inzwischen sind die touristischen Radwege voll mit vielen Neu-Radlern und Rentnermofas (die ich mich weigere als Fahrräder zu bezeichnen) und die kosten echt Nerven. Gerade mit einem schnellen Rad dämpft dies die Freude dann doch sehr.
Für die Planung kann ich die - wie
@thomaspan schon geschrieben hat nur wärmstens den Brouter mit fastbike-lowtraffic empfehlen. Allerdings wirst du dabei vermutlich auch oft auf die Radwege geplant.
Auch zur Getränkeversorgung gab es schon gute Tipps. Ich persönlich nutze oft Friedhöfe für Wassernachschub. Brunnen sind eher selten zu finden, da sie hier weniger einen Zweck erfüllen (wie oben erwähnt meistens mit Haftungsausschluss "kein Trinkwasser") sondern der Zier dienen. Ich bin aber auch nicht sehr empfindlich und habe bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Muss halt jeder selbst entscheiden ob er das "Risiko" eingehen will.
Tankstelle und Lebensmittelgeschäfte muss man eher gezielt ansteuern, da es - wie auch schon gesagt - kein großes Problem ist sie auch auf längeren Strecken
nicht anzutreffen. Aber dafür gibt es heute ja auch die entsprechenden Apps mit Öffnungszeiten. Habe ich oft auf meinen Auslandreisen gemacht um mich zu versorgen. Campingplatz gesucht und dann per App geschaut wo der nächste Supermarkt ist und ob, bzw. wie lange er offen hat. So geht es eigentlich am einfachsten und man muss nicht lange Zeit damit verbringen etwas zu suchen.