2. Advent, Versuch einer Ausfahrt
Nachdem gestern wegen Windboen von 6 bis 7 eigentlich nichts ging - außer einer kurzen Probefahrt mit dem Romani zum Testen des neu
aufgebauten (um mal das Ebay-Buzzword zu brauchen) Hinterades mit endlich der richtigen EB - nahm der Wind heute mittag, am zweiten Advent doch kräftig ab. Als es aufhellte und mal anderhalb Stunden trocken war, konnte ich nicht mehr still auf dem Sofa sitzen noch mich in der Werkstatt aufhalten. Also umgezogen, Gazelle geprüft, Naben geölt (ja, ich bin einer von den Spinnern, die Naben mit Ölern oder Ollöchlein ölen), raus aus dem Tor, oh, nein, doch, was ist das auf einmal wieder so dunkel?!? Und es fing auch stehenden Fußes an zu schütten. Also Rad unterm Tor abgestellt, Kittel übergeworfen und den Großschauer mit Hantieren in der Werkstattt überstanden. Wieder raus auf die Straße, und los. Man, soviele und so große Pfützen gab es doch seit Monaten nicht mehr!?! Sogar in den frischen Pflugfurchen stand Wasser. Getreu meinem Motto, Genußfahrten immer gegen den Wind zu starten und dann mit Rückenwind heimzukehren, ging es mal in eine andere Richtung als üblicherweise. Aber so richtig rund lief es nicht. Mal animierte in einer Wegesenke ein gewaltiger See zur Kursänderung, dann sah es aus, als ginge es gleich wieder mit einem Wolkenbruch los. dann hatten die örtlichen Bauern einen geteerten Feldweg, den ich allerdings noch nie gefahren war, in eine Schlammpiste verwandelt. Er wurde zwar wieder sauberer, aber kurz darauf gönnte man dem geneigtem Nutzer nix mehr mit Teer, sondern eroisches Wegeerleben:
Umdrehen? Nee, nochmal durch den Silo-/Rübenschlamm? Nein, danke! Da vorne an der konzentrierten Hühnerhaltung sollte doch eine Asphaltpiste sein. Also, los, dreckiger konnte das Rad ohnehin nicht mehr wirklich werden.
Und siehe da, nach ein paar hundert Metern:
Irgendwann nach Kurzänderung vor den Wind lief es dann leidlich, bis ich ein Kratzen am Hinterrad hörte. Hatte sich doch tatsächlich eine Befestigungsschraube der Schutzbleche trotz selbstsicherender Mutter abgesetzt... Unverschämtheit von dieser Schraube! Muß für solche Fälle unbedingt mal ein Stück Bindedraht einpacken.
Fazit: anderthalb Stunden unterwegs gewesen, mindestens anderhalb, zwei Stunden Radpflege eingehandelt. Aber immer noch besser, als in der Stube zu hocken, darf ich in der Arbeitswoche ja ohnehin reichlich.