Ist denn die Annahme, dass der Stahl für den Fahrradrahmen aus Europa kommt, überhaupt richtig? Auch wenn da ein großer Name dransteht, könnten die Rohre genauso gut aus China oder Indien kommen.Ich bin aber so naiv anzunehmen, dass die Stahlwerke in Italien oder England höhere Umweltauflagen einhalten müssen als eine Carbonverarbeitende Fabrik in Nahost (falls jemand hier mehr Infos hat: her damit!)
Keine Ahnung, würde aber vermuten dass auch Stahlrohre drei mal um den Globus reisen bevor das Bike in Deiner Garage ist.Ist denn die Annahme, dass der Stahl für den Fahrradrahmen aus Europa kommt, überhaupt richtig? Auch wenn da ein großer Name dransteht, könnten die Rohre genauso gut aus China oder Indien kommen.
Stimmt. Es ist einfacher, aber auch nicht mehr.Dann mach ein Oversize Rohr und es schaut mit dem Flächenträgheitsmoment in Bezug auf das Gewicht wieder ganz anders aus. So einfach ist das nicht.
Um auf deine Bohei-Frage zurückzukommen, meine persönlichen Gründe:
- mit Stahl lassen sich einfach Maßrahmen bauen, was gerade mit nicht-Standardlängen der Extremitäten sehr toll ist. Bei Carbon bist du da auf wenige Edelschmieden zu entsprechenden Preisen angewiesen.
Stimmt auch, aber das kann schwer (im Sinne von Gewicht) werden.
- bei Maßrahmen lassen sich auch Steifigkeiten über die Rohrwahl schön an die Vorlieben anpassen
Stimmt. Allerdings geht Carbon auch nicht so schnell kaputt wie viele befürchten.
- die Dinger sind robuster. Damit meine ich nicht unbedingt Ermüdung im normalen Fahrbetrieb, aber eine Delle im Oberrohr lässt einen problemlos weiterfahren, bei Carbon ists dann vorbei (oder benötigt Reparatur durch Spezialisten)
Alles gut.
- Rein subjektiv gefallen mir die (eher) dünnen Querschnitte Besser. Wobei es auch durchaus schöne Carbonrahmen gibt.
Wenn man regelmäßig konserviert, gibt es i.d.R. wenig Probleme.
- Korrosionsanfälligkeit ist ehrlichgesagt in der Praxis kein Thema. Die modernen Legierungen sind da schon relativ korrosionsresistent und wirklich schwere Korrosionsschäden gibts nur bei Jahr(zehnt)elanger Vernachlässigung.
Passt.
- Der Nachhaltigkeitsaspekt spielt bei mir auch eine Rolle. Carbon landet irgendwann als nicht-wiederverwertbarer Sondermüll auf einer Deponie. Stahl/Alu sind zu 100% wiederverwertbar. Wobei ich zugeben muss, dass ich mir hier nie ein genaues Bild über die Gesamtbelastung in Bezug auf Klimaschädlichkeit und Umweltverschmutzungen über den gesamten Lebenszyklus gemacht habe. Ich bin aber so naiv anzunehmen, dass die Stahlwerke in Italien oder England höhere Umweltauflagen einhalten müssen als eine Carbonverarbeitende Fabrik in
NahFernost (falls jemand hier mehr Infos hat: her damit!)
na da bin ich ja beruhigt!naja sagen wir's mal so: deine 'Vorstellung' liegt ganz nahe bei Trump - ich spreche aus Erfahrung, mit einem modernem Stahlrahmen (um 1800g) und einem älteren (um 1600g) - daher kann ich die Steifigkeit der Rahmen ganz gut einschätzen. Mit deiner Vorstellung kommst du da nicht weiter...
Das mit Carbon leichtere Rahmen möglich sind ist unbestritten, das ist halt nicht für jeden so wichtig, da hat jeder andere Prioritäten. Mit Stahl lassen sich auf jeden Fall ausreichend steife und leichte Rahmen bauen, sodass der überwiegende Großteil der Radfahrer nichts vermisst. Wenn man als 60kg Fahrer irgendwelchen KOMs nachjagt sieht das ev. anders aus.Stimmt auch, aber das kann schwer (im Sinne von Gewicht) werden.
Dann mach ein Oversize Rohr und es schaut mit dem Flächenträgheitsmoment in Bezug auf das Gewicht wieder ganz anders aus. So einfach ist das nicht.
Um auf deine Bohei-Frage zurückzukommen, meine persönlichen Gründe:
- mit Stahl lassen sich einfach Maßrahmen bauen, was gerade mit nicht-Standardlängen der Extremitäten sehr toll ist. Bei Carbon bist du da auf wenige Edelschmieden zu entsprechenden Preisen angewiesen.
- bei Maßrahmen lassen sich auch Steifigkeiten über die Rohrwahl schön an die Vorlieben anpassen
- die Dinger sind robuster. Damit meine ich nicht unbedingt Ermüdung im normalen Fahrbetrieb, aber eine Delle im Oberrohr lässt einen problemlos weiterfahren, bei Carbon ists dann vorbei (oder benötigt Reparatur durch Spezialisten)
- Rein subjektiv gefallen mir die (eher) dünnen Querschnitte Besser. Wobei es auch durchaus schöne Carbonrahmen gibt.
- Korrosionsanfälligkeit ist ehrlichgesagt in der Praxis kein Thema. Die modernen Legierungen sind da schon relativ korrosionsresistent und wirklich schwere Korrosionsschäden gibts nur bei Jahr(zehnt)elanger Vernachlässigung.
- Der Nachhaltigkeitsaspekt spielt bei mir auch eine Rolle. Carbon landet irgendwann als nicht-wiederverwertbarer Sondermüll auf einer Deponie. Stahl/Alu sind zu 100% wiederverwertbar. Wobei ich zugeben muss, dass ich mir hier nie ein genaues Bild über die Gesamtbelastung in Bezug auf Klimaschädlichkeit und Umweltverschmutzungen über den gesamten Lebenszyklus gemacht habe. Ich bin aber so naiv anzunehmen, dass die Stahlwerke in Italien oder England höhere Umweltauflagen einhalten müssen als eine Carbonverarbeitende Fabrik in
NahFernost (falls jemand hier mehr Infos hat: her damit!)