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Qualität / Empfehlung Bremszüge?

Kodiak

Dutch Precision
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Moinmoin, kurze Frage. Ich habe gerade die Brems- und Schaltzüge und das Lenkerband an meinem Rad (Campa Record 2x10 von ca. 2002) neu gemacht. Eine Arbeit, die ich hasse, deshalb will ich sie nicht unnötig noch mal machen. Die Schaltung funktioniert einwandfrei, aber die Bremsen, besonders die hintere, im Vergleich zu vorher beschissen. Man fühlt richtig eine Rauiglkeit beim Durchziehen des Hebels, sehr viel Reibung im Zug aber nicht auf der Felge.

Ich weiß nicht mehr, woher die Brems-Innenzüge kamen, die ich verwendet habe. Ich kaufe Verschleißteile immer auf Vorrat. Wie ich mich kenne, eher billig. BBB? Nokon? Die Schaltzüge waren Jagwire, die funktionieren einwandfrei.

Jetzt frage ich mich: Fehler beim Verlegen gemacht oder schlechtes Material? Die Stahlspiralen der Zughüllen (Shimano) habe ich nach dem Schneiden plan gefeilt und die innere Plastikhülle am Ende mit einem Dorn aufgeweitet. Bevor ich alles wieder auseinander tüdele und mich heillos in klebrigem Lenkerband verheddere, würde ich erst mal probieren, nur die Innenzüge zu tauschen. Aber wogegen?

Wie bei allen Fahradkomponenten wird auch bei Bremszügen mit allerlei Esoterik geworben, um so einen Artikel vielleicht auch für 10 odetr 20 Euro zu verticken. Wo spart man am falschen Ende, könnt Ihr aus Erfahrung bestimmte Züge empfehlen? Danke!
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von paye

Hilfreich
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Schwer zu sagen, woran es bei deinem Setup liegen kann.
Manchmal sind es auch einzelne gedichtete Endkappen, die einen Tick zu eng sind und die Innenzugbewegung unnötig erschweren.

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Shimano Cable Grease gemacht, das werksseitig (angeblich) in deren SP41 Außenhüllen eingebracht werde (wie viel davon wohl?):

Shimano Special Grease for Cable Housing - 2021 Version

https://www.bike-components.de/en/Shimano/Special-Grease-for-Cable-Housing-2021-Version-p81615/

Darüber hinaus habe ich bei meinen Rädern ebenfalls eine deutliche Verbesserung der Performance bei Bremszügen mit den polymerbeschichteten Shimano Bremszügen gemacht.
Vermutlich sind hochpolierte, gewalzte Züge wie z.B. Jagwire Ultraslick ähnlich performant, die habe ich noch nicht eingebaut. Gegenüber simplen 2 € Zügen dürfe sich da aber doch ein Vorteil zeigen bei stärkerer Glättung der Oberfläche.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von paye

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Bevor ich alles wieder auseinander tüdele und mich heillos in klebrigem Lenkerband verheddere, würde ich erst mal probieren, nur die Innenzüge zu tauschen.
das begehren verstehe ich gut, hat aber bei mir nur wenig und garnicht dauerhaft funktioniert. Meiner Meinung nach ist der relevante Verschleiß: der Innenliner reibt sich durch und der Draht arbeitet dann auf der nackten Spirale -> hohe Reibung und rubbeln.
Und der Verschleiß passiert nun mal in den Bögen (Druck auf die Wandung); also vorrangig unter dem Lenkerband....
Bei mir immer die Frage: Wenn ich eh das Band wechsle, sollte ich nicht prophylaktisch....
Gruß messi
 
das begehren verstehe ich gut, hat aber bei mir nur wenig und garnicht dauerhaft funktioniert. Meiner Meinung nach ist der relevante Verschleiß: der Innenliner reibt sich durch und der Draht arbeitet dann auf der nackten Spirale -> hohe Reibung und rubbeln.
Und der Verschleiß passiert nun mal in den Bögen (Druck auf die Wandung); also vorrangig unter dem Lenkerband....
Bei mir immer die Frage: Wenn ich eh das Band wechsle, sollte ich nicht prophylaktisch....
Gruß messi
Immer prophylaktisch, dann braucht man nicht mehr drüber nachdenken.
 
aussenhüllen + seilzüge verschleissen nun mal und wollen ab und an getauscht werden.
ich sehe häufig bei bekannten, das nur die züge getauscht werden und was dann normal passiert ist das was du oben beschreibst.
ich tausche normal immer alles, züge sind bei mir blank aus edelstahl (beschichtete sind empfindlicher und einmal beschädigt problematisch, machen meiner meinung nach bei hüllen mit innenleinern auch keinen sinn), hüllen + endstücke vertraue ich auf hochwertiges von shimano (DA oder XTR). Fett kommt bei mir in keine aussenhülle -> macht mit der zeit probleme.
bei gut verlegtem,hochwertigem material hat man lange zeit ruhe.
 
Lange Zeit war ich auch mit dem Shimano-Standard Zeugs gefahren. Irgendwann einmal Gore RideOn getestet. Hat besser funktioniert, aber als sich die Beschichtung der Seile löste war es dann auch vorbei. Habe dann wieder die normalen rostfreien Seile mit Fett verwendet. Die durchgehenden Hüllen waren aber doch eine Verbesserung. Als nächstes Nokon Konkavex. Deutlich druckstabiler und leichtgängig. Wird bei Jagwire Elite Link ähnlich sein. Nachteilig war dass sich im Winter alle Einzelteile mit Salz zusetzen. Die Seile innen waren auch nicht mehr so leichtgängig. Das liegt an der einzigen Schwachstelle; der Ausgang aus der Außenhülle. Weil das Seil keine wirklich glatte Oberfläche wie zB. das Standrohr einer Federgabel hat, wird sich Dreck, Salz und Wasser nie vermeiden lassen. Egal welcher Hersteller. Die Nokonzüge habe ich immer noch, fahre sie aber nicht mehr im Winter. Die Kosten sind anfangs hoch, über viele Jahre rentiert sich das aber. Man braucht nur Liner und die Seile wechseln. Aktuell sind schwarz beschichtete und Kettenöl drin. Fett verharzt und ist auch nicht so leichtgängig wie Öl.
Für's Winterrad nehme ich normale Shimano SP Außenhülle und irgendwelche glatten Seile. Jagwire, Alligator, SRAM,.... Firma ist mir da egal. Mehr Geld investieren lohnt sich dafür nicht.
 
das begehren verstehe ich gut, hat aber bei mir nur wenig und garnicht dauerhaft funktioniert. Meiner Meinung nach ist der relevante Verschleiß: der Innenliner reibt sich durch und der Draht arbeitet dann auf der nackten Spirale -> hohe Reibung und rubbeln.
Und der Verschleiß passiert nun mal in den Bögen (Druck auf die Wandung); also vorrangig unter dem Lenkerband....
Bei mir immer die Frage: Wenn ich eh das Band wechsle, sollte ich nicht prophylaktisch....
Gruß messi
Genau so habe ich es gemacht: Lenkerband hing nach 5 Jahren in Fetzen, Bremse & Schaltung zwar noch einwandfrei, aber warum nicht auch mal die Züge inkl. Hülle tauschen, zumal ich sowieso andersfarbige Hüllen wollte.
 
Ist die Bremszug-Außenhülle durchgängig? Sobald diese abgelängt ist, erst den Bremszug in den Ergopower reinmachen, dann die Außenhülle aufschieben, schon durch die Führungen am Oberrohr ziehen (sofern das am Rahmen so vorgesehen ist, bei meinen zwei im Dauerbetrieb befindlichen Cadexen ist das so) und am besten gleich den Bremszug an der Hinterradbremse klemmen, und zum Schluss erst die Außenhülle am Lenker verlegen. Das hat den Vorteil, dass das mitunter scharfkantige Bremszugende nicht schon bei der Montage in den unvermeidlichen Bögen den Kunststoffliner in der Außenhülle beschädigt. Das Ende feile ich zu Beginn sowohl bei den Brems- als auch bei den Schaltzügen immer noch halbkugelförmig, um alles auszuschließen. Was die Außenhüllen betrifft, verwende ich nur noch die Fasi-Hüllen - da in beiden Fällen Alu statt Stahl verwendet wird, wiegen die mit 20gr/Meter die Hälfte. Allerdings taugt zumindest für Allwetterräder die werksseitig eingebrachte Schmierung einen 💩 , da muss der Schaltzug unbedingt gefettet eingezogen werden.
 
Ist die Bremszug-Außenhülle durchgängig? Sobald diese abgelängt ist, erst den Bremszug in den Ergopower reinmachen, dann die Außenhülle aufschieben, schon durch die Führungen am Oberrohr ziehen (sofern das am Rahmen so vorgesehen ist, bei meinen zwei im Dauerbetrieb befindlichen Cadexen ist das so) und am besten gleich den Bremszug an der Hinterradbremse klemmen, und zum Schluss erst die Außenhülle am Lenker verlegen. Das hat den Vorteil, dass das mitunter scharfkantige Bremszugende nicht schon bei der Montage in den unvermeidlichen Bögen den Kunststoffliner in der Außenhülle beschädigt. Das Ende feile ich zu Beginn sowohl bei den Brems- als auch bei den Schaltzügen immer noch halbkugelförmig, um alles auszuschließen. Was die Außenhüllen betrifft, verwende ich nur noch die Fasi-Hüllen - da in beiden Fällen Alu statt Stahl verwendet wird, wiegen die mit 20gr/Meter die Hälfte. Allerdings taugt zumindest für Allwetterräder die werksseitig eingebrachte Schmierung einen 💩 , da muss der Schaltzug unbedingt gefettet eingezogen werden.
Habe ich alles genau so gemacht. Ist auch egal: Ich habe jetzt Jagwire-Züge (irgendwas mit "Slick," ca 6€/Stück) besorgt, die werde ich erst mal ohne Ablängen probehalber reinziehen, und wenn es dann immer noch nicht stimmt, alles auseinander nehmen und prüfen. Ich mache das ja nicht zum ersten Mal, hatte mir aber bisher noch nie Gedanken über die technische Qualität von Zügen und Hüllen gemacht. Meine Frage war weniger: "Wie macht man es richtig" als "Gibt es signifikante Qualitätsunterschiede bei den Innenzügen." Einfetten heißt bei mir: Ich mache mir die Fingerspitzen mit so einem schwarzen Universalfett von Liquimoly (aus dem Kfz-Handel) fettig und ziehe die Züge da durch. Also nur ganz leicht einfetten, keine Fettpackung am Schönwetterrad.
 
Einfetten heißt bei mir: Ich mache mir die Fingerspitzen mit so einem schwarzen Universalfett von Liquimoly (aus dem Kfz-Handel) fettig und ziehe die Züge da durch. Also nur ganz leicht einfetten, keine Fettpackung am Schönwetterrad.
Die Seilhüllen sind innen kunststoffbeschichtet. Ich weiß nicht, ob die Verwendung von herkömmlichem Lagerfett hier eine gute Idee ist. Ich nehme daher lieber etwas Silikonfett. Das Spezialfett von Shimano habe ich mir jetzt nicht zugelegt.
 
Man fühlt richtig eine Rauiglkeit beim Durchziehen des Hebels, sehr viel Reibung im Zug aber nicht auf der Felge.

Hinten hast du bei Bowdenzügen ja nicht so einen guten Druckpunkt. Es gibt auch vorgelängte Züge, aber ich habe vergessen, wo. Und es war auch teuer.

Silikonbeschichtung und Fett helfen nur kurz.

Hast du die Bögen der Hüllen optimal auf die Kontaktstellen, Gegenhalter ausgerichtet? Das wäre der wichtigste Punkt.
 
So, nachdem ich mich seit Wochen über die blöde Bremse ärgere und die neuen Züge auch schon fast so lange rumliegen hatte, habe ich sie heute eingebaut. Jagwire Pro Slick. Unterschied wie Tag und Nacht, funktioniert viel besser. Zwei, drei Euro mehr pro Zug lohnen sich also.
 
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